An der Front und Hinter der Front - Au front et à l'arrière

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Der Erste Weltkrieg zog alle Weltmächte in seinen Bann. An der Gefechtsfront und an den Heimfronten unternahmen die Kriegsmächte unvergleichliche Anstrengungen. Mit vielfach erhöhter Produktion und umfassender Mobilisation versuchten sie, den Erfolg an der Gefechtsfront zu erzwingen. Dies führte zu einem Wandel der Streitkräfte und der Kampfführung, aber auch zu einer Totalisierung der Kriegsführung unter Einbezug ganzer nationaler Gesellschaften und ihrer Kultur. Nach dem Krieg zogen die politischen und militärischen Eliten 'Kriegslehren' von ganz unterschiedlicher Tiefe. Ebenso intensiv und umstritten waren die gesellschaftliche Verarbeitung und das Gedenken an diesen Krieg. Der Band vereint 19 Beiträge, verfasst von international renommierten Historikerinnen und Historikern.

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Überhaupt war die Geschichte der europäischen Expansion alles andere als ein friedlicher Vorgang. Ganze Völker und Kulturen fielen den Eroberern zum Opfer. Andere wurden unterjocht, versklavt und ausgebeutet, wobei es allerdings auch durchaus Profiteure unter den Einheimischen gab. Eroberungen und Zerstörungen waren jedoch keineswegs alles. Es entstand ein weltweites Wirtschaftsnetz, das immer enger verknüpft wurde. Signifikant und langfristig von grösster Bedeutung war die Ansiedlung von Europäern in Gebieten ausserhalb des eigenen Kontinents. All dies wurde durch die Revolution des Transport- und Kommunikationswesens im 19. Jahrhundert rasant beschleunigt. Jetzt erst kam es zu Massenauswanderungen aus Europa nach Nord- und Südamerika, Südafrika, Australien, Neuseeland, Sibirien, Zentralasien und anderen Regionen. Dadurch entwickelte sich jene europäisierte Welt auf anderen Kontinenten, die den Gang der Geschichte fortan entscheidend beeinflussen sollte. 9Gleichzeitig wurden im illegalen Sklavenhandel noch einmal drei Millionen Menschen aus Afrika nach Amerika verschleppt. 10Überhaupt nahm der Prozess der Globalisierung erst im 19. Jahrhundert so richtig Fahrt auf. 11Damit entstand jene Welt, die 1914 in Flammen aufging.

Die europäische Expansion war in weiten Teilen ein gewaltsamer Prozess. Kriege gegen aussereuropäische Gruppen, Völker und Staaten kamen immer wieder vor. Dabei wurden Kolonien und imperialistische Einflusszonen errichtet. Dies wiederum führte zu immer neuen Konflikten zwischen europäischen Mächten in Übersee. Zahlreiche Kriege zwischen Europäern und ihren indigenen Verbündeten ausserhalb Europas waren die Folge. Spanier, Portugiesen, Franzosen, Briten, Niederländer und andere Europäer bekämpften sich in fernen Gefilden. Derartige Kämpfe griffen auch auf Europa über oder gingen von europäischen Konflikten aus. Dabei entwickelte sich potentiell die Gefahr einer ganz neuen Art von Kriegen: Weltkriege. Kriege in Europa und Aussereuropa, insbesondere aber auch regionale Konflikte ausserhalb des europäischen Kontinents konnten zu einem einzigen globalen Krieg vernetzt werden. Seit dem 16. Jahrhundert führten europäische Mächte wiederholt mehrere globale Kriege gegeneinander. Der Siebenjährige Krieg Mitte des 18. Jahrhunderts demonstrierte dann die Möglichkeit eines Weltkriegs, der auf mehreren Kontinenten unter Einbeziehung aller Grossmächte und auch in Europa geführt wurde. 12

Ob dieser Krieg bereits wirklich ein Weltkrieg war, darüber kann man füglich streiten. Doch um einen solchen Streit zu führen, muss man sich erst einmal über die Frage einigen, was wir eigentlich unter einem Weltkrieg verstehen. Die Geschichtswissenschaft hat hier ein grundsätzliches Problem. Klare Begriffsdefinitionen sind nämlich in diesem Fach weitgehend unmöglich. Friedrich Nietzsche hat diesbezüglich treffend geäussert: «[…] definierbar ist nur das, was keine Geschichte hat.» 13Es macht daher Sinn, die Elemente eines Weltkriegs zu bestimmen, statt nach einfachen Definitionen zu suchen. Weltkriege wären demnach globale militärische Auseinandersetzungen, die regionale Konflikte in einen einzigen Krieg vernetzen. Sie ziehen direkt oder indirekt den grössten Teil der Welt in den allgemeinen Krieg hinein. Da aber Europa das Zentrum des Globalisierungsprozesses bildete, war es ein allgemeiner Krieg auf dem europäischen Kontinent, der die Voraussetzung für einen Weltkrieg darstellte. Andererseits spielte die aktive Beteiligung aussereuropäischer Kräfte eine zentrale Rolle bei der Herausbildung von Weltkriegen. Dies geschah auf zwei Ebenen, nämlich einerseits durch die Intervention von souveränen nichteuropäischen Staaten und andererseits durch die Mobilisierung von Gesellschaften ausserhalb Europas für die Kriegsanstrengungen. Entscheidend aber war die Vernetzung von Kriegen innerhalb und ausserhalb Europas. Um ein Beispiel zu geben: Der japanische Überfall auf Pearl Harbor im Dezember 1941 vernetzte den seit 1937 in Ostasien tobenden Krieg mit dem Krieg in Europa seit 1939. Durch den erzwungenen Kriegseintritt der USA wurde der Zweite Weltkrieg endgültig zum Weltkrieg. 14

