Prolog
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Epilog
Impressum neobooks
Linda V. Kasten
Über die Autorin:
Linda Kasten wurde 2000 in Nordrhein-Westfalen geboren und ist dort immer noch zu Hause. Schon als kleines Kind tat sie nichts lieber, als zu lesen und sich Geschichten auszudenken. Wenn sie nicht gerade in ein Buch versunken ist oder ihre eigenen Ideen zu Papier bringt, liebt sie es Sport zu machen. Himmelsfrost – das Gläserne Schloss ist ihr Debütroman, mit dem sie ihre Leser in eine andere Welt entführen will, um sie gemeinsam mit ihnen zu erkunden.
Das Gläserne Schloss
Linda V. Kasten
Roman
1. Auflage
ImpressumCopyright © 2021 Linda Kasten
Alle Rechte vorbehalten.
Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung, können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden. Personen und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Texte: © Copyright by Linda Kasten
Cover: © Copyright by RonjaForleo-Design
Druck: epubli, ein Service der
neopubli GmbH, Berlin
Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis
Prolog 3
1 6
2 14
3 21
4 30
5 41
6 55
7 74
8 91
9 109
10 138
11 155
12 170
13 182
14 215
15 233
16 245
17 252
18 269
19 281
20 287
21 299
22 314
23 326
24 336
25 361
26 372
27 385
28 401
29 427
30 438
31 457
32 484
33 499
34 523
Epilog 535
Für meine Eltern,
die immer an mich glauben.
Prolog
Zwanzig Sekunden bis die Lichter ausgingen. Weitere zwanzig Sekunden bis die Wache vor der Tür ihre Stellung verließ. Fünf Sekunden, bis sich die Tür öffnete und eine Gestalt hinaus schlüpfte.
Dreißig Sekunden bis die Gestalt mit wehenden Röcken am Ende des Flurs um eine Ecke bog.
Hundertzwanzig Sekunden, um aufs Dach zu klettern.
Eine Sekunde, um zu springen.
Der Drache landete sanft zwischen den Bäumen, nahe einem schmalen Pass durch die Berge.
»Ist dir jemand gefolgt?«, die Dunkelheit offenbarte einen jungen Mann.
»Ich glaube nicht.« Ein schwarzer Haarschopf tauchte hinter den weißen Schuppen des Drachen auf.
Die beiden blickten sich eine Weile schweigend an, als der Drache seinen Kopf gen Himmel reckte und leuchtende Flammen über den Nachthimmel züngelten, welche sich dem Tanz der Nordlichter anschlossen.
Der junge Mann wandte sich an das Mädchen und nahm ihr Gesicht in seine Hände.
Sie wusste, was er fragen wollte und nickte schnell. »Ihr geht es gut.«
Er lehnte seine Stirn an ihre und blickte in ihre klaren, wunderschönen Augen. »Sie?«
Das Mädchen lächelte.
Er ergriff ihre Hände und schloss für einen Moment die Augen. »Ich …«
Sie unterbrach ihn. »Nein. Sag es nicht. Sag es mir, wenn wir in Sicherheit sind, wenn wir es geschafft haben.«
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
Sie blickten sich im stummen Einverständnis an und kletterten auf den Rücken des Drachen.
Als sie stumm und leise hinauf in die Wolken glitten, legte das Mädchen ihren Kopf in den Nacken und flüsterte ein Gebet hinauf in den Sternenhimmel.
Er legte ihr schützend die Arme um die Taille.
»Sie soll einen Namen tragen, der sie daran erinnert, dass sie mächtiger ist als alle, die sich ihr in den Weg stellen. Einen Namen, der für die Menschen, die ihn hören, eine Hoffnung auf Freiheit ist.«, flüsterte er ihr ins Ohr.
»Sie soll den Namen des Himmels tragen. Den Namen des Schlosses der Götter.«
Das Mädchen wandte sich ihrem Gefährten zu »Denkst du, er weiß es?«
Angst blitzte in ihren Augen auf.
»Wir sorgen dafür, dass er es niemals erfährt.«
Sie nickte und kletterte höher auf den Rücken des Drachens. Er folgte ihr.
»Bereit, Prinzessin?«
Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. »Bist du dir sicher?«
»Schon vergessen? Ich habe es versprochen. In guten wie in schlechten Zeiten.«
Als der Drache wiederholt seine eisblauen Flammen über den Himmel tanzen ließ, erleuchtete er die Silhouetten eines Paares, das dem Ozean entgegenstürzte.
Ein glasklares Lachen erfüllte die Nacht, vermischt mit dem Duft nach Freiheit.
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Füße versetzt. Knie gebeugt. Schultern leicht hochgezogen. Rechte Hand am Kiefer. Linke Hand kurz vor dem Gesicht.
Einatmen.
Krach.
»Ich hab dir schon tausend Mal gesagt, du sollst vorsichtig mit diesem alten Ding sein!«
Stöhnend richtete ich mich auf und klopfte mir Holzspäne und Stroh von der Kleidung.
Stirnrunzelnd betrachtete ich den Boxsack, der von der Decke gestürzt war und einen Hagel aus Holz und Dreck auf mich hatte niederregnen lassen.
»Ich hab dich gewarnt, dass das passiert, aber du wollest ja nicht hören.« Meine Tante stand Stirnrunzeln am Scheunentor und begutachtete das Loch in der Decke.
»Das ist nicht meine Schuld! Ich hab Tom bestimmt ein Dutzend Mal gefragt, ob er mit mir ins Dorf fährt und irgendwas zum Reparieren besorgt.«, verteidigte ich mich.
Seufzend sah Cora mich an. »Du weißt, dass das nicht so einfach ist Skyler. Kein Mensch stellt diese Dinger mehr her. Außerdem müssen …«
»… müssen wir vorsichtig sein, mit wem wir Geschäfte treiben, schon klar Cora, ich weiß.«
Cora kam zu mir und legte mir eine Hand auf die Schulter. »Wir suchen dir was anderes zum Verprügeln.«
Ich lächelte sie an. »Schon okay, ich krieg das wieder hin.«
Tränen stiegen ihr in die Augen. »Ich weiß Vögelchen, ich weiß. Es ist nur…«
Cora holte tief Luft, als müsste sie sich wappnen für das, was sie als Nächstes sagte.
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