Detlef Gaastra - Herta Tiemann-Gaastra (1917 – 1983)

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Herta Tiemann-Gaastra (1917 – 1983): краткое содержание, описание и аннотация

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Herta Tiemann-Gaastra und ihre Zeit … Anhand der Biografie seiner 1917 geborenen Mutter schildert Detlef Gaastra das Leben vor dem zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit. Der Leser erfährt interessante Dinge über die Atmosphäre in einer noch von Standesdenken geprägten Gesellschaft. Hertas Vater war ein sozialdemokratischer Arbeiter, der zu seiner Überzeugung stand und sich auch von den Nazis nicht einschüchtern ließ. Herta, die nach höherem strebte hatte es nicht leicht, ihren Weg im Leben zu finden. Sie wuchs in einer Zeit auf, als die Lebensumstände viel härter und die Menschen weitaus rigideren Zwängen durch Stand und Geschlecht unterworfen waren als heute. Nach dem Krieg ließ das »Wirtschaftswunder« auf sich warten und das Leben Herta von Tiemann-Gaastras war von einem beschwerlichen Alltag und abenteuerlichen Ereignissen geprägt. Als es endlich bergauf ging, hörten Konflikte und Schicksalsschläge nicht auf.

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Damit begann die Straße an der Bahnlinie. Dem restlichen Stummel bis zur Koblenzer Straße wurde der Rang einer Straße aberkannt und er wurde in „Albrecht-Delius-Weg“ umbenannt. An diesem Weg steht ein Landhaus im Gotischen Stil, die „Villa-Bozi“. Die Gebrüder Bozi spielten eine große Rolle bei der Industrialisierung Bielefelds und legten den Grundstein zu der „Leinenstadt“ durch die Gründung der dampfbetriebenen „Spinnerei Vorwärts“. Das Fabrikgebäude wurde im englischen Tudorstil errichtet. So wie auch die später erbauten Fabrikschlösser der „Ravensberger Spinnerei AG“ an der Heeper Straße und der „Mechanischen Weberei AG“ an der Teutoburger Straße. Etwas abseits der Straße lag in einem parkähnlichen Anwesen auch ein „Tudorschloss“, die Villa des Seidenfabrikanten Delius. Das eindrucksvolle Haus wurde leider ein Opfer der Bombardierung Bielefelds. Direkt gegenüber der Bozi-Villa erbaute sich der Apotheker Dr. August Oetker ein größeres Haus. Damals steckte das Backpulverimperium noch in den Kinderschuhen. Mit dem Wachsen seiner Fabrik entstand auch ein schlossähnliches Wohnhaus am gegenüberliegenden Hang des Bielefelder Passes. Direkt am Bahnübergang entstand die großbürgerliche Villa des Leinenhändlers Klasing, dem späteren Kunsthaus und Stadtarchiv. Klasing hat dem Leinenhandel bei Zeiten den Rücken gekehrt und mit Herrn Vellhagen einen Buchverlag gegründet, Vellhagen & Klasing. Später wurde aus ihm ein führender Schulbuchverlag. In dem Verlag erschienen auch die „Monatshefte“ und „Künstlerbiografien“. Bielefeld machte sich um die Deutsche Volksbildung verdient. Ein weiterer Leinenhändler, Carl Bertelsmann, dessen Wurzeln in Bielefeld liegen, stieg in das Verlagsgeschäft ein und war in Gütersloh im Kielwasser der „Ravensberger Erweckungsbewegung“ Herausgeber pietistischer Kirchenliteratur. Zu diesem Ensemble gehörten auch zwei Häuser an der Obernstraße, die heutige Handwerkskammer und auf der gegenüberliegenden Straßenseite die „Tiemann-Villa“, die beim Bau der Kunsthalle abgerissen wurde weil sie die Sicht auf das neue Kunsthaus beeinträchtigte. Kommerzienrat Tiemann gehört auch in den Kreis der Gründerväter der Bielefelder Industrie, hat aber nichts mit der Familie meiner Mutter zu tun.Die gesamte Gruppe die die industrielle Entwicklung der Stadt geprägt hat - фото 4

Die gesamte Gruppe, die die industrielle Entwicklung der Stadt geprägt hat, wohnte am Anfang der Wertherstraße. Dadurch wurde die Entwicklung von einer Landstraße zu einer bevorzugten Wohngegend vorgezeichnet. Diese erste Phase der Bebauung endete an der Bismarckstraße. In diesem Abschnitt (und den Nebenstraßen) finden wir die gesamte Palette der historischen Baustile in einer Mixtur des Eklektizismus. Erinnerungen an Romanische Bauten, Villen der Renaissance, Französische Palais, Anleihen bei der Weserrenaissance und Barockpaläste. Dieses Stilgemenge setzt sich in den Seitenstraßen fort. In der Grünstraße finden wir die Delius-Villa im Stil Palladios und einen barocken Reitstall. Es gab an der Wertherstraße auch zwei Häuser die aus dem Rahmen fielen, sogenannte Schiefer-Häuser.

Das waren Bauten aus Holz und Fachwerk, die mit dünnen Schieferplatten gegen Feuchtigkeit belegt waren. Schiefer ist ein Material, das im Raum Ostwestfalen nicht vorkam und darum selten verwendet wurde. In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde die Idee wieder aufgegriffen und Häuser wurden mit Eternit-Platten versehen. Das war preiswerter als eine Fassadensanierung. Es stellte sich aber bald heraus, dass durch fehlende Luftzirkulation und eindringender Feuchtigkeit der Verfall der Häuser beschleunigt wurde. Auch die Wertherstraße konnte in der Höhe der Weststraße mit einer solchen Bausünde aufwarten. Das Haus ist inzwischen einem Neubau gewichen. Mit den Namen der Seitenstraßen wurde der Preußischen Geschichte gehuldigt, dem Großen Kurfürsten, dem Reichsgründer Bismarck, den Heerführern Moltke und Roon. Mit der Fehrbelliner Straße wurde dem ersten Sieg Brandenburg-Preußens gedacht und mit der Ellerstraße einem Kommandanten der Sparrenburg. Nicht nur Militärisches sollte sich in den Straßennamen wiederfinden, sondern auch preußische Geistesgrößen.

