Jo Kilian - Tiepolos Geheimnis

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Die Nacht ist die Königin der Schatten
Sommer 1753: Maestro Tiepolo malt das weltberühmte Fresko – die vier Erdteile – in der Würzburger Residenz. Drachen, mysteriöse Gestalten und rätselhafte Schriftzeichen künden vom Niedergang des Götterhimmels. Lorenzo, des Maestros jüngster Sohn, will das Schicksal abwenden, doch ein zwielichtiger Narr und eine geheimnisvolle Schönheit stürzen den Hof von Fürstbischof Greiffenclau ins Chaos. Schon bald wandelt sich Spaß zu tödlichem Ernst.

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Der klang gelassen. „Das Schicksal nimmt sich ihrer an.“

Der Lärm verebbte, je weiter sie sich in den dunklen Gängen des Schlosses verloren. Die vielen Baustellen dort änderten sich täglich und damit auch die Orientierungspunkte. Schließlich wussten sie gar nicht mehr, wo sie sich befanden.

„Porco Giuda!“, fluchte Domenico – zum Teufel nochmal. „Wo sind nur unsere Gemächer?“

„Wir hätten die andere Abzweigung nehmen müssen“, erwiderte Angelo.

„Wieso hast du das nicht früher gesagt?“

„Ihr habt die Führung übernommen.“

„Hüte deine Zunge!“

Das ungewöhnlich scharfe Wortgefecht zwischen Diener und Herr ging an Lorenzo vorüber, seine Gedanken verloren sich in der mondbeschienenen Nacht jenseits der Fenster, wo Schneeflocken taumelten und die Welt in Zuckerguss tauchten. Friedlich und einladend lag sie da, dieses Gegenstück zum Lärm und der stickigen Luft des Ballsaals.

„Lasst uns eine Schneeballschlacht machen.“

„Red keinen Unsinn!“, beschied Domenico. „Vater erwartet uns.“

„Vater ist in seine Pläne vertieft“, konterte Lorenzo.

„Oder er muss Cristina einfangen“, fügte Angelo hinzu.

„Ihr seid Langweiler“, und kaum gesagt, lief Lorenzo auch schon los. Mitten hinein in den nächsten dunklen Gang, um die Ecke und um eine weitere. Einzig gelenkt vom Mondlicht, das durch die Fenster hereinfiel und dem drängenden Wunsch, diese Nacht tobend im Schneegestöber zu verbringen. Die mahnenden Rufe Domenicos verblassten, die schweren Schritte Angelos blieben ihm aber auf den Fersen.

Dann endlich, nach einer engen Treppe hinunter ins Erdgeschoss, fiel kalte Luft herein, eine Tür stand offen. Diener eilten hindurch, in den Händen Decken und Mäntel, einer jonglierte gar mit heißen Steinen. Und als Lorenzo endlich in diese wunderbare Nacht trat, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen.

Im Fackelschein des Hofes standen etliche Pferdeschlitten aufgereiht. Auf einem hatten sich Musiker eingefunden, sechs an der Zahl, warm angezogen und die empfindlichen Instrumente gegen die Schneeflocken schützend, was ein aussichtsloses Unterfangen war. Binnen kurzem legte sich erneut eine weiße Schicht auf Geigen, Oboen und Hörner, wie auch auf die vielen Häupter dieser unerwarteten Festgesellschaft. Und dass es eine vornehme, herrschaftliche war, daran bestand kein Zweifel.

Prächtig glitzernde Gewänder waren mit goldenen und silbernen Brustpanzern besetzt, sie schillerten im Schein der Fackeln als exotisch anmutende Uniformen eines türkischen Paschas, eines römischen Feldherrn oder eines griechischen Eroberers. Die Gesichter waren maskiert, Lorenzo glaubte in einem dieser Kriegsherren Alexander den Großen zu erkennen, in einem anderen Cäsar und in einem dritten gar die Verkörperung der Pallas Athene – die griechische Göttin der Weisheit, des Kampfes und der Kunst.

Doch am meisten wurde Lorenzos Erstaunen von diesen prachtvollen, wunderbar gestalteten Schlitten gespeist. Das waren keine einfachen Gefährte mit einer groben, unbequemen Holzauflage, das waren wahre Meisterwerke der Schnitz- und Schmiedekunst. Der Körper eines angriffslustigen Widders mit geschwungenen Hörnern schützte seinen Herrn gegen jegliche Attacke, desgleichen ein wuchtiges Wildschwein mit gefletschten Hauern oder ein Hirsch mit mächtigem Geweih. Nur ein Tier schien der Attacke erlegen – ein braun gefleckter, auf dem Rücken liegender und vor Schmerz gekrümmter Jaguar, in dessen Seite sich ein Pfeil gebohrt hatte. Aus dem Maul schwang sich eine Zunge und stachen Zähne hinaus, die Tatze war mit scharfen Krallen zur letzten Gegenwehr erhoben. Welch ein Meisterwerk!

„Bist du nicht ein Tiepolo, des Maestros jüngster Sohn?“

Die ihn da unvermittelt ansprach, war Pallas Athene. In der Hand einen Speer, auf dem Haupt den nach vorne geschwungenen Streithelm, und die Brust schützte ein goldener Panzer mit dem gewundenen Schlangenhaar einer Gorgonin.

