Kleinere »Wunder« dagegen könnten unter zufälligen Umständen ja doch mal geschehen, ganz nach dem Motto: »Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.« Das Wesentliche an diesen ersten kleinen erfolgreichen Wünschen ist, dass man den Mut für ein weiteres kleines Wunder findet. Unser Verstand begreift, dass es da anscheinend noch etwas gibt, was er nicht erklären kann. Er passt sich an und baut sich ein neues Konzept. Und plötzlich beginnt er, die neue Welt zu akzeptieren. »Wenn dies wahr ist«, sagt sich der Verstand, »dann könnte man sich doch auch an die größeren Wünsche wagen.«
Durch erste kleine Erfolge können wir den Verstand von der Möglichkeit des zielorientierten Denkens überzeugen.
Und genau dort wollen wir hin. Wir wollen, dass uns das Wünschen bei großen wie bei kleinen Dingen leicht von der Hand geht und wir das gewünschte Ergebnis erhalten. Deswegen trainieren wir erst einmal mit kleinen Wünschen unseren Verstand und sammeln hier unsere Erfahrungen.
Affirmationen
Ich bin verbunden mit meinem Ziel, das ich spielerisch erreiche.
Ich vertraue auf meine mentale Kraft.
Aufgabe
Welche »kleinen« Dinge kannst du als spielerisches Ritual in deinen Wunsch-Alltag einbauen? Den »berühmten« Parkplatz-Wunsch? Oder den ersten Platz in der Warteschlange? Ein Tisch am Fenster deines Lieblingsrestaurants?
Mach es dir zur Gewohnheit, dir jeden Tag einen kleinen Wunsch zu erfüllen, und fange so an, zum Schöpfer deines eigenen Lebens zu werden.
5
Unmöglich ist nur das, was wir für unmöglich halten
Die moderne Hirnforschung bestätigt nun ebenfalls, dass wir mit unsrer Gedankenkraft, unseren Gefühlen und unseren Überzeugungen die Möglichkeit haben, alle Veränderungen in unserem Leben vorzunehmen, die wir uns so sehr wünschen. Durch unsere Gedanken haben wir Einfluss auf unseren Körper, ja sogar auf unsere DNA; wir können unsere Selbstheilungskräfte anregen oder einen schlanken, wundervollen Körper bekommen.
Durch die neuesten Forschungsergebnisse der modernen Hirnforschung wissen wir nun, dass es eine sehr intensive Wechselwirkung zwischen unseren Gedanken, unserem Gehirn und unserem Körper gibt und dass Gedanken unseren Körper verändern können.
Auf welche Weise die betreffenden biochemischen Prozesse ablaufen und sich letztendlich auf den Körper auswirken, können wir zum Beispiel an dem Zustand von Angst betrachten. Wenn man sich für längere Zeit in einem Angstzustand befindet, verändert sich die gesamte Physiologie. Es kann zu chronischen Erkrankungen, Verspannungen und vielen anderen körperlichen Symptomen kommen.
Die moderne Hirnforschung hat aber nun etwas wesentlich Tiefgreifenderes nachgewiesen: Bei länger anhaltenden Gefühlszuständen kommt es zu einer Neuordnung der dafür zuständigen Nervenzellenverbindungen im Gehirn. Das Gehirn baut sich um und sendet andere Hormone und Neurotransmitter aus, sogenannte Katecholamine; durch die permanente Ausschüttung von Katecholaminen werden die Strukturen und die Funktionen von Organen verändert. Das heißt, das Gehirn reagiert zum Beispiel auf unsere Sorgen und Ängste, auf Glücksgefühle und Euphorie – also auf alle unsere Gefühle und Überzeugungen – und bringt unseren Körper durch die Ausschüttung von anderen, neuen Katecholaminen dazu, sich zu verändern.
Inzwischen hat man erforscht, dass sich durch diese Signalstoffe sogar die Zellen verändern können. Im Fall von Angst und ständiger Sorge sind dafür der vom Gehirn ausgesandte Neurotransmitter Dopamin und das Stresshormon Kortisol verantwortlich.
