Arbeitsgemeinschaft Theologie der Spiritualität
Spirituelle Theologie
Band 1
Cornelius Roth (Hg.)
Spiritualität in der Seelsorge
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ISBN 978-3-429-04599-9 (PDF)
ISBN 978-3-429-06007-7 (EPUB)
Andreas Wollbold Die AGTS und ihre Aufgaben Die AGTS und ihre Aufgaben Andreas Wollbold Vor 15 Jahren entschlossen sich einige Hochschullehrer des deutschsprachigen Raums und seiner Nachbarn zur Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Theologie der Spiritualität (AGTS)“; am 16. Oktober 1998 gaben sie sich eine Satzung ( www.theologie-der-spiritualitaet.de ). Sie waren von der wachsenden Bedeutung der Spiritualität für Theologie, Kirche und Gesellschaft überzeugt und wollten ihr in allen Fächern der Theologie auch Rechnung tragen. Dem neuerwachten breiten Interesse an spirituellen Lehren und Vollzügen sollte auch eine eigentlich wissenschaftliche Beschäftigung zur Seite stehen. Viele Mitglieder der AGTS richteten zwar schon seit langem ihr persönliches Augenmerk in Forschung und Lehre auf die Fragen der spirituellen Theologie. Dennoch mussten sie feststellen, dass diese an vielen Hochschulen institutionell heimatlos war. Ihre Themen, Fragestellungen und Methoden kamen in den Studienordnungen faktisch nicht vor. Selbst in der Moraltheologie, die sich in unseren Ländern traditionell auch der spirituellen Theologie widmete, wurden meist andere Themen dominant. Andererseits wiesen Neuansätze in vielen theologischen Disziplinen auf die Bedeutung spiritueller Erfahrung und Lehre hin. Nicht zufällig stießen in den folgenden Jahren Kolleginnen und Kollegen sowie Nachwuchswissenschaftler aus ausnahmslos allen Fächergruppen der Theologie zur AGTS, aus biblischen, historischen, systematischen und praktisch-theologischen Disziplinen. Ihre Ansätze, Interessen und methodischen Zugänge könnten unterschiedlicher nicht sein. Auf diese Weise entstand in der AGTS aber schon bald ein interdisziplinäres Wissenschaftsforum, das seinesgleichen sucht. „Zweck des Vereins ist es,“ so gibt die Satzung in § 2 an, „Theorie und Praxis einer Theologie der Spiritualität zu fördern – durch wissenschaftliche Begleitung der Entwicklungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung – durch den Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern – durch Forschungsprojekte und Veröffentlichungen.“ Die wichtigste Veranstaltung ist die Jahrestagung in der dritten Septemberwoche, die neben Austausch, Mitgliederversammlung und Gottesdiensten wesentlich einem Thema gewidmet ist. Die hiermit erstmals erscheinende Reihe „Spirituelle Theologie“ dokumentiert die Vorträge der Tagung. Der Gründungsvorsitzende der AGTS war Bardo Weiß (Mainz), ihm folgten Josef Weismayer (Wien) und Andreas Wollbold (München) nach. Obwohl die Idee zur Gründung zunächst im römisch-katholischen Raum entstand, erhielt die AGTS von Anfang an eine ökumenische Prägung, und zu ihren engagierten Mitgliedern gehören evangelisch-theologische, christkatholische und orthodoxe Kolleginnen und Kollegen.
Cornelius Roth Vorwort
Peter Schallenberg Spiritualität in Berufung und Sendung
Cornelius Roth Die Rolle der Spiritualität in der katholischen Priesterausbildung – Grundlagen, Konkretionen, Desiderata
Peter Zimmerling Die Rolle der Spiritualität im Rahmen des Studiums der evangelischen Theologie
Hans Schaller Seelsorge für die Seelsorger – eine ignatianische Glosse
Martin Kopp Wie tragfähig ist unsere Spiritualität als Seelsorgende? Anfragen aus dem Alltag
Wunibald Müller Seelsorge für Seelsorger und Seelsorgerinnen – Wie kann das Leben als Seelsorger und Seelsorgerin gelingen?