Verblüfft fiel Lorenzo im ersten Moment nichts anderes ein als eine Verbeugung, darauf folgte ein Stottern. „Ja, Eure Hoheit, ich bin Lorenzo …“

Die Göttin lachte. „Ich bin keine Hoheit, nur eine Comtesse, eine Gräfin. Habe ich dich so sehr verwirrt?“

Ja, das hatte sie, und sie legte nach.

„Hübsch bist du, fast schon sündhaft.“ Ihre Hand hob sein Kinn an, der stechende Blick der Medusa ließ ihn schaudern.

„Es schickt sich nicht mir derart zu schmeicheln“, erwiderte er mit unsicherer Stimme. „Ich bin nur ein bescheidener Diener unseres hochfürstlichen Herrn, Ihr aber seid eine Göttin.“

Sie lachte herzerfrischend. „Comme c‘est merveilleux! Ich wünschte, mein abtrünniger Gatte fände deine Worte und hätte deinen unwiderstehlichen Charme.“ Sie streichelte ihm übers Haar. „Oh, du mein junger, wunderschöner Chevalier. Ich bin sicher, die Frauen verzehren sich nach dir.“

Jetzt wurde er rot und das mitten im Schneegestöber. Die Kehle war trocken, unmöglich auch nur einen Ton hervorzubringen.

Und sie? Sie lachte erneut, nein, nicht boshaft oder höhnisch, es hörte sich mehr nach einem wohligen Gurren an, so als träfe sich ihre Vorhersage mit einer bislang unerfüllten Leidenschaft.

Zu Lorenzos Rettung schallte ein Ruf über den Hof, genauer: ein Befehl.

„En selle!“ Aufgesessen!

Eine Peitsche knallte und die Schlittenführer nahmen ihre Plätze am hinteren Ende der Schlitten ein – junge, adelige Studenten oder Offiziere, die für die Herrschaften mit Peitsche, Bremse und Füßen lenkten.

Lorenzo trat einen Schritt zurück, räusperte und verneigte sich. „Ich wünsche Euch eine angenehme Ausfahrt.“

„Du siehst mir ein wenig traurig aus“, sagte die Comtesse. „Was hältst du davon, wenn du mich begleitest?“

Er glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. „Verzeiht, Comtesse, was habt Ihr da gesagt?“

„Es ist genügend Platz für uns beide und es ist kuschelig warm.“

Lorenzo zögerte. Durfte er auf das Angebot eingehen? Es war gegen jede Regel am Hof des Fürsten, wo großer Wert auf die Etikette und das Zeremoniell gelegt wurde.

Wieder knallte die Peitsche.

„Allez! On y va!“ Los geht’s!

„Jetzt! Bevor es zu spät ist.“

Der Schlitten zog an. Lorenzo blickte sich um, noch immer zweifelnd, aber mit wachsender Abenteuerlust. Schließlich kamen Angelo und Domenico durch die Tür auf den Hof gelaufen. Damit war die Entscheidung gefallen. Er sprang auf den Schlitten auf, landete zwischen den Schenkeln der Comtesse und achtete nicht weiter auf die Rufe seines Bruders und des Dieners.

Was soll‘s?! Zum Teufel mit der Etikette!

Die Fahrt ging durchs Tor hinaus auf den weiten Platz vor der Residenz. Das Mondlicht glitzerte im frischen Schnee. Niemand traute sich in der Nacht so nah an das Schloss heran, die Wachen hätten ihm Beine gemacht. Jetzt erst recht, da die Ausfahrt einem Ausfall glich, von dem keiner wissen konnte, wem er galt. Fackelfeuer flackerte an und zwischen den Schlitten, Peitschen knallten wie Gewehrfeuer, Kommandos gellten und die Insassen der Streitwägen waren unverkennbar gefürchtete Eroberer. Nur eins wollte nicht auf einen Handstreich schließen lassen – die Musik. Statt martialischer Töne, die die Krieger in die Schlacht begleiteten, spielte das kleine Orchester zu Tanz, Jubel und Heiterkeit auf.

„Heyja! Lauf!“, skandierte es hinter Lorenzo und der Comtesse, gefolgt vom hellen Surren der Peitsche und dem Schnauben des Pferdes. Der Schlittenführer musste ein Soldat sein, gemessen an der resoluten Stimme.

„Gefällt es dir?“, hörte Lorenzo an seinem Ohr.

Ein entschiedenes Nicken, nicht aus Zwang, sondern aus Überzeugung. War das ein Abenteuer! Er befand sich mit einer leibhaften Comtesse in einem Schlitten, ach, in einem wunderbaren Streitwagen. Davor und dahinter weitere, furchteinflößende Pferdegespanne, denen man besser nicht in die Quere kam. Denn selbst die Pferde waren nicht einfach nur harmlose Rösser, sie waren mit Büschen, Bändern und anderem Zierrat geschmückt, sodass man sie als Bären, Löwen, Adler und Schwäne deuten konnte. Welch eine Pracht! Er hatte nichts Vergleichbares je erlebt – selbst in der Hochburg des Karnevals nicht, in Venedig. Denn dort war er nur der Sohn eines Handwerkers, hier aber der Protegé einer wahrhaften Comtesse.

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