L asst euch niemals in Institutionen einbinden und von Pharisäern und Schriftgelehrten belehren. Sie haben nicht die Schlüssel zum Reiche Gottes, da sie selbst nicht in das Leben eingetreten sind. Infolgedessen lassen sie auch die nicht hinein, die hineinwollen; denn sie kennen nicht das Schloss, weil sie nicht im Tragen des Schlüssels geübt sind, der Ich Bin, Christus.
D er Reine schaut durch alles hindurch. Sein schauendes Auge ist die Wahrnehmung seines göttlichen Bewusstseins. Alles, was sich in seinem göttlichen Bewusstsein vollzieht, ist die Wahrheit; alles andere ist nur Spiegel, Abglanz der Wahrheit, Reflexion, Schein der Wahrheit.
Wie du redest und was du sagst, ist deine Sprache – auch dein Gesicht und dein Körper.
Sowohl dein Inneres als auch dein Äußeres – dein Wort, dein Verhalten – spricht sich selbst. Der Erfüllte spricht das Selbst, da er das Selbst im Allvater-Sein ist. Der Weltbezogene spricht sein niederes Selbst; er spricht die Sprache seines Ichs – das, was er selbst ist. Der Weltbezogene ist der Weltumhangene, der sich mit dem begnügt, was er sieht, mit den Reflexionen seiner kleinen Welt, die seine eigene Spiegelung sind.
Was du, der Reine, das Licht im Urlicht, sprichst, ist Substanz und Kraft, da es aus dem Allerheiligsten gesprochen ist, aus dir, dem Sein. Das ist die Sprache Gottes in dir und durch dich.
Sprich die Sprache des wahren Selbst, und du bist göttlich. Die Sprache des wahren Selbst ist das gotterfüllte Wort. Es fließt aus dem Innersten deines Tempels.
Das Göttliche verteidigt sich nicht. Es debattiert auch nicht, da es ist. Das Ist schaut und durchschaut alles und kennt das Innerste des Menschen und auch sein Äußeres. Wer das ewige Gesetz kennt, weil er es ist, der wird nicht debattieren.
Das Innerste ist das Unpersönliche, welches das Persönliche unpersönlich anspricht, aufklärt und Unwahres richtigstellt.
Kläre deinen Nächsten auf, wenn Unrichtiges zugrunde liegt, doch dringe niemals in ihn ein; dränge ihn nicht, das zu denken und zu tun, was Wahrheit ist. Redet der Uneinsichtige trotz Aufklärung oder wider besseres Wissen weiter, dann redet er sich selbst um Kopf und Hals.
Du, der wahre Weise, schweige. Hast du Unrichtiges richtiggestellt, hast du Unwahres aus dem Licht der Wahrheit beleuchtet und wirst du trotz allem abgelehnt, dann schweige, denn du kennst den wahren Retter, Gott – und den Richter, der nur von sich selbst spricht. Es ist der Mensch, der durch Uneinsichtigkeit, durch Rache und Habgier sich selbst dem Gesetz von Saat und Ernte ausliefert, indem er in den Acker seines Lebens das eingibt, was ihn selbst richtet. Es ist sein kleines, niederes Selbst, sein Ichheitsgesetz.
Das, was du außerhalb des Allerheiligsten sprichst, ist nicht immer die Sprache deines persönlichen Ichs, denn nicht immer sind deine Gedanken und Worte auch deine Gedanken und deine Worte. Wenn du jahre-, jahrzehntelang das sogenannte gedankenlose Wort sprichst, dann redest du wohl, doch ein anderer spricht durch dich. Das ist dann Fremdbestimmung über deine Sinneswelt, in welcher du dann auch lebst. Der Programmierer, der oder das, was dich bestimmt, wirkt durch dich auch bestimmend auf andere ein. Wer dies zulässt, der ist der Sünde Knecht und ein Sünder.
D u bist nicht die Zeit, sondern die Ewigkeit im Ewigen.
Du bist jedoch Mensch im Ablauf von Tag und Nacht, welcher Zeit genannt wird. Deshalb plane deine Zeit mit Gott, bringe den Zeitablauf in deine Planung ein und deinen Plan in das Allgesetz, das in dir ist. Bringe alles in den inneren Tempel und übergib es der Tempelordnung.
Dann sei still und wachsam zugleich, denn der Allheilige in dir ordnet und gibt vor. Der Allheilige, der dein Wort und dein Tun ist, bewegt sich in deinem Innersten und spiegelt dir, dem Menschen, den schrittweisen Ablauf deines Planes zu. Er bringt ihn auch in den Zeitablauf ein.
