Raphaela Höfner - Von Sehnsucht und Träumen

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Europa 1941. Die Mitglieder der Familien Sedlmayr und Sternlicht sind weit verstreut: Hannah Sedlmayr studiert in Berlin Medizin und trifft dort auf einen alten Bekannten. Der skrupellose Oberführer Erich Winter geht für seine Karriere über Leichen und bedrängt sie. Hannahs Familie in der Heimat droht zu zerbrechen, da die älteren Brüder ihren Dienst fürs Vaterland tun müssen. Währenddessen kämpft die jüdische Familie Sternlicht im Osten ums nackte Überleben. Hannahs Freundin Marlene Liebreiz infiltriert die Reihen der NSDAP und erfährt von ihren schrecklichen Plänen. Für alle Beteiligten spitzt sich die Lage immer weiter zu. Werden alle den Krieg überleben?

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Hans packte Oskar fest am Kragen und riss ihn zurück. Simon hielt ihm den Mund zu und brachte ihn so zum Schweigen. Der Soldat würdigte ihn keines Blickes.

»Wo bringen Sie die beiden hin?«, wagte Hans die Frage und blickte zu den Bauersleuten, die hinter den Stall getrieben wurden. »Was macht ihr mit ihnen?« Seine Verzweiflung war deutlich vernehmbar und Jacob konnte sich nicht erinnern, jemals Panik aus der Stimme seines Vaters herausgehört zu haben.

Die Münder der Deutschen blieben unbewegt. Keiner antwortete.

»Bitte«, Hans wandte sich an den nächststehenden Soldaten. Einen jungen Mann, nicht älter als Simon. »Bitte, sagt doch etwas. Wo bringt ihr sie hin? Wo bringt ihr uns hin?« Ein Blick ins Leere. »Bitte. Wir sind auch Deutsche, müssen Sie wissen.«

Der Schlag kam unvorbereitet und hart. Hans Sternlichts Kopf schnalzte nach hinten und er hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, wäre er nicht gegen Simons kräftige Brust geflogen.

»Halt bloß dein dreckiges Maul. Juden seid ihr, nichts weiter. In welcher Welt lebst du, dass du denkst, du seist ein Deutscher.« Arroganz und Überlegenheit blitzten in seinen blassgrauen Augen.

»Nehmt den da auch mit nach hinten!«, befahl der Anführer und deutete auf Oskar.

Jacobs Magen tobte, als die Hand des Soldaten nach Oskar greifen wollte. Er machte zwei schnelle Schritte und stellte sich schützend vor den Jungen.

»Der Junge bleibt«, sagte er ruhig. Der Soldat starrte ihn mit offenem Mund an. Dann wanderte sein Blick weiter zum Anführer, der zu ihnen herüberkam.

»Heute ist sein Geburtstag«, setzte Jacob erneut an. »Er wird heute 14.« Er sah dem Anführer direkt in die Augen und wusste, dass es an ihm lag, das Urteil zu fällen. Er überlegte. Jacob hatte ihn mit Absicht zwei Jahre älter gemacht. Mit zwölf war er aus der Sicht des Soldaten ein unnützes Kind. Mit 14 konnte Oskar vielleicht von Nutzen sein. Arbeiten. Erwachsen werden.

»Wenn Sie ihn mitnehmen, dann müssen Sie mich auch mitnehmen. Ich werde ihm nicht von der Seite weichen!«

»Und mich auch!« Simon trat ebenfalls einen Schritt nach vorne und stellte sich neben seinen Bruder. Die Berührung seiner Schulter ließ Jacobs Herz etwas zur Ruhe kommen. Seite an Seite, Haut an Haut hatten sie eine menschliche Mauer vor Oskar gebildet. Jacob konnte sich an keinen Moment in seinem Leben erinnern, in dem er Simon mehr geliebt hatte.

»Er kann mitkommen«, sagte der Anführer und wandte sich ab. In aller Ruhe zündete er sich eine Zigarette an.

Zwei Schüsse fielen. Vögel flatterten wild kreischend auf. Dann herrschte Stille.

»Meine Glückwünsche zum Geburtstag. Genieße den Tag. Es wird einer deiner letzten sein«, sagte der Anführer noch einmal an Oskar gewandt und zog ungerührt an seiner Zigarette. Der Rauch hielt sich in der heißen Luft, und erst jetzt bemerkte Jacob, dass ihm der Schweiß bitter über die Lippen rollte.

»Los jetzt. Bewegung!«

Jacobs Blick fiel auf den Gemüsegarten. Salatköpfe waren herausgerissen worden. Der Schnittlauch lag entwurzelt überall verteilt. Die liebevoll gepflegten Tomaten, um die sich Sarah und die Bäuerin gekümmert hatten, waren aufgeplatzt. Zertreten.

Jacob schloss für einen Moment die Augen. Er hatte das Bedürfnis, sich in die Arme seiner Eltern zu fliehen, sich an ihnen festzuhalten, getröstet zu werden.

Die Soldaten trieben sie über den Weg. Fort vom Hof und dem Ort, der ihm eine neue Heimat geworden war. Kies knirschte unter seinen Schuhen, als er an der toten Zuza vorbeilief. Hoffentlich würde ihre treue Seele Frieden finden.

