Torsten W. Müller - In der Fremde glauben

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Zehntausende katholische Heimatvertriebene gelangten in den seit Juli 1945 von der Sowjetarmee besetzten Ostteil des Bistums Fulda, den heutigen Freistaat Thüringen.
Hier in Mitteldeutschland, wo Katholiken seit der Reformation in der Minderheit waren, änderte sich die innere und äußere Gestalt der katholischen Kirche grundlegend, indem sie weitgehend von den Vertriebenen geprägt wurde.
Die Kirche in der SBZ/DDR wurde allmählich zur «Flüchtlings-Kirche». Erst die komplex verlaufende Integration landsmannschaftlicher Traditionen unter den Bedingungen einer beginnenden SED-Herrschaft hatte dies ermöglicht und kirchliche «Heimat» präformiert.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Aufnahme, die «leiblich- seelische» Versorgung und weitere kirchliche Maßnahmen zur Betreuung der «Zugezogenen» vor allem in den Diasporagebieten.

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Was bisher fehlt, sind detaillierte Untersuchungen und Darstellungen des „Vertriebenenproblems“ im kirchlichen Bereich für einzelne Territorien unterschiedlicher konfessioneller und struktureller Art auf dem Gebiet der SBZ/DDR. Die vorliegende Arbeit kann dazu beitragen, diese Forschungslücke zu füllen, da sie exemplarisch Flüchtlings- und Eingliederungsforschung für den Ostteil des Bistums Fulda betreibt.

1.3 Territoriale und zeitliche Eingrenzung

Als Untersuchungsgebiet wurde der östliche Anteil der Diözese Fulda gewählt, zu dem das Eichsfeld, die Rhön, die Stadt Erfurt und die thüringische Diaspora seit 1929 gehörten. 71Durch die Errichtung der Interzonengrenze 1945 wurde die Diözese geteilt: der Bischof residierte im westlichen Teil, während der östliche Bistumsanteil von ihm getrennt war und unter sowjetischer Verwaltung stand. Die pastoralen und gesellschaftlichen Entwicklungen in diesem Bistumsteil verliefen aufgrund politischer Entwicklungen und antikirchlicher Maßnahmen des totalitären SED-Systems grundlegend verschieden von denen im Westen. 72Diese Kluft wurde bereits während der Besatzungszeit sichtbar, verschärfte sich zusehends mit der deutschen Staatenbildung: der Ostteil des Bistums gehörte ab 1949 zur DDR, der Westteil zur Bundesrepublik. Unter Angliederung des Bischöflichen Kommissariates Meiningen und gleichzeitiger Abspaltung der Rhön entstand aus pastoralen Gründen aus dem östlichen Fuldaer Diözesananteil 1994 das Bistum Erfurt. 73Deshalb ist es legitim und notwendig, den Ostteil des Bistums Fulda im Hinblick auf das Einströmen der katholischen Heimatvertriebenen und die damit verbundenen neuen Akzentsetzungen sowie Umstrukturierungen zu untersuchen.

Die zeitliche Eingrenzung erweist sich als evident: Ein Anfang wurde mit dem Jahr 1945 gesetzt, als alliierte Truppen Deutschland besetzten und der Zweite Weltkrieg ein Ende nahm. 74Infolgedessen begannen die massenhaften Zwangsmigrationen aus Ostmitteleuropa. Die zeitliche Begrenzung bis 1955 liegt darin begründet, dass zu Beginn der 1950er Jahre die Anzahl der Quellen, in denen die Vertriebenen erwähnt werden, rapide abnimmt. Die Behörden der DDR führten schon nach 1949 keine Statistiken zu dieser Bevölkerungsgruppe mehr und propagierten eine gelungene und beendete Integration der Flüchtlinge. Mit dem Auslaufen der letzten sozialen Sondermaßnahmen für „Umsiedler“ 1953 stellte die DDR ihre Vertriebenenpolitik vollständig ein und belegte diese Thematik mit einem strengen Tabu. 75

Zur Logik der Terminierung gehört, dass bereits 1947/1948 die Auseinanderentwicklung von Ostzone und Westzonen unübersehbar war. Die Gründung beider deutscher Staaten zeigte deutlich, dass die geschaffenen Verhältnisse sich nicht wesentlich verschieben würden. Mit der doppelten Blockintegration 1955 – Beitritt der Bundesrepublik zur NATO und der DDR zum Warschauer Pakt – schien die deutsche Teilung irreversibel geworden zu sein. 76

