1 ...6 7 8 10 11 12 ...20 Leider kamen die Mäuse nicht rechtzeitig an; die Lieferung verzögerte sich mehrere Male, und Ben verlor das Interesse an dem Experiment, denn er hatte andere Prioritäten. Dave schlug Bill vor, an Bens Stelle die Heilbehandlung vorzunehmen.
Schließlich kamen die Mäuse doch noch an, und ihnen wurden die Tumorzellen injiziert. Täglich hielt Bill den Käfig mit den Versuchsmäusen eine Stunde lang in der Hand. Seiner Hypothese zufolge sollten, falls das mit der Heilenergie tatsächlich stimmte, die Mäuse nicht wie sonst Tumoren entwickeln.
Nach einer Woche der Behandlung bekamen zwei der Mäuse sichtbare Tumoren. Bill war bitter enttäuscht. Als alle fünf Mäuse Tumoren entwickelten, bat Bill Dave, die Mäuse von ihrem Leid zu erlösen, denn das Experiment sei klar gescheitert.
Als Dave eintraf, machte er eine Bemerkung darüber, wie gesund Bills Mäuse trotz der Tumoren aussahen. Voller Energie liefen sie im Käfig herum und verhielten sich wie gesunde Mäuse. Er sagte Bill, den Kontrollmäusen im anderen Gebäude gehe es nicht gut; zwei seien bereits tot. Er meinte: »Vielleicht verlangsamen die Behandlungen ja den Krebs, auch wenn sie ihn nicht verhindern können. Keine einzige Maus hat bisher länger als 27 Tage überlebt. Wenn du es schaffst, eine Maus mindestens 28 Tage am Leben zu erhalten, haben wir einen Weltrekord aufgestellt. Experimente verlaufen selten so wie erwartet. Deshalb sind es ja Experimente.«
Um den 17. Tag herum veränderten sich zu aller Überraschung die Tumoren von Bills Mäusen. Sie entwickelten Geschwüre, und anstelle der Haare auf der Haut trat Schorf auf. Am 28. Tag vertraute Bill seinen Mäusen an, dass sie Geschichte schrieben: Die Geschwüre begannen zu verschwinden, und das Fell wuchs nach.
Eine Woche später wurden Bills Mäuse von einem Biologen untersucht. Er teilte Dave mit: »Die Mäuse sind krebsfrei!«
Auch ein Skeptiker kann ein Heiler sein
Das Experiment wurde von verschiedenen Wissenschaftlern zu verschiedenen Zeitpunkten erneut durchgeführt, mit einem jeweils umfassenderen, interessanten Design. Das Ergebnis: Je mehr Mäuse behandelt wurden, desto stärker war die Wirkung. Bei einer sehr starken Wirkung verbesserte sich sogar der Zustand von Mäusen in der Kontrollgruppe in einem anderen Gebäude, und einige Mäuse überlebten (Bengston, 2007).
Die Käfige, in denen sich die Mäuse befanden, wurden von Bill oder den Studenten in der Hand gehalten.
Im Rahmen mancher Studien bildete Bill Studierende aus – allesamt Skeptiker wie er selbst – und ließ sie die Heilung durchführen. Wer an den Erfolg glaubte, wurde nicht als Heiler eingesetzt.
Es war kein Unterschied festzustellen! Die Mäuse erholten sich, egal, ob sie von Bill oder von skeptischen Studenten behandelt wurden. Und sie erholten sich nicht nur, sondern entwickelten auch eine Immunität gegen Adenokarzinome. Wurden ihnen zu einem späteren Zeitpunkt Tumorzellen injiziert, erkrankten sie nicht mehr an Krebs. Bill versuchte es auch mit Wasser, das zunächst behandelt und dann den Mäusen verabreicht wurde; das war genauso effektiv wie die direkte Behandlung der Mäuse.
Die Studierenden mussten sich Notizen zu ihren persönlichen Erfahrungen machen. Laut ihren Aufzeichnungen glaubten viele von ihnen zunächst nicht, dass sie an einem Heilexperiment teilnahmen, sondern meinten, sie selbst – nicht die Mäuse – wären sozusagen die »Versuchskaninchen« und sie würden unbewusst heimlich getestet, um herauszufinden, wie leichtgläubig sie seien.
Das wird als Nocebo-Effekt bezeichnet, das Gegenteil des Placebo-Effekts. Bei Placebos glauben die Leute, sie würden gesund werden. Bei Nocebos können die Patienten aufgrund ihrer Überzeugungen krank werden. Wer nicht an die Möglichkeit des Heilens glaubt – wie die skeptischen Studenten –, lässt in seine Arbeit den Nocebo-Effekt einfließen.