Dann sprichst du zur rechten Zeit das gehaltvolle Wort, das göttlich ist, und du tust zur rechten Zeit das, was zu tun ist, was wiederum göttlich ist. Dann verläuft dein Tagwerk nach dem Willen des Allheiligen, der in dir ist, in dem du bist.
A ls Jesus von Nazareth war Ich mit Meinen Aposteln und Jüngern viel unterwegs. Auf den Wegen und Pfaden von einem zum anderen Ort lehrte Ich sie Folgendes:
Wenn ihr geht, dann geht aufrecht; wenn ihr steht, dann steht aufrecht; wenn ihr sitzt, dann sitzt aufrecht.
Jeder von euch ist das Sein im Strom des Seins.
Jede harmonische Bewegung ist der Rhythmus des Stromes, der Rhythmus des Alls.
Der Strom kennt keine Biegung, keine Krümmung, er weicht vor nichts und vor niemandem zurück; er strömt gleichbleibend durch das All und durchströmt alle und alles.
Geht ihr mit großen Schritten durch diese Welt, dann geht ihr gebeugt; eure Blicke sind auf die Erde, den Boden gerichtet, von wo ihr das aufnehmt, was am Boden haftet. Alles Schwere, Belastete kriecht am Boden und belastet wieder jene, die ihre Blicke und Gedanken ausschließlich auf den Boden richten.
Erkennet: Ein schwerer Gang ist gleichsam ein Kriechgang. Solche Menschen sehen nur sich selbst und das, was sie wieder selbst sind – das, was ihnen vom Boden her zustrahlt.
Daher gehet aufrecht; dann erlangt ihr den Weitblick und den Einblick und den Überblick; dann seid ihr mehr und mehr mit den kosmischen Kräften verbunden. Diese zeigen euch auch auf, was noch zu bereinigen ist, damit ihr mit der Zeit kosmisch schaut, kosmisch hört, kosmisch empfindet, denkt, sprecht und handelt.
Wenn ihr steht, dann steht aufrecht. Lehnt euch nicht an Gegenstände und Dinge an. Wer sich an Gegenstände und Dinge anlehnt, der wird auch von diesen Gegenständen und Dingen angesendet; ihr nehmt dann das auf, was an den Gegenständen und Dingen haftet.
Wer sich an Gegenstände und Dinge anlehnt, der lehnt sich auch an seinen Nächsten an und nimmt von diesem, was dieser an Menschlichkeit ausstrahlt.
Lehnst du dich an deinen Nächsten an, und dein Nächster lehnt sich an dich an, dann werdet ihr mit der Zeit beide müde und euer überdrüssig werden, weil die Energien, die ihr euch gegenseitig übertragt und entzieht, bald verbraucht sind. Was dann?
Die Folgen sind Streit, Zank, Zwietracht und Uneinigkeit. Seid ihr einander überdrüssig, dann sucht sich jeder ein nächstes Opfer, an das er sich wieder anlehnt – und eventuell das Opfer wieder an ihn. Dann erfolgt wieder das Gleiche wie das, was vorher war.
Steht also aufrecht; lehnt euch an nichts und an niemanden an. Dann werdet ihr ganz allmählich zur kosmischen Antenne, die in die Himmel ragt und von den Himmeln empfängt.
Wenn ihr sitzt, dann sitzt aufrecht. Euer Rückgrat ist nicht gekrümmt; es ist senkrecht und zeigt euch, dass ihr aufrecht sitzen sollt, um vom Strom des Seins zu empfangen.
Ihr habt gehört: Der Strom des Seins, das Gesetz, kennt keine Biegung und Krümmung. Auch ein gesundes Rückgrat kennt weder Biegung noch Krümmung.
Liegt ihr im Stuhl, dann liegt ihr gleichsam auf dem Boden und empfangt die Schwingungen, die am Boden entlangkriechen.
Verschränkt ihr die Arme und Beine, dann blockiert ihr den Strom des Seins in und an euch, oder ihr lenkt ihn von euch ab und zieht andere Kräfte an.
Wisset: Der Mensch soll eine kosmische Antenne sein. Wer Knoten in seine Antenne macht oder sie verbiegt, der kann weder die Kräfte noch das Heil des Alls empfangen. Einzig die Kräfte des Alls stärken und bewegen den Menschen, machen ihn frei und gesund. Sie schenken ihm Weitblick und Einblick und den Überblick.
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