Gerhard Gaedke - Hochzeitsreise nach Riva

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In seinem dritten Novellenband zeigt Gerhard Gaedke, wie der Lauf des Lebens oft durch kleine, unscheinbare Ereignisse bestimmt wird, so z. B. in der Titelgeschichte «Hochzeitsreise nach Riva» durch eine Visitenkarte, die jemand offensichtlich als Lesezeichen in ein Buch gesteckt und dann wohl vergessen hat … Emotionsreich, spannend oder fantastisch-geheimnisvoll – das ist der Stoff, aus dem die Geschichten sind, die Sie in diesem Band erwarten.

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Inhaltsverzeichnis

Hochzeitsreise nach Riva

Lutz

Im Supermarkt

Schachspiel und Damenopfer

Das Haus am Meer

Ursl

Der Vorleser

Horst

Bis zum Haus am Ende der Strasse

Süßer Honig

Begegnung mit Olga

Tante Gerda

Dietrich von Bern

Autorenporträt

Copyright

Gerhard Gaedke

Hochzeitsreise nach Riva

Geschichten

Leykam

Hochzeitsreise nach Riva

Das Weihnachtsfest wurde in unserer Familie immer groß gefeiert. Am Christtag. Im Hause der Bouviers, der Tante Erika und ihrer Tochter Elise, Cousine Elise. Zwischen ihr und mir gab es da Dinge, die man nicht preisgibt, nur dass anstatt meiner Eltern Elise die Aufklärungsarbeit übernommen hatte, allumfassend, in einer Badekabine eines Kärntner Sees. Wir waren beide ١٤. Das lag nun schon ein Vierteljahrhundert zurück, aber immer dann, wenn wir aufeinandertrafen, schwang das unausgesprochen mit. Der seidene Faden, der uns seit damals verband, war all die Jahre nicht gerissen.

Aus dem Mädel Elise war im Laufe der Jahre eine nicht nur hübsche, sondern auch faszinierende Frau geworden. Das Aussehen? Ich verglich sie mit Fanny Ardant aus dem Film Die Frau nebenan mit Gerard Depardieu. Schönes schwarzes Haar, grüne Augen.

Elise bekam in jedem Jahr, sofern ich nicht berufsbedingt im Ausland gewesen war, ein ungleich größeres Geschenk von mir als die anderen. Diesmal war es eine Anstecknadel mit einer kleinen Perle, die ich beim Verspeisen einer Miesmuschel im südlichen Istrien, in Medulin, im Mund gespürt hatte. Im ersten Augenblick hatte ich an den Verlust eines Zahnstückes gedacht. Schenk sie mir, hatte mich meine Begleitung damals gebeten, ich hatte sie aber schon an das andere Ende des Seidenfadens geknüpft.

Von Elise bekam ich in diesem Jahr ein in blassblaues Seidenpapier eingewickeltes Büchlein. Eines mit Geschichte, flüsterte sie mir zu. Vorsichtig entfernte ich die Verpackung. Hochzeitsreise nach Riva.

Ich kenne Riva. Riva del Garda. Mich hatte einmal eine Reise mit Sportfreunden an den Gardasee geführt. Und ich erinnere mich an malerische Seepromenaden und Restaurants in Riva, Saló und Torri del Benaco. Mir fiel sogleich die herrliche Bebilderung des Büchleins auf. In Riva gekauft?, fragte ich Elise. Sie schüttelte den Kopf. In einer Stunde sind die Alten erschöpft, dann ziehen wir uns in das obere Geschoß zurück, dann erfährst du alles, sagte sie.

Dann rauchten wir beide auf dem Balkon eine Zigarette. Du bist verliebt, sagte ich. Und Elise nickte. Sie holte eine Flasche Rotwein aus dem Keller und schnappte sich zwei Gläser, wir ließen uns auf der großen Couch, die immer schon am Ende des Ganges im ersten Stock gestanden hatte, nieder und Elise erzählte.

Eigentlich hatte alles am 5. September begonnen. Eine Woche Urlaub war schwer erkämpft worden und sie stellte sich die Frage: Wohin? Riva fiel ihr ein. Da war sie damals mit Franz gewesen. Auch die Wettervorhersage für den Gardasee war günstig. Vaduz – Riva, das müsste in drei, vier Stunden machbar sein – es wurden doch sechs.

Dann war sie also in Riva. Damals war es eine Privatunterkunft, erzählte sie, kein Hotel, das sei intimer hatte Franz gemeint. Es war ihr egal. Sie waren verliebt und sie erinnerte sich daran, dass sie mehr Zeit im Bett als am Strand verbracht hatten. Vor Franz waren zwar andere Männer da gewesen, aber er war zu Beginn ihrer Verbindung etwas Besonderes.

Ich nickte bei dieser Schilderung, fand aber, dass Franz diese mich nur an ein Sahnetortenstück erinnernde Auszeichnung nicht verdiente.

Das empfohlene Hotel in Riva nun sei ein kleines Schmuckstück gewesen. Nur acht Zimmer, ein schöner Salon, ein Leseraum, eine liebenswerte Hotelinhaberin, Signora Carla.

