Marko Rostek - 33 Tage

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In den 33 Tagen nach dem Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 fielen die verhängnisvollen Entscheidungen, die zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führten. Tagesgenau und detailliert erzählt Marko Rostek die Stationen der Julikrise 1914, in seiner packenden Zusammenschau der Ereignisse werden dabei sowohl die österreichisch-ungarischen als auch die deutschen, englischen, französischen und russischen Positionen und Entscheidungen beschrieben. Hautnah begleitet der Leser die maßgeblichen Akteure auf ihrem Weg in den Krieg. Die Geschichte dieses letzten Sommers im Frieden ist Spannung pur! Staunend und kopfschüttelnd erlebt der Leser, wie Europa im Juli 1914 sehenden Auges in den Untergang marschiert

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Es knarrt laut und in den verrosteten Türangeln quietschen die Scharniere, als der Wachmann die Tür öffnet, hineinspäht und, nach einer Prüfung, ob für den Landeschef ein sicheres Eintreten möglich ist, Oskar Potiorek den Zutritt freigibt. Der Feldzeugmeister hat keine Erfahrung im Umgang mit politischen Attentätern, wie Princip einer ist. Unsicherheit beschleicht ihn. Ihn, der seit er auf den Posten des Landeschefs berufen ist, die Geschicke dieser jüngsten Provinz des Habsburgerreiches mit Vehemenz von seinem Schreibtisch aus geführt hat. Er zögert wieder. Nachdem er sich mit einem weiteren prüfenden Blick der Wachsamkeit und Einsatzbereitschaft des Wachpersonals vergewissert hat, tritt Potiorek ein. Wie zum Hohn muss er dabei seinen Kopf senken und gewissermaßen eine Verbeugung andeuten, denn die Zellentür ist nach uralter Bauart viel zu niedrig für seine Größe. In der Gefängniszelle blickt er hastig um sich und versucht, der ihm fremden Situation Herr zu werden, indem er sich möglichst hoch aufrichtet und so seiner Autorität Gewicht verleiht. Das Bild, das sich ihm bietet, lässt seine Verunsicherung jedoch rasch schwinden und er weist das hinter ihm in die Zelle drängende Wachpersonal mit einer Handbewegung an, sich zu entfernen. Mit einem satten Geräusch schließt sich die Zellentür und der schwere schmiedeeiserne Riegel wird langsam entlang der alten, massiven Holzdielen in seine Verankerung geschoben. Es herrscht Stille.

Potiorek blickt noch einmal prüfend im Raum umher. Die Wände sind grob verputzt und was einmal ein weißer Kalkanstrich war, ist mit der Zeit vergilbt und verstaubt. Überall sind Kratzspuren und Bemalungen von früheren Insassen zu sehen, selbst der Plafond wurde bekritzelt. Im linken hinteren Eck steht eine Bettstatt mit dem für Gefängnisse typischen Bettzeug: Eine unförmige Matratze, ein Polster und eine Decke, die auf einem einfachen Holzgestell liegen, sind mit grobem Leinen überzogen. Sein Blick wandert weiter zum Fenster, das hoch oben, fast direkt unter der Decke, angebracht ist. Selbst an diesem warmen, schönen Tag lässt es nur wenig Tageslicht in die Zelle, sodass alles ein wenig fahl und matt erscheint. Die Kühle im Raum und Potioreks Übermüdung sorgen dafür, dass ihn ein kalter Schauer erzittern lässt. Neben dem Bett und dem Holzeimer für die Notdurft des Insassen gibt es nur noch einen armseligen Holztisch und einen ebensolchen Sessel. Für den Besucher ist jedoch kurz vor seiner Ankunft ein zweiter Sessel gebracht worden.

Potiorek spürt, wie sich seine Hände, die hinter dem Rücken die Handschuhe seiner Uniform halten, unwillkürlich zu Fäusten ballen. Durch die beinahe atemlose Stille im Raum hört er, wie das Leder der Handschuhe knirschend zusammengepresst wird. Potioreks Puls steigt an und sein Blut beginnt am eng anliegenden Kragen seiner Uniform zu pulsieren. Plötzlich ist die Kühle im Raum nicht mehr zu bemerken und auch die Müdigkeit scheint wie weggeblasen. Potiorek versucht, seine Erregung zu unterdrücken, und beruhigt mit einem tieferen Atemzug seinen Puls. Er geht langsam, den Blick nun starr geradeaus gerichtet, zum Tisch und setzt sich auf den freien Sessel.

Was kann er einem Fanatiker wie Princip wohl sagen? Soll er etwa die Frage nach dem Warum stellen? Soll er diesen 18-jährigen bosnischen Burschen mit Vorwürfen konfrontieren, ihm den Irrsinn seiner Tat vorhalten? Nichts dergleichen kann die Tat rückgängig machen und damit sein Schicksal wieder ins Lot bringen. Und auf eine politische Debatte hat er keine Lust.

Müdigkeit und Resignation befallen erneut Potioreks Körper. Im Angesicht des Elends, das da vor ihm sitzt, fällt das Gerüst seiner Moralpredigt, die er sich zurechtgelegt hat, langsam und unaufhaltsam in sich zusammen und hinterlässt nichts als Leere. Princip scheut sich, ihn direkt anzublicken, und starrt regungslos auf die Tischplatte. Die Augen des Attentäters wirken bleiern und fahl, sein Gesicht ist blass. Die Augenringe lassen ihn älter aussehen, als er in Wahrheit ist.

