Simone Müller - Über London und Neuseeland nach Eggiwil

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Claire Parkes-Bärfuss kam 1913 in einer Laufentaler Arbeiterfamilie zur Welt. Nach dem Tod des Vaters und der Tuberkulose-Erkrankung der Mutter wuchs sie in einem Luzerner Kinderheim auf. Als Hausangestellte zog sie quer durch die Schweiz, bevor sie 1949 nach England auswanderte. Die Heirat mit dem traumatisierten Kriegsveteranen Stanley Parkes brachte für sie keine Beruhigung: Die beiden zogen von einer Arbeitsstelle zur nächsten und wanderten für ein paar Jahre sogar nach Neuseeland aus. 2013 kehrte Claire Parkes-Bärfuss in die Schweiz zurück, in ihren Heimatort im Berner Emmental; in ein kleines Dorf, das sie nur flüchtig kannte. Der Journalistin Simone Müller hat die heute 101-Jährige ihre Lebensgeschichte erzählt. Entstanden ist ein zeitgeschichtliches Dokument, das von der Suche nach einem Zuhause an den verschiedensten Orten dieser Welt berichtet.

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Eggiwil, 28. Februar 2013

Claire ist soeben in die Schweiz zurückgekehrt. Die Wände in der kleinen Einzimmerwohnung in Eggiwil sind noch leer. Nur über der Kommode hängt eine Fotografie: Sophie Bärfuss mit ihren acht jüngsten Kindern. Im Büchergestell auf der gegenüberliegenden Seite steht ein kleiner Rahmen mit einem Ausschnitt aus der gleichen Aufnahme – das Gesicht der Mutter.

«Warum Eggiwil?» Die Antwort ist immer dieselbe: «Das ist mein Heimatort.» Der Heimatort, vom Vater auf die Tochter übertragen.

Sie ist jetzt 99. Noch einmal erinnert sie sich an die Sicherheit, die der Vater vermittelt, die Geborgenheit, die sie bei der Mutter erlebt hat. Erinnert sich an jenes Fundament, das sie früh zurücklassen, früh in sich verankern musste. Sucht den Ort auf, der sie mit dem Vater verbindet. Hängt das Bild der Mutter an die Wand. Skizziert noch einmal Zwingen. In Eggiwil.

5 FRAU BARFUSS

Das Dossier trägt die Signatur PA 269/860. In der dünnen Kartonmappe liegt ein dicker Stapel loser Blätter. Unter anderem auch ein Schreiben der Gemeinde Zwingen an das Luzerner Kinderheim Wesemlin. Die Gemeinde ersucht um Aufnahme der drei Mädchen Dora, Klara und Fanny ins Kinderheim. Begründung: Die Mutter der Kinder sei «phlegmatisch» und «unfähig, den vaterlosen aber kinderreichen Haushalt zu führen». In einem andern Brief bittet auch das katholische Pfarramt Zwingen um Aufnahme der Schwestern – wegen «arger Vernachlässigung von Seiten der Mutter». Die Frau, heisst es weiter, sei «zu träge zum arbeiten».

Im November 1923 stirbt Sophie Bärfuss an Tuberkulose. In keinem der Schreiben, die Anfang der 1920er-Jahre von der Gemeinde oder vom Pfarramt Zwingen nach Luzern gehen, wird ihre Krankheit auch nur erwähnt. Aus vielen Dokumenten geht jedoch deutlich hervor, wie arm die Familie war. Die Staats- und Kirchenvertreter machen keinen Hehl daraus, dass die Armut der Familie ihrer Ansicht nach selbst verschuldet und Sophie Bärfuss – einmal wird sie auch als «arbeitsscheu» beschrieben – für die desolate Situation verantwortlich ist. Das Dossier Klara Barfuss wird im Staatsarchiv Luzern aufbewahrt.

Barfuss? In einigen amtlichen Dokumenten findet sich der Name Barfuss, in andern Bärfuss. Claire erinnert sich an die Unterschrift unter ihrem Schulzeugnis in Zwingen – «Barfuss» schrieb die Mutter. In ihrem Pass steht Bärfuss.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts übergaben viele Luzerner Kinderheime ihre Dossiers dem Staatsarchiv, so 1994 auch das Kinderheim Wesemlin. Insgesamt handelte es sich um mehrere Dutzend Laufmeter Akten. Die meisten Dossiers wurden vernichtet, nur wenige zur exemplarischen Dokumentation archiviert. Ein übliches Vorgehen – aus Platzgründen können nicht alle Akten aufbewahrt werden.

Wenig später wurden in vielen Kinderheimen westlicher Länder gravierende Missstände aufgedeckt. Jahrzehntelang und oft noch bis in die 1970er-Jahre waren Kinder in Heimen misshandelt und sexuell missbraucht worden, systematische Gewaltanwendung hatte vierlerorts zur Tagesordnung gehört. Die Vorwürfe betrafen auch etliche Institutionen im Kanton Luzern. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden in der Schweiz zahlreiche Heime für Kinder und Jugendliche gegründet, die meistens von katholischen Ordensangehörigen geführt wurden – für den Staat eine kostengünstige Lösung. Besonders viele Kinderheime waren im katholischen Luzern entstanden.

Als in der breiten Öffentlichkeit der Ruf nach Aufarbeitung laut wurde, gab es viele Dossiers bereits nicht mehr. Oft haben auch die Institutionen selbst die Akten vernichtet. Von Paula Bärfuss zum Beispiel gibt es nur noch zwei Karteikarten. Von Sepp überhaupt nichts mehr. Dass die Dossiers von Dora, Klara und Fanny erhalten sind, ist also Zufall. Über die Zeit im Kinderheim Mariazell findet man darin allerdings fast nichts. Dokumentiert sind vor allem Briefwechsel zwischen den Behörden oder Arbeitgebern und den Kinderheimen Mariazell und Wesemlin. Die drei Bärfuss-Mädchen blieben im Wesemlin registriert, obwohl es dort 1921 keinen Platz für sie gegeben hatte. Das Heim organisierte die Unterbringung in Mariazell und war später, als die Mädchen – noch nicht volljährig – zu arbeiten begannen, erneut für sie zuständig.

In jedem der Dossiers hat es ein Formular, das Sophie Bärfuss, als die Mädchen ins Heim eintraten, unterschreiben musste. Auf dem Formular sind die Bedingungen für die Aufnahme ins Heim aufgelistet. Die Unterzeichnende verpflichtet sich, auf die Erziehung ihres Kindes keinen Einfluss mehr auszuüben sowie den brieflichen Kontakt möglichst einzuschränken. Sie verpflichtet sich auch, das Kind nur so oft zu besuchen, wie es «die betreffende Anstalt für angemessen erachtet». Der Mutter blieb nichts anderes übrig, als die Formulare zu unterzeichnen. Sie tat es ohne Vornamen, schrieb nur: Frau Barfuss.

II
LUZERN, GRAUBÜNDEN, TESSIN, BERNER OBERLAND, ZÜRICH, GENF, BASEL, PARIS

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