Detlef Amende - Der verborgene Dämon
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Ich fragte unseren Politiklehrer, was denn eine „Verschwörungstheorie“ sei. Er schmunzelte und meinte, das sei eine Methode, um missliebige Wahrheiten als vermeintliche Lügen darzustellen. Man muss dieses System nur einmal etabliert haben, dann funktioniert es. Und zwar nach beiden Seiten: Genug Verwirrte in der Welt nerven mit ihren hanebüchenen Geschichten. Zum Beispiel solche, die behaupten, eine Mondlandung hätte niemals stattgefunden. Diese Leute kann man getrost als Verschwörungstheoretiker hinstellen, was in diesem Fall den Vorteil bietet, sich selbst auf die Seite der Sachlichkeit und Objektivität zu schlagen. Hat man dies mehrfach öffentlich glaubhaft getan, kann jeder Andere, der tatsächlich wissenschaftlich exakt vorgeht, aufmerksam beobachtet, ehrliche Notifikation betreibt und die Seriosität zu seinen Prinzipien zählt, bei allem, was er äußert, ebenfalls als Verschwörungstheoretiker denunziert werden, was in diesem zweiten Fall den Vorteil bietet, auch wahre Informationen wunderbar verunglimpfen zu können. Ich war erschrocken darüber, mit welcher Raffinesse sich die Leute gegenseitig hinters Licht führen. Unser Lehrer muss meine verzweifelte Miene wohl richtig gedeutet haben und ergänzte, dass rechtschaffene Methodenkompetenz sich solcher Verfahren ja nicht unbedingt bedienen müsse. Das verstand ich nicht wirklich, grinste aber erstmal sehr wissend und war froh, dass die Schule für heute vorbei war. Am Nachmittag wachste ich die Skier und begab mich auf den Weg zu Gabi aus der Nachbarklasse, um sie zu einer kleinen Tour durch den verschneiten Wald hinter unserem Wohngebiet zu überreden. Ich klingelte. Ihre Mutter öffnete und schüttelte bedauernd den Kopf. Gabi sei heute mit ihrer Freundin in die Stadt gefahren. Die Tür fiel ins Schloss und ich stand etwas ratlos und enttäuscht auf meinen Skiern. Dann eben doch nur eine kleine Tour allein, es wird sowieso bald dunkel. Ich kann anschließend auch noch die Hausaufgaben für nächste Woche anfangen, nahm ich mir vor. Später, nach dem Abendessen saß ich – wie so oft – mit den Eltern vor dem Fernseher. Wir unterhielten uns über verschiedene Alltäglichkeiten und schauten die Nachrichten. Danach fesselte uns ein interessanter Beitrag, in dem Meteorologen und Experten angrenzender Fachgebiete auf Veränderung der Passatwinde im Indischen Ozean hinwiesen. Der indische Monsun als Ganzes stellte bisher eine verlässliche Klimaerscheinung mit nur relativ geringfügigen Schwankungen im Verlauf längerer Zeiträume dar. Doch man zeigte anschaulich, wie die Passatwinde der unteren Troposphäre die Richtungsstabilität der jährlichen Monsunströmungen verändern. Alle warnten eindringlich davor, dass in diesem Jahr mit frühzeitig einsetzenden und starken Monsunregen zu rechnen sei. Mit Nachdruck rieten die Wissenschaftler den betroffenen Ländern, umfangreiche Vorbereitungs- und Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Vater zog ein erstauntes Gesicht und Mutter meinte, dass das alles merkwürdig sei. Als der Abend zu Ende ging, dachte ich noch an Gabi. Vielleicht mochte sie nicht Ski fahren? Aber der Winter ist ja schon fast vorbei, dann kommt wieder die Fahrradsaison. Anderentags sah ich Gabi in der Pause auf dem Schulhof, aber sie zeigt mir die kalte Schulter und unterhielt sich auffällig lange mit einem Jungen aus einer der Klassen über uns. Dafür stand jetzt ihre Freundin leicht gelangweilt daneben.