Potiorek fährt sich mit einer Hand durch sein schütteres Haar. Zweifel über die Sinnhaftigkeit dieses Besuches befallen ihn. Er steht wieder auf und geht an das hintere Ende der Zelle. Dicht vor der Wand bleibt er stehen. Potioreks Gedanken verschwimmen. Er spürt die Feuchte der Wand, kann die alte Farbe riechen, das leicht Schimmlige und Modrige in der Mauer. Drei-, viermal atmet er stehend tief ein und aus, dann gewinnt sein Machtbewusstsein einmal mehr die Oberhand und er geht, diesmal mit festem Schritt, zum Tisch zurück und setzt sich wieder auf den Stuhl. „Im Angesicht dieses Mörders“, seine Gedanken gewinnen spürbar an Entschlusskraft, „und so wahr ich hier sitze, werde ich alles in meiner Macht Stehende ausreizen, damit dieses Odium der Schuld nicht an mir haften bleibt!“

***

Bei seiner Berufung zum Landeschef von Bosnien hatte er gehofft, einen ruhigen Posten anzunehmen. Als er nach Sarajevo kam, informierte er sich nur oberflächlich über die politische und militärische Lage im Land, gesellschaftliche oder soziale Belange interessierten ihn noch weniger. Er zog in den Konak, das herrschaftliche Palais der Stadtväter, und führte von dort aus in streng administrativer Manier das Land. Er machte nie viel Aufhebens um die Bevölkerung und deren Bedürfnisse, Entscheidungen traf er hinter seinem Schreibtisch sitzend. Bis jetzt hatte er in Sarajevo immer ein relativ angenehmes Auskommen gehabt! Die paar Jahre, die ihm noch bis zum Ruhestand blieben, sollten mit dem Besuch des Thronfolgers einen krönenden Höhepunkt erreichen. Schon kurz nachdem er über diesen Besuch informiert worden war, beschäftigte er sich daher intensiv mit der Planung und Organisation des erzherzoglichen Aufenthaltes. Mehrmals wurden seine Pläne und Vorschläge von Wien korrigiert, nicht zuletzt auch mit dem Hinweis auf budgetäre Engpässe. Schließlich konnte man sich doch einigen und das Programm festlegen.

Es gab immer wieder Gerüchte, dass es zu Störversuchen kommen könnte, aber Unannehmlichkeiten dieser Art würden bei jedem Besuch eines Mitglieds der kaiserlichen Familie in allen Teilen der Monarchie vorkommen. Die Besorgnis von Potiorek und seinem Mitarbeiterstab war nicht größer als sonst. Wie hätte er ahnen sollen, dass just in seiner Stadt ernst gemacht würde und man nach dem Leben des Thronfolgers trachtete. Die üblichen Sicherheitsmaßnahmen entlang der Wegstrecke fielen ebenso wie zusätzliche Wachtruppen dem Spargedanken zum Opfer. Die Benutzung der offenen Wagen war seine Anordnung. Man wollte der großen Hitze Rechnung tragen.

Im Nachhinein erwies es sich als fatal, dass der detaillierte Besuchsablauf schon frühzeitig veröffentlicht worden war. Die größten Vorwürfe gegenüber Potiorek wurden aber laut, weil die Fahrt nach dem ersten Bombenwurf nicht abgebrochen wurde. Er schaffte es nicht, dem Erzherzog die Notwendigkeit einer Planänderung vor Augen zu führen. Geradezu auf einem Präsentierteller setzte man den Besuch fort und gab den sechs jungen, fehlgeleiteten Fanatikern aus Bosnien, keiner älter als 25 Jahre, dazu Gelegenheit, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Ein Augenblick genügte und Potioreks persönlich geformte und verwaltete Welt brach inmitten seiner Stadt und vor seinen Augen zusammen. Ein 18-jähriger Gymnasiast hatte ihn vor der Welt gedemütigt und bloßgestellt.

***

Diese Gedanken reißen Oskar Potiorek zurück in die Gegenwart. Zum ersten Mal, seit er die Zelle betreten hat, ist er jetzt in der Lage, sein Gegenüber genau zu mustern. Princip sitzt noch immer regungslos auf seinem Sessel und hält den Kopf gesenkt. Er hat noch denselben Anzug an, den er beim Attentat getragen hat. Das weiße Hemd ist mittlerweile verschmutzt, am Jackett fehlt eine Tasche. „Das ist wohl im Zuge der Handgreiflichkeiten während der Festnahme geschehen“, denkt Potiorek. Er zieht den rechten Handschuh an und streckt langsam seine Hand über den Tisch. Ohne Widerstand lässt sich der Kopf des jungen Mannes anheben. Potiorek blickt in zwei schwarze, grimmige Augen. Das dichte Haar und der typisch unregelmäßige Oberlippenbart können sein Alter nur schwer verbergen. Potiorek blickt lang in die Augen des Attentäters und versucht, auch nur den geringsten Anflug von Reue oder Schuldbewusstsein zu entdecken. Vergebens. Vielmehr hat der Landeschef den Eindruck, als erblicke er so etwas wie Mitleid für ihn selbst im Blick des jungen Bosniers. Nein, reden hätte keinen Sinn, jedes Wort wäre ein Wort zu viel und vergebens!

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