Warum?, fragte er sich immer wieder. Warum ließen sie sich einfach weitertreiben? Warum wehrten sie sich nicht?

Die Sonne stach mit all ihrer Kraft unbarmherzig vom Himmel. Nicht eine verdammte Wolke, die für einen kurzen Moment Schatten gespendet hätte, war zu sehen. Wie spät war es überhaupt? Es konnte höchstens ein Uhr Mittag sein. Nicht umsehen. Er durfte sich nicht umsehen, sonst würde ihm die Kraft nicht reichen. Oskar schluchzte leise neben ihm. Jacob legte ihm die freie Hand auf den Rücken. In der anderen trug er seinen vollbeladenen Koffer. Zwei Deutsche saßen lachend auf ihren Motorrädern, als würden sie eine Sonntagsausfahrt genießen. Die Straße schlängelte sich durch ein kleines Waldstück. Wie leicht wäre es wohl, auszubrechen und sich im Dickicht zu verstecken? Wie lange würde er durchhalten?

Jacobs Zunge war staubtrocken. Immer wieder versuchte er, so viel Speichel wie möglich anzusammeln und ihn zu schlucken. Der Durst blieb. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er nicht gewusst, wie schlimm es war, kein Wasser trinken zu können. Früher, in seinem alten Leben, hatte er nur den Wasserhahn aufdrehen müssen und schon war es herausgesprudelt. Der Gedanke daran brachte ihn fast um den Verstand. Wie lange liefen sie schon? Die Schuhe scheuerten an den Fersen, der Koffergriff schnitt schmerzhaft in seine Finger. Die Straßen wurden auf einmal breiter und Jacob stellte mit Entsetzen fest, dass sie nicht die einzigen waren, die wie eine Herde Schafe zur Schlachtbank getrieben wurden. Von anderen Wegen stießen Familien zu ihnen. Nachzügler wurden von den Soldaten mit Gummiknüppeln geschlagen. Schmerzensschreie begleitet vom Klagen und Weinen der Kinder.

Sie erreichten die Stadt. Wohin würde es gehen? Zum Bahnhof? Gesichter erschienen hinter vorgezogenen Gardinen, neugierige Augenpaare, die den traurigen Trott verfolgten. In wenigen schwamm Mitleid. Wieder sausten die Gummiknüppel nieder. Simon hatte Sarahs Koffer an sich genommen und trug nun zwei. Sie marschierten. Leute gingen ihren Alltagsgeschäften nach. An einer Bäckerei wurde ein neues Schild montiert. Jemand schüttete einen Eimer Wasser achtlos auf die Straße. Für einen kurzen Moment verspürte Jacob das Bedürfnis, sich auf die Knie zu werfen und das Wasser vom Boden zu trinken, bevor es verdampfte. Die Hitze stieg wie aus einem Backofen vom Asphalt nach oben. Ein Bekleidungsgeschäft dekorierte das Schaufenster. Den gesichtslosen Puppen wurden Kleider übergezogen, ein Kleid, wie Hannah es gemocht hätte. Sie marschierten weiter. Vor dem Kino zierten Filmplakate den Eingang. Gab es wirklich noch Kinos? Filme, die den Menschen Vergnügen bereiteten? Wie konnte es sein, dass der Alltag für alle anderen einfach so weiterlief. Als wäre nichts. Als hätten sie nicht gerade alles verloren, was sie gehabt hatten. Als wären nicht gerade zwei Menschen hinter dem Stall erschossen worden. Ihre Körper achtlos liegengelassen, sodass wilde Tiere sich nachts darüber hermachen konnten. Die tote Zuza, ihre offenen Augen, das blutüberströmte Fell. Jacobs Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen. Er wollte schreien, sich bemerkbar machen, damit alle Leute mitbekamen, was für ein Unrecht ihnen angetan wurde. Doch er blieb stumm. Was würde es nützen? Ein Schuss und er würde so tot umfallen wie ihr Hofhund.

Warum tat keiner etwas? Die Menschen in den Häusern versteckten sich hinter ihren blütenweißen Vorhängen. Hörten wahrscheinlich Radio oder nähten, strickten, lachten. Abends legten sie sich in ihre weichen Betten und versuchten die Gestalten zu vergessen, die heute an ihren Haustüren vorbeigeschlichen waren. Vergessen half, damit sie ihrem eigenen Leben wieder nachgehen konnten.

Ein Junge mit fein säuberlich gebügelten Kleidern rannte eine Einfahrt entlang auf sie zu und winkte. Die polierten Schuhe glänzten in der Sonne. Jacob bemerkte Oskars neidvollen Blick. Die Mutter des Kleinen kam ihm hinterhergeeilt, packte ihn an der Hand und zog ihn zurück ins Haus. War ihr nicht aufgefallen, wie viele Kinder tapfer in der prallen Sonne mitliefen? Wie viele von ihnen weinten und klagten? Wie viele Eltern ihre Koffer und auf den Schultern ihre Kinder trugen? Jacob schmeckte Hass auf diese Frau mit ihrem hübschen Sommerkleid, deren einzige Sorge zu sein schien, dass ihr Sohn wohlbehütet in sauberer Kleidung aufwuchs.

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