Vor allem innerkirchliche Gesichtspunkte sprechen dafür, Mitte der 1950er Jahre eine weitere Zäsur anzusetzen. Das kirchliche Leben der Nachkriegsjahre war durch einen beharrlichen und mühevollen Aufbau charakterisiert. Enorme Anstrengungen wurden unternommen, um die Pastoral und die seelsorglichen Einrichtungen aufzubauen und zu festigen. Zahlreiche Schuppen, Garagen oder Gasthäuser wurden zu Gottesdiensträumen umgebaut, und einige wenige Kirchenneubauten entstanden. 77Diözesane Verwaltungen mussten aufgebaut oder neu geordnet werden, da die Kommunikation zu den im Westen liegenden Ordinariaten weiter eingeschränkt wurde. 78Als eine zentrale Form der Kirchenorganisation auf dem Gebiet der SBZ/DDR wurde von Pius XII. 791950 die „Ostdeutsche Bischofskonferenz“ gegründet. 80Besonders die Frage des Priesternachwuchses verlangte nach einer Lösung: 1952 wurden das „Philosophisch-Theologische Studium Erfurt“ und das „Alumnat“ eröffnet und waren die einzigen Ausbildungsstätten für katholische Theologinnen und Theologen in der ehemaligen DDR. 81Weitere Institutionen wurden in Magdeburg, Halle und Schöneiche gegründet, um dem Erfurter Studium den Nachwuchs zu sichern. 82In den neu errichteten Seminaren auf der Huysburg und in Neuzelle verbrachten die Diakone die letzte Zeit vor der Priesterweihe. 83Auch die Gründung von Ausbildungsstätten für Seelsorgehelferinnen fällt in diese Periode. 84Vor allem der Aufbau des katholischen St.-Benno-Verlages Leipzig war für den Auftrag der Glaubensverkündigung und eine christliche Lebenshilfe von immenser Bedeutung. 85So können die Jahre bis 1955 für die katholische Kirche in der DDR durchaus als fruchtbare Wachstumsjahre definiert werden, in denen sich u.a. eine umfangreiche Bautätigkeit und eine lebhafte Gemeindearbeit auf allen Gebieten entfaltete. 86

In diesem Zeitraum bildete sich eine eigene Mentalität innerhalb der katholischen Kirche in der DDR heraus, die – anders als am Ende der 1940er Jahre – Kirche im totalitären Staat für notwendig und möglich hielt. Könnte es nicht sein, dass lebendige „Flüchtlingsgemeinden“ samt erfolgreichen Pastoralkonzepten und Seelsorgsinitiativen sowie im äußeren Bereich Gottesdiensträume und Seelsorgestellen usw. dazu beigetragen hatten, ein neues Bewusstsein von katholischer Kirche in Mitteldeutschland herbeizuführen? Bischöfliche Äußerungen zum Überleben in der Diaspora und zur Notwendigkeit von Kirche in der DDR belegen dies. 87So kann man mit Josef Pilvousek davon sprechen, dass etwa ab Mitte der 1950er Jahre ein innerer Wandlungsprozess einsetzte: von einer „Flüchtlingskirche“ zur „Katholischen Kirche in der DDR“. 88

Gleichzeitig begann der Staat damit, den Einfluss der Kirchen zurückzudrängen. Der Leipziger Oratorianer Wolfgang Trilling fasste diese Phase bis 1955 unter dem Stichwort „harte Fronten“ zusammen. 89Die Jahre nach 1955/1956 nannte er „Scheidung und Läuterung“, da nun die weltanschauliche Position der SED auch für den Staat kompromisslos als Grundlage ausgegeben wurde. 90Sichtbar wird dies unter anderem an der Einführung kultischer Ersatzhandlungen (Jugendweihe usw.) und dem ständig größeren Druck, der auf die katholische Kirche ausgeübt wurde – zum Teil mit einer primitiven, aggressiven und oft vulgären antireligiösen Propaganda. 91Somit scheint es legitim, das Jahr 1955 als Zäsur anzusehen und den Untersuchungszeitraum dieser Arbeit auf die Jahre von 1945 bis 1955 zu beschränken.

1.4 Aufbau und Methode

Vor dem Hintergrund der oben skizzierten Forschungslage wird die folgende Untersuchung den Transformationsprozess der katholischen Kirche im Ostteil des Bistums Fulda im Hinblick auf das Einströmen der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen rekonstruieren. Für die Kirche stellten diese erzwungenen Migrationen eine besondere Herausforderung dar. Es ist zu fragen, wie die katholische Kirche damals organisiert war, welche institutionellen und personellen Strukturen bzw. Hierarchien es gab und wie Entscheidungsprozesse abliefen. Eine besondere Rolle spielen dabei der „Traditionstransfer aus dem Osten“ 92sowie die Mentalitäten der unterschiedlichen Landsmannschaften, die analysierend darzustellen sind, um ihre Wirkungen in Pastoral und Liturgie in den gewachsenen oder neu entstandenen katholischen Gemeinden aufzeigen zu können.

Ziel der Arbeit wird es auch sein, darzustellen, wie die katholische Kirche auf die sich ergebenden Aufgaben, Probleme und Chancen reagierte. Unter welchen Umständen erfolgten Ankunft, Aufnahme und Eingliederung der heimatvertriebenen Katholiken, Priester und Ordensleute in diesem Territorium? Welche Rolle spielten Glaube und Kirche bei dem Prozess der allmählichen Beheimatung in den neu entstehenden Gemeinden? Dabei sollen vor allem auch personelle, strukturelle, mentale und geistlich-theologische Veränderungen der Aufnahmegemeinden dargestellt werden, die die pastorale Besonderheit des Jurisdiktionsbezirks – des heutigen Bistums Erfurt – ausmachen. Zentrale „Bausteine der konfessionellen Identität“ 93und der Beheimatung werden eingehend beschrieben und anhand konkreter Fallbeispiele untersucht.

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