Nicht lange, und die Schneeglöckchen verblühten, die Tage wurden wieder heller. Mein Fahrrad wartete entstaubt und einsatzbereit in unserem Carport auf seinen ersten diesjährigen Einsatz, und Gabis ehemalige beste Freundin war jetzt meine beste Freundin. Sie lernte ebenfalls sehr gut in der Schule, erledigte ihre Hausaufgaben meistens im Handumdrehen und dadurch konnten wir beide oft Zeit gemeinsam miteinander verbringen. Bei sonnigem Wetter trafen wir uns im Freibad regelmäßig an einer verabredeten Stelle, breiteten unsere Luftmatratzen aus und lästerten nach Spiel und Spaß im noch zu kalten Wasser trefflich über ebenfalls anwesende Schulkameraden. Sonnenschein, Fassbrause, Softeis und zwei in Handtücher eingewickelte und mit blauen Lippen zitternde Teenager mit nassen Haaren – das waren die Zutaten eines glücklichen Frühjahrs. In dieser Jahreszeit mussten wir noch keine Angst vor der Buschmücke haben, obwohl das Wetter ungewöhnlich oft schon heiß und schwül war. Und dann kamen in den Nachrichten die ersten Meldungen über den viel zu früh einsetzenden Monsunregen. Schon im April ergossen sich auf dem indischen Subkontinent monatliche Niederschlagsmengen von mehr als zweitausendfünfhundert Liter pro Quadratmeter, was zuvor nur als Spitzenwert des Hauptmonsunmonates Juli und auch nur in der bis dahin am meisten bedrohten Provinz Cherrapunji beobachtet worden war. Sowohl der Ganges als auch die Flüsse Narmadi, Mahanadi und Godavari waren kurze Zeit später über ihre Ufer getreten und durch die unglaublichen und nicht enden wollenden Regenfälle innerhalb weniger Wochen auf eine Breite von vielen Kilometern angewachsen. Der Krishna im Süden Indiens bildete mittlerweile ein weitflächiges und langgezogenes Netz flacher Binnenseen. Von Juni bis August stiegen die Niederschläge noch einmal fast auf das Doppelte, nie da gewesene Sturzregen schier biblischen Ausmaßes überzogen viele Regionen. Überall im Land begruben gewaltige Erdrutsche und Schlammlawinen die Menschen unter sich, tiefer gelegene Ebenen hatten sich fast komplett in Tümpel-Landschaften verwandelt und in den Großstädten stand das Wasser meterhoch in allen Straßen. Erst nachdem Zehntausende durch Stromschläge, Ertrinken und einstürzende Häuserwände den Tod gefunden hatten, wurde landesweit das Militär aktiviert. In den großen Metropolen waren Hunderttausende in ihren Wohnungen gefangen. Geschäfte blieben geschlossen, das öffentliche Leben hörte auf. Das Wasser hatte Millionen Landarbeiter, Pilger und die Ärmsten der Armen aus der Kaste der Unberührbaren in unzähligen Regionen auf kleinen Inseln von der Außenwelt abgeschnitten. Die Armee versuchte, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu helfen, musste aber wetterbedingt immer wieder Rettungsflüge aussetzen, eben errichtete Hilfsbrücken davon schwimmen sehen oder ihr eigenes schweres Gerät aufgeben. Überall herrschten Trinkwassermangel und Lebensmittelknappheit, weil die noch vorhandenen Vorräte vom Wasser mitgerissen und unbrauchbar gemacht worden waren. In den träge und behäbig dahin strömenden Flüssen trieben unter gleichmäßig dunkelgrauem Himmel Unmengen an Tierkadavern, Unrat und Müll und schon in den darauf folgenden Wochen hunderttausende Leichen vor sich hin. Die Stromversorgung wurde abgestellt, Telefonverbindungen existierten nicht mehr. In den Großstädten Mumbai und Kalkutta griffen Hungersnöte und Krankheiten um sich und in vielen kleineren und mittleren Städten brachen Proteste und Revolten aus.
In Bangladesch war das Mündungsdelta von Ganges und Brahmaputra komplett überflutet. Dort grassierten überall Ruhr, Typhus und Cholera, die Krankenhäuser waren völlig überfüllt und konnten nicht mehr helfen. Abermillionen Menschen begaben sich auf die Flucht nach Norden und entlang der wenigen Fluchtrouten ereigneten sich Massenpaniken und gewalttätigen Auseinandersetzungen. In der Zwischenzeit fanden die Larven der Anophelesmücke in den schier unendlichen Weiten stehender Gewässer auf dem gesamten Subkontinent ideale Bedingungen vor. Myriaden der Blutsauger im ländlichen Raum, in den Slums der Großstädte, in Wohnungen und öffentlichen Gebäuden führten dazu, dass sich die Malaria epidemisch ausbreitete. Bangladesch war völlig überfordert, aber auch in Indien brach nun die Wirtschaft zusammen. Die landesweite Verteilung von Treibstoffen, Lebensmitteln und Medikamenten scheiterte an von Schlamm bedeckten Straßen, eingestürzten Brücken, unterspülten Eisenbahnlinien oder