Christian Schwab - Oh mein Gott!

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Wie ist es wirklich, als strenggläubiger Muslim, Jude, Christ, Hindu oder Buddhist durchs Leben zu gehen? Wie fühlt sich das vom Aufstehen bis zum Schlafengehen an? Christian Schwab, bekannt geworden als Mitglied der Kabarettgruppe Comedy Hirten sowie als Prominenten-Parodist und Comedy-Texter für den Ö3-Wecker, hat die fünf Weltreligionen einem gründlichen Praxistest unterzogen.
Jeweils einen Monat lang lebte er streng nach den Regeln des Islams, des Judentums, des Christentums, des Hinduismus und des Buddhismus. In seinem lehrreichen und witzigen Buch erzählt er, wie es ihm dabei erging, was die Religionen unterscheidet – und was sie gemeinsam haben: Sie nehmen sich alle ein bisschen zu ernst.

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Bereits im August 1938 wurden die ersten 300 Häftlinge aus dem KZ Dachau nach Mauthausen übersiedelt. Daniel holt nun ein Foto heraus, das die Nazis von der sogenannten Todesstiege gemacht haben. Es ist ein Beispiel der schmutzigen Nazi-PR. Ich sehe Menschen, die scheinbar schwere Lasten schleppen, aber alles scheint in Ordnung zu sein, niemand liegt am Boden, niemand wird misshandelt. Die traurige Wahrheit ist eine andere. Durchschnittlich elf Stunden dauerte der Arbeitstag, der im Sommer um 4:45 Uhr und im Winter um 5:15 Uhr begann. 4.600 Häftlinge wurden, wenn sie keine Kraft mehr hatten, auf der Todesstiege erschossen, erschlagen oder ertränkt, weitere 2.300 Häftlinge wurden unter der kalten Dusche zu Tode gequält und gefoltert. Der erste jüdische Häftling kam am 29. September 1939 aus dem Konzentrationslager Dachau ins KZ Mauthausen. Bis März 1944 sind in das KZ Mauthausen/Gusen aus allen europäischen Staaten zunächst jene jüdischen Häftlinge eingeliefert worden, die von der Geheimen Staatspolizei angeblich wegen eines politischen Delikts »in Schutzhaft« genommen wurden. In Summe waren das 3.000 Häftlinge, von denen nur drei überlebten. Im Zuge der Eichmann-Aktion »Endlösung der Judenfrage« wurden vom April 1944 bis Mai 1945 22.942 namentlich erfasste jüdische Kinder, Frauen und Männer und etwa 10.000 namentlich nicht erfasste vorwiegend Budapester Juden ins KZ Mauthausen gebracht. Insgesamt haben bis zur Befreiung in den ersten Maitagen 1945 durch die US-Armee mindestens 103.000 Menschen aus allen europäischen Staaten im KZ Mauthausen und seinen Nebenlagern auf grausame Weise ihr Leben verloren. (Quelle: Mauthausen Komitee, Zirkusgasse 3/5/1, 1020 Wien)

Daniel und ich stehen mittlerweile in einer der damaligen Baracken und er erzählt vom täglichen Kampf um Brot, vom Leben auf engstem Raum, von den Quälereien der Kapos (KZ-Aufseher). Wir sprechen über den Verlust der menschlichen Würde, die dann selbst aus vielen guten Menschen Unmenschen machte. Die schwierigsten Orte im Memorial KZ Mauthausen stehen mir aber noch bevor: die ehemalige Gaskammer und die Verbrennungsöfen im Krematorium. Daniel zeigt mir das ehemalige Büro von SS-Hauptscharführer Martin Roth, der als Kommandoführer des Krematoriums hauptsächlich die Vergasungen durchführte und Listen darüber anfertigte. Nach jedem seiner Arbeitstage wusch er sich die Hände, fuhr in den Ort Mauthausen und aß mit seiner Familie zu Abend. Der Anblick der Verbrennungsöfen und der Duschhähne, verbunden mit dem Bewusstsein, was hier passiert ist, lässt mich verschämt zu Boden blicken. Ich merke, wie ich in manchen Momenten mit den Tränen kämpfe. Wir verlassen diese so traurigen Räume, es ist bitterkalt draußen. Was ist es nur für ein unsagbares Glück, dass ich Jahrzehnte später in einer warmen Winterjacke und Winterschuhen diesen Rückblick in die dunkle Vergangenheit machen kann und nicht selbst in ihr leben muss.

Wie so viele, denen die Gnade der späten Geburt zuteilwurde, möchte ich mir nicht anmaßen, zu sagen, wie ich mich verhalten hätte. Ich bin einfach nur froh, dass ich mich dieser Frage nicht stellen musste. Und ich habe einen riesigen Respekt vor allen, die Kraft und Mut genug hatten, um Widerstand zu leisten, auch wenn viele davon diesen Mut mit dem Leben bezahlt haben. Wir Nachkommen müssen von dieser Geschichte lernen. Diese Erinnerungen hochzuhalten wird immer schwieriger, vor allem, da uns auch bald die letzten Zeitzeugen abhandenkommen werden. Ich war immer der Meinung, dass ein ähnlich schreckliches Regime wie jenes der Nazis nie wieder möglich sein würde, aber je älter ich werde und je mehr ich aktuelle Entwicklungen verfolge, umso mehr fühle ich mich an diese schreckliche Vergangenheit erinnert, umso unsicherer werde ich. Wie Daniel am Anfang sagte, es passierte nicht nur hier, an einem isolierten Ort, wo der Rest der Welt nichts davon mitbekam. Nein, die Nazis waren während des Zweiten Weltkriegs wohl selbst überrascht, dass all ihre Gräueltaten so reibungslos durchgingen.

