Christian Schwab - Oh mein Gott!

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Wie ist es wirklich, als strenggläubiger Muslim, Jude, Christ, Hindu oder Buddhist durchs Leben zu gehen? Wie fühlt sich das vom Aufstehen bis zum Schlafengehen an? Christian Schwab, bekannt geworden als Mitglied der Kabarettgruppe Comedy Hirten sowie als Prominenten-Parodist und Comedy-Texter für den Ö3-Wecker, hat die fünf Weltreligionen einem gründlichen Praxistest unterzogen.
Jeweils einen Monat lang lebte er streng nach den Regeln des Islams, des Judentums, des Christentums, des Hinduismus und des Buddhismus. In seinem lehrreichen und witzigen Buch erzählt er, wie es ihm dabei erging, was die Religionen unterscheidet – und was sie gemeinsam haben: Sie nehmen sich alle ein bisschen zu ernst.

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Ich widme mich also meiner Familie, wie es der Sabbat vorschreibt. Und jetzt kommt das Beste: Es gibt das Gebot, am Sabbat Sex zu haben. Da kann ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Den Liftknopf zu drücken ist nicht erlaubt, Sex jedoch schon. Aber vielleicht strengen sich manche beim Sex noch weniger an als beim Drücken des Liftknopfes. Dieses Gebot betrifft allerdings nur Ehepaare, und nachdem ich nicht verheiratet bin, bleibt mir nun nichts anderes zu tun, als meine Liebe Gott zu widmen. So klingt der Abend beim Toralesen im Kerzenschein aus. Anstelle von Musik höre ich das leise Schnarchen von Heidi, die neben mir auf der Couch eingeschlafen ist. Einige Bibelstellen später schleiche ich dann wie ein Nachtwächter durch die Wohnung und blase alle Kerzen aus. Und nachdem es so viele sind, verbrauche ich dabei mindestens so viel Luft wie bei einem Halbmarathon.

8 Uhr nächster Tag. Viele Skifans sind unterwegs zur Streif, heute findet wieder der legendäre Abfahrtsklassiker in Kitzbühel statt. Ich werde das Rennen nicht einmal im Fernsehen verfolgen können, für mich heißt es heute Synagoge statt Streif. Ich würde mein Experiment als Jude nicht ernst nehmen, wenn ich nicht auch einmal einen Sabbatgottesdienst besuchen würde. Im Vergleich zum Morgengebet, das um 7 Uhr abgehalten wird, findet der Sabbatgottesdienst erst um 9 Uhr statt, dafür wird er nicht eine Stunde, sondern mitgestoppte zwei Stunden und 52 Minuten dauern. Ich habe mich bereits angemeldet und zusätzlich habe ich Raphael, ein Mitglied der jüdischen Gemeinde, als »Begleitschutz« mit dabei.

Die schönste Erfahrung mache ich bereits nach wenigen Minuten. Das Gefühl der Fremdheit, beinahe ein Gefühl der Angst, das ich noch bei meinem ersten Synagogenbesuch verspürt habe, ist komplett verschwunden. Das liegt auch daran, dass ich sofort freundlich aufgenommen werde. Ich treffe an der Garderobe wieder auf Mirko, einen Fahrlehrer aus Wien, der mir beim Morgengebet zu Beginn meines jüdischen Monats durch Zurufen der Seitenzahlen geholfen hat. Er freut sich, mich wiederzusehen. In der Synagoge sehe ich auch bekannte Gesichter, die mir schon beim Morgengebet begegnet sind. Wir geben uns die Hand und wünschen uns gegenseitig »Good Schabbes«. Ich weiß nicht, ob ich bei meinem ersten Morgengebet einen guten Eindruck hinterlassen habe, aber auf alle Fälle habe ich einen Eindruck hinterlassen. Von vielen werde ich sofort wiedererkannt. Das hilft mir sehr, mich heute in der Synagoge um einiges wohler zu fühlen. Auch kenne ich mich bereits besser aus und bin vorbereitet.

Ist mir beim ersten Mal meine Kippa noch zwei oder drei Mal runtergefallen, weiß ich mir mittlerweile mit einer Klammer zu helfen. Dieses Fettnäpfchen lasse ich diesmal aus, ebenso weiß ich, dass ich mich nicht auf den ersten Platz in der letzten Reihe setzen soll. Denn der Mann, der mich beim Morgengebet noch zurechtgewiesen hat, tat das völlig zu Recht. Immerhin habe ich mich damals auf den Platz des Shames, des Synagogendieners, gesetzt. Er hat die Aufgabe, für Ordnung in der Synagoge zu sorgen.

Heute ist die Synagoge fast komplett gefüllt, beim Morgengebet, zu Beginn meines Monats im Judentum, waren nur etwas mehr als ein Dutzend Leute anwesend. Auch viele Frauen befinden sich heute in der Synagoge, aber sie sitzen wie in der jahrtausendealten Tempelordnung einen Stock höher. Auf Nachfrage erklärt mir Mirko, dass das alles seinen Sinn hat. Die Geschlechtertrennung soll symbolisieren, dass jeder, egal ob verheiratet oder nicht, vor Gott gleich ist, und so kann auch kein Neid innerhalb der Synagoge entstehen.

