Peter Kiefer - LANDLÄUFIG

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Irgendwo im ländlichen Abseits öffnet sich eine etwas seltsam geartete Welt. Bevölkert wird sie zwar von scheinbar alltäglichen Gestalten, doch werden diese in Peter Kiefers Episodenroman laufend mit Situationen konfrontiert, die sie dann auf übermütige Weise scheitern lassen. Die davon erzählten Geschichten gleiten manchmal ins Lächerliche, Befremdliche, sind nicht selten erotisch aufgeladen oder kippen gar in apokalyptische Tiefen. Selbst das unvermutete Erscheinen eines Nilpferds ist dabei nur ein flüchtiges Ereignis in einem Panoptikum, in dem neben vielen anderen etwa ein exilierter Südseediktator erscheint, ein maoistischer Entenzüchter, eine liebeskranke Städterin oder eine verwunschene Adelstochter. Mit ihnen allen verwandelt sich der dörfliche Alltag in einen fantastischen Theaterreigen.

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Peter Kiefer

Landläufig

Die Welt hinterm Acker

Ein Roman in Episoden

Außer der Reihe 59

Peter Kiefer

LANDLÄUFIG

Die Welt hinterm Acker

Außer der Reihe 59

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© dieser Ausgabe: Juli 2021

p. machinery Michael Haitel

Titelbild: Klaus Brandt

Layout & Umschlaggestaltung: global:epropaganda

Lektorat & Korrektorat: Michael Haitel

Herstellung: global:epropaganda

Verlag: p. machinery Michael Haitel

Norderweg 31, 25887 Winnert

www. p machinery.de

ISBN der Printausgabe: 978 3 95765 254 6

ISBN dieses E-Books: 978 3 95765 845 6

Für Birgit und Michael

Landläufig

Die Welt hinterm Acker

Das Dorf hat viele Namen, es sind die all seiner Bewohner und ebenso viele Geschichten birgt es. Manche spielen sich nur im Verborgenen ab, aber alle sind Teil einer größeren Geschichte, die zwar kaum erzählt, aber doch von allen durchlebt wird. Einem Fremden mögen diese Geschichten zuweilen grotesk erscheinen, dabei fördern sie nur etwas zutage, was andere, Städter vielleicht, in ihrer räumlichen Enge nicht zulassen mögen. Hier im Dorf, wo überall um die Ecke eine Wiese, ein Acker ist, kann man sich im buchstäblichen Sinne unverbauter bewegen, brutaler, schrulliger, wütender, im schöneren Fall beglückter. Aber es geht in den folgenden Begebenheiten nicht um den Beweis eines Besser hier, Schlechter da, sondern lediglich um eine Bestandsaufnahme ländlicher Mysterien. Sie ziehen mich, den Beobachter, in ihren Bann und ich blicke in eine Welt, die vergleichbar ist mit der einer Bühne. Dabei kann ich mich leicht in die verschiedenen Rollen, die dargeboten werden, einfinden, selbst wenn ich sie entsetzt oder auch nur lachend von mir weise. Am Ende ist für mich dann alles doch Theater und darin abgebildet eine halbe Welt.

Ich vergleiche das etwas abgelegene Dorf gern mit einer Venusfalle. Gleich, nachdem man es erreicht hat, spaltet sich die einmündende Landstraße in zwei Schleifen, die Untere und die Obere Dorfstraße. Am anderen Ende kommen sie wieder zusammen. Dieses spitz zulaufende Straßenoval erinnert einen in seiner Form unweigerlich an eine weibliche Scham. Das Ortsschild, nur um im Bild zu bleiben, stünde ganz oben auf diesem Grübchen, das Klitorisvorhaut genannt wird. Wiederum in Höhe der Eichel, also dort, wo beide Straßen sich vereinen, liegt ein Kiosk namens Brutzelbox .

Helena

ist die Betreiberin. Sie ist eine ausladende Erscheinung, wie man sie landläufig den Frauengestalten des Malers Paul Rubens zuordnet. Sie lockt einen mit Bratendüften, aber einmal in die Wurst gebissen, nähert sie sich zuweilen den männlichen Kunden ein wenig von der Seite und erzählt ihnen Geschichten aus ihrem Leben. Mir beispielsweise verkündet sie, einmal als Seilakrobatin im Zirkus Krone aufgetreten zu sein.

