Kirchliches Leben im Wandel der Zeiten

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Festschriften sind Zeichen der Verbundenheit und Wertschätzung eines akademischen Lehrers und Wissenschaftlers. Sie tragen dazu bei, den Forschungsstand in jenen Bereichen zu diskutieren, denen sich der Geehrte in seinem wissenschaftlichen Wirken besonders gewidmet hat. Im Fall des Erfurter Kirchenhistorikers Josef Pilvousek sind dies unter anderem folgende Forschungsfelder: Biografien als Kristallisationspunkte kirchlichen Lebens; Martin Luther und die Reformation aus katholischer Perspektive; das Verhältnis von Kirche und Staat sowie die Kirchengeschichte Mitteldeutschlands. Die Beiträge renommierter Fachkollegen und Wissenschaftler nehmen aus unterschiedlicher Perspektive Bezug auf die Arbeit Josef Pilvouseks und ergänzen vielfach den bisherigen Stand der Forschungen.

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Wesentlich breitenwirksamer waren hingegen die „barmherzigen Schwestern“, also die Frauen-Kongregationen im Bistum. Die neuere Forschung hat sich ausführlich mit ihrem „Catholicisme au féminin“ (Claude Langlois) beschäftigt; 29 sie boten jungen Katholikinnen ein geistlich-berufliches Feld außerhalb von Ehe und Familie und können in ihrer Bedeutung für die Sozialfürsorge, Krankenpflege, Kinderpflege und -erziehung (in Krippen und Kindergärten) sowie für die Mädchenbildung kaum überschätzt werden. Insbesondere die Herausbildung des modernen Krankenhauswesens, wie es im Bistum exemplarisch durch das 1890 von den Untermarchtaler Vinzentinerinnen gegründete Stuttgarter Marienhospital verkörpert wird, wäre ohne die Hingabe und Professionalität der Schwestern nicht denkbar gewesen. Eine besondere Rolle spielten sie auch in den „Pfleg- und Bewahr-Anstalten“, also der Fürsorge für behinderte Menschen, wie sie ebenfalls von den Vinzentinerinnen in Rottenmünster (seit 1898) oder unter Mitwirkung der Reutener Franziskanerinnen in Liebenau verwirklicht wurde. Die Franziskanerinnen von Sießen widmeten sich dagegen besonders dem Bildungswesen mit Schulen in Stuttgart (1875), Mergentheim (1879), Friedrichshafen (1897), Rottenburg (1898) und Ellwangen (1895). Mit ihren zahlreichen Niederlassungen prägten die Schwestern die Diözese und ihre Pfarreien auch in der Breite. Im Jahr 1913 hatten die 1.085 Untermarchtaler Schwestern neben dem Mutterhaus 132 Niederlassungen, die 750 Reutener Franziskanerinnen 115, die 375 Sießener Franziskanerinnen 33. Hinzu kamen die Franziskanerinnen von Bonlanden (110 Schwestern) und Heiligenbronn (186 Schwestern) sowie die Notre-Dame-Schulschwestern in Ravensburg (74). 30 Auch Bischof Keppler konnte mit großer Befriedigung auf die diözesanen Kongregationen blicken, die er auf seinen Firmreisen oft besuche: „Daher kann ich aus eigener Erfahrung bezeugen, dass für die in den Hospitälern und Einrichtungen der Sorge dieser Schwestern Anvertrauten in allen Dingen bestens gesorgt ist, die zum Heil des Körpers und der Seele notwendig sind.“ 31 Erfreut war Keppler auch über die Regeltreue in den Kongregationen, die jeweils ihren eigenen Superior und Beichtvater hatten. 32

Priester und Priesterbildung

Mit einer gewissen Befriedigung konnte Keppler auch auf den Klerus des Bistums blicken. Nachwuchsmangel herrschte nicht: „Da in allen Teilen der Diözese der Zugang zu den höheren Studien leicht offensteht, steht immer die nötige Anzahl von gesitteten Knaben zur Verfügung, die zum Priestertum der heiligen Kirche hinstreben können.“ 33 Auffällig in seinem Bericht nach Rom ist, wie Keppler einerseits die Rottenburger Tradition der Priesterbildung bejaht, andererseits aber immer fest das römische Anforderungsprofil mit dem Ideal „Tridentinisches Seminar“ im Auge hat. 34 Im Bereich der Knabenseminare konnte Keppler auf das Bischöfliche Knabenseminar (Martinushaus) in Rottenburg und das Seminar in Mergentheim verweisen. Daneben bestanden in Ehingen (Josephinum) und Ellwangen (Borromäum) private, von Priestern geleitete Gymnasialkonvikte. Hinzu kamen Lateinschulen in anderen Städten, welche die Schüler ebenfalls auf das sogenannte Landexamen vorbereiteten, das mit 14 Jahren als landesweiter Konkurs durchgeführt wurde und den Weg zu den niederen Konvikten in Ehingen und Rottweil ebnete. Jedes Konvikt hatte ca. 80 Alumnen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die zwar am örtlichen öffentlichen Gymnasium studierten, wo aber auch geistliche Studienräte unterrichteten. Laudes und Vesper im Oratorium, tägliche Heilige Messe sowie gemeinsamer Sakramentenempfang gewährleisteten nach Kepplers Ansicht das „tridentinische“ Profil. Ähnliches galt für das Wilhelmsstift, in das man nach einem weiteren rigorosen Examen gelangen konnte. Auch dort gebe es täglich gemeinsames Stundengebet und Heilige Messe, jährliche Exerzitien, eine samstägliche Exhorte und die Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst in der Pfarrkirche (St. Johannes). Im Hinblick auf das römische Ideal der weltfernen Priesterbildung bat Keppler um Verständnis dafür, dass den Konviktoren Ausgang erlaubt werden müsse, denn das Haus sei eng. Auch die Vorlesungen könnten leider nicht alle im Haus stattfinden.

