Dorina Kasten - Pläne sind zum Ändern da

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Nora steht vor den Trümmern ihrer langjährigen Ehe. Dabei hatte sie doch einen Plan! Sie stürzt sich in ihre Arbeit in der Städtischen Galerie. Wenigstens hier hält sie die Fäden in der Hand. Ganz allmählich begreift sie, dass das Leben nicht immer planbar ist und so manche Überraschung bereithält. Ein Roman, der Frauen Mut macht, einen Neuanfang zu wagen und sich noch einmal mit Haut und Haar zu verlieben.

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Dorina Kasten

PLÄNE SIND

ZUM ÄNDERN DA

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2017

Personen und Handlung des Romans sind frei erfunden.

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.

Copyright (2017) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte bei der Autorin

Titelfoto: Small old railway station in rural area © pyty (FOTOLIA)

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Für Bernd

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel Dorina Kasten PLÄNE SIND ZUM ÄNDERN DA Engelsdorfer Verlag Leipzig 2017

Über das Buch Personen und Handlung des Romans sind frei erfunden.

Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2017) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte bei der Autorin Titelfoto: Small old railway station in rural area © pyty (FOTOLIA) Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de

Widmung Für Bernd

Prolog Prolog Als Nora auf den Hof fuhr, sah sie Ralfs roten Pick-up vor dem Pferdestall stehen. Die Fahrertür war offen. Da hatte er es wohl eilig , dachte sie beiläufig und stieg aus. Im Stall schien es dunkel zu sein. Die schwere Holztür mit der schönen, alten Schnitzerei war nur angelehnt. Vor Jahren hatte sie das auffällige Stück bei einem Trödler entdeckt und mithilfe ihres Kollegen restauriert. Angeblich stammte die Tür von einem niedersächsischen Bauernhof. Sie bestand aus zwei Teilen, und man nannte sie Klöntür. Der obere Teil ließ sich separat öffnen. Bei schlechtem Wetter, wenn die Pferde nicht auf die Weide gelassen wurden, konnten sie wenigstens hinausschauen. Jetzt aber war Sommer, und die beiden Stuten blieben auch nachts draußen. Nora wollte die Tür schließen. Da hörte sie ein Geräusch, ein lautes Rascheln im Stroh. War noch eine Katze drinnen? Oder etwa der Marder, der neuerdings auf dem Dachboden hauste? Sie packte die dreizackige Heugabel, die an der Wand lehnte, öffnete die Tür ganz und trat ein. Stallgeruch schlug ihr entgegen und sie musste gegen das Halbdunkel blinzeln. Das Bild, das sich ihr im nächsten Augenblick bot, war bizarr. Einige Sekunden lang starrte sie ungläubig auf das Paar, das sich zu ihren Füßen im Stroh wälzte. Unfähig zu schreien, sog sie scharf die Luft ein. Sie wollte nicht glauben, was sie sah, nämlich, dass der halbnackte Mann da unten im Stroh ihr Mann war. Ihr Ralf, leicht übergewichtig, saß rittlings auf einer Frau. Sie schloss kurz die Augen, weil sie hoffte, das Bild würde verschwinden. Währenddessen kämpfte sie gegen die aufsteigende Übelkeit an, die eiskalten Schweiß in ihre Poren trieb. „Der Klassiker!“, stöhnte sie lautlos. Jetzt fehlte nur noch, dass er sagen würde: „Ich kann dir das erklären. Es ist nicht so, wie es aussieht.“ Sie stierte auf ihn herab, zu gelähmt, um irgendein Wort hervorzubringen. Auf die Heugabel gestützt, gelang es ihr nicht, den Blick von dem Paar abzuwenden. Ihre natürliche Scham schien ihr in dieser Ausnahmesituation abhandengekommen zu sein, stellte sie irritiert fest. „Ich kann dir das erklären…“, ertönte es von unten. Sie warf die Heugabel weg und erbrach sich ins Stroh. Dann ergriff sie die Flucht.

Teil I

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Teil II

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Teil III

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Prolog

Als Nora auf den Hof fuhr, sah sie Ralfs roten Pick-up vor dem Pferdestall stehen. Die Fahrertür war offen. Da hatte er es wohl eilig , dachte sie beiläufig und stieg aus.