Das Gehirn ist auf diese Weise sogar in der Lage, ganze DNA-Sequenzen stillzulegen oder neue Genverbindungen zu schaffen, indem es Teile von anderen DNA-Strängen kopiert. Unser Gehirn kann die Struktur und die Funktionen unserer Zellen verändern, und zwar ausgelöst durch unsere Gedanken, Gefühle und Überzeugungen. Sobald die Angstzustände nachlassen und wir vorrangig andere Gefühle entwickeln, baut unser Gehirn den Körper wieder um.
Wenn wir also anders denken, fühlen oder wahrnehmen und zu neuen Überzeugungen kommen, entstehen mit Hilfe unseres Gehirns eine andere, neue Wahrnehmung sowie ein anderer Bauplan in unserem Körper, der sich exakt nach unseren neuen Vorstellungen ausrichtet. Gleichzeitig ziehen wir neue andere Ereignisse in unser Leben.
Unser Leben kann sich vollständig ändern – wenn wir es wollen.
Affirmationen
Ich bin offen für Veränderungen.
Ich lade neue Gedanken und Gefühle in mein Leben ein.
Aufgabe
Nimm dir diese Woche vor, etwas ganz anderes zu tun als gewöhnlich. Wenn du gewohnheitsmäßig reagieren würdest, halte inne und frage dich, wie du diesmal anders reagieren könntest.
6
Mach dir deine alten, negativen Glaubensmuster bewusst
Negative Überzeugungen über uns können uns nachhaltig in unserer Weiterentwicklung bremsen. Wollen wir jedoch erfolgreich voranschreiten, sollten wir diese alten – und teilweise ins Unterbewusstsein verdrängten – Glaubensmuster transformieren.
Dabei gehen wir in zwei Schritten vor. Zunächst werden wir sie uns bewusst machen. Denn oftmals haben wir keine Ahnung, dass wir solche sabotierenden Gedanken überhaupt hegen.
Um alte Überzeugungen bewusst zu machen, gibt es einen sehr einfachen Trick. Wir schreiben alles auf, was wir über uns denken: »Ich bin zu langsam, zu dumm, zu dick. Ich bin hässlich. Alle anderen sind besser, schneller, klüger …«
Schreibe ebenso all die Sätze auf, die man dir als Kind immer wieder vorgeworfen hat – all die furchtbaren, demütigenden, verletzenden Sätze, die du hören musstest: »Das kannst du nicht! Dafür bist du zu blöd! Du taube Nuss!« Oder: »So wie du aussiehst, wirst du nie einen Mann finden.« Je ehrlicher du dabei bist, desto mehr wird an die Oberfläche kommen.
Es wird mit Sicherheit auch viel an Abwehr oder Trauer hochkommen. Das ist nur natürlich. Es ist nicht schön, so über sich zu denken. Es ist nicht schön, als Kind solche Abwertungen zu hören.
Das Aufschreiben dieser Sätze bringt oft Vergrabenes wieder zum Vorschein, von dem man geglaubt hatte, all das doch längst hinter sich zu haben. Aber bei genauerer Betrachtung wird man sehr oft erkennen, dass s genau diese Aussagen sind, die noch immer tief in uns wirken und die wir noch heute über uns glauben.
Und das ist das Fatale. Weil wir nach wie vor – manchmal völlig unbewusst – vom Wahrheitsgehalt der Meinungen unserer Bezugspersonen überzeugt sind, holen wir uns noch heute die Bestätigung unserer vermeintlichen Unzulänglichkeit in unser Leben.
Aber jetzt, wo wir uns ihrer bewusst werden, können wir diese Bewertungen beeinflussen. Sobald deine Liste richtig lang geworden ist, wollen wir Folgendes tun:
Nimm dir immer wieder eine dieser Meinungen und Überzeugungen über dich vor. Schließe deine Augen und stelle die Frage: »Wer sagt das?« Wenn du dich das eine Weile fragst, wirst du erstaunt sein, welche längst vergessenen Bilder hochkommen werden. Mit ziemlicher Sicherheit wirst du feststellen, dass viele deiner Überzeugungen gar nicht zu dir gehören, sondern vielleicht von deinem Vater oder deiner Mutter stammen.
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