Rolf Tanner - Ein Leben für Ruanda

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1970 reiste sie erstmals nach Ruanda – Margrit Fuchs, 1917 in Windisch geboren und bis zu ihrem 53. Lebensjahr in der Schweiz als kaufmännische Angestellte tätig. In Ruanda engagierte sie sich zunächst als Hausmutter am Sitz des Erzbischofs von Kabgayi. Dann baute sie ein katholisches Begegnungszentrum auf, lancierte Hilfsprojekte für Arme und Strassenkinder und gründete nach dem Bürgerkrieg und Völkermord der 1990er-Jahre ein eigenes Hilfswerk. 2007 kam sie 90-jährig bei einem Autounfall in Ruanda ums Leben. In der Schweiz bekannt sind vor allem Margrit Fuchs' Spendenaktionen. Rolf Tanners Biografie schildert nun erstmals das engagierte Leben der Hilfswerkgründerin. Als ihr Patenkind gelingt es ihm, nahe an Margrit Fuchs' Lebenswelt heranzutreten. Wir begegnen einer Frau, die zwar im zeitbedingten Rollenverständnis der 1940er- und 1950er-Jahre gross wurde, in der zweiten Lebenshälfte aber selbstbestimmt und selbstbewusst ihren eigenen Weg in die private Entwicklungshilfe fand und ging.

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Zu einigen formalen Punkten: Das Land Ruanda wird auf Französisch, Englisch und in Kinyarwanda, der Landessprache, als «Rwanda» bezeichnet. Auch im Deutschen findet sich regelmässig diese Schreibweise, und Margrit verwendete sie in ihren Rundschreiben ebenfalls. Ich bevorzuge aber die Schreibweise «Ruanda», da sie eigentlich die korrekte deutsche ist und sich auch phonetisch besser an die Aussprache des Namens in der Landessprache anlehnt. Familiennamen in unserem Sinn kennen Ruander nicht. Sie haben in der Regel einen ruandischen Namen und einen europäischen Namen, wobei dieser in der Regel einem europäisch-christlichen Vornamen entspricht (beziehungsweise einem islamischen Vornamen, wenn es sich um Angehörige der muslimischen Minderheit handelt). Traditionell wird der ruandische dem europäischen Name vorangestellt wird; im Schriftlichen wird er oft mit Grossbuchstaben geschrieben (nach belgischem Vorbild). Da es keine Familiennamen gibt, führen Eheleute wie auch Kinder und Eltern einer Familie unterschiedliche Namen. Diese Gepflogenheiten sind allerdings heute unter Druck. Das hat einerseits mit der internationalen Berichterstattung zu Ruanda tun, welche in der Regel den europäischen Namen im Sinne eines Vornamens und danach den ruandischen Namen im Sinne eines Familiennamens nutzt. Andererseits ist man unter dem Einfluss der englischsprachigen Welt dazu übergegangen, Familiennamen nach unserem Verständnis anzuwenden. Ich orientiere mich an der internationalen Berichterstattung, das heisst, ich stelle den europäischen dem ruandischen Namen voran (letzterer ohne Grossbuchstaben), mache den ruandischen Namen aber nicht zum Familiennamen, das heisst, Eheleute haben ebenso unterschiedliche Namen wie Kindern und Eltern.

2006 führte die ruandische Regierung eine Verwaltungsreform durch; dabei wurden die Namen vieler Orte und Städte mit Ausnahme der Hauptstadt Kigali geändert. Aus diesem Grund sind heutige Karten von Ruanda in Bezug auf Margrits Wirken nicht hilfreich. Ich verwende deshalb die alten Ortsnamen: Gitarama statt Muhanga, Butare statt Huye, Ruhengeri statt Musanze. Zur leichteren Orientierung ist auf Seite 109 eine Karte abgebildet, die den Zustand vor 2006 zeigt. Kongo beziehungsweise die Demokratische Republik Kongo, Ruandas westliches Nachbarland, hiess von 1971 bis 1997 Zaire. Im Text werden beide Bezeichnungen dem Zeitraum gemäss verwendet.

