Lee Kojek - Juana - Vom Pech verfolgt

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Die Stimmung an Bord der „Juana“ ist am Boden. Nach dem Tod eines Crewmitglieds herrscht eine gereizte Atmosphäre, trotzdem setzen sie ihre Reise fort. Doch egal, wohin sie reisen, widerfährt ihnen nichts gutes. Selbst an Orten, an denen sie sich in Sicherheit wähnen, sind sie mehr in Gefahr als anfangs gedacht. Wohin können sie fliegen, wenn das Pech dort bereits auf sie wartet?
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Title Page Traumschwingen Verlag GbR Finnegan Lee & Nicole Kojek Vom Pech verfolgt Die folgende Geschichte ist ein rein fiktives Werk. Alle handelnden Personen sind rein fiktiv, Ähnlichkeiten zu lebenden oder bereits verstorbenen Personen sind als Zufälle zu betrachten und nicht beabsichtigt.

Molly

Almyra und Clair

Weltschmerz

Abschied

Albträume

Owen

Plymouth

Beziehungstipps

Kinder

Geständnis

Korsetts

Schlacht am Meer

Bei dir oder mit dir?

Henjuhomao

Kulturschock

Soldaten und Familie

Kopf gegen Herz

Jahrestag

Hilfe mit Folgen

Die „Juana“

Impressum

Traumschwingen Verlag GbR

Finnegan Lee Nicole Kojek Vom Pech verfolgt Die folgende Geschichte ist ein - фото 1

Finnegan Lee & Nicole Kojek

Vom Pech verfolgt Die folgende Geschichte ist ein rein fiktives Werk Alle - фото 2

Vom Pech verfolgt

Die folgende Geschichte ist ein rein fiktives Werk.

Alle handelnden Personen sind rein fiktiv, Ähnlichkeiten zu lebenden oder bereits verstorbenen Personen sind als Zufälle zu betrachten und nicht beabsichtigt.

Molly

Die Kälte machte nicht nur Almyra und den anderen Frauen zu schaffen Wenn sie - фото 3

Die Kälte machte nicht nur Almyra und den anderen Frauen zu schaffen. Wenn sie nicht bald weiterfliegen würden, wäre das Schiff schlichtweg nicht mehr in der Lage, abzuheben. Almyra seufzte und setzte ihre Kapuze wieder auf, die der Wind ihr immer wieder von ihrem Kopf wehte. Ihre langen schwarzen Haare waren mittlerweile voller Schnee und ihre Ohren fühlten sich an wie Eiszapfen. Ihre Mütze konnte die Kälte schon seit einigen Minuten nicht mehr abwehren. Ihren Begleiterinnen würde es da sicherlich nicht anders gehen. Lange würden sie die Suche nicht mehr durchhalten. Almyra konnte das Leben der Crew nicht riskieren, nur um im schlimmsten Fall Clairs und Mollys Leichen zu finden. Bei den Schneemassen wäre es auch gut möglich, dass sie nie fündig werden würden. Noch eine halbe Stunde, dann würden sie zum Schiff zurückkehren.

Inzwischen ließ der Schneesturm nach. Die Sicht wurde besser und der Wind pfiff nicht mehr so stark. Trotzdem hatte Almyra das Gefühl, jeden Moment an der Kälte zu ersticken. Nach einer Weile deutete Felicia in Richtung Norden.

»Seht!«

Erst konnte Almyra nichts entdecken doch dann erkannte sie Umrisse einer - фото 4

Erst konnte Almyra nichts entdecken, doch dann erkannte sie Umrisse einer sitzenden Person. Almyra lächelte. Es war eine gute Idee gewesen, Felicia mitzunehmen. Die Dunkelhäutige saß nicht ohne Grund im Krähennest – ihren Augen entging so gut wie nichts.

»Clair…«

Die Angesprochene sah erschrocken zu Almyra. Ihre Lippen waren ganz blau und ihre Nase rot durch die Kälte, was in Almyra das Bedürfnis weckte, Clair sofort in sämtliche Decken zu wickeln, die sie auf dem Schiff hatten. Ihre rotgeweinten und geschwollenen Augen blickten Almyra mit einer Mischung aus Schreck, Panik und Sorge an.

