Andreas Winter - Schulzeit ohne Stress

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Liebe Eltern, vertraut euren Kindern einfach! Denn das Zauberwort für eine erfolgreiche Schulzeit lautet: Eigenverantwortung.
Winters innovativer Ansatz «Coaching statt Nachhilfe» verzichtet auf belastende Paukerei und setzt stattdessen eine positive Motivationsspirale in Gang: Die Schüler erkennen Sinn und Nutzen der geforderten Leistungen für das eigene Leben und entwickeln ein besseres Verhältnis zu Lehrern und Lernstoff. Dadurch erhöhen sich Effizienz und Freude am Lernen, die Noten steigern sich deutlich, was wiederum die Motivation fördert – und den Eltern die Sicherheit schenkt, das Kind gelassen durch das schulische Leben zu begleiten.
"Rock the school!", ermuntert der Diplompädagoge, Bestseller-Autor und Erfolgscoach: Alle Kinder schaffen gute Noten, wenn es ihnen gemeinsam mit den Eltern gelingt, das System «Schule» zu durchschauen, ihre Stärken wie Schwächen kennenzulernen und die Ursachen von Blockaden und Ängsten aufzulösen.
– Praktische Empfehlungen für den Schul- und Studienalltag
– Nützliches Hintergrundwissen und Experteninterviews
– Bewährte Anleitungen gegen Prüfungsangst und Mobbing
"Andreas Winter (…) zeigt den Beteiligten eine Möglichkeit, aus der Schulzeit, so wie sie ist, das Beste zu machen, um dann vielleicht 'von innen heraus' das Bewusstsein für einen Wandel herbeizuführen."
Prof. Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe, Hirnforscher und Autor

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Zu sehr ist der überwiegende Teil der Bevölkerung der Meinung, die Schule sei dazu da, Kindern und Jugendlichen das aus ihrer Sicht benötigte Wissen beizubringen, sie zu unterrichten, sie gegebenenfalls auch zu disziplinieren, sie in leistungsstarke und leistungsschwache Schüler einzuordnen und ihre Leistungen durch die Vergabe von Zensuren zu bewerten. Und solange diese Vorstellung von einer Mehrheit der Bevölkerung, von weiterführenden Ausbildungseinrichtungen und von führenden Vertretern der Wirtschaft geteilt und sogar eingefordert wird, können auch Politiker – wenn sie wiedergewählt werden wollen – nichts anderes tun, als ihre Entscheidungen und die zur Umsetzung dieser Vorstellungen dienenden Verwaltungsstrukturen an dieser alten Denkweise auszurichten. So bleibt dann zwangsläufig alles beim Alten, nicht weil es gut ist, sondern weil es so schwer veränderbar ist. Bereits kleinere Reformversuche scheitern am Widerstand all jener, die ihre Überzeugungen oder ihre Positionen dadurch bedroht fühlen. Es reicht also nicht, gute Ideen hervorzubringen, wie unser gegenwärtiges Bildungssystem verändert werden müsste. Und es wird auch nicht gelingen, diese Ideen praktisch umzusetzen, solange dieses enorme Beharrungsvermögen, diese bemerkenswerte Änderungsresistenz in den Gehirnen und in den bereits existierenden Verwaltungs- und Organisationsstrukturen aufrechterhalten wird. Was also für die notwendigen, tief greifenden Veränderungen gebraucht wird, sind Ideen, wie sich diese einmal entstandenen Denkmuster und Organisationsstrukturen infrage stellen und durch neue Ansätze ersetzen lassen (aus Education for Future , 2020, Goldmann Verlag).

»Andreas Winter liefert mit seinem vorliegenden Buch eine solche Idee. Er zeigt den Beteiligten eine Möglichkeit, aus der Schulzeit, so wie sie ist, das Beste zu machen, um dann vielleicht ›von innen heraus‹ das Bewusstsein für einen Wandel herbeizuführen.«

Prof. Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe, Hirnforscher und Autor Göttingen, im Februar 2020

Vorwort des Autors

Ich habe als Schüler keine Hausaufgaben gemacht, oft den Unterricht geschwänzt (ganz ohne Klimaschutz-Ambitionen), nie für Klassenarbeiten geübt und hatte zwischenzeitlich die schlechtesten Noten, die das deutsche Schulsystem hergibt. Ich hatte sogar in einem Zeugnis neben Mathe auch eine Sechs in Sport und in Kunst – so ein Chaos muss man erst einmal hinbekommen! Dennoch habe ich letztlich – ohne sitzen zu bleiben – ein Zweier-Abitur gemacht und mit Erfolg mein wissenschaftliches Studium abgeschlossen. Ich bin kein Wunderknabe und ich habe auch keine einflussreiche Mafia-Familie. Dennoch kann man stressfrei durch die Schulzeit kommen. Wie das geht, möchte ich hier erläutern. Dieses Buch richtet sich an Schüler aller Jahrgangsstufen. Da Schüler jedoch erfahrungsgemäß gar keine Ratgeber zum Überwinden von Schulproblemen lesen, schreibe ich es also für Sie, die Eltern, in der Hoffnung, dass Sie damit Ihren Kindern helfen können, die Schule gelassen und erfolgreich zu meistern. Erwähnen Sie Ihrem Kind gegenüber beiläufig, dass Sie ein Buch gelesen haben, von dem Sie nicht möchten, dass es dieses jemals in die Finger bekommt. Und wenn es Sie nach dem Warum fragt, sagen Sie: »Weil du danach die Schule nicht mehr ernst nehmen würdest. Weil der Autor schreibt, dass er selbst als Schüler miese Noten gehabt, keine Hausaufgaben gemacht, manchmal den Unterricht geschwänzt und sein Abi mit Selbsthypnose gemacht hat. Und deswegen habe ich etwas Angst, dass du das Buch liest und dann gar nichts mehr machst.« Das müsste eigentlich ausreichen, um Ihr Kind wie einen Flitzebogen zu spannen und darauf neugierig zu machen, was denn wohl in diesem ominösen Buch stehen mag. Und wenn du, lieber Schüler, das Buch nun aus lauter Neugier doch bis hierhin gelesen hast und somit auf meinen Trick hereingefallen bist, dann kannst du jetzt auch einfach weiterlesen ;-).

