Chuck Spezzano - Willst Du Recht haben oder glücklich sein

Frage dich zum Schluss, zu wie viel Prozent dieses Problem aus anderen Leben herrührt, bei denen es sich um andere Lernsituationen für deine Seele handelt. Was du in einem Leben nicht lernst, das musst du irgendwann in einem anderen Leben lernen. Frage dich dann, zu wie viel Prozent das Problem aus anderen Leben deines Partners herrührt. Stelle dir vor, dass ihr beide, du und dein Partner, vor dir steht, und nimm die dunklen Fäden der anderen Leben wahr, die eure Körper durchdringen und in geheimer Absprache diese begrenzende Situation erzeugen. Sprich die folgenden Worte der Kraft aus Ein Kurs in Wundern: „Das Licht der Welt bringt jedem Geist Frieden durch meine Vergebung.“ (Ü-I.63.3:4) Wiederhole die Worte, bis nur noch Liebe und Licht aus euch herausleuchten. Nimm nach jeder Wiederholung wahr, wie eure früheren Leben sich nun anfühlen und wie sie sich für dich darstellen. Setze die Übung fort, bis nur noch das Licht der Freude übrig bleibt.

Stelle dir zu guter Letzt vor, dass du alle Eigenschaften deines Partners, die du verurteilt hast, ebenso vor dir siehst wie alle Gaben, die er besitzt, du allem Anschein nach dagegen nicht, und die dir fehlen, weil du dich davor fürchtest, dein Licht leuchten zu lassen. Nehmen wir an, dass es siebzehn Urteile und zwölf Gaben sind. Stelle dir vor, dass dein Partner jede dieser negativen Eigenschaften und Gaben verkörpert, während er vor dir steht. Rufe die Gnade des HIMMELS an und sprich mit großer Entschlossenheit die folgenden Worte der Kraft aus Ein Kurs in Wundern: „Die Liebe hegt keinen Groll.“ (Ü-I.68) Wiederhole sie, bis alle negativen Eigenschaften sich aufgelöst haben und alle Gaben geteilt wurden. Überprüfe außerdem nach jeder Wiederholung den optischen Eindruck, den dein Partner auf dich macht, und die Gefühle, die du gegenüber deinem Partner hegst.

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Der Teufelskreis aus Tyrann und Sklave

Wir tragen ein Muster in uns, das selbst die stärkste Beziehung in Gefahr bringen kann. Es kann Vorgeschichten haben, die von einer Ahnen- oder von einer Seelenebene herrühren. Bei diesem Muster handelt es sich um die Beziehung von Tyrann und Sklave, und es tritt nicht nur zwischen Partnern auf. Es kann ebenso gut sein, dass Ereignisse, Gedanken oder Emotionen der Tyrann und wir ihr Sklave sind. Es kann sein, dass wir Sklave unserer Eltern oder zumindest eines Elternteils waren. Es kann sein, dass wir Sklave ihrer Auseinandersetzungen oder ihrer schlechten Beziehung waren. Es kann sein, dass wir Sklave eines tragischen Ereignisses in unserem Leben waren, über das wir nicht hinweggekommen sind. Alle diese Dinge können das Muster aus Tyrann und Sklave in Gang setzen, das eine ausgesprochen negative Wirkung auf unsere jetzige Beziehung hat. Du kannst in jeder Beziehung die Rolle des Tyrannen oder des Sklaven oder sogar beide Rollen gleichzeitig einnehmen. Das Ego liebt diesen Mangel an Ebenbürtigkeit und Harmonie. Wenn wir ebenbürtig sind und Seite an Seite mit unserem Partner arbeiten, verliert das Ego seine Macht über uns. Es kann sich weder selbst verherrlichen noch über seine Angst vor Ebenbürtigkeit und davor beklagen, dass es die Kontrolle verlieren könnte. Ebenbürtigkeit verlangt Selbstvertrauen. Wenn wir das nötige Selbstvertrauen nicht haben, können wir den HIMMEL darum bitten. Wir können uns daran erinnern, WER mit uns geht, und das kann eine tiefgreifende Veränderung bewirken. Anderenfalls sind wir den Machenschaften unseres Egos überlassen, das entweder über oder unter einem anderen Menschen stehen, ihm aber niemals ebenbürtig sein will. Wenn wir in einer ebenbürtigen Partnerschaft leben, ist das Ego für uns so nützlich wie ein Fahrrad für einen Fisch.