Michaela Christine Hastetter Das Verhältnis von Priestern und Laien in der Seelsorge – oder: Was meint eigentlich „Laienspiritualität“?
Besprechungen von Veröffentlichungen der Mitglieder
Die AGTS und ihre Aufgaben
Andreas Wollbold
Vor 15 Jahren entschlossen sich einige Hochschullehrer des deutschsprachigen Raums und seiner Nachbarn zur Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Theologie der Spiritualität (AGTS)“; am 16. Oktober 1998 gaben sie sich eine Satzung ( www.theologie-der-spiritualitaet.de). Sie waren von der wachsenden Bedeutung der Spiritualität für Theologie, Kirche und Gesellschaft überzeugt und wollten ihr in allen Fächern der Theologie auch Rechnung tragen. Dem neuerwachten breiten Interesse an spirituellen Lehren und Vollzügen sollte auch eine eigentlich wissenschaftliche Beschäftigung zur Seite stehen. Viele Mitglieder der AGTS richteten zwar schon seit langem ihr persönliches Augenmerk in Forschung und Lehre auf die Fragen der spirituellen Theologie. Dennoch mussten sie feststellen, dass diese an vielen Hochschulen institutionell heimatlos war. Ihre Themen, Fragestellungen und Methoden kamen in den Studienordnungen faktisch nicht vor. Selbst in der Moraltheologie, die sich in unseren Ländern traditionell auch der spirituellen Theologie widmete, wurden meist andere Themen dominant. Andererseits wiesen Neuansätze in vielen theologischen Disziplinen auf die Bedeutung spiritueller Erfahrung und Lehre hin. Nicht zufällig stießen in den folgenden Jahren Kolleginnen und Kollegen sowie Nachwuchswissenschaftler aus ausnahmslos allen Fächergruppen der Theologie zur AGTS, aus biblischen, historischen, systematischen und praktisch-theologischen Disziplinen. Ihre Ansätze, Interessen und methodischen Zugänge könnten unterschiedlicher nicht sein. Auf diese Weise entstand in der AGTS aber schon bald ein interdisziplinäres Wissenschaftsforum, das seinesgleichen sucht. „Zweck des Vereins ist es,“ so gibt die Satzung in § 2 an, „Theorie und Praxis einer Theologie der Spiritualität zu fördern
– durch wissenschaftliche Begleitung der Entwicklungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung
– durch den Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern
– durch Forschungsprojekte und Veröffentlichungen.“
Die wichtigste Veranstaltung ist die Jahrestagung in der dritten Septemberwoche, die neben Austausch, Mitgliederversammlung und Gottesdiensten wesentlich einem Thema gewidmet ist. Die hiermit erstmals erscheinende Reihe „Spirituelle Theologie“ dokumentiert die Vorträge der Tagung.
Der Gründungsvorsitzende der AGTS war Bardo Weiß (Mainz), ihm folgten Josef Weismayer (Wien) und Andreas Wollbold (München) nach. Obwohl die Idee zur Gründung zunächst im römisch-katholischen Raum entstand, erhielt die AGTS von Anfang an eine ökumenische Prägung, und zu ihren engagierten Mitgliedern gehören evangelisch-theologische, christkatholische und orthodoxe Kolleginnen und Kollegen.
Cornelius Roth
Die Frage, inwieweit Theologie und Spiritualität eine Einheit bilden oder zumindest stärker in Beziehung zueinander gesetzt werden müssen, beschäftigt die Theologie schon seit langem. Die wohl beiden größten Theologen des 20. Jahrhunderts – Karl Rahner und Hans Urs von Balthasar – haben sich immer wieder damit auseinander gesetzt, wohl wissend, dass nur eine Theologie, die erfahrungsbezogen ist und die geistliche Dimension unseres Nachdenkens über Gott thematisiert, den Menschen von heute noch etwas zu sagen hat.
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