Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber Licht hat verschiedene Farben. Das Licht einer Kerze zum Beispiel hat ein warmes Orange, ein klarer blauer Himmel dagegen ein kaltes Blau. Die Farbe des Lichts wird in der Einheit Kelvin gemessen. Damit du die Farbtemperatur an das Licht deiner jeweiligen Szene anpassen kannst, bietet deine Kamera eine Einstellungsmöglichkeit, den sogenannten Weißabgleich . Du kannst den Wert des Weißabgleichs selbst einstellen oder die Entscheidung der Kamera überlassen und auf AUTO stellen.
Als Filmemacher verwende ich gerne verschiedene digitale Videokameras für unterschiedliche Zwecke. Die folgenden Abschnitte beschreiben die verschiedenen Typen digitaler Videokameras.
In den alten Zeiten 
Traditionelle Filmkameras nahmen Filmmaterial als Einzelbildserien auf. Die Bilder wurden auf einem lichtempfindlichen Filmstreifen festgehalten, der durch die Kamera lief. Diese Filmspulen waren sehr teuer und konnten nicht wiederverwendet werden. Es war deshalb auch viel schwieriger, Filmszenen einzurichten und die gefilmten Szenen zu überprüfen.
Traditionelle Filmkameras liefern das, was ich den Kino-Effekt nenne. Die Bilder wirken weicher als die Bilder, die man mit digitalen Videokameras macht. Mit traditionellen Kameras kann man beispielsweise Hintergründe verschwimmen lassen und die zentralen Figuren hervorheben. Mit einer digitalen Videokamera ist es viel schwieriger, diesen Kino-Effekt zu erreichen, besonders mit den preisgünstigeren Camcordern, die oft mit den helleren und dunkleren Bereichen einer Szene Probleme haben und deren Bilder meist schärfer sind.
Eine Webcam wird direkt an deinen Computer angeschlossen. Webcams sind preisgünstig, leicht einzurichten und optimal geeignet, jemanden zu filmen, der mit dem Computer spricht. Die meisten Laptops sind mittlerweile mit einer Webcam ausgestattet.
Wenn du dein YouTube-Video mit einer Webcam filmen möchtest und dein Computer keine eingebaute Kamera hat, kannst du dir online oder in Fachgeschäften eine kaufen. Brauchbare Webcams fangen bei etwa 20 Euro an.
Ich verwende eine Webcam, um Video-Blogs aufzunehmen, weil das Ganze sich so einfach einrichten lässt. Die Aufnahmen lassen sich einfach bearbeiten und schneller hochladen.
Heute haben die meisten Handys und alle Smartphones eine Kamera, mit der man Fotos und Filme aufnehmen kann. Sie sind klein und leicht, und mit ihnen ist es auch möglich, in kleineren Räumen Videos zu drehen.
Weil Handy-Kameras so prima geeignet sind, auf die Schnelle eine Aufnahme zu machen, nutze ich sie immer dann, wenn eine größere Kamera zu sehr stören würde.
Nicht alle Handys bieten die beste Bild- und Tonqualität, aber sie sind wunderbar geeignet, ohne große Umstände einfach und schnell Videoaufnahmen zu machen.
Manchmal ist eine besser als zwei 
Jahrelang hatten Kameras zwei Linsen – durch die eine wurde das Bild auf dem Film festgehalten und durch die andere wurde das Bild an den Sucher (das kleine Fenster, durch das der Fotograf sein Motiv sieht) weitergegeben. Das brachte einige Probleme mit sich. Manchmal waren die Fotografen hinterher erstaunt, dass ihre Bilder nicht so aussahen, wie sie gedacht hatten. Mit der Spiegelreflexkamera (und später mit der digitalen Spiegelreflexkamera oder DSLR) wurde das anders: Sie arbeitet mit nur einer Linse, und das Bild im Sucher ist dasselbe wie das Bild, das man später sieht.
Ein Camcorder ist eine tragbare Videokamera, mit der man Videos drehen und Bilder machen kann. Camcorder haben gewöhnlich fest eingebaute Linsen, sind schnell einsatzbereit und machen damit das Filmen schneller und einfacher. Mit den Jahren sind sie immer billiger geworden und bieten eine bessere Bild- und Tonqualität als je zuvor.
Du kannst unter vielen Camcorder-Typen wählen, von den einfachen (um 100 Euro) bis hin zu den Profi-Camcordern (über 50.000 Euro). Man kann grob zwischen zwei Gruppen unterscheiden: preisgünstige und professionelle.
Ich denke mal, die preisgünstigen Camcorder sind eindeutig im Vorteil!
Viele preisgünstige Camcorder bieten tolle Funktionen und erstaunliche Qualität. Die meisten Kameras in dieser Gruppe bieten »automatische« Funktionen wie die folgenden:
Autofocus: Die Kamera stellt die Schärfe automatisch auf die Gegenstände im Vordergrund ein statt auf den Hintergrund.
Gesichtserkennung: Die Kamera stellt automatisch die Gesichter der Menschen im Bild scharf.
Blendenautomatik: Die Kamera passt die Blende an die jeweiligen Lichtverhältnisse an.
Automatischer Weißabgleich: Die Kamera passt die Farbtemperatur des Bildes an.
Die Camcorder dieser Preisklasse sind klein, leicht und unkompliziert. Sie eignen sich wunderbar für Freizeitvideos.
Wahrscheinlich hätte für diesen Abschnitt auch die Überschrift »Unbezahlbare Camcorder« gepasst. Filmprofis verlangen von ihren Kameras viel mehr als Normalsterbliche. Manchmal müssen sie die Dinge selbst in die Hand nehmen und die automatisierten Entscheidungen des Camcorders einfach umgehen. Wir wissen ja alle, dass Menschen schlauer sind als Computer.
Wer benutzt solche Superdupergeräte? Kamerateams von Nachrichtenagenturen und Produktionsgesellschaften für die Kinofilme, die du im Kino siehst.
Meist ist es so, dass mit dem Preis eines Profi-Camcorders auch seine Größe und die Zahl seiner manuellen Funktionen zunehmen. Die großen Camcorder sind ganz schön schwer! Zehn Kilo klingen vielleicht nicht nach sehr viel, aber wenn man dieses Gewicht längere Zeit mit sich herumschleppt und versucht, ruhig zu halten, kostet das ganz schön viel Kraft.
Die Kamerahersteller bringen immer mehr Technik in immer kleineren Gehäusen unter. Das hat uns die Action-Kameras gebracht. Das sind kleine, leichte Camcorder, die man am Körper, an Sportausrüstung, Fahrrädern, Autos oder sogar an Hunden befestigen kann.
Mit einer Action-Kamera kannst du Videos aufnehmen, die sonst nur sehr schwer herzustellen sind. Fahrradfahrer können zum Beispiel Action-Kameras an ihren Helmen befestigen und aufnehmen, was sie während der Fahrt sehen. Action-Kameras kann man auch an Freerunnern, Skifahrern, Fallschirmspringern und Rennfahrern befestigen. Das so gewonnene Filmmaterial vermittelt den Zuschauern das Gefühl, hautnah dabei zu sein.
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