So gesehen waren es die Kriege im Gefolge der Französischen Revolution, die den ersten wirklichen Weltkrieg der Geschichte darstellten. Spätestens mit General Napoleon Bonapartes Invasion Ägyptens brach ein Weltkrieg aus, in dem auch nichteuropäische Mächte eine wesentliche Rolle spielten. Das Osmanische Reich griff in den Krieg ein. Die indischen Mächte wurden in den Krieg hineingezogen. Schliesslich geriet ganz Europa in Brand. Aber es wurde auch auf allen Weltmeeren gekämpft, in der Karibik, Nord- und Südamerika, im Nahen Osten, in Teilen Afrikas, in Süd- und Südostasien. Persien und schliesslich sogar die USA beteiligten sich an diesem Krieg. In Washington D. C. wurden das Weisse Haus und das Kapitol von britischen Soldaten niedergebrannt. Die Shawnee-Indianer im Mittleren Westen kämpften einen Verzweiflungskrieg mit britischer Hilfe gegen den Expansionismus der USA, den sie verloren. Am Ende wurde die Welt neu geordnet und die Vorherrschaft Europas beziehungsweise der europäischen Abkömmlinge zementiert. 15

Es war die europäische Expansion, der von Europa aus initiierte Prozess der Globalisierung, der Weltkriege ermöglichte und als Ergebnis der machiavellistischen Mächterivalitäten auch irgendwie unausweichlich machte. Weltkriege erwiesen sich als der teure und katastrophale Preis für die europäische Expansion.

Die Imperien mobilisieren

Vor 1914 hatte die europäische Expansion ihren Höhepunkt erreicht. Die europäisierten Siedlergesellschaften auf anderen Kontinenten hatten enorme Dimensionen angenommen. Afrika war aufgeteilt worden. Allerdings verursachten die imperialistischen Ambitionen immer wieder Konflikte zwischen den europäischen Mächten. Derweil hatte Russland konkurrenzlos Nordasien unterjocht und zudem erhebliche Teile Zentralasiens erobert. Die europäischen Siedlergesellschaften florierten. Die Herrschaftskolonien in Indien und Teilen Afrikas konnten notfalls ebenfalls für globale Kriegsanstrengungen mobilisiert werden. Entsprechende Pläne existierten bereits. Insofern war klar, dass ein allgemeiner Krieg die Kräfte aller Kolonialimperien zum Einsatz bringen würde.

Der Erste Weltkrieg, der eigentlich schon ein zweiter Weltkrieg war, war ein industrialisierter Massenkrieg. Napoleon hatte für seinen Angriff auf Russland im Jahr 1812 600 000 Mann aufgeboten. 1914 traten die Krieg führenden Mächte mit Millionenheeren an. In den folgenden vier Jahren griffen immer mehr Staaten in den Krieg ein, was die Anzahl der eingesetzten Soldaten weiter inflationierte. Diese Männer wurden nun dem Maschinenkrieg ausgesetzt, der durch die rasante industrielle und technologische Entwicklung der letzten Jahrzehnte ermöglicht wurde. Dementsprechend waren die Verlustzahlen katastrophal. Doch der Maschinenkrieg erzwang auch die Mobilisierung von Wirtschaft und Gesellschaft an der Heimatfront, um die Massenproduktion von Waffen, Munition und Ausrüstung aufrechtzuerhalten. Die damit einhergehende Radikalisierung der Politik, die Entgrenzung der Kriegsziele, die Unfähigkeit zum Kompromissfrieden und die Verschärfung der Kriegführung auch und gerade gegen die Zivilbevölkerung bewirkten in der Tendenz eine Totalisierung des Kriegs. 16In diesem Zusammenhang wurde auch das Völkerrecht mit Füssen getreten. 17

Es lag in der Logik der Entwicklung, dass die europäischen Imperien für diesen Massenkrieg alle ihre Ressourcen mobilisierten, auch jene ausserhalb Europas. Allein schon durch diesen Umstand wurden weite Teile der Welt direkt oder indirekt in den Krieg hineingezogen. Das im Vergleich zum Deutschen Reich bevölkerungsärmere Frankreich, dessen Soldaten zudem besonders hohe Verluste zu beklagen hatten, rekrutierte im Verlauf des Krieges 485 000 Soldaten in seinen überseeischen Kolonien für die Schlachtfelder Europas. Der Einsatz dieser «farbigen» Männer im Kampf gegen «zivilisierte» europäische Soldaten wurde von der deutschen Propaganda rassistisch ausgeschlachtet. 18Von deutscher Seite war der Einsatz von Kolonialtruppen in Europa nicht vorgesehen. Die britische Seeblockade schnitt das deutsche Mutterland ohnehin von den direkten Verbindungen zu seinen Kolonien ab. Doch in Afrika rekrutierten die deutschen Behörden Zehntausende von indigenen Arbeitern, Trägern und Soldaten für die Verteidigung der Kolonien. 19

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