Christof Gasser - MordsSchweiz
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Sie hatte Mühe mit dem Stricken. Die Wolle glitt ihr nicht mehr so leicht durch die Finger wie früher und die Stricknadeln waren ihr schon besser in den Händen gelegen. Sie war alt geworden und spürte es.
Alfred stemmte sich vom Küchentisch hoch und stellte den schmutzigen Teller und das Besteck in die Spüle. Er ließ Wasser einlaufen.
»Du musst nicht abwaschen.« Barbara legte das angefangene Vorderteil des Pullovers auf die Chaiselongue. Bis Weihnachten musste dieser zu Ende gestrickt und zusammengenäht sein. Ein Geschenk für Cornelia, ihre jüngere Schwester, die rechts von ihr in einem eigenen Haus wohnte. Den Pullover für Anna hatte sie bereits fertiggestellt. Es blieben noch zwanzig Tage. Barbara war in Verzug. Sie hatte Mühe, vom Stuhl bis zum Abwaschbecken zu gehen. Alles in diesem Haus hatte einen mühsamen Anstrich bekommen. Die Schlafzimmer lagen im oberen Stock. Einen Aufzug gab es nicht. Manchmal schlief sie deswegen unten in der Wohnküche. Im Winter war es hier wärmer. Alfred kam jeden Tag vorbei, um den Herd zu beheizen. Etwas, das sie auf Teufel komm raus nie selbst hatte bewerkstelligen können. Als ihr Mann noch gelebt hatte, war das seine Aufgabe gewesen. Nun machte es Alfred. Als Anerkennung für seine Hilfe kochte Barbara dem ewigen Junggesellen zu Mittag, wenn dessen Mutter Anna unpässlich war, oder wärmte die Reste des Vortages auf. Alfred hatte sie mehrmals vergeblich zu überreden versucht, sie möge sich endlich eine kleine, pflegeleichte Wohnung im Dorf suchen. Doch Barbara hing an ihren alten Sachen und vor allem an den Erinnerungen an ihren verstorbenen Mann Hans, mit dem sie, wenn sie ehrlich mit sich selbst war, auch gute Zeiten erlebt hatte.
»Ich gehe jetzt«, sagte Alfred, augenscheinlich nicht unglücklich darüber, den Abwasch Barbara überlassen zu können. »Wenn du möchtest, komme ich heute Abend noch einmal vorbei.« Er ließ seinen Blick durch die Wohnküche schweifen, als müsste er damit seinem Unmut Luft machen. »Das hier ist doch viel zu groß für dich. Irgendwann wirst du nicht mehr gehen können. Du könntest das Haus verkaufen und dir damit einen Herzenswunsch erfüllen. Zum Beispiel vier Wochen auf einem Luxuskreuzer auf hoher See.«
Das war eher umgekehrt. Barbara ahnte, dass es der fünfundfünfzigjährige Alfred auf ihr Erspartes abgesehen hatte. Weil sie selbst keine Kinder hatte, hatte sie ihn in ihrem Testament bedacht, und er wusste davon. Er gehörte nicht zu den sparsamen Menschen, pflegte ausgefallene und teure Hobbys, die er allein mit seinem Lohn als Hauswart nicht zu finanzieren vermochte. Ab und zu steckte Barbara ihm einen Geldschein zu, wusste sie doch, wie knauserig ihre Schwester Anna war.
»Mir ist es hier nach wie vor sehr wohl. Und was soll ich auf einer Dreckschleuder, zusammen mit dreitausend Eingesperrten?«
Ihr Haus, oberhalb des Vierwaldstättersees, war das erste in einer Häuserzeile, die mit den Jahren immer länger geworden war. Ein altes, vom Verfall bedrohtes Schindelhaus aus den 1930er-Jahren mit zwei Veranden unter dem Dach und zwei Eingängen – einem Eingang, den sie nur am Sonntag benutzte, und dem alltäglichen, der zur Scheunenseite lag. Früher hatte Barbara zusammen mit ihrem Mann Hühner und Hasen gehabt. Und einen Zwetschgenbaum.
»Im Winter frierst du dir die Füße ab«, sagte Alfred. »Holz und Briketts sind teuer, und die Arbeit erst … Du könntest deinen Lebensabend genießen.« Er griff nach dem Autoschlüssel und trat in den frostig kalten Nachmittag hinaus. »Bis bald dann.«
Barbara stellte sich vor das Fenster und sah ihm nach, wie er sich in seinen Sportboliden setzte, den Motor startete und so schnell davonpreschte, dass er Schnee aufwirbelte. Barbaras Blick blieb am Haus gegenüber hängen. Der Vorhang am Wohnzimmerfenster sah aus, als bewegte er sich. Anna hatte nichts anderes zu tun, als ihre Maulaffen feilzuhalten. Manchmal hörte Barbara sie streiten, wenn Schwager Heiri von der Arbeit zurückkehrte. Dass sich hinter den Mauern etwas anderes abspielte, als es gegen außen schien, ahnte Barbara schon lange. Sie brauchte Anna nur anzusehen, wenn sie ihr begegnete. Ihre Augen waren stets verquollen und nicht selten mit den trügerischen Farben umrandet, welche kaum vom Make-up stammten. Ihr Mann schlug sie, da war sich Barbara sicher. In letzter Zeit war Anna nicht mehr vor das Haus getreten. Möglicherweise schämte sie sich. Unter den zwei älteren Schwestern herrschte ein ambivalentes Verhältnis. Keine traute der anderen, wenn es jedoch ums Kochen ging, waren sie wie Pech und Schwefel.