In der Bibliografie befindet sich eine detaillierte Aufstellung der genutzten schriftlichen und mündlichen Quellen. Es gibt einen kleinen schriftlichen Nachlass von Margrit mit Briefen und Karten, dazu ganze Säcke von (allermeist undatierten und unbeschrifteten) Fotos. Dazu kommen weitere unveröffentlichte Quellen- und Dokumentenbestände, so etwa im Archiv der Pfarrei St. Nikolaus in Brugg oder im Archiv von Interteam in Luzern. Aus Ruanda schrieb Margrit zwischen 1970 und 2007 mindestens 170 Rundbriefe. Ich weiss nicht, ob ich alle erfassen konnte. Doch sie sind wohl die ergiebigste Quelle zu Margrits Leben in Ruanda, und ich benutze sie denn auch entsprechend. Ergänzt werden sie durch über 70 Interviews und Gespräche, die ich zwischen Oktober 2013 und Januar 2017 mit Personen führte, die Margrit entweder freundschaftlich oder familiär kannten oder mit ihr in irgendeiner Form zusammengearbeitet hatten. Diese Interviews waren überaus wertvoll für meine Arbeit, und ich bin dankbar für die Freundlichkeit und Bereitschaft so vieler, ihr Wissen mit mir zu teilen und sich Zeit zu nehmen. Es gab bei den Anfragen nur ganz wenige Absagen. Einige der Interviewten wünschten, anonym zu bleiben. Eine Liste der Gespräche findet sich in der Bibliografie.

Das Buch ist dem Frieden, der Freiheit und dem Fortschritt

Ruandas gewidmet.

Zollikerberg, im Juni 2017

Einleitung

Reise nach Ruanda 1979

Margrit Fuchs aus Windisch war meine Taufpatin. Als ich 17 Jahre alt war, im Jahr 1979, lud sie mich auf eine dreiwöchige Reise durch Ruanda ein. Es war ein Geburtstagsgeschenk. Ich kam ins Alter, in dem Patinnen und Paten langsam ihrer Geschenkpflicht entledigt werden, also wollte sie mir wohl mit einem letzten grossen Präsent eine besondere Freude machen. Und das tat sie auch: Eine Afrikareise war damals noch einmalig. In meinem Freundeskreis war noch nie jemand auf dem Schwarzen Kontinent gewesen. Man reiste damals, wenn überhaupt ins Ausland, zum Baden im Sommer nach Italien, Spanien oder ins noch existierende Jugoslawien. Die Wohlhabenderen konnten sich Ferien im teuren Skandinavien leisten oder sogar in den USA. Aber Afrika existierte (noch) nicht auf der touristischen Landkarte. Was ich damals noch nicht wusste: Mit dieser Reise traf meine Taufpatin die letzten Vorbereitungen für ihre definitive Übersiedlung nach Ruanda, die für die Zeit nach ihrer Pensionierung geplant war. Sie wollte mit ihrem künftigen Arbeitgeber, Erzbischof André Perraudin, und anderen Verantwortlichen über ihre neue Aufgabe sprechen. Die Reise war für sie also mehr als nur ein Ferienspass. Sie war für sie eine ganz spezielle Mission.

Wir flogen mit der damaligen belgischen Fluggesellschaft Sabena über Brüssel und Nairobi nach Kigali. Wir blieben zur Akklimatisation einige Tage in Kabgayi und besuchten danach eine Reihe von europäischen Geistlichen und Missionaren. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Visite bei einem korpulenten Ordensgeistlichen aus der Schweiz, der Kette rauchte und dessen blaues Hemd, das sich über den kugelförmigen Bauch spannte, schon voller Brandlöcher war. Denkwürdig war auch ein Besuch bei spanischen Schwestern, die auf der «Crête» eine Kranken- und Missionsstation betrieben. Als «Crête» bezeichnete meine Taufpatin den Gebirgszug von 2500 bis 3000 Meter Höhe, der Ruanda von Norden nach Süden durchzieht und die Wasserscheide zwischen Kongo- und Nilbecken bildet. Nach einer Fahrt von mehreren Stunden auf einer holprigen, ungeteerten Strasse gelangten wir zu den Schwestern, die ihren Auftrag unter sehr einfachen, wenn nicht primitiven Bedingungen erfüllten.