Beeindruckt, verwirrt und verstört steige ich ins Auto und fahre die Erinnerungsstraße zurück Richtung Autobahn. Die Gebäude des ehemaligen KZ Mauthausen verschwinden langsam im Rückspiegel, die Erinnerung an meinen Besuch wird bleiben. Viele Bilder werden mich in kommenden Nächten in meinen Träumen einholen.

Ich war dann mal Jude

Die Bilanz

»Bahur Tov« heißt guter Junge. So heißt auch das koschere Lokal in der Taborstraße 19 im 2. Wiener Gemeindebezirk, in dem ich mein Finale als Jude mit meiner Freundin und meiner kleinen Tochter begehe. Bei einem Teller mit Gemüse, Salat und Humus sowie einem Hühnerspieß und einem gespritzten koscheren Wein ziehe ich Bilanz. Was bleibt? Was hat mich geprägt? Woran bin ich gescheitert? War ich ein guter Junge im Judentum?

Vor allem freue ich mich, dass ich meinen Monat im Judentum durchgezogen habe. Das koschere Essen habe ich mit ein paar Kompromissen gut gemeistert. Daheim wurden Fleisch und Milch strikt getrennt, das eigens dafür angeschaffte Geschirr wurde nicht entweiht. Dafür hat vor allem Heidi gesorgt, das Thema koscheres Essen habe ich schleichend an sie abgegeben, ich hätte wahrscheinlich irgendwann den Überblick verloren. Ich habe auch kaum jemals zuvor einen Monat lang so wenig Fleisch gegessen wie in diesem. Da ich im Jänner viel unterwegs war, habe ich das Essen, das ich nicht daheim gegessen habe, vegetarisch gestaltet. So ging ich sicher, dass ich kein nicht koscheres Fleisch konsumiere. Komplett koscher, also auch mit eigenen Tellern und Töpfen zu essen, ist zwar nicht unmöglich, aber mit enormem Aufwand verbunden. Daher habe ich an meinem letzten Tag als Jude noch einen koscheren Hühnerspieß bestellt. Er schmeckt köstlich, aber irgendwie doch anders, als ich den Geschmack von Hühnerfleisch gewohnt bin. Vielleicht liegt es doch am Schächten. Das wäre auch noch ein Punkt auf meiner Liste gewesen, in einer koscheren Schlachterei vorbeizuschauen. Aber um ehrlich zu sein und keine Ausreden zu erfinden, davor habe ich mich dann doch gedrückt.

Acht italienische Juden betreten nun das Lokal, das auch für viele jüdische Feste in Wien gemietet wird. Sie sprechen eine Mischung aus Italienisch und Hebräisch. Die meisten von ihnen tragen, wie die restlichen Gäste und das Personal im Bahur Tov, eine Kippa. Wir haben das Gefühl, auf Urlaub zu sein. Urlaub und Erholung führt mich zum nächsten Punkt. Das Judentum hat bereits vor Jahrtausenden das Rezept gegen Burnout erfunden: den Sabbat. Vier davon habe ich mitgemacht, einen davon in einer strengen Version, drei Mal war ich eher ein »Wellness-Jude«. Auch am letzten Sabbat, den ich aufgrund eines Auftritts am Samstagabend (aber bitte nach Sonnenuntergang, also schon nach dem Ende des Sabbats) in Tirol verbracht habe. Wie immer ohne Handy, ohne Fernsehen, ohne Internet, aber ich war im Hallenbad schwimmen und mit meiner Tochter am Rodelhang. Elektrisches Licht habe ich auch verwendet, wobei die Glühbirnen des Gasthofes, in dem wir übernachtet haben, schwächer waren als Kerzenlicht. Es war aber in Summe näher am Sabbat 4.0 als an der orthodoxen Version. Das wäre nach diesen Erfahrungen auch mein persönlicher Zugang zum Sabbat.

Die Idee, einen Tag der Woche nur Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen, ohne Ablenkung, ist wunderbar. Dabei aber keinen Liftknopf drücken zu dürfen, halte ich für überholt. Einen Tag Ruhe geben, dafür muss man kein Jude sein. Das Geniale am Sabbat ist jedoch, dass er zwar nur 24 Stunden dauert, aber zwei Tage betrifft. So gibt’s am Freitag den Höhepunkt mit dem Beginn des Sabbats, auf den ich fast schon hin fieberte, und am Samstag ist es dann das Ende, auf das man wartet, um zum Beispiel endlich wieder alle Nachrichten am Handy checken zu können. Kein Handy zu verwenden hat mir nichts ausgemacht, der größte Verzicht waren Sportresultate im Live-Ticker. An einem Freitagabend nicht zu wissen, wie es gerade beim VSV, dem Eishockeyverein aus Villach, steht, war in manchen Momenten sehr hart. Hier hätte ich wirklich dringend einen Schabbes-Goi gebraucht.

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