Und der Mensch in alle dem?
Der Mensch bleibt auf der Erde. Er befindet sich in der Mitte. Betrachten wir das folgende Schema: Das Metall sinkt unter die Erde, das Wasser auch. Das Feuer befindet sich über der Erde, ebenso wie das Holz, und obwohl die Wurzeln der Vegetation immer unter der Erde sind, treibt das Holz, die Vegetation, nach oben. Das Metall befindet sich auf derselben Höhe wie die Erde, hat jedoch die Tendenz, einzusinken. Es kann sich nicht erheben. Wenn Sie ein Stück Metall fallen lassen, fällt es auf die Erde. Beim Holz ist es anders. Es erhebt sich immer wieder. Holz und Metall befinden sich auf der Medianlinie, die der Erde entspricht.
Die Erde befindet sich an der Wurzel von allem. Aus diesem Grund befindet sie sich auch in der Mitte des »Rads« (auf der Achse) der Manifestationen.
Eine weitere Möglichkeit der Darstellung ist das Pentagramm. Man kann die Erde in einen Zyklus integrieren, den Zyklus der fünf Elemente oder der sukzessiven Phasen des menschlichen Lebens. In der TCM verwendet man es für das Verständnis der Entwicklung einer Krankheit. Dieser Zyklus ist nicht fest, sondern befindet sich in stetiger Transformation. Wir haben also
den Zyklus der Erzeugung, Sheng, die grundlegende Beziehung zwischen Mutter und Kind: Jedes Element erzeugt das nachfolgende in einer Bewegung eines stetigen Flusses. Wenn es sein maximales Potenzial erreicht hat, kommt die Energie heraus und das nachfolgende Element wird geboren. Beispielsweise ist das Wasser die Mutter des Holzes und das Kind des Metalls.
den Steuerzyklus, Ke. Das Gleichgewicht kann nicht gehalten werden, wenn das Wachstum unkontrolliert erfolgt. Jedes Element muss ein anderes kontrollieren. Das Wasser kontrolliert das Feuer, das Feuer kontrolliert das Metall und so weiter.
In Abbildung 4.3sehen Sie, dass Wachstum und Kontrolle gegenseitig im Gleichgewicht gehalten werden. Das Wasser nährt das Holz, das Holz das Feuer, aber das Wasser kontrolliert auch das Feuer und bildet somit eine autonome Triade. Man spricht von »wechselseitiger Erzeugung und Beherrschung«.
Abbildung 4.3: Die fünf Bewegungen der Elemente
Im menschlichen Körper finden diese Transformationen ebenfalls statt. Wenn der Zyklus gestört wird, entstehen Probleme und Krankheiten. Statt sich zu kontrollieren und sich wechselseitig zu unterstützen, verletzen sich die fünf Elemente und zerstören sich gegenseitig.
Am Ende steht die Dialyse
Wenn das Wasser in Form der Energie der Niere zu schwach ist, kann es das Feuer (das Herz) nicht mehr kontrollieren. Das Feuer erhebt sich und verletzt das Wasser. Ähnlich verhält es sich, wenn die Kontrolle der Erde (Milz) über das Wasser übermäßig wird, dann hat das Wasser nicht mehr genügend Kraft, um sie zu unterstützen. Die Erde zerstört das Wasser, weil die Kontrolle ihre Grenzen überschritten hat. Dies ist ein typisches Beispiel für die Selbstzerstörung. Es folgt eine Dialyse der unzureichenden Nierenfunktion.
Klassifizierung der fünf Elemente
Wir haben gesehen, dass Mensch und Natur in perfekter Harmonie leben. Es ist möglich, eine Verknüpfung zwischen den internen physiologischen Aktivitäten des Menschen und den entsprechenden Naturphänomenen einzurichten. Diese Beziehung kann unter Verwendung der fünf Elemente entstehen.
Pathologische Veränderungen können Störungen der Natur zugeordnet werden. Die Behandlungen können von natürlichen Prozessen zur Wiederherstellung des Gleichgewichts inspiriert werden.
Tabelle 4.1zeigt das intuitive Wissen aus dem Altertum. Beispielsweise gehören die Wärme, Rot, der Sommer, der Süden und das Herz zusammen. Andere Beziehungen sind für unsere moderne Denkweise noch weniger offensichtlich und können nur erkannt werden, wenn ein deutlicher Hinweis erfolgt. Die Tabelle ist sehr beschränkt, weil alles, was auf dieser Erde existiert, in dieser Klassifikation vorkommen kann. Warum werden diese Tabelle und der Zyklus der fünf Elemente von den Therapeuten ständig angewendet?