Wir wollen uns nun zunächst deine Beziehung zu deiner Mutter und zu deinem Vater sowie ihre Beziehung zueinander einmal näher anschauen. In welchem Umfang war hier die Meister-Sklave-Beziehung am Werk? Wie sieht es mit den traumatischen oder schmerzhaften Ereignissen in deiner Kindheit aus? Sind sie für dich zum Tyrannen geworden? Gab es jemanden, um den du wie auf rohen Eiern herumgeschlichen bist, um ihn nur ja nicht gegen dich aufzubringen? Das ist das Verhalten eines Sklaven. Nun wollen wir deinen Beziehungen auf den Grund gehen. Mit wie vielen deiner früheren Partner hattest du eine Tyrann-Sklave-Beziehung? In welchen dieser Beziehungen warst du Meister, in welchen Beziehungen warst du Sklave? In welchen Beziehungen warst du sowohl Meister als auch Sklave? In welchem Umfang ist die Tyrann-Sklave-Beziehung in deiner jetzigen Beziehung am Werk? Macht es dich glücklich? Ist es das, was du willst? Betrachte dein Leben. Warst du mehr der Tyrann oder mehr der Sklave? Wovor hattest du als Tyrann so große Angst, dass du ein so hohes Maß an Kontrolle ausüben musstest? Wovor hattest du als Sklave so große Angst, dass du der Sklave sein musstest? Wofür hast du den Tyrannen benutzt? Wofür hast du den Sklaven benutzt? Haben sie dir Erfolg gebracht? Haben sie dich glücklich gemacht? Ist es das, was du willst? Was willst du? Bist du bereit, alle diese Höhen und Tiefen in deinen Beziehungen ebenso loszulassen wie die Teufelskreise, die noch immer in dir am Werk sind? Welche Ausrede haben dir diese Fallen geliefert? Willst du dich auch weiterhin in dieser Form angreifen? Willst du weiterhin Dinge oder Menschen benutzen, um dich selbst zu knechten? Du kannst alle diese Teufelskreise entschlossen loslassen. Du kannst jede Tyrann-Sklave-Beziehung mit deinem höheren Bewusstsein integrieren, um zu einem höheren Maß an Ganzheit zu gelangen.

Kehre zu jeder Situation und jeder Beziehung zurück, in der du Tyrann oder Sklave warst, und verbinde dein Licht in Ebenbürtigkeit mit dem Licht der Menschen, die daran beteiligt waren. Wenn du mit einem anderen Menschen von Licht zu Licht verbunden bist, kannst du nicht tyrannisiert werden. Verbinde dann dein Licht mit dem Licht jedes Menschen, dessen Beziehung zu dir nicht im Gleichgewicht ist. Wiederhole den Prozess drei Mal, damit du die Verbindung und das Einssein zwischen euch fühlen kannst. Wenn du Situationen benutzt hast, um dich oder einen anderen Menschen zu tyrannisieren, erinnere dich daran, WER mit dir geht. Dann strebst du weder nach Unabhängigkeit und danach, jemand anderen zu beherrschen, noch steckst du als Sklave in der Lähmung fest, die deinem Entwicklungsprozess im Weg steht und verhindert, dass die Situation sich entwickeln kann. Lasse das Muster aus Tyrann und Sklave in deiner Beziehung jetzt los. Verbinde dein Licht mit dem Licht deines Partners. Integriere diese Muster mit deinem höheren Bewusstsein und erfreue dich am Ergebnis.

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Verstehen und Integration

Wirkliches Verstehen ist mehr als eine intellektuelle Übung, die uns Informationen liefert. Es ist eine Angelegenheit des Herzens, und es berührt und transformiert uns auf eine Weise, die Verbundenheit entstehen lässt. Im Kinderbuch Der kleine Kuschelhase hat der Kuschelhase, das neue Lieblingsspielzeug des Kindes, Mitleid mit dem schäbigen Plüschpferd, das vorher das Lieblingsspielzeug des Kindes war. Das weise Plüschpferd erklärt dem Kuschelhasen jedoch, dass es so aussieht, weil es sehr geliebt wurde, und fügt hinzu: „Hässlich kannst du nur in den Augen desjenigen sein, der nicht versteht.“ Diese tiefgründige Aussage trägt dazu bei, alle scheinbar negativen Verhaltensweisen in die richtige Perspektive zu rücken.

Wir verstehen einfach nicht, denn wenn wir es täten, würden wir Mitgefühl und den Wunsch verspüren, dem betreffenden Menschen zu helfen. Alle unsere Konflikte rühren daher, dass wir nicht verstehen und über einen anderen Menschen urteilen, statt uns in ihn hineinzuversetzen. Unser Urteil erklärt mehr oder weniger: „Ich bin nicht so. Ich bin besser. Ich würde das niemals tun.“ Wir trennen uns und erklären, dass wir dem Menschen, den wir verurteilt haben, überlegen sind. Urteile sind eine Waffe des Egos, die dafür sorgt, dass alle leiden. Unsere Hartherzigkeit und unser Geiz haben zur Folge, dass wir später im Leben selbst einen Mangel an Liebe und an Verstehen erfahren, und wir erkennen nicht, dass dieses Muster durch unser eigenes Handeln in Gang gesetzt wurde.