Vor Heiris Haus parkte der Wagen, ein silbergrauer Subaru, ein vorsintflutliches Modell. Von einer Hartbox fehlte jede Spur. Ob sich Alfred getäuscht hatte? Barbara nahm sich vor, wieder eine Weile beim Fenster zu sitzen. Sie griff nach der Strickware und setzte ihre Arbeit fort.
Sie war eingenickt und schrak hoch, als jemand an die Tür des Werktageingangs klopfte.
»Lass niemanden rein, wenn du allein bist«, hatte Alfred sie gewarnt. »Es gibt genug Gesindel, das in den Wintermonaten um die Häuser streicht. Eine betagte Frau ist ein gefundenes Fressen für solche Widerlinge.«
Barbara empfand keine Angst und wusste sich stets zu wehren.
Ja, da war noch Cornelia von rechts gegenüber, die einsame Witwe, die, da war sich Barbara sicher, ihren Berni ins Nirwana katapultiert hatte. Trotzdem oder gerade deshalb mochte sie ihre jüngere Schwester. So sehr, dass sie ihr auch dieses Weihnachten einen Pullover strickte und sie ebenfalls in ihre Weihnachtstradition einschloss.
Das Poltern war nun heftiger.
Barbara bemühte sich aus dem Sessel, nachdem sie einen Blick auf die Straße geworfen hatte. Der Tag hatte sich verabschiedet. Die letzten hellen Flecke verschwanden und machten einer undurchdringlichen Schwärze Platz. Auf dem Land waren die Nächte dunkel und unheimlich. Und wenn, wie jetzt, der Wind aufkam, verkroch man sich vorzugsweise in den Häusern und Wohnungen, machte ein Feuer im Cheminée oder einen Orangen-Punsch und vergaß, dass es ein Morgen gab. Barbara verabscheute diese Jahreszeit. Sie bedrückte sie und holte schreckliche Bilder aus dem Fundus ihrer Erinnerungen. Hans, wie er röchelnd vor ihr zusammensackte, an Silvester vor zwei Jahren, nachdem er aus dem Krankenhaus zurückgekommen war. Jedoch auch die Freude darüber, wie ruhig und selbstbestimmt ihr Leben danach geworden war.
Anfang Dezember. Der Herbst war vorbei und der Winter noch nicht da. In der Ebene kroch der Nebel und verschwand auch am Nachmittag nicht. Eigentlich wurde es nie hell. Von Süden drückte der Lopper. Die Sonne, wenn sie denn schien, zog ihre Bahn nicht höher als die Kirche, die siebenhundert Meter nördlicher lag. Der erste Schnee haftete auf dem Boden bis zur Grenze, wo der schattige Dorfteil endete. Hier hinten war es immer um zwei Grad kälter als vorn. Der kalte Hauch des Todes wehte durch diesen Landstrich.
Barbara blieb vor der Tür stehen. Sie hatte den Vorhang vor die Glasscheibe gezogen. Sie vermochte nicht zu sehen, wer draußen stand.
Wieder polterte es. »Babsi, mach endlich auf. Ich weiß, dass du da bist. Willst du mich in der Kälte verrecken lassen?«
Cornelia! Nur Cornelia hatte einen so groben Wortschatz, und nur sie nannte sie Babsi. Barbara drehte den Schlüssel um, drückte den Türgriff nach unten. Schon schob sich Cornelia in die Küche. »Bist du taub?«
»Auch dir einen guten Abend.« Barbara bat ihre jüngere Schwester, sich an den Küchentisch zu setzen. »Etwas zu trinken? Ich kann dir Punsch anbieten.«
»Ich bin nicht zum Vergnügen hier.«
»Nicht?« Barbara wunderte sich etwas. In der Regel kam Cornelia zu einem Schwatz und zum Kaffeetrinken vorbei. Manchmal brachte sie Kekse mit. Dann konnte es länger dauern, bis sie wieder verschwand. Cornelia hatte vor einem halben Jahr ihren Mann verloren, nachdem er sich an Salat vergiftet hatte. An Salat. Barbara versuchte, es sich gerade bildlich vorzustellen.
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