Im Stall schien es dunkel zu sein. Die schwere Holztür mit der schönen, alten Schnitzerei war nur angelehnt. Vor Jahren hatte sie das auffällige Stück bei einem Trödler entdeckt und mithilfe ihres Kollegen restauriert. Angeblich stammte die Tür von einem niedersächsischen Bauernhof. Sie bestand aus zwei Teilen, und man nannte sie Klöntür. Der obere Teil ließ sich separat öffnen. Bei schlechtem Wetter, wenn die Pferde nicht auf die Weide gelassen wurden, konnten sie wenigstens hinausschauen. Jetzt aber war Sommer, und die beiden Stuten blieben auch nachts draußen.

Nora wollte die Tür schließen. Da hörte sie ein Geräusch, ein lautes Rascheln im Stroh. War noch eine Katze drinnen? Oder etwa der Marder, der neuerdings auf dem Dachboden hauste? Sie packte die dreizackige Heugabel, die an der Wand lehnte, öffnete die Tür ganz und trat ein. Stallgeruch schlug ihr entgegen und sie musste gegen das Halbdunkel blinzeln. Das Bild, das sich ihr im nächsten Augenblick bot, war bizarr. Einige Sekunden lang starrte sie ungläubig auf das Paar, das sich zu ihren Füßen im Stroh wälzte. Unfähig zu schreien, sog sie scharf die Luft ein. Sie wollte nicht glauben, was sie sah, nämlich, dass der halbnackte Mann da unten im Stroh ihr Mann war. Ihr Ralf, leicht übergewichtig, saß rittlings auf einer Frau. Sie schloss kurz die Augen, weil sie hoffte, das Bild würde verschwinden. Währenddessen kämpfte sie gegen die aufsteigende Übelkeit an, die eiskalten Schweiß in ihre Poren trieb. „Der Klassiker!“, stöhnte sie lautlos. Jetzt fehlte nur noch, dass er sagen würde: „Ich kann dir das erklären. Es ist nicht so, wie es aussieht.“

Sie stierte auf ihn herab, zu gelähmt, um irgendein Wort hervorzubringen. Auf die Heugabel gestützt, gelang es ihr nicht, den Blick von dem Paar abzuwenden. Ihre natürliche Scham schien ihr in dieser Ausnahmesituation abhandengekommen zu sein, stellte sie irritiert fest.

„Ich kann dir das erklären…“, ertönte es von unten.

Sie warf die Heugabel weg und erbrach sich ins Stroh. Dann ergriff sie die Flucht.

Teil I

1

„Igitt! Was für ein Schietwetter!“, fluchte Nora leise vor sich hin. Als sie den Motor abstellte und die Arme des Scheibenwischers ihres alten Golfs aufhörten, verzweifelt zu rudern, war die Frontscheibe sofort regenblind. Der Mai fing ja gut an! Sie stieg aus dem Auto, bemüht, nicht gleich in eine Pfütze zu treten und spannte den Schirm auf. Besser, sie gewöhnte sich schon mal daran. Auf Island würde es auch nicht anders sein: wenig Sonne, viel Regen und Wind, Norddeutschland in verschärfter Variante sozusagen. Trotzdem klopfte ihr Herz bei dem Gedanken daran sofort etwas schneller. In gut fünf Monaten war es endlich soweit. Ihre Auszeit oder modern ausgedrückt, ihr Sabbatical, sollte beginnen. Die erste Station ihrer Reise war Reykjavik. Sie hatte nicht lange überlegt, als Ralf eine gemeinsame Weltreise vorgeschlagen hatte. Er war fest entschlossen, seine Tierarztpraxis zu verkaufen und sich fortan nur noch der Pferdezucht zu widmen. Sie wusste, dass ihm dieser Schritt nicht leichtfallen würde. So von hundert auf null, das ging eben nicht, hatte er ihr erklärt. Früher oder später musste es sein, und letztendlich hatte er genug von der schweren Arbeit eines Landtierarztes, die durchaus körperliche Spuren hinterlassen hatte. Nora fand auch, dass er seine Knochen den tretenden Rindern und ausschlagenden Pferden genug hingehalten hatte. Von seichten Vorabendserien war die Realität des Berufes weit entfernt. Sollte er in tausend Jahren ausgegraben werden, so prophezeite sie ihm, würden die Archäologen denken, sie hätten angesichts der Verletzungen einen Ritter vor sich. Ihr Ritter, ja, das war er eigentlich noch immer.

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