Verena E. Müller - Liebe und Vernunft

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Linas unerwarteter Tod 1910 stürzte Eugen Huber in eine Sinnkrise. Über sieben Jahre schrieb der Verfasser des Schweizerischen Zivilgesetzbuchs seiner verstorbenen Frau täglich einen Brief. Er berichtete, was er erlebte und was ihn bewegte. Diese persönlichen Dokumente eröffnen eine einmalige Sicht auf den bürgerlichen Alltag um die Jahrhundertwende und auf eine höchst ungewöhnliche Ehe. Das biografische Porträt zeichnet eine symbiotische Verbindung auf Augenhöhe – zwischen einem der bekanntesten Schweizer Juristen und der ehemaligen Kellnerin Lina Weissert.
Anfangs unsterblich verliebt, schätzte Eugen Huber seine Frau über viele Jahre auch als Mitarbeiterin. Sie war massgeblich an seinen Hauptwerken beteiligt. Lina ihrerseits, die aus Vernunftgründen in die Ehe einwilligte, entwickelte im Lauf der Zeit eine tiefe Zuneigung. Diese Liebe, die 1873 in Zürich ihren Anfang nahm, trug den prominenten Juristen und Nationalrat durch manche Phase der Depression und Selbstzweifel.

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Während Huber in ein enges verwandtschaftliches Netz eingebunden war, pflegte Lina im Lauf ihres Lebens nur mit ihrer Schwester Emma und der Tochter ihrer Schwester Pauline einen lockeren Kontakt. Onkel, Tanten, Vettern oder Cousinen spielten in ihrem Leben keine Rolle. Erklärt sich das mit ihrem frühen Wegzug aus Heilbronn? Oder wollte Huber, dass sie sich auf seine eigene Familie konzentrierte? Die Antwort ist nicht überliefert.

AUSBRUCH AUS ALTSTETTEN: DIE GROSSFAMILIE HUBER

Im Gegensatz zu Lina spielten familiäre Bindungen und Verpflichtungen in Hubers Biografie eine zentrale Rolle. Der junge Eugen profitierte von diesem engmaschigen Netz. In erster Linie kümmerte sich sein älterer Bruder August (1841–1914) um ihn. Ebenso durfte Huber stets auf die materielle oder zumindest moralische Unterstützung durch Onkel und Tanten zählen. Später, nachdem er selbst zu Ansehen und Wohlstand gekommen war, erwarteten vom Schicksal weniger begünstigte Verwandte ihrerseits seine Solidarität. Huber drückte sich nicht vor dieser Pflicht, half gerne mit Rat und notfalls auch mit finanzieller Tat. «Wenn es den einen Familienmitgliedern gut geht, und anderen schlecht, so gehört man doch zusammen, mag auch noch so sehr diese Verschiedenheit des Schicksals in den Vorzügen oder Mängeln der Personen begründet sein. Also nimmt man es hin wie anderes, das einem trifft.» 31

Es wäre verfehlt, solch traditionelle Strukturen in allzu rosigem Licht zu sehen. Erbschaftsstreitigkeiten vergifteten Beziehungen, Mädchen wurden oft verheiratet, bevor sie die Volljährigkeit erreicht hatten, Geldgeber fühlten sich bemüssigt, bei den Empfängern ihre Vorstellungen vom richtigen Leben durchzusetzen. Finanzgeschäfte führten regelmässig zu innerfamiliären Konflikten. «Es ist eine dumme Geschichte, aber sie liesse sich voraus sagen. Drum wollen wir jeden Falls klug sein, keine zu grosse Freundschaft anfangen, dann kann man auch in keine Ungelegenheiten kommen», 32kommentierte Hubers Schwester Anna den Streit zwischen dem Onkel in der Enge und der Familie der Tante in Wiedikon wegen eines Darlehens.

