Monika Röder - Partnerschaft und Sexualität

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Paarberatung ist eine vielschichtige Tätigkeit unter hoher Konfliktspannung. Wie können Paare in ihrer individuellen und partnerschaftlichen Emotionsregulation unterstützt werden? Wann brauchen sie dabei eher Stabilisierung und wann Wachstumsförderung?
Die Autorinnen zeigen in ihrem integrativen Behandlungsansatz, wie sie die emotionalen und sexuellen Themenbereiche der Paar- und Sexualberatung miteinander verbinden und belegen ihr Stabilisierungs-Wachstumsmodell mit Erkenntnissen der Paarforschung sowie neurobiologischen Ansätzen. Anhand zahlreicher Sequenzen aus der Praxis wird anschaulich gezeigt, wie verschiedenen Konzepte praktisch genutzt werden können.

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Der Hirnstamm ist der älteste und tiefliegendste Teil des Gehirns und erfüllt lebenswichtige Funktionen wie die Regulation der Atmung, des Herzschlags oder der Darmtätigkeit. Hier entscheidet sich, ob ein Mensch sich sicher fühlt, ob er in einen Kampf- oder Fluchtmodus schaltet oder ob er zur Sicherung des blanken Überlebens in eine Immobilitätsreaktion verfällt (Porges, 2010). Insbesondere bei Gefahr wird eine Sequenz neurophysiologischer Prozesse ausgelöst, die uns in eine prosoziale oder aber ablehnende Haltung bringt. Noch bevor der Neokortex regulierend eingreifen kann, zuckt der Mensch etwa zurück oder springt auf beim Anblick einer Schlange. Die Aktion aus dem Hirnstamm tritt schneller ein als die Reflexion: »Ist das eine Schlange oder nur ein Seil?«. Oder wenn ein Alarm ertönt: »Ist das der Rauchalarm oder ein Klingelton?«

Das über dem Hirnstamm liegende limbische System ist eine funktionale Einheit aus verschiedenen Elementen. Der Hippocampus spielt dabei eine entscheidende Rolle bei der Gedächtnisbildung. Die Amygdala ist die Alarmzentrale und zuständig für Gefühle, insbesondere Angst und Furcht. Unterschiedliche Wahrnehmungen werden durch die Amygdala mit abgespeicherten Erinnerungen abgeglichen und bewertet. Bei bekannter Bedrohung werden innerhalb von Millisekunden Signale an ihre Umgebung weitergeleitet, um die Stresshormonproduktion auszulösen und das sympathische Nervensystem zu aktivieren (van der Kolk, 2017).

Im limbischen System wird auch die soziale Natur des Menschen gesteuert. Hier sind Beziehungs- und prozedurale Informationen gespeichert wie beispielsweise die erfahrenen Eltern-Kind-Interaktionen, Verbote, Strafen, Belohnungen und damit verbundenes Erleben wie Angst, Lust oder Freude. Frühe Explorationen des Kindes formen dabei die Struktur des limbischen Systems. Sie setzen sich zusammen aus 1. erlernten motorischen Abläufen wie etwa dem Schwimmen oder Fahrradfahren, 2. fest verinnerlichten Notfallmaßnahmen wie dem instinktgesteuerten Programm Kampf oder Flucht und 3. den motorischen Aktivitäten Annäherung oder Vermeidung (Levine, 2011).

Je mehr Erfahrungen beispielsweise von Einsamkeit in der Kindheit gemacht wurden, umso schneller reagiert die Amygdala mit Alarm in Situationen, in denen sie Einsamkeit befürchtet. Kommt es dann zu Wiederholungen eben dieser Erfahrungen in der Paarbeziehung, prägen sich diese Reaktionen immer tiefer in das Nervensystem ein. Diese grundlegenden Strukturen können aufgrund der Neuroplastizität des Gehirns durch spätere Erlebnisse signifikant verändert werden. Zum Besseren geschieht das durch prägende Freundschafts- und Liebeserfahrungen oder zum Negativen durch schlechte Behandlung, Unfälle oder andere schlimme Erlebnisse (van der Kolk, 2017).

Der evolutionsbiologisch jüngste Teil unseres menschlichen Gehirns ist der Neokortex. Er beinhaltet in unterschiedlichen Arealen höhere menschliche Fähigkeiten wie unsere Sprache, die Logik oder auch den Humor. Zum Neokortex gehört auch das Stirnhirn oder der präfrontale Kortex, der funktional als höchste Steuerungszentrale des Gehirns angesehen wird. Hier sind komplexe Funktionen angesiedelt wie unser Denken und Entscheiden, die Antizipationsfähigkeit und Handlungsplanung.

Mit dem präfrontalen Kortex sind praktisch alle Hirnareale direkt oder indirekt verbunden. Er kann somit aktivierend oder hemmend auf andere Hirnbereiche einwirken. Damit übt der Neokortex eine gewisse Kontrollfunktion über andere Bereiche aus und kann Gefühle wie beispielsweise Angst begrenzt kontrollieren – z. B. durch Logik oder eine Veränderung der Glaubenssätze. Allerdings sind die Wege von der Amygdala zum Hirnstamm kürzer als zum Neocortex, was dazu führt, dass bei Wahrnehmung einer Gefahr der Körper sich möglicherweise schon in Sicherheit bringt, noch bevor dem Verstand klar wird, was eigentlich vor sich geht.

