Im Text verwenden wir Kästen, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, das diesen genauer klassifiziert:
Hinweis
Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.
Beispiel
Beispiele dienen dazu, ein Thema besser zu illustrieren.
Achtung
Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.
Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, verwenden wir im vorliegenden Buch bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen zwar nur die gewohnte männliche Sprachform, meinen aber gleichermaßen die weibliche.
Zum Abschluss des Vorwortes noch ein Hinweis zum Urheberrecht: Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE sowie Adobe. Alle Rechte an den Screenshots hält die SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, dies unter jedem Screenshot gesondert auszuweisen.
1 Einführung in die Steuerungselemente der MM-Kontenfindung
Zu Beginn dieses Buches möchte ich Ihnen zunächst erläutern, was die MM-Kontenfindung überhaupt ist, um Ihnen dann zu zeigen, wie Sie anhand eines gebuchten Materialbelegs herausfinden können, auf welche Weise die gebuchten Konten ermittelt wurden. Darauf aufbauend stelle ich Ihnen die grundlegenden Steuerungselemente der Kontenfindung in SAP MM vor.
Wann immer im SAP-System Materialbewegungen stattfinden – sei es ein Wareneingang, ein Warenausgang oder eine Umlagerung –, werden dabei Materialbelege gebucht. Durch die Integration von Mengen- und Werteflüssen in SAP ERP ziehen die meisten Materialbelege gleichzeitig Belege in der Finanzbuchhaltung und im Controlling nach sich. Bei der MM-Kontenfindung handelt es sich um ein Regelwerk, das Sie im Customizing hinterlegen und anhand dessen die zu buchenden Sachkonten für die FI/CO-Belege ermittelt werden.
Wichtig für Ihr Verständnis dieses Regelwerks ist als Erstes, dass Sie lernen nachzuvollziehen, wie die Sachkonten in einem bereits gebuchten Beleg zustande gekommen sind. Ich zeige Ihnen zunächst exemplarisch, auf welche Weise Sie zu einem bestehenden Materialbeleg herausfinden können, wie das System die zu buchenden Konten in der Finanzbuchhaltung ermittelt. Dazu erläutere ich Schritt für Schritt die wesentlichen Bestandteile im Customizing der MM-Kontenfindung.
In Abbildung 1.1 sehen Sie beispielhaft, wie zu einer Kostenstelle mithilfe der Transaktion MIGO der Warenausgang von 10 Pumpen erfasst wird. Wir verwenden dafür die Bewegungsart 201 (WA [Warenausgang] für Kostenstelle); was eine Bewegungsart ist, erläutere ich im Anschluss.
Abbildung 1.1: Beispiel für eine Warenausgangsbuchung
Wenn Sie den Beleg gebucht haben, können Sie ihn sich anschließend anzeigen lassen und im Reiter Beleginfo in die Rechnungswesenbelege (RW-Belege) springen (siehe Abbildung 1.2).
Abbildung 1.2: Materialbeleganzeige
Daraufhin öffnet sich ein Pop-up mit einer Übersicht über alle Rechnungswesenbelege, die zu diesem Materialbeleg gebucht wurden (siehe Abbildung 1.3).
Abbildung 1.3: Übersicht Rechnungswesenbelege
Wenn Sie aus dieser Liste den Buchhaltungsbeleg auswählen, können Sie überprüfen, welche Sachkonten zur Buchung des Warenausgangs herangezogen wurden (siehe Abbildung 1.4).
Abbildung 1.4: Anzeige Buchhaltungsbeleg
Nun stellt sich die Frage, wie diese Buchung zustande gekommen ist und warum genau diese Konten herangezogen wurden. Das Schlüsselelement der MM-Kontenfindung hierfür heißt Vorgang .
Um herauszufinden, welcher Vorgang der MM-Kontenfindung in einem Buchhaltungsbeleg verwendet wurde, passen Sie zunächst einmal über den Button
das Layout zur Beleganzeige an und blenden das Feld Vorgang ein.
Feld »Vorgang« in der Beleganzeige
Es gibt zum Buchhaltungsbeleg zwei Felder mit der Bezeichnung »Vorgang«. Lassen Sie sich im Zweifel beide anzeigen.
In Abbildung 1.5 sehen Sie nun die zusätzlich eingeblendete Spalte für den Vorgang (Vor). Der Vorgang ist ein zentrales Element der MM-Kontenfindung und bestimmt den Buchungssachverhalt. Je nach logischem Sachverhalt (z.B. Wareneingang zur Bestellung, Warenausgang zum Fertigungsauftrag, Verbrauch zur Kostenstelle etc.) können Sie anhand des Vorgangs festlegen, welche Konten dabei zur Buchung herangezogen werden sollen. Im vorliegenden Beispiel wurden die Vorgänge BSX (Bestandsbuchung) und GBB (Gegenbuchung zur Bestandsbuchung) verwendet.
Abbildung 1.5: Beleganzeige mit eingeblendetem Vorgang
Diese Vorgänge der MM-Kontenfindung werden in Vorgangsschlüssel aus je drei Buchstaben »übersetzt«. Sie stellen das Bindeglied zwischen den Bewegungsarten und den zu ermittelnden Konten dar. Die Bewegungsart steuert u.a. diverse Sachverhalte, die allerdings nur für die Logistik von Relevanz sind, wie etwa die Ermittlung des Lagerortes, die Mengen- und Wertrelevanz, die Statistikrelevanz u.v.a.m. Aus Sicht der Finanzbuchhaltung ist die sogenannte Kontomodifikation bedeutsam; über sie erfolgt die Zuordnung der Bewegungsarten zu den Vorgangsschlüsseln, um die zu buchenden Sachkonten zu ermitteln.
Jede Materialbewegung wird in den Logistikmodulen MM, SD, QM, PS, PM und SD mit einem dreistelligen Bewegungsartencode klassifiziert. Im Beispiel haben wir die Bewegungsart 201 verwendet (vgl. Abbildung 1.1). Um zu überprüfen, mit welchem Vorgang diese verknüpft ist, gehen Sie im Customizing zum Menüpunkt Materialwirtschaft • Bestandsführung und Inventur • Bewegungsarten • Bewegungsarten kopieren, ändern (Transaktion OMJJ). Wenn Sie hier eine Bewegungsart auswählen und zum Unterpunkt Kontomodifikation verzweigen, sehen Sie die in Abbildung 1.6 dargestellte Übersicht.
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