Frank Rudolph - Wu

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Die Welt der chinesischen Kampfkünste Geheimnisvolle Mönchskrieger mit scheinbar übernatürlichen Fähig­keiten, die sie in spektakulären Vorführungen zur Schau stellen, und eine Unzahl von Kungfu-Filmen prägten bislang das Bild des Wushu im Ausland. – Dieses Buch räumt mit Klischees auf. Es zeigt, was authentische chinesische Kampfkunst ist: eine Kunst, die jahrhunderte­lang in Kämpfen auf Leben und Tod erprobt wurde und auf diese Weise zu unvergleichlicher Wirksamkeit gelangte. Maik Albrecht ist seit zehn Jahren direkter Schüler eines der besten Meister Chinas, Li Zhenghua. Durch diesen erhielt er auch Zugang zu anderen großen Meistern, die heute oft vollkommen zurückgezogen leben. Aus ihrer Sicht ist nur der bereit, echte Kampfkunst zu lernen, der es auf sich nimmt, sich über lange Zeit hinweg durch mühselige Gongfu-Übungen die notwendigen Grundlagen hierfür anzutrainieren. Den Leser erwartet eine atemberaubende Reise durch die Landschaft der chinesischen Kampfkünste mit vielen interessanten Verweisen auf europäische oder japanische Traditionen. Meister aus Vergangenheit und Gegenwart, die hierzulande völlig unbekannt sind, aber zu den besten der Welt gehören, werden vorgestellt, ebenso einige bekannte und weitgehend unbekannte Stilrichtungen sowie klassische Trainingsprinzipien und -methoden für den Aufbau der inneren Kraft.

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Ich selbst habe zu der Lehre des Kongzi niemals einen Zugang gefunden. Ich halte den Daoismus für wesentlich praktischer. Zwar hat der Konfuzianismus dem Reich der Mitte eine einzigartige Position in der Weltgeschichte verliehen, doch war er letztendlich für den Sturz der Monarchie verantwortlich.35 In den Epochen, in denen sich die Kaiser dem Daoismus zuwandten (z. B. Tang-Dynastie) glänzte China durch seine Offenheit und Liberalität. Das Land erblühte dann in unglaublicher Stärke.

Mein Lehrer unterhielt sich oft mit mir über solche Dinge. Ich fand es sehr erstaunlich, dass Meister Li auch im Alter von 55 Jahren noch bereit ist dazuzulernen und Vorurteile fallenzulassen. So kamen wir beide zu der Erkenntnis, dass es ein natürliches Geben und Nehmen zwischen Lehrer und Schüler geben sollte. Der Lehrer, der den Schüler unterdrückt und ständig nur fordert, ist nicht besser als der Schüler, der nach seiner Lehrzeit seinen Lehrer nicht mehr kennen will. Gleichwohl muss der Schüler bestrebt sein, die Grenzen des Meisters zu überwinden.

Diese Problematik war früher auch im Westen bekannt. Leonardo da Vinci36 meinte einst: »Der ist ein schlechter Schüler, der seinen Meister nicht überflügelt.« Zum Thema Respekt hat Zhuangzi sich vor 2 500 Jahren auf kluge Weise geäußert:

Wenn man über Respekt nicht spricht und er nicht erwähnt wird, dann ist Respekt vorhanden. Wird jedoch von Respekt gesprochen, wird er verlangt oder sich darauf berufen, oder wird erwähnt, wie sehr man jemanden respektiert, dann heißt das, dass es auch Respektlosigkeit gibt. Wenn man nämlich den Respekt betont, dann bedeutet das, dass es etwas Besonderes ist, und besondere Dinge sind immer selten. In der Natur, im Leben und in der Wissenschaft entsteht alles aus einem relativen Zusammenhang, so dass sich der Respekt erst aus der Respektlosigkeit bildet und umgekehrt. Somit ist wahrer Respekt erst vorhanden, wenn nicht darüber gesprochen wird.

Im alten China gab es bei einigen Kampfkunststilen den Brauch des baishi (拜师), der Bitte, von einem Meister als Schüler angenommen zu werden. Dabei muss man auf die Knie sinken und den shifu um Aufnahme in die Schule bitten. Diese Tradition ist eine rituelle Demutsbezeugung, ähnlich dem kotau 37. Sie ist konfuzianischen und teilweise buddhistischen Ursprungs. In anderen Kampfkunststilen, vor allem in den daoistisch beeinflussten, wird diese Geste abgelehnt. Meister Lis Lehrer glaubten nicht an das baishi . Sie verlangten es auch nicht, genauso wie es Meister Li auch nicht von mir oder von anderen seiner Schüler verlangte.

