An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière

Здесь есть возможность читать онлайн «An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Erste Weltkrieg zog alle Weltmächte in seinen Bann. An der Gefechtsfront und an den Heimfronten unternahmen die Kriegsmächte unvergleichliche Anstrengungen. Mit vielfach erhöhter Produktion und umfassender Mobilisation versuchten sie, den Erfolg an der Gefechtsfront zu erzwingen. Dies führte zu einem Wandel der Streitkräfte und der Kampfführung, aber auch zu einer Totalisierung der Kriegsführung unter Einbezug ganzer nationaler Gesellschaften und ihrer Kultur. Nach dem Krieg zogen die politischen und militärischen Eliten 'Kriegslehren' von ganz unterschiedlicher Tiefe. Ebenso intensiv und umstritten waren die gesellschaftliche Verarbeitung und das Gedenken an diesen Krieg. Der Band vereint 19 Beiträge, verfasst von international renommierten Historikerinnen und Historikern.

An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Kriegsschauplätze

Europa war zwischen 1914 und 1918 der Hauptkriegsschauplatz. Dort spielte sich vier Jahre lang ein erschütterndes Drama ab, das Millionen von toten und verwundeten Soldaten forderte. Schlachten, wie sie die Welt noch nie gesehen hatte, welche teilweise Monate andauerten, wurden zum Kennzeichen des Kriegs in Europa. Doch darüber gerät allzu leicht in Vergessenheit, in welchem Ausmass und mit welch gravierenden Folgen auch in anderen Teilen der Welt gekämpft wurde. Schon die Kämpfe in Osteuropa gelten mitunter als «vergessene Front». 34Das trifft erst recht für die Kämpfe ausserhalb Europas zu. Dabei waren sie wichtig. Auf den Weltmeeren herrschte Krieg, was den internationalen Handel störte. Der amerikanische Kontinent blieb zwar von grösseren Kampfhandlungen verschont, ebenso wie weite Teile Asiens, Afrikas und Ozeaniens. Aber die indirekten Auswirkungen des Kriegs, vor allem wirtschaftlicher Natur, waren auch ausserhalb der unmittelbaren Kampfzonen massiv. Zudem wurden von dort Millionen von Soldaten und Arbeitern zu den Kriegsschauplätzen verschickt.

Letztere lagen eben nicht nur in Europa. Der ganze Nahe Osten stand in Brand. In Ostasien wurde zumindest kurzzeitig gekämpft. Zentralasien wurde durch den Aufstand von 1916 zum Schauplatz einer humanitären Tragödie. In Afrika dauerten die Kämpfe um die deutschen Kolonien zum Teil Jahre. Dies galt besonders für Ostafrika. Hier brach General Paul von Lettow-Vorbeck befehlswidrig einen harten Krieg vom Zaun, für den Hunderttausende von Afrikanern, vor allem als Träger und Arbeiter, von beiden Seiten zumeist zwangsrekrutiert wurden. Womöglich mehr als 300 000 Träger kamen auf den brutalen Märschen infolge schlechter Ernährung, Krankheiten und des ungesunden Klimas ums Leben. In manchen Regionen Ostafrikas starben bis zu zehn Prozent der Bevölkerung, sogar ausserhalb der Kampfzonen. 35Soldaten aus verschiedenen Kontinenten waren im Einsatz. Die Kämpfe dauerten bis Ende 1918 und verwüsteten weite Teile Deutsch-Ostafrikas, Nordrhodesiens und Mozambiques. Das war die grausame Realität hinter Lettow-Vorbecks «Heia Safari». 36

Mit dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 waren die Kämpfe keineswegs beendet. Russland versank für Jahre in einem schauerlichen Bürgerkrieg, dem ein Krieg gegen das wiedererstarkte Polen folgte. Auch anderswo in Europa gab es Aufstände und Bürgerkriege. Im Nahen Osten folgten zum Teil massive militärische Auseinandersetzungen um das Erbe des Osmanischen Reiches. In Libyen wurde mit extremer Gewalt die im Weltkrieg geschwächte Kolonialherrschaft Italiens wiederhergestellt. Die Pariser Vorortverträge und der neu gegründete Völkerbund erwiesen sich als ungeeignet, eine dauerhafte Friedensordnung zu etablieren. Zwanzig Jahre später stand die Welt erneut in Flammen. Die Weltkriege des 20. Jahrhunderts waren ein hoher Preis für den Prozess der Globalisierung, welcher die Welt vernetzt hatte.