Ich möchte Sie an dieser Stelle im Übrigen darauf hinweisen, dass ich mit diesem Buch nicht das Schulsystem verändern will, obwohl das sicherlich sinnvoll wäre. Auch suche ich die Ursache für Schulschwierigkeiten nicht bei den Lehrern und Eltern, sondern setze an einer ganz anderen Stelle an: bei der sogenannten Leistungsgesellschaft. Diese macht den Druck auf Lehrer, Schulleiter, Eltern und letztendlich auf die Schüler! Es geht um die Bedingungen des Unterrichtens und die Strukturen, in denen Lehrer arbeiten müssen. Selbst die engagiertesten Lehrer – und es gibt sehr viele davon (!) – stehen teilweise vor der Kapitulation aufgrund dieser Umstände.

Das Tragische: Bei Ihrem Kind wirkt sich dieser Druck am stärksten aus, seelisch und gesundheitlich.

Das Gute: Genau dort können Sie direkten und sofortigen Einfluss ausüben. Und es empfiehlt sich auch, denn wenn Ihr Kind eines Tages ganz gelassen die Schule rockt und mühelos gute Noten kassiert, dann haben Sie ein Problem weniger.

Wer hat etwas von der Schule?

»Nicht für die Schule lernen wir, sondern für das Leben« – mit diesem Satz versuchten Generationen von Lehrern und Eltern, ihre Schützlinge davon zu überzeugen, dass sie selbst einen Nutzen vom Lerninhalt hätten. Mal ehrlich: Hat das bei Ihnen damals geklappt, haben Sie das je geglaubt? Oder lernen wir nicht alle eher aus Angst, Ärger zu kriegen oder keine Arbeit zu bekommen?

Wer hat mehr Angst vor dem nächsten Zeugnis, Ihr Kind oder eher Sie? Graut es Ihnen nicht schon angesichts der üblichen Moralpredigt, die Sie pflichtbewusst, aber verzweifelt Ihrem Kind demnächst halten müssen, nur weil es wieder in den wichtigsten Fächern schlecht benotet wurde? Oder nehmen Sie sich vor, den Lehrern mal ganz gründlich Ihre Meinung zu sagen und sie auf ihre pädagogischen Pflichten hinzuweisen? Vielleicht bereiten Sie sich auch schon innerlich darauf vor, einem schlecht gelaunten, wütenden Teenager zu erklären, dass er mehr Disziplin aufbringen muss, dass er sich anstrengen soll und dass andere Schüler ja schließlich auch irgendwie gute Noten bekommen würden. Doch insgeheim fragen Sie sich, ob Sie als Eltern nicht vielleicht auch etwas falsch gemacht haben. Vielleicht. Aber was?

Sie wissen doch, dass Ihr Kind nicht dumm ist. Sie wissen selbst, dass die Schule einen enormen Druck auf Ihr Kind ausübt. Vielleicht fühlt sich Ihr Kind einfach entmutigt, überfordert, missverstanden, unterfordert oder gar bedroht?

Wenn schon eine ganz normale Saatkrähe mit ihrem primitiven Vogelhirn es schafft, Nüsse auf die Straße fallen zu lassen, damit sie von überrollenden Autos geknackt werden, um sie anschließend bei einer roten Ampel aufzusammeln, dann wird ein Kind der Spezies Homo sapiens doch wohl auch das Plusquamperfekt, die binomischen Formeln oder die Zusammenhänge der Weimarer Republik verstehen können, oder? Doch fragt sich ein jeder Schüler zu Recht: »Wozu brauche ich das? Warum soll ich das lernen?« Die elterliche Standardantwort ist stereotyp: »Du musst das einfach lernen! Wenn du nicht gut in der Schule bist, dann wirst du es im Leben sehr schwer haben!« Und genau hier setze ich an: Sie möchten, dass es Ihrem Kind gut geht? Prima! Dass es eines Tages mit einer guten Arbeit sicheren Wohlstand erlangt und Zugang zu den Annehmlichkeiten dieser Gesellschaft hat? Wunderbar! Glauben Sie denn, dass Ihr Kind das nicht ebenso will: in Wohlstand und in Freiheit leben? Ganz bestimmt will es das! Sind Sie gerade dabei, Ihrem Kind den Zugang zu diesem leichten Leben wirklich zu eröffnen? Sind Sie dafür überhaupt ein glaubwürdiges Vorbild? Wie lange soll Ihr Kind warten, bis es glücklich ist? Bis achtzehn? Bis fünfundsechzig? Oder soll es ihm vielleicht ab heute besser gehen?

Ab heute? Gut! Fangen wir damit an! Ich zeige Ihnen in drei einfachen, aber etwas ungewöhnlichen Schritten, wie Sie Ihr Kind vor dem Schulstress retten können:

Schritt 1:

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