In den Frontallappen des Neokortex ist unser Empathiesystem vernetzt. Hier gibt es spezielle Nervenzellen, die Spiegelneuronen, welche die Einfühlung in andere Menschen ermöglichen. Relevant für Paartherapeutinnen ist die Erkenntnis, dass unter starkem Stress subkortikale Hirnbereiche die Führung übernehmen. Bereiche, in denen die Empathiefähigkeit vernetzt ist, werden deaktiviert. Damit ist in heftigem Streit und in Gefahrensituationen Empathie nicht mehr möglich (van der Kolk, 2017).

Zustände des autonomen Nervensystems

Steven Porges leistete mit seiner Polyvagaltheorie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des normalen Menschen im sozialen Kontakt und unter Belastungen sowie zur Behandlung körperlicher und psychischer Probleme ( картинка 13 Abb. 4.1). Seine Annahmen sind wissenschaftlich bisher nur zum Teil belegt, erfahren jedoch insbesondere unter Praktikern große Resonanz und Bestätigung. Porges unterteilt unser autonomes Nervensystem in drei neuronale Energiesubsysteme, die hierarchisch organisiert und mit dem Vagusnerv verbunden sind:

1. das Soziale Kontaktsystem (ventraler Vagus im parasympathischen Nervensystem)

2. die Mobilisierung (Sympathisches Nervensystem mit Kampf-/Fluchtreaktion)

3. die Immobilitätsreaktion (»Shutdown«) (dorsaler Vagus im parasympathischen Nervensystem)

Ist der ventrale Vagus aktiv, erleben wir Sicherheit und Verbundenheit. Hier suchen wir nach Möglichkeiten der Co-Regulation, können uns beruhigen und beruhigt werden (Dana, 2019). Dieser Modus ist assoziiert mit einem regulierten Blutdruck, tiefer Atmung, einer Offenheit für Mitmenschen und dem generellen Gefühl eines geordneten, strukturierten Zustandes. Der ventrovagale Komplex im autonomen Nervensystem wird daher als Soziales Kontaktsystem bezeichnet. Die Funktionen des ventralen Vagus sind Voraussetzung für Gesundheit und Entwicklung. Als Therapeutinnen und Beraterinnen ist es unsere Aufgabe, die Klienten darin zu unterstützen, in diesen Modus zu finden, um wieder zueinander in Kontakt treten, wachsen und heilen zu können.

Kommt es zur Wahrnehmung einer Bedrohung, wird unwillkürlich der Sympathikus aktiviert. Das Herz schlägt schneller, die Atmung wird kurz und flach, der Muskeltonus steigt und es kommt zu einer Mobilisierung. Das autonome Nervensystem bereitet sich auf Kampf oder Flucht vor. In diesem Zustand verändert sich unsere Fähigkeit zu denken, aber auch zu sehen und zu hören. Freundliche Stimmen im mittleren Frequenzbereich werden überhört, der Blick wird eng (»Tunnelblick«) und die Wahrnehmung ist fokussiert auf die Gefahr. Für Paartherapeutinnen sind Kenntnisse um die Wahrnehmung sympathisch aktivierter Nervensysteme wichtig, um Streitdynamiken und fruchtlose Eskalationsspiralen erkennen und einschätzen zu können. Oft sind beide Partner

Abb 41 Polyvagaltheorie entsprechend aktiviert und kommen aus dem Kreislauf - фото 14

Abb. 4.1: Polyvagaltheorie

entsprechend aktiviert und kommen aus dem Kreislauf gegenseitiger Verletzungen nicht heraus.

Wenn die sympathischen Aktivitäten Kampf oder Flucht versagen oder nicht zur Verfügung stehen, kommt der hintere Zweig des parasympathischen Nervensystems, der dorsale Vagus, zum Einsatz. Er ist verantwortlich für einen Zustand, der in lebensgefährlichen Situationen unwillkürlich aktiviert wird: die Immobilitätsreaktion, auch »Shutdown« oder »Totstellreflex« genannt. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren, der Herzschlag verlangsamt sich und die Atmung wird flacher. Mit diesem Zustand assoziierte Gefühle sind Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Einsamkeit und eher ein Nicht-Denken-können, ein Nicht-Fühlen und eine Leere. Der Kontakt zum anderen ist unterbrochen (Dana, 2019, S. 27). Auch dieser Teil des Nervensystems ist ein Kompetenzbereich. So ist er evolutionsbiologisch betrachtet sinnvoll, indem durch das Totstellen beispielsweise schlimmere Aktivitäten des Angreifers verhindert werden, die Schmerzwahrnehmungsschwelle angehoben und das weitere Funktionieren der Organe gesichert werden.

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