Ein Blick auf Hubers Stammbaum (siehe S. 250/251) soll helfen, die komplexen familiären Verhältnisse etwas zu entwirren. Sowohl Hubers väterliche wie die mütterlichen Vorfahren lebten auf dem Land. Vater Hans Conrad Huber (1813–1862) und Mutter Anna Widmer (1818–1869) verbrachten Kindheit und Jugend in ihrer Heimatgemeinde Altstetten, bis 1934 ein eigenständiges Dorf nahe der Stadt Zürich. Anlässlich der Volkszählung von 1836 lebten 992 Personen im Dorf, 1850 noch 959. Zu den Auswanderern zählten auch Hubers Angehörige.

Hubers Eltern kamen in der Epoche der städtischen Vorherrschaft zur Welt. Seit Generationen behinderten Gesetze zugunsten der Stadt die Landschaft in ihrer Entwicklung. Eifersüchtig verteidigte Zürich seine Privilegien, doch liess sich die Landbevölkerung im 19. Jahrhundert nicht mehr ohne Weiteres bevormunden. Am sogenannten Ustertag, dem 22. November 1830, versammelten sich rund 10 000 Männer zu einem Protestanlass in Uster und verlangten eine neue Verfassung. Es war die Wende zum modernen Kanton Zürich. Die Kantonsverfassung von 1832 sicherte die politische Gleichstellung von Stadt und Land, 1837 war der wirtschaftspolitische Einfluss der städtischen Zünfte endgültig gebrochen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Hubers Vater bereits seine erste Arzpraxis in Altstetten eröffnet. Der Aufstieg der Familie Huber ist typisch für die historische Entwicklung dieser Zeit.

Der Nachruf auf Hubers Vater aus der Feder seines Jugendfreundes Johannes Wyss-Schneebeli (1813–1898) gibt Auskunft über Hubers Grosseltern David (1786–1856) und Dorothea Huber (1790–1843): «Sein Vater war ein sehr ehrenwerther Arbeiter in einer Cattunfabrik, welcher gegen 40 Jahre täglich auf eine Stunde Entfernung in unentwegter Treue und mit der grössten Regelmässigkeit in dem nämlichen Geschäftshause seiner Arbeit und seinem mässigen Verdienste nachging.» Baumwolle, Cattun, war in unsern Breiten etwas Neues und fiel daher nicht unter die Regulierung durch die Zünfte. «Seine Mutter, eine stille, sorgsame Hausfrau und ihm vor allen verehrungswürdig.» 33

Die Familie Huber lebte offenbar in engen materiellen Verhältnissen, dennoch finanzierte David Huber weitblickend seinen Söhnen das Erlernen eines Berufs. Damals schuldete der Lehrling dem Meister ein Lehrgeld und es spricht für die Offenheit der Eltern, dass sie in eine bessere Zukunft investierten und ihre Jungen nicht in die Fabrik schickten. Hans Conrad Huber, Eugens Vater, und seine Brüder Hans Heinrich (1814–1885) und David (1819–1880) nutzten die Chancen, die sich den Landbewohnern aufgrund der veränderten politischen Verhältnisse eröffneten. Die Brüder erlernten ein Handwerk. Hans Heinrich wurde Schreiner und blieb in Altstetten. Seine Geschwister wanderten in benachbarte Dörfer aus, die heute ebenfalls Teil der Stadt Zürich sind, Hans Conrad wagte sich gar bis ins Weinland. Der Jüngste der Familie, Spenglermeister David, lebte mit seiner Frau in der Gemeinde Enge und brachte es dort bis zum Friedensrichter. 34Da er kinderlos starb, ging ein Teil seines Erbes auf Kosten der Witwe an Neffen und Nichten, so schrieb es das Gesetz vor. Hubers Bruder August notierte zufrieden: «Ein über Erwarten günstiges Erbe.» 35

Hubers Tante Regula (*1817), die einzige Tochter der Grosseltern David und Dorothea Huber, verheiratete sich mit Johannes Abegg aus Wipkingen. Auch sie verliess Altstetten, lebte in Wiedikon und starb früh. Regula Abeggs Nachkommen wurden erfolgreiche Kaufleute, die teils in Zürich, teils in Japan Karriere machten, es zu beträchtlichen Vermögen brachten und mit Huber lockere Kontakte aufrechterhielten.