»Almyra, du musst Molly helfen! Sie ist ganz kalt!«, ertönte die heisere, aber aufgebrachte Stimme des Käpt’ns. Almyra seufzte schwer. Schon auf den ersten Blick war zu sehen, dass Molly nicht mehr geholfen werden konnte. Ihr Kopf schien unnatürlich verdreht und wahrscheinlich waren mehr Knochen gebrochen als heil. Die Mechanikerin hatte es doch gewusst. Einen Sturz aus so einer Höhe konnte man nicht überleben. Es war ein Wunder, dass Molly noch zu erkennen war. Wahrscheinlich war ihr Körper auch einfach schon festgefroren. Nur wie sollte Almyra das Clair beibringen? Eine Diskussion mit ihr durfte sie sich in so einer Situation nicht erlauben. Es würde sie sonst wertvolle Sekunden kosten.

»Ich sehe sie mir an, sobald wir auf dem Schiff sind, okay? Jetzt komm mit, bevor du dir den Tod holst.«

Becky atmete tief durch und half Clair hoch. Sie gingen zurück zum Schiff. Keiner von ihnen sprach ein Wort und Almyra war dankbar für die Stille. Im Normalfall kletterte die Crew an der Außenwand des Schiffes auf das Deck, doch unter diesen Umständen nahmen sie das große Tor achtern des Schiffes, durch das sie immer die Vorräte einluden. Es war hier immer noch kalt, aber immerhin wind- und schneestill. Doch viel Zeit, um sich aufzuwärmen, hatte Almyra nicht. Sie drehte sich zu der kleinen Gruppe und erhob die Stimme.

»Wir fliegen weiter!«

Amelia nickte schweigend und ging nach draußen, um Estella, die Rudergängerin, an ihren Posten zu holen. Clara setzte sich derweil auf die Bank neben dem Ruder und sah Almyra fragend an.

»Habt ihr sie gefunden?«

Ihre rauchige Stimme klang ungewöhnlich leise.

»Ja«

»Wie geht es ihnen?«

Almyra seufzte und trank erst einen Schluck Tee bevor sie antwortete Zum - фото 5

Almyra seufzte und trank erst einen Schluck Tee, bevor sie antwortete. Zum einen wollte sie sich wärmen, zum anderen wurde ihr Hals auf einmal ganz trocken.

»Ich verstehe.«

Amelia und Estella betraten die Brücke und sahen neugierig zu Clara und Almyra. Letztere räusperte sich, stellte ihre Tasse ab und ging in Richtung Tür.

»Ich muss zur Krankenstation. Clara, du übernimmst die Brücke.«

»Du kannst Molly auf die Liege legen. Charlotte wird sich um dich kümmern.«

»Es geht mir gut!«, antwortete Clair stur.

»Du hast Stunden im Schnee verbracht. Lass dich wenigstens untersuchen.«

Almyra konnte nichts anderes tun, als ein Laken über Molly zu legen. Sie hörte, dass jemand das Krankenzimmer betrat. Kurz darauf erklang Rachels leise Stimme.

»Ich will sie sehen.«

»Almyra kümmert sich gerade um sie«, antwortete Clair ihr.

Schlecht. Rachel sollte sich keine unnötigen Hoffnungen machen. Immerhin lag ihre große Schwester tot auf einer Liege und sah furchtbar aus. Almyra zog den Vorhang etwas auf, sah Rachel betrübt an und schüttelte leicht den Kopf. Die Blondine ging zu ihr und sah sie mit Tränen in ihren braunen Augen an.

»Darf ich sie sehen?«

»Es wäre besser, wenn du es auf sich beruhen lässt.«

»Bitte. Sie ist meine Schwester. Ich will mich verabschieden.«

»Ich werde nur ihren Kopf aufdecken.«

Sie hörte, wie Rachels Atem sich beschleunigte. An ihrer Stimme konnte man erkennen, dass sie sich sehr beherrschen musste, um nicht zu weinen.

»In Ordnung.«

Als Almyra das Laken von Mollys Kopf nahm konnte Rachel aber nicht mehr - фото 6

Als Almyra das Laken von Mollys Kopf nahm, konnte Rachel aber nicht mehr anders. Sie begann, bitterlich zu weinen, und sank auf den Stuhl neben dem Bett.

»Molly!«, fiepte sie entsetzt. Rachel krallte sich mit einer Hand in das Laken. Mit dem anderen Arm stützte sie ihren Kopf an der Liege ab. Almyra strich Rachel durch das Haar, das, wie immer, in verrückten Zöpfen zusammengebunden war, und schwieg. Was hätte sie auch sagen sollen? Rachels große Schwester lag tot vor ihr auf einer Krankenbahre.

»Du sagtest, dass du ihr hilfst!«

Ihre Stimme überschlug sich fast, so laut und energisch schrie Clair. Unbewusst trat Almyra einen Schritt zurück.

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