Mobiltelefone haben leider auch eine ganze Reihe von Nachteilen, die alle durch die Art und Weise verursacht werden, wie das Handy von seinem Nutzer eingesetzt wird. Grundsätzlich gilt: Auch als Besitzer eines Mobiltelefons muss man nicht ständig und überall erreichbar sein!
Der unsensible Umgang mit dem Mobiltelefon ist noch immer weitverbreitet: Die Geräte klingeln im Theater, im Konzert, im Kino, ganz ungeachtet der Tatsache, dass man das Gerät auch stumm schalten oder die Vibrierfunktion betätigen kann, ohne gleich die Off-Taste drücken zu müssen. Selbst im Restaurant wird am Tisch telefoniert, und man wird ungewollt Zeuge dessen, was dort »Wichtiges« besprochen werden muss. Beim Autofahren ohne Freisprecheinrichtung zu telefonieren, kann sehr gefährlich werden, wenn die Aufmerksamkeit nicht mehr in ausreichendem Maße dem Verkehrsgeschehen gewidmet wird. Deshalb ist es auch gesetzlich verboten! Auch im Privatbereich kann man sich Situationen vorstellen, in denen Telefongeklingel der Romantik ein schnelles Ende bereitet. Dass das Klingeln eines Mobiltelefons während einer Trauerfeier oder Beerdigung nicht nur störend, sondern sogar beleidigend für die Trauernden ist, müsste eigentlich jedem Handybesitzer einleuchten.
Das Handy klingelt im Kino: ein absolutes No-go .
Wichtige Handy-Regeln
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Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Sie Ihr Handy überall mitnehmen, aber stellen Sie es dort, wo das Signal störend wirken könnte, entweder stumm oder ganz ab. Der Vorteil der Stumm- oder Vibrierfunktion ist bekanntlich, dass Sie sehen bzw. spüren können, wenn jemand Sie erreichen möchte. Im Nachhinein können Sie dann die Liste der Anrufer durchgehen, insofern diese die Rufnummernübertragung aktiviert hatten. Auch die Aktivierung der Anrufbeantworterfunktion schützt vor Störungen – allerdings muss sie auf »Sofort« geschaltet werden. |
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Wenn Sie in einem Restaurant anrufen müssen, dann tun Sie das nicht am Tisch, sondern gehen in einen anderen Raum, in den Eingangsbereich oder auf die Straße. Halten Sie das Gespräch so kurz wie möglich. |
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Wenn Ihr Mobiltelefon im Restaurant klingelt, wirkt es auf die Gäste, die das Essen genießen und sich unterhalten wollen, störend. Falls das Handy doch einmal in einem unpassenden Moment klingelt, wird es – auch wenn das den Anrufer irritieren kann – schnell zum Schweigen gebracht. |
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Am Eingang von Theater, Konzertsaal, Kirche und auch Kino gilt: Mobiltelefon aus! |
INFO
WANN SOLLTE MAN NICHT ANRUFEN?
Diese Regeln gelten natürlich nicht, wenn Sie definitiv wissen, dass man Ihren Anruf zu jeder Zeit gerne entgegennimmt:
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Rufen Sie nicht nach 22 Uhr an, denn viele gehen um diese Uhrzeit bereits ins Bett. Etwa zwischen 18 und 20 Uhr wird meist zu Abend gegessen. |
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Halten Sie die Mittagspause von 12 bis 15 Uhr ein – vor allem dann, wenn Kleinkinder beim Mittagsschlaf gestört werden könnten. |
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Private Anrufe vor 8.30 Uhr morgens sollten, besonders am Wochenende, vermieden werden. |
Allgemeines über das private Telefonieren
Das Telefon, ob Mobiltelefon oder Festnetz, ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Damit bestreitet das Telefon einen großen Teil der Kommunikation. Im Prinzip ist fast alles über das Telefon regelbar, auch wenn manche Dinge mit einer Unterschrift bestätigt werden müssen oder das Telefongespräch den persönlichen Kontakt nicht ersetzen kann. Da fast jeder ein Telefon hat, erwartet heute kaum noch jemand spontane Besuche, denn es erfordert die Höflichkeit und der gute Ton, als Gast vorher anzurufen und zu fragen, ob der Besuch auch willkommen ist oder ob man eventuell stört.
Ganz wichtig ist: Lassen Sie sich nicht vom Telefon terrorisieren. Niemand kann von Ihnen verlangen, dass Sie immer ans Telefon gehen! Wenn das jemand nicht einsehen will und immer wieder anruft, dann sagen Sie dieser Person, dass Sie sich die Freiheit nehmen, auch mal ungestört die Freizeit zu verbringen. Es gibt bestimmte Regeln der Höflichkeit, die man insbesondere als Anrufender befolgen sollte.
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Melden Sie sich immer mit Ihrem Namen und einer passenden Begrüßung, wenn der Angerufene sich nicht schon mit »Hallo, Tanja!« oder »Guten Tag, Frau Müller!« meldet, weil er Ihre Telefonnummer in seinem Display erkennen konnte. |
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Werden Sie angerufen und der Anruf ist für Sie gerade unpassend, dann können Sie dies ruhig sagen und einen späteren Rückruf anbieten. |
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Ist der gewünschte Gesprächspartner nicht gleich direkt am Apparat, so sollten Sie sich kurz für die Störung entschuldigen und fragen, ob man ihn eventuell sprechen kann. |
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Auch wenn Sie sich verwählt haben, sollten Sie sich mit ein paar netten Worten für die Störung entschuldigen, bevor Sie auflegen – auch wenn einem das Gespräch peinlich ist und man es schnellstmöglich beenden möchte. |
Anrufbeantworter und Net-Box
Ein geeignetes Mittel, zu Hause störenden Telefonanrufen zu entgehen, ist die Zuschaltung eines Anrufbeantworters. Sie können individuell eingeben, wie oft das Rufzeichen ertönt, bis der Anrufbeantworter das Gespräch entgegennimmt.
Komplett ruhig stellen können Sie Ihr Telefon mit der Schaltung einer sogenannten Net-Box, einem »Anrufbeantworter« in der Cloud, also in den Serveranlagen Ihrer Telefongesellschaft (des Providers), den Sie über das Telefon bedienen können. Wenn Sie »Anrufweiterschaltung sofort« wählen, wird der Anrufende direkt mit der Net-Box verbunden, ohne dass Ihr Telefon auch nur einen Laut von sich gibt. Generell ist zu jeder Art von Anrufbeantworter zu sagen, dass es unhöflich ist, auf eine dort aufgesprochene Nachricht nicht oder erst sehr spät zu reagieren. Hören Sie regelmäßig Ihre Nachrichten ab und rufen Sie baldmöglichst zurück.
Telefonieren am Arbeitsplatz
In vielen Unternehmen und Behörden hat man inzwischen begriffen, wie wichtig es für das Image einer Firma ist, am Telefon freundlich zu sein. Dazu gehört, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Kontakte nach außen haben, für die telefonische Kommunikation besonders geschult werden. Es kommt darauf an, welchen Ton man wählt und wie mit dem Anrufenden in der Fortsetzung des Gesprächs umgegangen wird.
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