Auf YouTube kannst du deine selbstgemachten Videos wunderbar mit Freunden und Familienmitgliedern teilen. Du hast noch gar kein Video? Das macht überhaupt nichts. Ich werde dir helfen, dein eigenes YouTube-Video zu drehen. Lies einfach weiter.
Der Videoherstellungsprozess
Die Herstellung eines Videos lässt sich in fünf Phasen aufteilen:
Planung
Vorproduktion
Produktion
Nachbearbeitung
Veröffentlichung
Wenn du dir den Videoherstellungsprozess als Reise vorstellst, sind diese fünf Phasen Etappen auf dem Weg zum Ziel. Du kannst dein Reiseziel nicht erreichen, wenn du nicht diese fünf Etappen durchläufst.
Die Planung ist eine der wichtigsten Phasen bei der Herstellung von Videos – und sie kann auch eine der schwierigsten sein. In der Regel braucht sie die meiste Zeit, denn bevor du dich an die Vorproduktion machst, musst du erst einmal wissen, was du erzählen möchtest und wie du es erzählen möchtest.
Planen bedeutet:
Ideen sammeln und Themen finden, um eine Geschichte mit einem guten Anfang, Mittelteil und Ende zu entwickeln
eine Geschichte so gestalten und aufbereiten, dass sie für die Vorproduktion reif ist; ein Drehbuch schreiben, an das sich die Schauspieler halten können, und manchmal auch einen Ablaufplan erstellen, nach dem der Regisseur und die Filmcrew arbeiten können. Ein Ablaufplan – oder Storyboard – ist eine Abfolge von Bildern, die dir helfen zu planen, welche Einstellungen du filmen willst.
In dieser Phase nimmst du die Idee, die Geschichte, das Drehbuch und das Storyboard und bereitest alles für die Produktionsphase vor. Im Verlauf der Vorproduktion wird alles so weit wie möglich geplant.
Wenn du es mit der Vorproduktion zu eilig hast oder sie ganz weglässt, kann es zu Pannen kommen, die den Herstellungsprozess unnötig in die Länge ziehen.
Während der Vorproduktion
wählst du die Schauspieler aus,
findest du Drehorte,
gestaltest du die einzelnen Szenen,
planst du die einzelnen Drehtage,
organisierst du Proben für die Schauspieler.
Die Arbeit, die du in die Vorproduktion steckst, spart dir in den weiteren Phasen wertvolle Zeit ein.
In der Produktionsphase erwachen die Geschichte und die Figuren zum Leben, während du sie filmst.
Während der Produktionsphase
probst du mit den Schauspielern, damit sie ihren Text lernen und ihre Figuren entwickeln können,
richtest du die Kamera am jeweiligen Drehort ein,
filmst du die geplanten Szenen,
sichtest du dein Filmmaterial, damit du sicher bist, dass alles in guter Qualität gefilmt ist.
Während der Nachbearbeitungsphase setzt du das während der Produktionsphase gefilmte Material zusammen. Diese Phase ist sehr aufregend. Du siehst die Früchte deiner Arbeit und kannst mitverfolgen, wie das Video in der Filmbearbeitungssoftware Gestalt annimmt.
Während der Nachbearbeitungsphase
importierst du das Filmmaterial auf einen Computer,
bearbeitest du das Filmmaterial in einem Programm wie iMovie,
fügst du Musik, Soundeffekte und andere Effekte hinzu.
Die Veröffentlichung ist die letzte Station deiner Reise. Du hast deinen Film produziert und bearbeitet. Jetzt kannst du ihn deinem Publikum präsentieren.
Möglicherweise hast du ein mulmiges Gefühl im Bauch, denn dein Publikum wird Kommentare abgeben und Kritik äußern.
Die richtig großen Spielfilme werden erst in den Kinos gezeigt und dann als DVD veröffentlicht, aber du veröffentlichst dein Video auf YouTube.
Professionelle Filmemacher geben für ihre Filmausrüstung oft ein Vermögen aus. Du brauchst für den Anfang aber nicht mehr als ein paar einfache Geräte, die nicht so kostspielig sind:
Videokamera: Ohne eine Videokamera gibt es kein Video. Eine Videokamera zeichnet Bilder und Ton auf und speichert sie auf einer Speicherkarte, Festplatte oder einem Band. Im nächsten Abschnitt erfährst du mehr über Kameras.
Mikrofon: Das Mikrofon nimmt den Ton auf eine Speicherkarte, Festplatte oder ein Band auf. Es kann in deine Kamera eingebaut sein oder nicht (in diesem Fall spricht man von einem externen Mikrofon). Kapitel 2
erklärt näher, wie du ein Mikrofon für Tonaufnahmen nutzt.
Lichtquelle: Dein Publikum muss auch sehen können, was du filmst. Licht ist also ziemlich wichtig. Das Licht kann aus einer natürlichen Quelle (etwa der Sonne) oder einer künstlichen Quelle (etwa von einer Lampe) kommen.
Wie deine Kamera funktioniert 
Keine Sorge. Ich werde dich nicht mit Einzelheiten langweilen – aber es ist immer gut, die Grundlagen zu verstehen.
Eine Videokamera funktioniert im Grunde wie ein Auge. Deine Augen nehmen Dinge als eine Reihe Standbilder oder Einzelbilder wahr. Dein Gehirn setzt diese Bilder so schnell zusammen, dass sie aussehen wie eine geschmeidige Bewegung – ist doch clever, oder? Eine Kamera macht es ähnlich: Sie nimmt Bewegungen als eine Serie von Einzelbildern auf.
Wie dein Auge nimmt auch die Kamera die Bilder mithilfe des Lichts auf, das an Ort und Stelle vorhanden ist. Das Licht tritt durch die Linse in das Objektiv ein, und die Bilder werden auf einem Mikrochip im Inneren der Kamera aufgenommen und dann auf einer Speicherkarte oder einem Band festgehalten.
Filmbearbeitungssoftware: Filmbearbeitungssoftware ist ein Computerprogramm, in das du Filmmaterial importierst. Hier schneidest du es und fügst es nach deinen Vorstellungen zusammen. Kapitel 3
beschreibt genau, wie du dabei vorgehst und worauf es ankommt.
Stativ: Ein Stativ ermöglicht dir, die Kamera in einer (einzelnen) festen Position ruhig zu halten. Du kannst es verwenden, wenn du Objekte, die sich bewegen, mit der Kamera von links nach rechts oder oben und unten verfolgen willst.
Speicherkarte: Hier speichert deine Kamera das Filmmaterial.
Kopfhörer: Wenn du Kopfhörer an eine Videokamera oder ein externes Tonaufnahmegerät anschließt, kannst du die Qualität der Tonaufnahmen überwachen. Wie gut ist der Ton?
Digitale Videokameras machen das Filmen einfacher und billiger. Es gibt sie in verschiedenen Größen, Leistungsstufen und Preisen. Für unter 100 Euro gibt es schon einfache HD-Camcorder, mit denen du tolle Videos drehen kannst und die für den Anfang völlig ausreichen.
HD-Kameras ( High Definition = Hohe Auflösung) liefern eine bessere Bildqualität als die alten SD-Kameras (SD = Standard Definition ). Die Bilder lassen mehr Einzelheiten erkennen und die Farben sind frischer.
Am anderen Ende der Preisskala gibt es Videokameras für mehr als 50.000 Euro. Mit solchen Kameras drehen die Profis Kinofilme – aber selbst diese Kameras haben Nachteile.
Achte auf die Temperatur 
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