Hans Conrad, Hubers Vater, der Älteste der Familie, verfolgte ehrgeizige Pläne: «In trautem Familienleben entwickelte sich rasch des lebhaften Knaben erste Anlagen; früh schon stand ihm als höchster Lebenswunsch das Ziel vor Augen, Arzt zu werden, und die begeisterte Ausdauer dieses jugendlichen Willens veranlasste denn auch seine Eltern, ihm alle zu jener Zeit [in den 1820er-Jahren] in ländlichen Verhältnissen mögliche Schulbildung zu theil werden zu lassen. Später lernte er dann als Externer eines Privatinstituts, welches ungefähr unseren jetzigen Secundarschulen entsprechen sollte, jedoch kaum die mittelmässigsten derselben erreichen würde, die Anfänge der lateinischen und französischen Sprache neben Fortbildung in der deutschen und in der Arithmetik.» 36Sein Fleiss ermöglichte ihm die Aufnahme an das medicinisch-chirurgische Institut in Zürich, wo er im Frühling 1830 als 17-Jähriger zu studieren begann. 37Den weiten Weg von Altstetten in die Stadt Zürich müssen die beiden Freunde Johannes Wyss und Hans Conrad Huber zu Fuss gemacht haben. Hans Conrad soll eine Vorliebe für Anatomie gehabt haben. «Sein eiserner Fleiss und sein glückliches Gedächtnis liessen ihn unter seinen Commilitonen bald eine hervorragende Stellung behaupten.» Der tüchtige Student erhielt im dritten Lehrjahr gar eine Prämie, wahrscheinlich ein Buchgeschenk. Im Frühling 1833 nahm die neu gegründete Universität Zürich den Unterricht auf. Zur Krönung seiner Studien schrieb sich der junge Mann als Nummer drei überhaupt und als zweiter Medizinstudent für ein Semester ein «und hier ging ihm ein neuer Gesichtskreis auf, mächtig ihn anregend nach allen Seiten hin. Vor allem aus fesselten ihn die Vorlesungen und die klinischen Vorträge Schönlein’s und förderten entschieden seine wissenschaftliche Anschauungsweise.» 38

Die praktische Erfahrung eignete sich Hans Conrad Huber als «Gehülfe» bei Dr. Johann Jakob Hegetschweiler (1795–1860) in Rifferswil an. Hegetschweiler, Sohn eines Mediziners, hatte in Göttingen studiert; er durfte seine Ausbildung durchaus mit derjenigen seiner Stadtzürcher Kollegen vergleichen. Neben seiner Praxis führte er seit 1831 das Statthalteramt des Bezirks Knonau. Johann Jakobs bekannterer Bruder Johannes Hegetschweiler (1789–1839), ebenfalls Arzt, sprach als einer der Redner am erwähnten Ustertag 1830. Inzwischen war dieser Regierungsrat, das heisst Mitglied der Zürcher Exekutive geworden, trug als Mediziner massgeblich zur Berufung Schönleins an die Universität bei und ging als Gründer des Kantonsspitals, der Kantonsapotheke sowie der Tierarzneischule in die Zürcher Medizingeschichte ein. 39Beide Brüder waren nicht nur Ärzte und politisch engagierte Bürger, sondern auch begeisterte, fachkundige Botaniker. Landärzte stellten damals Medikamente selbst her. Johannes Wyss, Hans Conrad Hubers Jugendfreund berichtet, wie er als Bub mit seinem Vater Heilkräuter sammelte. 40Hubers Vater hatte auch in diesem wichtigen Bereich versierte Lehrmeister. In Rifferswil hatte Hans Conrad Huber nicht nur Gelegenheit, sein medizinisches Wissen zu vertiefen und mit Patienten zu arbeiten – er lebte in einem eleganten Umfeld, in dem die neuesten Ideen diskutiert wurden. Das herrschaftliche, 1827 erbaute «Doktorhaus» steht heute unter Heimatschutz. 41

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