schlicht an fehlenden Hilfskräften. Organisationsstrukturen funktionierten nicht mehr, Industriebetriebe standen still. Viele Menschen gaben sich jetzt nur noch ihrem Karma hin und erwarteten demütig ihr Schicksal. In dieser ausweglosen Situation hat Indien seinen Nationalstolz zur Seite gelegt und in einem eindringlichen Appell an die Weltgemeinschaft um Hilfe ersucht. Die Führung Chinas bot an, Teile ihrer Landstreitkräfte zu entsenden, was man in Neu-Delhi allerdings dankend ablehnte. Die UN beschloss, eine sogenannte Geberkonferenz einzuberufen, auf der eine Unterstützung von etwas mehr als zwei Milliarden Dollar bewilligt wurde. Bis dieser eher symbolische Betrag aber zusammenkam und vor Ort zur Verfügung stand, sollte einige Zeit vergehen. Wer bis dahin einen Rest Lebensmut aufbrachte, begab sich auf den Weg nach Westindien in die Küstenregion des Bundesstaates Maharastra, denn hier – nördlich von Mumbai – sahen die Menschen ihre Chance, dem Chaos zu entkommen. Immer mehr versammelten sich und dann setzte der große Flüchtlingsstrom ein. Als wolle sich mit der letzten Kraft der Verzweiflung eine eigenständige Industrie entwickeln, wurden Wälder gerodet, Unmengen an Holz zur Küste gebracht und Boote über Boote gebaut. Hunderttausende zimmerten an ihrer Flucht nach Arabien. Der Landweg Richtung Iran war versperrt, da Pakistan, obwohl selbst vom Monsun betroffen, seine Grenze zum inzwischen wehrlosen Indien komplett abgeriegelt und sich dabei auch noch einiges Terrain einverleibt hatte. Also blieb nichts anderes übrig, als die mehr als tausendfünfhundert Kilometer bis nach Oman über das Arabische Meer in selbstgebauten Fischerbooten zu wagen. Und diesen Wahnsinnsversuch unternahmen viele, sehr viele. Finanziell großzügig von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt, bereitete sich auf der anderen Seite des Meeres das Sultanat Oman in einer beispiellosen Aktion auf diese Flüchtlingswelle vor. Logistisch perfekt ausgestattete Auffanglager an der Küste wurden errichtet und hunderte hochseetaugliche Schiffe für Rettungsaktionen gechartert. Eben waren noch schnell ein paar Verwaltungsvorschriften für die Ankömmlinge erlassen worden, und dann wähnte man sich gerüstet. Vielleicht stand hauptsächlich der Wunsch nach mehr billigen Arbeitskräften aus dem Ausland dahinter, vielleicht trugen diese Bemühungen aber auch tatsächlich humanitären Charakter. Saudi-Arabien jedenfalls sah die Entwicklung mit wachsender Besorgnis und konsultierte zunächst seinen Verbündeten, die USA. Derweil ging in Indien die Katastrophe immer weiter. Entsetzliche Bilder schockierten die Welt. Vor den Kameras verzweifelter und hilfloser Berichterstatter raffte der Tod die Menschen dahin und trotz der nunmehr zögerlich einsetzenden internationalen Hilfe wollte das Sterben nicht aufhören. Eine mediale Sturmflut überrollte den Globus und brachte das alltägliche Leben aus der Fasson. Proteste wurden laut, wichtige Menschen oder solche, die sich für wichtig hielten, meldeten sich über Monate auf den weltweiten Fernsehkanälen mit Aufrufen, Kritiken oder Kommentaren zu Wort. Warum wird nur so zögerlich geholfen? Wo bleiben die großen Militärmächte? Wo bleibt der menschliche Zusammenhalt? Noch ein halbes Jahr später, als das Wasser wieder gegangen war und Indien den Tod von mehr als achtzig Millionen Menschen und den kompletten wirtschaftlichen Zusammenbruch konstatieren musste, ereiferten sich die ungeschoren Gebliebenen in scheinheiligen gegenseitigen Vorwürfen, zu wenig unternommen zu haben. Selbst Zyniker erhielten Applaus für ihre menschenverachtende Aussage, dass die indische Bevölkerung ja nicht einmal um ein Zehntel dezimiert sei. Und schon gaben sich die ersten hochkarätigen Wirtschaftsdelegationen verschiedener Staaten in dem geschundenen Land die Klinken in die Hand – schneller als zuvor irgendeine Hilfe eingetroffen war. Aber eine öffentliche Diskussion darüber, was diese Naturkatastrophe verursacht hatte und wie man Vergleichbares in Zukunft würde verhindern können, fand kaum statt – und wenn, dann unter Experten und nur hinter vorgehaltener Hand. Man versuchte, wo immer möglich, das gesellschaftliche Leben in Gang zu bringen. Der Monsun des Folgesommers fiel wieder einigermaßen regulär aus, doch Indien und Bangladesch waren in die Steinzeit zurückgespült und durch die gewährten Wiederaufbaukredite in die vollständige politische Abhängigkeit gerutscht.
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