Nach den Besuchen, die uns alle nicht weiter als eine Tagesreise von Kigali wegführten, sahen wir uns auch die Hauptstadt selbst an. Viel in Erinnerung geblieben ist mir davon nicht, ausser dass wir im Hotel Méridien eine Erfrischung zu uns nahmen und dass mir meine Taufpatin eine Moschee zeigte, die mit Geldern des libyschen Diktators Muammar Gaddafi gebaut worden war. Wir statteten auch dem Erzbischof von Kigali einen Höflichkeitsbesuch ab. Dann verbrachten wir ein Wochenende in Kibuye am Kiwu-See im Osten des Landes. Die Reise endete mit einer Safari im Akagera-Nationalpark im Westen des Landes.

Unser Quartier bezogen wir, als eine Art Basislager, im Haus Peter Heizmanns, eines Schweizer Bekannten meiner Taufpatin, der in Kabgayi arbeitete. Es war ein einstöckiges Haus mit Ziegeldach, in meiner Erinnerung eines der wenigen weiss verputzten Gebäude, mit farbenprächtigen Blumen im Garten. Die meisten anderen Wohn- und Nutzbauten ausserhalb von Kigali, die ich in diesen zwei Wochen zu Gesicht bekam, waren unverputzt und aus den charakteristischen braunen und ockerfarbenen Ziegelsteinen errichtet, die an Ort und Stelle in pyramidenförmigen Freiluftofen hergestellt wurden. Zu unserer dreiköpfigen Deutschschweizer Gruppe gesellte sich dann oft noch Valentin Gillessen, ein älterer, gemütlicher Laienbruder aus Belgien mit schlohweissem Haar. Auf Erzählungen reagierte er regelmässig mit einem abschliessenden, Gelassenheit verströmenden «Tiens, tiens!» – ein Ausspruch, der in unserer Familie zu einem Running Gag wurde, da meine Eltern Valentin bei ihrem Besuch 1984 ebenfalls kennen- und schätzen lernten.

Ein wichtiger Punkt im Tagesablauf während des Aufenthalts im Hause Heizmann war das Frühstück. Es bot eine Synthese der Schweizer und ruandischen Küche. So gab es zwar «Konfi und Anke» aufs Brot. Doch zum ersten Mal war ich auch mit bisher unbekannten Früchten konfrontiert: Mango, Avocado, Litschi und Passionsfrucht. Ich wurde instruiert, die Mangoschnitze mit Zitrone zu beträufeln. Am besten schmeckten mir allerdings die Passionsfrüchte. Das Frühstück war eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen ich mit der einheimischen Bevölkerung in engen Kontakt kam. Denn das Frühstück wurde von zwei Ruandern vorbereitet und aufgetragen, die – obschon bereits erwachsene Männer – als «Boys» bezeichnet wurden, die damals für einheimische Hausangestellte übliche Bezeichnung. Wieso man auf diese englische Bezeichnung verfiel, obschon in Ruanda Französisch die Verkehrs- und Amtssprache war, blieb mir ein Rätsel. Ich pflegte etwas Konversation mit den beiden, hatte aber Mühe, das für Schwarzafrikaner typische kehlige Französisch mit verschluckten Endsilben zu verstehen. Das führte denn auch einmal zu einem heillosen Durcheinander, weil die «Boys» der Meinung waren, ich hätte Salz und Pfeffer in die Küche zurückgebracht, wo sie aber nicht zu finden waren.

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