Anders als mit Franz habe sie sich der Stadt Riva genähert. Riva, die Schöne, wird sie genannt. Dass Kafka hier war und die Manns hatte sie in einem Prospekt gelesen. Und es sei ihr dazu diese Kurzgeschichte, die sie in der Schule gelesen habe, von Heinrich Mann, Jungfrauen, Clair und Ada, eingefallen. Und damals habe sie sich vorgenommen, falls sie zwei Mädchen bekommen sollte, sie so zu nennen.

Und sie erinnerte sich auch daran, dass ihr Chef regelmäßig mit seiner Frau hier Urlaub machte. Kurzurlaube, habe sie im Gespräch mit ihm eingewandt. Er habe genickt und gelacht. Liechtensteinische Stiftungen würden, das wisse sie, keine längeren Abwesenheiten erlauben. Und davon leben wir ja, ergänzte er. Ja, das wusste sie nur zu genau. Zu Hause, bei Mama, erwähnte sie, wenn diese nach ihrer Tätigkeit fragte, nur, dass sie bei einem Anwalt in Liechtenstein arbeite. Auch mir gegenüber hatte sie Details ihrer Arbeit stets ausgelassen. Sie vermied den Ausdruck Treuhänder, der hatte einen schlechten Ruf bekommen. Jeder einigermaßen Belesene wusste von Geldwäsche und Steuerflucht in Millionenhöhe. Aber damit hatte die Kanzlei, schon wegen der Seriosität ihres Chefs, nichts zu tun, wie sie im Gespräch ergänzte.

Obwohl natürlich, das hatte sie zwischenzeitlich erfahren, gerade bei den Reichen und Superreichen immer wieder Stifter und Begünstigte dabei waren, auf die Begriffe wie Kauz oder Spinner zutrafen. Ihr fiel dieser Erwin Hämmerle, Stifter der E.H. Stiftung ein. Zig Millionen vom Vater geerbt und die ersten zehn Millionen an Anwälte, korrupte Kunsthändler und kurzfriste Bekanntschaften aus dem Osten verloren, an Ivankas und Rezas. Und wenn Erwin nach Vaduz kam, dann habe er sie charmant mit Handkuss begrüßt und ihr einmal von seinem jüngst abgeschlossenen Kauf eines Fahrzeugs mit Flügeltüren erzählt. Ein anderes Mal musste sie ihn in Velden am Wörthersee, dort hatte er sich eine Seevilla gekauft – nein, vielmehr hatte er die Stiftung dazu veranlasst, diese zu kaufen und an ihn zu vermieten –, auslösen. Ja, auslösen, betonte sie. Er war mit 220 kmh über die Wörtherseeautobahn gerast und dann den Führerschein los. Elise, bitte kommen Sie, bringen Sie viel Geld mit und bringen Sie uns nach Wien. 1000 Euro, die er ihr zustecken wollte, habe sie abgelehnt. Erwin war – wie erwähnt – nur einer. Wenn ihr jemand beim Jusstudium in Wien gesagt hätte, dass es neben der juristischen Seite auch noch das Absurde, das Unglaubliche, das Verrückte gibt, hätte sie ihn ausgelacht. Später habe sie einen ihrer Professoren getroffen und angeregt, nicht nur die Norm, auch die Abweichungen davon zu lehren.

Beim nachmittäglichen Glas Wein an der Promenade in Riva habe sie an Franz gedacht. An ihren Franz.

Ich nickte und nahm einen größeren Schluck Wein. Franz, der Schweizer, ich war auf eine besondere Art auf ihn eifersüchtig. Er war ihr beim Skifahren in Lech am Arlberg über den Weg gelaufen. Dr. Franz Brunner, der Volkswirtschaft in Zürich oder St. Gallen studiert hatte und dann in diese Versicherungs-AG eingetreten war. Groß, sportlich, braun gebrannt. Wie sie damals meinte: ein Glückstreffer. Wie lange war das jetzt her? Mindestens fünf Jahre. Aber dann war es ja aus und ich war fast ein wenig erleichtert.

Das Ende war ja doch überraschend, gab es nie Anzeichen davor?, fragte ich Elise.

Da war der letzte Urlaub mit Franz, und dabei strich sie sich mit beiden Händen durchs Haar. Zuerst wollte er nach Zürich, zwei Tage, er habe seine Eltern doch etwas vernachlässigt. Ihr sei das neu gewesen, er war doch regelmäßig zur Niederlassung nach Basel gefahren und dann eine Nacht länger ausgeblieben, er schaue noch bei seinen Eltern vorbei. Gut, dachte sie, zwei Tage bei seinen beiden Alten, nette, einfache Leute, die sie ins Herz geschlossen hatten.

Dann aber, so hatten sie es vereinbart, auch einige Tage zur Mama nach Wien. Sie hatte es sich so sehr gewünscht. Diesmal aber nicht alleine, mit Franz, hatte sie ausdrücklich betont. Dr. Brunner, meine Tochter ist mit ihm, dem Dr. Brunner, verlobt. Direktor einer großen Züricher Versicherung – was nicht stimmte, er war damals stellvertretender Gebietsleiter. Charmant wie ein Wiener, betonte sie oft, vielleicht spielte auch der kleine Geschenkkarton mit einigen Tafeln Lindt-Schokolade, die er ihr immer aus Zürich mitbrachte, in diesem Zusammenhang eine Rolle.

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