Generell wird heute weniger untereinander gesprochen als noch beim Morgengebet. Das liegt vielleicht am Sabbat oder einfach daran, dass mein jüdischer Meister Yoda, Oberrabbiner Paul Eisenberg, fehlt. Er verbringt den Sabbat-Gottesdienst scheinbar woanders. Die Leitung übernimmt diesmal der nun amtierende Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde, Arie Folger, ein großgewachsener, überaus netter Belgier, der mir auch gleich zu Beginn »Good Schabbes« gewünscht hat. Neben ihm am Altar stehen der Oberkantor und dahinter der Chor. Es wird immer sehr viel gesungen während des Sabbat-Gottesdienstes. Mein Hebräisch hat sich weder verbessert noch verschlechtert, es ist konstant bei null geblieben. Aber dem liturgischen Ablauf kann ich besser folgen. Laute Gebete, stille Gebete, dann wieder ein Gesang, und ab und zu aufstehen und sich wippend nach vorne beugen. Langsam finde ich etwas rein, auch dank der Hilfe und den Anmerkungen von Mirko. Langsam steuern wir wieder auf den Höhepunkt des Gottesdienstes zu, der Aushebung der Tora. Das schöne blau-goldene Tuch hinter dem Altar wird weggezogen, der Schrein wird aufgemacht und die schwere Torarolle rausgeholt. Dann geht der Oberkantor, gefolgt vom Oberrabbiner Folger, eine Runde durch die Synagoge, dabei berührt jeder mit der Hand die Tora und küsst danach seine Hand. Der Oberrabbiner schüttelt einem danach die Hand.

Im Vergleich zum Morgengebet wird auch aus der Tora gelesen. Jeder liest die gleiche Stelle, aber jeder für sich. Nun erlebe ich wirklich einen mystischen Moment. Heute wird genau an jener Stelle zu lesen begonnen, an der ich gestern Abend bei mir daheim, im Schein der Kerzen, aufgehört habe. Das kann kein Zufall sein, immerhin hat die Tora, die ich mir gekauft habe, über 1100 Seiten. Da muss göttliche Fügung dahinter stecken. Ich bin wirklich perplex und muss das sofort Mirko zu meiner Linken zuflüstern. Er ist glaubenstechnisch viel stabiler als ich und nimmt mein persönliches Tora-Wunder cool zur Kenntnis. Stattdessen klärt er mich auf, dass im Kreislauf eines Jahres die ganze Tora einmal durchgelesen wird, jeden Gottesdienst am Sabbat ist eine andere Stelle dran. Irgendein kluger, mathematisch begabter Jude muss sich das wohl vor Tausenden Jahren ausgerechnet haben. In Gedanken bin ich aber noch dabei, zu begreifen, dass wir wirklich genau dort weiterlesen, wo ich gestern aufgehört habe. Vielleicht ist Gott gar nicht so brutal wie in vielen Stellen der Tora beschrieben. Vielleicht schenkt er mir etwas Zeit zurück, immerhin so viel Zeit, wie ich durch die Sabbatverspätung eingebüßt habe. Good Schabbes!

Wie geht es weiter?

Der Jude und das Jenseits

»Wenn einer einen Fuß amputiert bekommt, dann begraben wir zunächst gleich den Fuß. Und erst Jahre später den Rest des Körpers.«

Das klingt nach einem Ausschnitt aus einem Krimi von Simon Beckett oder Stieg Larsson, es ist aber Teil der jüdischen Begräbnisordnung.

Ich sitze im Verwaltungsgebäude des jüdischen Friedhofs beim Tor 4 des Wiener Zentralfriedhofs, Simmeringer Hauptstraße 244. Mir gegenüber, an seinem Schreibtisch, Chaim Tetruashvili, der Friedhofsleiter, ein frommer jüdischer Mann um die vierzig mit Bart und Kippa am Kopf. Ich höre gebannt seinen Schilderungen über jüdische Begräbnisse und das Leben nach dem Tod. »Männer müssen unbedingt eine Kopfbedeckung tragen«, steht mit weißer Schrift auf einer blauen Tafel am Eingangstor des Friedhofs. Da kann heute nichts falsch gemacht werden, ohne Haube frieren einem sowieso die Ohren ab. Ich weiß nicht, ob die Formulierung »saukalter Jännertag« koscher ist, aber anders kann ich es nicht ausdrücken.

Ich stelle Chaim Tetruashvili im Schutz des warmen Zimmers alle Fragen, die mir auf der Zunge liegen. »Stimmt es, dass Juden innerhalb von nur zwei Tagen beerdigt werden müssen?«

»Nein, wenn möglich wird das viel früher erledigt. Das Ziel ist, die Beerdigung so schnell wie möglich durchzuführen. Ein bis drei Stunden nach dem Tod. Am besten wäre es sogar, wenn jemand weiß, dass er stirbt, und sich gleich neben das Grab legt«, sagt Tetruashvili mit einem Schmunzeln. »Der Seele tut es einfach nicht gut, wenn die Beerdigung dauert. Daher dürfen Tote auch auf keinen Fall alleine sein, es muss immer jemand Totenwache halten.«

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