Fazit

Die Publikationen im Hinblick auf den hundertsten Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs haben eine Auseinandersetzung über die Ursachen dieses Kriegs ausgelöst, die in ihrer Heftigkeit schon fast an die Fischer-Debatte der 1960er-Jahre erinnert. Christopher Clark wollte in seinem Bestseller eigentlich nur der Frage nachgehen, wie Europa in diesen Krieg geriet. Die durch Polemik und Propaganda belastete Kriegsschuldfrage wollte er bewusst ausklammern. 37Doch das erwies sich letztlich als unmöglich, weil sich eben die Frage nach den Verantwortlichkeiten für Millionen von Toten dennoch stellt. 38Dabei nahmen die Entscheidungsprozesse im Sommer 1914 mitunter geradezu absurde Züge an. 39Doch die Entscheidungsträger handelten nicht in einem Vakuum. Vielmehr standen sie unter dem Druck struktureller Rahmenbedingungen, die man als langfristige Kriegsursachen begreifen kann. Die strukturellen, langfristigen Kriegsursachen gegeneinander abzuwägen ist eine äusserst schwierige Aufgabe, die hier nicht weiter verfolgt werden soll. Häufig werden in diesem Zusammenhang allerdings der Imperialismus, die Rivalität der europäischen Mächte in Übersee und die sich daraus entwickelnden Konkurrenzkämpfe erwähnt. Sicherlich spielte all dies in der internationalen Politik vor 1914 eine erhebliche Rolle. Doch im Licht der Forschung der letzten Jahre kann man wohl nicht davon sprechen, dass die Auseinandersetzungen um Kolonien und Märkte zu den entscheidenden Ursachen des Ersten Weltkriegs gehörten. Zwischen dem Deutschen Reich und Grossbritannien zeichnete sich sogar eine kolonialpolitische Annäherung ab. 40

So lagen denn die Kriegsursachen primär in Europa. Doch angesichts der bereits weit vorangeschrittenen Globalisierung und der Effekte der europäischen Expansion konnte dieser Krieg nicht auf Europa beschränkt bleiben. Wie schon um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert resultierte ein allgemeiner Krieg in Europa zwangsläufig in einem Weltkrieg. Damit war dieser Krieg aber auch keineswegs mehr eine rein europäische Veranstaltung. Die Entwicklungen in Aussereuropa wirkten mittelbar und unmittelbar auf Europa zurück: politisch, wirtschaftlich, militärisch und auch kulturell. Letztlich veränderte dieser Krieg in zahlreichen Wechselwirkungen die Welt. Es war auch bezeichnend, dass nach jahrelangem entscheidungslosem Ringen, in dem sich Europa zugrunde richtete, es des Eingreifens einer aussereuropäischen Macht, nämlich der USA, bedurfte, um dem blutigen Treiben ein Ende zu setzen. Und es mag kein Zufall sein, dass gerade die Führungen jener Mächte, die es nicht schafften, diesen Krieg global zu führen, sondern primär regional fixiert blieben – also Russland, das Osmanische Reich, Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich –, zu den unmittelbaren Verlierern gehörten. Frankreich und vor allem die angelsächsischen Mächte mit ihrem direkten Zugang zum Weltmarkt waren hier in einer ungleich besseren Position.

Vor diesem Hintergrund und angesichts des begrüssenswerten Trends zu einer transnationalen Geschichtsschreibung ist eine auf Europa fixierte Historiografie des Ersten Weltkriegs nicht mehr adäquat. Sie war es eigentlich nie, denn dieser Krieg ist ohne seine globale Dimension gar nicht zu verstehen. Damit aber eröffnen sich neue Forschungsfelder und neue Kooperationsmöglichkeiten mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus vielen Teilen der Welt. Der Anfang ist gemacht, und die Zukunft verspricht noch viele neue Einsichten und Erkenntnisse zu liefern. Man darf darauf gespannt sein.