Die Tradition in der Gegenwart

Die Kultur des wushu und aller anderen Kampfkunstarten ist sehr umfassend. Alles darin hat seinen Platz und seinen Sinn, auch wenn vieles hinterfragt werden kann. Die heutigen weltweiten Kampfkunstverbände haben nichts mehr mit dieser Kultur gemein. Ein Verband oder eine Schule ist ein Betrieb. Es geht ums Geldverdienen. Der Schüler ist kein Schüler, sondern in erster Linie ein Kunde, an dem man eine Dienstleistung verrichtet. Durch diese Situation geht leider viel von der Kampfkunstkultur verloren. Einer der letzten echten Meister Chinas, Chen Chongxi, sagte einst in meinem Beisein zu meinem Lehrer: »Die Menschen heutzutage verstehen nichts von der Kampfkunst. Schau dir einmal diese ganzen Typen an, die heute irgendwo trainieren, in Schulen, in Verbänden usw. Was wissen die schon über Kampfkunst? Ich fuhr damals eine ganze Nacht mit dem Zug, ohne Sitz oder Bett, nur um meinen Lehrer zu besuchen und ein wenig Unterricht zu bekommen, und danach gleich wieder zurück.« Auch wenn diese Sätze nach dem typischen Gerede der alten Generation klingen, stimmen sie in diesem Fall. Einige Biographien belegen manchmal sehr dramatisch, unter welchen Umständen die Schüler früher oft lernen mussten.

Auch der wahrscheinlich letzte echte Erbe des ninjutsu (忍術), Hatsumi Masaaki38, musste riesige Entfernungen zurücklegen, um etwas von seinem Lehrer lernen zu können. Somit war jede Minute Lehrzeit etwas besonders Kostbares. Kaum jemand würde heutzutage noch solche Mühe auf sich nehmen, um in den Genuss einer exklusiven Lehrstunde zu kommen, so dass das Verständnis für diese Art Opferbereitschaft zusehends verlorengeht. Dabei muss jedem klar sein, dass die alten Meister ihr Wissen nicht einfach so in einer Schule oder einem Verband weitergeben, selbst nicht für viel Geld. Dieses Wissen musste man sich früher verdienen, man musste seiner würdig sein. Es ist eine Illusion zu glauben, ein Meister würde sein Wissen preisgeben, nur weil man vielleicht einmal Tee mit ihm getrunken und ein paar Worte gewechselt hat. Wenn man sich vor Augen führt, wie schwer die Lehrzeit für die alten und echten Meister war, wird man sehr schnell verstehen, dass sie niemals ihr Wissen verschleudern werden.

Insgesamt ist die Kultur der kriegerischen Künste heute im Untergang begriffen. Im Falle des Shaolin verläuft diese Entwicklung meiner Ansicht nach sehr negativ, selbst wenn das Negative, wie noch gezeigt werden soll, auch positive Aspekte in sich birgt. Früher war das Oberhaupt des Shaolin-Tempels derjenige, der die Lehre des Buddhismus, die Kampfkunst und das Leben an sich am tiefsten verstand. Er musste nicht nur die technischen Aspekte gemeistert haben, sondern auch die geistigen. Das galt für die Dinge des Lebens wie für die menschliche Natur.

Auf den heutigen obersten Abt des Shaolinklosters Shi Yongxin39 (释 永信) trifft dies alles nicht zu. Sein Amt ist heute als das eines Geschäftsführers zu verstehen. Das Shaolin ist eine Firma, eine Handelsmarke, die jährlich Millionenumsätze verbucht. Über all den geschäftlichen Angelegenheiten bleibt keine Zeit mehr für die einst so effektive Kampfkunst. Seit einigen Jahren sind Massenabfertigungen von Lernwilligen gang und gäbe. Qualität kann man dabei natürlich nicht erwarten. Das wushu von Shaolin ist an einem Tiefpunkt angelangt und reißt andere Kampfkünste mit sich in den Abgrund. Mit echter Kampfkunst ist kein Geld zu machen, wohl aber mit dem Anschein davon. Shaolin hat dies verstanden und hat damit Maßstäbe für ganz China gesetzt.

Diese kritische Sicht auf die Kommerzialisierung der Kampfkünste beleuchtet nur einen Teil der Wahrheit. Das Gebiet um Shaolin (Dengfeng 登封) war früher eine der ärmsten Gegenden der Provinz Henan. Die Einheimischen hatten ein sehr niedriges Einkommen und führten ein bitteres Leben. Aber durch die richtige Vermarktung und den daraus folgenden Tourismus sind aus diesen armen Bauern wohlhabende und finanziell sorgenfreie Bürger geworden. 38 Prozent aller Menschen um Shaolin bestreiten ihren Lebensunterhalt vom Tourismus. Heißt das nicht, dass Shi Yongxin es richtig macht? – Auf der einen Seite gibt es die Shaolin-Tradition und deren unzeitgemäße Ideale, die vielleicht selbst in der Vergangenheit niemals tatsächlich umgesetzt werden konnten. Auf der anderen Seite gibt es die Chance, die Berühmtheit des Shaolin zu nutzen, um die wirtschaftliche Lage der Menschen der Region zu verbessern.

Tatsächlich geht es nach den Statuten des Klosters darum, Gutes für die Menschen und die Gesellschaft zu tun und das Land zu beschützen. Und das wird heute vielleicht sogar besser umgesetzt als in all den Jahren, in denen das Kloster nur den Mönchen gehörte. Ein verschlossenes und traditionell verstaubtes Shaolin hat gar nicht die Möglichkeit, in dieser Größenordnung Gutes zu tun. Ist es deswegen nicht so, dass Shi Yongxin für die Menschen und die Gesellschaft den richtigen Weg einschlägt? Durch seine Leitung des Shaolinklosters und dem daraus resultierenden Profit hat sich das Leben vieler Menschen verbessert, egal ob bei der Bildung, der medizinischen Versorgung oder dem Einkommen der Bürger. Das sollte man auf jeden Fall berücksichtigen.

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