Die Mäuse hatten keine Meinung, deshalb sind Tiere für Studien, in denen der Placebo-Effekt eliminiert werden soll, ja so nützlich. Bills skeptische Studenten glaubten auch nicht an eine Heilung; der Heileffekt entstand also nicht durch eine entsprechende Überzeugung.
Die wahrscheinlichste Erklärung für die Heilung sind Energiefelder. So wie Bill hatten auch viele der Studierenden das Gefühl, ihre Hände würden warm, als sie den Fluss der Heilenergie spürten. Wie sie auch beschrieben, verging dieses Gefühl nach Abschluss der Behandlung. Sie lernten, genau zu erkennen, wie sich der Fluss der Heilenergie durch die Hände anfühlte.
Entfernung war kein Hindernis, wie abgewandelte Experimente aufzeigten. Es war egal, ob die Mäuse in der Nähe des Heilers oder weit entfernt waren. Heilen durch Energie scheint nicht wie sonst üblich zeitlichen und räumlichen Grenzen zu unterliegen (Oschman, 2015). Heilungsabsichten aus der Ferne können genauso effektiv sein wie ein Heiler, der vor Ort anwesend ist (Schmidt, Schneider, Utts & Walach, 2004).
In ihrem Buch »The Intention Experiment« (dt. »Intention: Mit Gedankenkraft die Welt verändern – Globale Experimente mit fokussierter Energie«) stellt die Medizinjournalistin Lynne McTaggart sechs Studien vor, die mithilfe von EEG-Geräten bzw. Kernspintomografen aufzeigten, dass Heiler über Entfernungen hinweg Einfluss auf die Gehirnwellen von Menschen nehmen können. Sie schließt daraus: »Das Gehirn des Empfängers reagiert, als ob er oder sie gleichzeitig dasselbe Bild sieht« (McTaggart, 2007).
Auch Bill Bengston konnte das EEG eines menschlichen Probanden über die Entfernung hinweg verändern. Nach den Experimenten mit den Mäusen bot er energetische Heilbehandlungen für Menschen an, und dadurch wurden sowohl kanzeröse als auch gutartige Tumoren oft zum Verschwinden gebracht.
Ihr Arzt sagte: »Das ergibt doch keinen Sinn«
Bill Bengston hat viele Fallstudien aus seiner Arbeit mit Tumorpatienten aufgezeichnet, zum Beispiel die folgende Geschichte von Janis, deren Ärzte über die Veränderungen, die sich nach der Energiebehandlung einstellten, ganz verblüfft waren:
»Janis war eine Frau in den Zwanzigern, bei der eine Ovarialtorsion diagnostiziert worden war, also eine Verdrehung der Eileiter, die mit Zysten einherging, wodurch das Eierstockgewebe abstarb. Es wurde eine OP anberaumt, die das Risiko der Unfruchtbarkeit mit sich brachte. Ich behandelte sie ein paarmal …, dann ging Janis zur Voruntersuchung für die OP, und zum Erstaunen ihres Arztes waren da keine Geschwülste!
Er überwies sie an einen Spezialisten, der genauso verwirrt war und beim Betrachten ihrer Aufnahmen laut herumgrübelte: ›Auf diesem Foto sind Geschwülste zu sehen, aber auf dem anderen sind sie verschwunden. Auf diesem Foto sind die Eierstöcke verdreht, aber auf dem anderen ist davon nichts zu sehen. Das ergibt doch keinen Sinn …‹ Die Ärzte sagten die Operation ab« (Bengston, 2010). •••
Kann man Heilen lernen?
Hände bei einer Heilbehandlung
Heilen kann man lernen, wie Bills skeptische Studenten entdeckten. Meine Freunde Donna Eden und David Feinstein sind die Manager von Eden Energy Medicine, dem größten Programm für Energiemedizin weltweit, das bereits von über 1000 Studenten absolviert wurde. Hunderte von Geschichten bestätigen, dass Heilen mit Energie sowohl bei Menschen als auch bei Mäusen funktioniert (Eden & Feinstein, 2008).
In den 1980er-Jahren behauptete ich, Heilen sei eine besondere Fähigkeit, die nur entsprechend begabten Menschen zu eigen sei. In der Geschichte der Menschheit gab es immer wieder bemerkenswerte Menschen, die nachweislich über Heilkräfte verfügten.
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