Wandel der Streitkräfte 1914–1918

Am 6. September 1916 landete auf dem Schreibtisch Franz Conrad von Hötzendorfs, des langjährigen Generalstabschefs Österreich-Ungarns, ein ausführlicher Bericht des Vertreters des Armee-Oberkommandos (AOK) der Habsburgermonarchie bei der deutschen Obersten Heeresleitung (OHL). Thema des Schreibens war der Sturz Erich von Falkenhayns als Chef der OHL. Alois Klepsch-Kloth von Roden versuchte aus all dem Tratsch, der ihm zugetragen wurde, ein Bild der Gründe für die Entlassung Falkenhayns zu formen. Vermutlich nahm Klepsch-Kloth an, beim AOK würde eine möglichst kritische Beurteilung des Geschassten gerne gelesen, hatte es doch immer wieder starke Spannungen zwischen Conrad und Falkenhayn gegeben, die nach dem Zerwürfnis über die Frage nach der Zukunft Montenegros in eine regelrechte Funkstille zwischen den Köpfen der verbündeten Armeeführungen gemündet hatten. Den Hinweis darauf, dass eklatantes Scheitern auf dem Feld militärischer Führung die missliche Kriegslage und damit letztlich den Sturz Falkenhayns herbeigeführt hätte, quittierte Conrad mit einer lakonischen Randbemerkung. Die ungünstige Kriegslage sei «Resultat des Kräfte-Missverhältnisses zwischen uns und unseren Gegnern.» Er schloss kurz und knapp: «C’est tout!» 1

Es liegt nahe, in dieser Einschätzung aus der Feder Conrads auch eine Formel zu vermuten, die bei der Suche nach einer Entschuldigung für jene Rückschläge nützlich war, die Österreich-Ungarns Streitkräfte unter der Führung Conrads seit August 1914 immer wieder erlitten hatten. Die im Vergleich zum Gegner mangelhafte Ausstattung mit – angemessen ausgebildeten – Soldaten und mit Rüstungsmaterial gehörte denn auch nach 1918 bei Conrad und anderen Mitgliedern der früheren Militärelite zu den Standard-Topoi der Verteidigung. Der Beitrag von Martin Schmitz in diesem Band bietet Gelegenheit, die Rechtfertigungsstrategien dieser Kreise in der Zwischenkriegszeit näher kennenzulernen. 2Der Hinweis auf die Rüstungsdefizite und das strategische Ungleichgewicht bildete eine Waffe zur Verteidigung der eigenen Reputation, im Krieg selbst und noch darüber hinaus. Unberechtigt jedoch, das gilt es hier festzuhalten, war die Einschätzung keineswegs. Sie legte durchaus den Finger in die Wunde: Strategisch war die Lage der Mittelmächte eben von Beginn an ungünstig, und die weitere Entwicklung des Kriegs brachte nur kurzfristige Verbesserungen der Situation mit sich; kurzfristig nicht zuletzt deshalb, weil sich immer neue Gegner am Krieg beteiligten. Die Streitkräfte der Habsburgermonarchie standen damit bereits ab Herbst 1914 der Herausforderung gegenüber, sich trotz gravierender Rückschläge und gewaltiger Verluste an Material, an Mannschaften und nicht zuletzt an Offizieren in einem Mehrfrontenkrieg zu behaupten, auf den Truppe und Führung, aber auch Staat und Gesellschaft nur unzureichend vorbereitet waren. Von der Wirklichkeit des modernen Kriegs überrascht wurden auch die Gegner und Verbündeten der Donaumonarchie, aber die strategische Lage Österreich-Ungarns war besonders prekär und liess wenig Spielraum, um Fehler wettzumachen und Verluste auszugleichen. Insgesamt hatte die Militärführung Österreich-Ungarns immer wieder mit mangelnden Ressourcen zu kämpfen – mangelhaft vor allem im Hinblick darauf, dass zumindest bis zum Herbst 1917 die Lage an den Fronten prekär blieb, auch wenn bedeutende militärische Teilerfolge errungen worden waren. Und als nach Serbien und Rumänien auch Russland faktisch geschlagen und die Italiener bis zum Piave zurückgedrängt waren, reichten weder der Nachschub an Waffen, Munition und vor allem Nahrungsmitteln aus noch die Ersatzmannschaften, die die Lücken unter den Fronttruppen stopfen sollten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière»

Обсуждение, отзывы о книге «An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x