Hof und Kotten der Geschwister Ummelmann Heute Gemeindehaus Dafür standen - фото 5

Hof und Kotten der Geschwister Ummelmann – Heute Gemeindehaus

Dafür standen die Kant- und Humboldtstraße. Aus dem Rahmen fielen die Lamping- und Lina-Oetker-Straße. Lina Oetker wurde gedankt für die Stiftung der Musikhalle, die den Namen des gefallenen Sohnes trägt. Lamping machte sich um das Musikleben in Bielefeld verdient und setzte wichtige Akzente. Der von den Nazis aus dem Amt vertriebene Preußische Innenminister Carl Severing hatte sich in der Straße ein bescheidenes Wohnhaus errichtet. In einer Nazi-Hetzschrift gegen Severing wurde die Oetkerhalle als sein Wohnhaus abgebildet.

Je weiter wir uns vom Stadtkern entfernen, desto moderner und zeittypischer werden die Häuser. Wir finden Anklänge an den Bauhausstil und Nachkriegsbauten mit auffallend spitzen Dächern. Ein solches Haus steht auch in der Lina-Oetker-Straße (Nr. 17). Dieses Haus wurde 1953 von einem kinderlosen Ehepaar errichtet. Die Bauordnung zur Zeit der Wohnraumbewirtschaftung erlaubte pro Person nur eine vorgeschriebene Wohnfläche. Flächen unter Dachschrägen wurden erst ab einer Höhe von 1,50 Meter berechnet. Bauherren, die sich in dieser Zeit ein Haus bauten konnten waren nicht daran interessiert Mieter aufzunehmen. Das Nebenhaus (Nr. 15) ist viel größer. Darin wohnte eine Familie mit zwei Kindern und einer Großmutter. Bis kurz hinter der Einmündung der Stapenhorststraße finden wir eine Anzahl solcher Häuser. Das zeigt, wie attraktiv die Straße für ein, inzwischen wieder wohlhabendes Klientel blieb.

Die Wertherstraße war nicht nur eine Wohnstraße, sondern zahlreiche Geschäfte versorgten die Bewohner mit den Waren des täglichen Bedarfs. An der Ecke Grünstraße befand sich eine Gärtnerei mit einem hölzernen Verkaufspavillon für Blumen und auf der gegenüber liegenden Straßenseite das Feinkostgeschäft „Klötzer“. Es wurde in den Sechziger Jahren in die Niedernstraße verlegt. Neben der Gaststätte „Vahle“ befand sich eine kleine Bäckerei. An der Straßenkreuzung Roonstraße/Gr. Kurfürstenstraße befanden sich gleich drei Geschäfte. Die Kolonialwarenläden Bockermann und Kottemann, sowie die Fleischerei Ridder. Neben dem Lebensmittelgeschäft Kottemann lag der in zwei Generationen geführte Frisörsalon Sandmann. An der Ecke Humboldtstraße das Kolonialwarengeschäft Kolkhorst. Herr Kolkorst erkannte schon früh den Trend der Zeit und wandelte das Einzelhandelsgeschäft in einen Selbstbedienungsladen, genauer gesagt Lädchen mit einer Minikühltruhe, um.

Meine Mutter wurde für Herrn Kottemann eine Glücksfee, denn sie war seine erste Kundin. Meiner Großmutter fehlte etwas zum Kochen und siw schickte die Tochter zu dem neu von einem jungen Mann mit Kriegsverletzung eröffneten Geschäft. Als wir in die Wertherstraße 59 zogen wurden Lebensmittel überwiegend wegen des größeren Angebotes und des günstigeren Preises in der Obernstraße bei Hill gekauft. Aber es ergab sich, das meiner Mutter doch etwas fehlte und nach Jahrzehnten betrat sie das Geschäft, das noch immer bestehende Geschäft des Herrn Kottemann. Der gealterte Inhaber saß im hinteren Teil des Lädchens während seine Frau die Kunden bediente. Es war seine zweite Frau, die ihn umsorgte und die er nach dem Tode seiner ersten Frau geheiratet hatte. Nachdem meine Mutter den Einkauf beendet und bezahlt hatte ertönte aus dem Hintergrund die Stimme Kottemanns: „Magdalene, gib der Dame ein Bonbon, das war meine erste Kundin, die bekommt immer ein Bonbon!“ Und so blieb es auch. Manche Kundinnen waren etwas irritiert, meine Mutter bekam ein Bonbon und sie gingen leer aus. Nach dem Tode des Herrn Kottemann hat seine Witwe das Geschäft noch einige Jahre weitergeführt. Bei Frau Kottemann wurde aus Mitleid gekauft. Als mein Vater und ich von der Beerdigung meiner Mutter nach Hause kamen, lag vor der Wohnungstür ein Blumenstrauß und eine Beileidskarte mit der Bitte und Erklärung wir mögen die Blumen auf das Grab legend entschuldigen, sie wäre emotional nicht in der Lage gewesen die erste Kundin ihres Mannes auf ihrem letzten Wege zu begleiten.

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