Betrachten wir das folgende Beispiel, um die Tragweite dieses Zyklus der fünf Elemente zu verstehen. Wir finden in unseren Gegenden häufig Krankheiten, die mit einem Ungleichgewicht der Leberenergie zusammenhängen. Die wichtigsten Symptome der Leber sind Kopfschmerzen und Schwindel aufgrund der aufsteigenden Bewegung des Yang der Leber. Aber hier können verschiedene Fälle vorliegen:
1. Fall: Es kann sich um eine sogenannte »positive« Krankheit handeln, die im Organ selbst entsteht. Die wichtigsten Symptome sind Kopfschmerzen und Schwindel, Gesicht und Augen sind rot, der Puls schwach und schnell. Das überschüssige Yang der Leber kann direkt durch eine einfache und schnelle Behandlung abgeleitet werden.
2. Fall: Das Wasser der Niere ist unzureichend. Die Krankheit ist: »Die Mutter macht das Kind krank.« Das Holz der Leber wird nicht ausreichend genährt, die Zweige sind zu schwer, um von den Wurzeln gestützt werden zu können. Die Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Synkopen, der Patient ist schwach und warm. Nach der Theorie der fünf Elemente erhebt sich das Yang der Leber, aber wenn der Arzt nur versucht, das Yang der Leber zu fördern, verschlimmert sich die Situation. Für die Behandlung müssen wir das Wasser in der Niere stärken, damit das Holz in der Leber gefördert wird, sich verwurzelt und stabil wird. Dies ist eine grundlegende Behandlungsmethode, nämlich »der Mutter zu helfen und ihr Kind zu unterstützen«.
3. Fall: »Die gegenseitige Verletzung«. Wenn das Metall in der Lunge schwach ist und das Holz der Leber nicht kontrollieren kann, wird dieses exzessiv. Die folgenden Symptome treten auf: Kopfschmerzen, Schwindel, Synkopen, Schleim im Rachen, der Patient hustet und räuspert sich ständig, seine Thoraxbewegungen sind langsam und schwergängig und er hat keinen Appetit. In der klinischen Praxis muss die Lunge unterstützt werden. Wenn die Energie der Lunge wieder zirkulieren kann, wird das Holz in der Leber kontrolliert und die Symptome verschwinden.
Es zeigt sich also, dass Kopfschmerzen und Schwindel zwar Symptome einer kranken Leber sind, aber auch durch eine Störung eines anderen Organs verursacht werden können. Das Ganze kann nicht verstanden werden, wenn man sich nicht die Tabelle und den Zyklus der fünf Elemente mit allen ihren Zusammenhängen merkt.
Diese Theorie erklärt in einfachen Worten die Wirkungen der Organe aufeinander sowie die Mechanismen, über die alle Organe zusammenarbeiten, um die Homöostase, die Selbstregulierung und die Selbstheilung des Körpers und damit die Gesundheit aufrechtzuerhalten. Außerdem gestattet sie dem Arzt, die Entwicklung einer Krankheit vorherzusehen, und ist somit auch eine wertvolle Methode der Prognose.
Tabelle 4.1: Die Theorie der fünf Elemente
Element |
Holz |
Feuer |
Erde |
Metall |
Wasser |
Jahreszeit |
Frühling |
Sommer |
Ende des Sommers/Zwischensaison |
Herbst |
Winter |
Himmelsrichtung |
Osten |
Süden |
Mitte |
Westen |
Norden |
Yin-Organ |
Leber |
Herz |
Magen |
Lunge |
Niere |
Yang-Organe |
Gallenblase |
Dünndarm |
Milz/Bauchspeicheldrüse |
Dickdarm |
Blase |
Farbe |
Grün, Blaugrün |
Rot |
Gelb |
Weiß |
Schwarz |
Gefühl |
Wut |
Freude |
Nachdenklichkeit, Grübelei |
Sorgen, Traurigkeit |
Angst |
Sinnesorgan |
Augen |
Zunge |
Mund |
Nase, Haut |
Ohr |
Funktion |
Sehen |
Sprache |
Geschmack |
Geruchssinn, Tastsinn |
Gehör |
Gewebe |
Sehnen, Muskeln |
Arterien, Blut |
Fleisch, Schleimhäute |
Haut, Körperhaare |
Rückenmark, Knochen, Haare |
Geschmack |
sauer |
bitter |
süß |
pikant, scharf |
salzig |
Teil II
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