Mit hymnischen Worten pries Keppler sodann die Tübinger Fakultät: Diese habe von Anfang an die theologische Wissenschaft zur Spitze der Vollkommenheit bringen wollen. Überall auf der Welt würden noch die Namen von Möhler, Hefele und Kuhn gefeiert, die Theologische Quartalschrift werde von allen Theologen in hohen Ehren gehalten. Obwohl sie sich an einem schwierigen Ort befinde, habe sie doch immer die Rechte der Kirche verteidigt und sei auch dem Apostolischen Stuhl immer treu anhänglich gewesen, auch wenn es in der Vergangenheit bei manchen und bei manchen Aussagen an der klugen Zurückhaltung gemangelt habe. Keppler, der wie kein anderer Rottenburger Bischof seinem Stolz auf das Wilhelmsstift und die Fakultät Ausdruck zu verleihen vermochte, 35 umschiffte also die Krise des I. Vaticanums und die nachfolgende Sterilisierung der Fakultät mit sehr großzügigen Worten. Dies war angesichts des Misstrauens, das auch noch um 1900 in Rom gegenüber den theologischen Universitätsfakultäten, und speziell gegenüber Tübingen, bestand, nicht erstaunlich. 36 Eine differenzierte Wahrnehmung offenbart denn auch Kepplers Würdigung der jüngst verstorbenen Professoren der Fakultät: Dem Apologeten Paul von Schanz (1841-1905), der durchaus eine gewisse Offenheit für moderne Fragestellungen an den Tag legen konnte, 37 bescheinigte Keppler ein sentire cum ecclesia . Auf Schanz’ Rat hatte er sich ganz gestützt, als 1899 und 1901 in Rom Denunziationen gegen Tübingen gelaufen waren. 38 An dem Alttestamentler Paul Vetter (1850-1906) pries Keppler die Gelehrsamkeit, während der kritische Kirchenhistoriker Franz Xaver Funk (1840-1907), dessen Name noch heute eine Rolle in der Wissenschaft spielt, 39 eine sehr nüchterne Würdigung erfuhr: Funk habe sich zwar durch die Integrität seines Charakters ausgezeichnet, habe aber durch seine freiere Denkungsart dem Bischof nicht wenig Sorge bereitet. In den letzten Jahren habe er sich aber zurückgehalten. In seinen Vorlesungen habe er den Hörern freilich weder geschadet noch genutzt. Er vermochte es nicht, sie zur Liebe zur Heiligen Kirche und zum Priestertum zu entflammen. 40 – Tatsächlich war Funk am Ende seines Lebens verbittert über die Verdächtigungen, denen er von römischer Seite ausgesetzt gewesen war. Das Verbot der italienischen Übersetzung seines bekannten Lehrbuchs der Kirchengeschichte durch die Konsistorialkongregation (1912) musste er nicht mehr erleben. Seine Beurteilung durch Keppler zeigt, dass dem Bischof letztlich eine eng verstandene Kirchlichkeit vor Wissenschaftlichkeit ging. Mit der Fakultät, wie sie sich 1907 darstellte, war Keppler aber sehr zufrieden: Der Neutestamentler Johannes (von) Belser (1850-1916), der Kanonist Johannes Baptist Sägmüller (1860-1942) 41 , der Dogmatiker Wilhelm Koch (1874-1955), der patristische und scholastische Philosoph Ludwig Baur (1871-1943), den Keppler 1903 gegen den Funk-Schüler Hugo Koch (1869-1940) 42 durchgesetzt hatte, 43 und der Alttestamentler Paul Rießler (1865-1935) – sie alle seien kirchlich und gut sowie weit entfernt von jedem Verdacht auf Liberalismus und Neologismus; von den böswilligen Protestanten werden sie mit dem Prädikat des „Ulramontanismus“ geehrt und verachtet . Nur der Moraltheologe Anton Koch (1859-1915) – ein Schüler Linsenmanns, der mit Funk zusammen die „liberale Partei“ in der Fakultät gebildet hatte – habe einen gewissen Verdacht des Laxismus und Liberalismus auf sich gezogen, weniger wegen seiner Lehre als wegen seines Lebenswandels. Außerdem sei er früher mit den bayerischen Reformkatholiken verbunden gewesen; doch habe er sich in den letzten Jahren gebessert. 44 Keppler konnte damit in Rom eine strengkirchlich durchsanierte Tübinger Fakultät präsentieren; die späteren Konflikte um Wilhelm Koch waren noch nicht abzusehen. 45

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