Wunibald Müller - Verbrechen und kein Ende?

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Die Kirche ist nicht in der Lage gewesen, die Taten als das zu benennen, was sie waren: als Verbrechen (Robert Zollitsch, ehem. Vorsitzender der Dt. Bischofskonferenz).
Welche Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Dieser Frage geht Wunibald Müller nach und stellt unmissverständlich klar: Die bisherigen Maßnahmen sind gut, aber bei weitem nicht ausreichend. Was ansteht, ist nicht weniger als eine radikale Umkehr, die darin besteht, dass das klerikale System zum Einsturz kommt, der Papst und die Bischöfe Macht abgeben und teilen und endlich Positionen aufgeben, die sexualisierte Gewalt begünstigen können: z.B. den Pflichtzölibat, die negative Einstellung zur Homosexualität, eine wirklichkeitsfremde Sexuallehre, die Weigerung, Frauen zu Priesterinnen zu weihen.
Und er schließt: Sind die Bischöfe nicht bereit oder auch nicht in der Lage dazu, müssen sie damit rechnen, dass man ihnen die Macht nimmt – der Menschen, der Kirche, Gottes wegen.

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Der eigentliche Skandal – die Abwesenheit Gottes in der Kirche

Der wunde Punkt: Gott hat letztlich keine Rolle gespielt

Literatur

Die Kirche ist nicht in der Lage gewesen,die Taten als das zu benennen,was es war: als Verbrechen.

(Erzbischof Robert Zollitsch,ehemaliger Vorsitzenderder Deutschen Bischofskonferenz)

Vorwort

Die Missbrauchskrise ist da. Wir begegnen ihr fast täglich. Und jetzt? Wie geht es weiter? Was muss geschehen? Welchen Beitrag können, müssen wir leisten, wir, die Mitglieder der Kirche, die Verantwortlichen in der Kirche, die Bischöfe, damit das nicht länger geschieht? Damit keine Priester mehr zu Tätern werden, keine potentiellen Täter mehr zum Priesteramt zugelassen werden? Keine Bischöfe mehr zu Tätern werden? Denn wenn heute von der „Täterinstitution Kirche“ gesprochen wird – manche sprechen inzwischen gar von der „Verbrecherorganisation Kirche“ –, meint man damit nicht mehr nur die Täter, die sexuelle Gewalt an Minderjährigen ausgeübt haben, sondern auch die Bischöfe, die nicht angemessen mit den Tätern umgegangen sind und damit ermöglicht haben, dass die Täter weiterhin im Kontext der Kirche ihr missbräuchliches Verhalten ausüben konnten.

Dazu kommt: Die Opfer wurden systematisch übersehen. Das Wohl und Ansehen der Kirche standen über allem und rechtfertigten offensichtlich jede Maßnahme, die anscheinend dazu beitrug, das zu gewährleisten. Die betroffenen Opfer, ihr Leid wurden nicht gehört. Es mangelte offensichtlich an der Sensibilität, der Empathie, dem Mitleiden.

Das ist und bleibt entsetzlich und unfassbar. Es offenbart, ein welch schreckliches und menschenverachtendes System die Kirche sein kann. Da gibt es nichts zu beschönigen oder zu relativieren. Daher auch der Buchtitel. Weil es sich tatsächlich um Verbrechen handelte und um Verbrechen handelt, was im Kontext von Kirche in den vergangenen Jahrzehnten geschehen ist und bis heute immer noch geschieht. Da gibt es immer noch diese Scheu und inzwischen auch schon wieder eine gewisse Zurückhaltung, das verbrecherische Verhalten von Priestern und derer, die das deckten, nicht als ein Verbrechen zu benennen, weil es sich um Priester und Bischöfe handelt. Aber genau darum geht es ja: sich nicht länger von Personen blenden zu lassen mit dem Ergebnis, dass wir ihr Verhalten verharmlosen, die, wie es im Titelbild so treffend zum Ausdruck gebracht wird, fromm daherkommen, hinter dieser Tarnung sich aber Verbrecher befinden.

Wie unheimlich schwer das sein kann, haben wir in der Vergangenheit erlebt und erleben wir auch heute noch. Können wir es doch auch heute noch kaum fassen, wenn da plötzlich ein Kardinal in Handschellen vorgeführt wird. Auf der anderen Seite kann, wenn man als Verbrechen bezeichnet, was ein Verbrechen ist, Verbrecher nennt, wer etwas verbrochen hat, vermieden werden, in jedem Priester, in jedem Bischof gleich einen Täter zu sehen. Darunter leiden ja mit Recht viele Priester und Bischöfe und damit wird man den meisten Priestern und Bischöfen nicht gerecht.

Ich möchte mit diesem Buch aufrütteln, weitergehende Konsequenzen aufzeigen, die sich aus der gegenwärtigen Krise ergeben. Ich möchte Mut machen, angesichts der dramatischen Situation, in der sich gegenwärtig die katholische Kirche befindet, entschiedener konkrete, auch radikale Schritte zu unternehmen, die wirklich zu einer Wende führen. Das aber wird nur im Miteinander auf Augenhöhe möglich sein, nicht im Gegeneinander, bei dem man sich gegenseitig Missbrauch des Missbrauchs vorwirft.

Wenn es überhaupt noch möglich ist und es nicht längst zu spät ist. Denn, Tatsache ist: Was wir augenblicklich erleben, ist der Zusammenbruch eines kirchlichen Systems, das sich überlebt hat. Ein Zusammenbruch, der offensichtlich nicht mehr aufzuhalten ist, mag man sich auch noch so vehement dagegenstemmen. Dass es mit der Kirche weitergeht, ist nicht selbstverständlich und gottgegeben. Auch Dinosaurier sterben aus.

Was jetzt ansteht, ist ein Reinigungsprozess, dem die Kirche sich ohne Wenn und Aber stellen muss, soll es weitergehen mit ihr. Mit all den Schmerzen, aber auch Chancen, die damit verbunden sind. Dieser Reinigungsprozess betrifft alle, denen die Kirche weiterhin etwas bedeutet, die sogenannten Kleriker nicht weniger als die sogenannten Laien. Bei diesem Reinigungsprozess wird und muss noch vieles von der Kirche abfallen, was sich bei ihr als ein falsches Licht erwiesen hat. Sie wird sich auf einen Weg machen müssen, auf dem weiterhin viele Menschen irgendwann entscheiden werden, dass sie aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht länger bereit sind, diesen Weg mitzugehen, und deshalb die Kirche verlassen. Der Schrumpfungsprozess, in dem wir uns befinden, wird weitergehen und sich sogar noch intensivieren. Dabei geht es nicht darum, wie Kardinal Marx befürchtet, dass am Ende eine kleine Schar der Reinen übrigbleibe. Vielmehr geht es darum, dass die Kirche endlich wieder, so Papst Franziskus, „Biss“ bekommt. In ihr, das ist meine Erwartung an den Reinigungsprozess, endlich wieder das wahre Licht leuchtet, der in der Kirche das Sagen hat, von dem es im Neuen Testament heißt, dass er die Liebe ist. Dahin ist es ein langer Weg, an dessen Ende hoffentlich die Glaubwürdigkeit der Kirche wiederhergestellt ist.

Heribert Handwerk danke ich für die gute Zusammenarbeit bei diesem Projekt.

Ich widme dieses Buch den Frauen und Männern, die bis heute unter den Folgen sexualisierter Gewalt durch Priester leiden, und den Journalisten, die sich in den vergangenen Jahren in besonderer Weise für die Opfer starkgemacht haben, unter ihnen Christine Jeske von der Main-Post, Matthias Drobinski von der Süddeutschen Zeitung und Heike Vowinkel von der Zeitung Die Welt. Ohne sie wäre die Mauer des Schweigens, hinter der sich die Kirche lange versteckt hat, nicht geschleift worden.

Wunibald Müller

TEIL I

Rückblick undBestandsaufnahme – was istbisher geschehen?

Es ist wie ein Déjà-vu

Es ist ein Weinen in der Welt,

als ob der liebe Gott gestorben wär,

und der bleierne Schatten, der niederfällt,

lastet grabesschwer.

Diese Worte von Else Lasker-Schüler (2004,104) aus ihrem Gedicht „Weltende“ fallen mir ein, wenn ich an die augenblickliche Situation – wir befinden uns im Jahr 2019 – der katholischen Kirche angesichts der Missbrauchskrise denke. Was mich dabei besonders bestürzt, ist, dass es mir nicht das erste Mal so ergeht, sondern wieder einmal. Es ist wie ein Déjà-vu, dem man anscheinend nicht entweichen kann. Ich habe das in den Jahren 1995, 2002, 2010 in den USA und hier in Deutschland erlebt. Es werden Fälle sexualisierter Gewalt bekannt. Ein Aufschrei erfolgt. Es werden Konsequenzen angekündigt, manche auch vorsichtig umgesetzt. Mit der Zeit legt sich die Empörung. Die anfängliche Bereitschaft, etwas grundsätzlich zu ändern, weicht mit der Zeit der Macht des Alten, Gewohnten, des „so wie bisher“.

Wer sich ernsthaft mit der Thematik befasst hatte, konnte nicht wirklich überrascht sein von den Ergebnissen der MHG-Studie, dem im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz durchgeführten Forschungsprojekt „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ (Dreßing et al., 2018). Es wurde bestätigt, was längst bekannt war. Auch den Bischöfen, wenn sie es nicht vorgezogen hatten, der Wirklichkeit lieber nicht ins Gesicht zu schauen.

Immerhin haben, so mein Eindruck, inzwischen viele unter den Bischöfen, zumindest im deutschsprachigen Raum, erkannt, dass die katholische Kirche sich in einer existentiellen Krise befindet. Auch hat vor allem unter den Gläubigen eine Erschütterung stattgefunden und ist noch voll im Gange, die die Kirche in ihren Grundfesten ins Wanken gebracht hat. Die katholische Kirche befindet sich in einer Situation, die an die Zeit vor der Reformation erinnert, ja, so der Kirchenhistoriker Hubert Wolf, mitunter sogar noch dramatischer ist. Die Glaubwürdigkeit der Kirche, einst ihr höchstes Kapital, ist nahezu aufgebraucht. Geschieht nicht eine radikale Umkehr, befindet sich die Kirche auf dem besten Weg, mit Karacho an die Wand zu fahren.

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