Da war ich leicht wie eine Feder, behauptet sie. Ich konnte sogar den Überschlag rückwärts – auf dem Seil. Ich habe Fotos.

Ihr von violettem Lippenstift etwas überzeichneter Mund biegt sich des Öfteren schmunkelnd nach vorn, als würde sie einem einen Kuss zuhauchen wollen. Dazu stellt sie mir unverlangt eine Flasche Bier auf den Stehtisch. Geht aufs Haus, sagt sie und lässt mich nicht mehr aus ihren Fängen.

Der Dompteur der großen Pferdenummer wollte mit mir durchbrennen. Seine Frau wollte das übrigens auch. Wir hätten zu dritt durchbrennen sollen.

Sie kichert heiser hustend in sich hinein.

Durchgebrannt bin ich dann mit einem Matrosen. Es fehlte nicht viel und ich wäre auf einem Piratenschiff gelandet! Eine heiße Geschichte. Wenn Sie möchten … Um neun mache ich den Laden dicht.

Sie blickt mich dabei herausfordernd an und ich frage mich, wie oft ihre Falle schon zugeschnappt ist und wie die, die darin gezappelt haben, sich wieder befreien konnten.

Das mit dem Piratenschiff glaube ich ihr am allerwenigsten. Wo gibt es denn noch so etwas!

Einem Bauern namens

Borstel

laufen die Hühner neuerdings im Kreis. Er weiß nicht, was er machen soll, denn jedes Mal, wenn er sie nach draußen lässt, reihen sie sich schon nach kurzer Zeit in einen Kreis von vielleicht fünf Metern Durchmesser ein und legen los. Wie aufgezogenes Spielzeug.

Borstel fragt den Tierarzt Doktor Reiter. Der misst, einer Ahnung folgend, die Länge der Hühnerbeine, schüttelt aber anschließend den Kopf. Die Beinpaare, meint er, sind bei allen gleich lang, infolge dessen könnten sie genauso gut geradeaus laufen.

Tun sie aber nicht.

Es wäre freilich denkbar …, sagt Doktor Reiter, lässt den Satz aber in der Luft hängen und winkt ab.

Borstel sieht ihn fragend an.

Ein Schlaganfall ist es nicht, sagt Doktor Reiter. Die können ja nicht alle auf einmal … nein, nein.

Beide, er und Borstel, blicken wieder mit einigem Verdruss auf die im Kreis tippelnden sieben Hühner. Nur der Hahn steht ein wenig abseits, ähnlich einem Ballettmeister, der die Schrittfolgen seiner Truppe mit kritischen Blicken verfolgt.

Wir könnten sie hypnotisieren, schlägt Doktor Reiter vor.

Borstel, der lediglich davon gehört, es aber noch nie ausprobiert, geschweige denn eine Ahnung hat, was es bewirken könnte, nickt eifrig.

Das wäre vielleicht der einzige Weg, meint er beflissen.

Beim Hypnotisieren, erklärt Doktor Reiter, zieht man vor der Schnabelspitze eine vertikale Linie und gibt damit gewissermaßen die Laufrichtung an, der das Huhn, wenn es wieder zu sich kommt, folgen muss.

Er holt ein Huhn nach dem anderen aus der Umlaufbahn, drückt es mit der Brust auf den lehmigen Boden, während Borstel streng nach Anweisung mit einem Stock jeweils die besagte Linie zieht. Ist das geschehen, hört jedes Huhn auf, mit den Beinen zu strampeln und verhält sich vollkommen reglos. Bald liegen sieben Hühner auf dem Bauch, sieben Linien gehen ihnen wie Fäden, an denen sie gezogen werden, voraus. Das Ganze erinnert an den Tiefstart bei einem Kurzstreckenrennen.

Aber das ist nicht alles. Doktor Reiter lässt es sich nicht nehmen, zusätzlich ein paar beschwörende Worte zu sprechen: Relinquate circulos, sequimini rectis 1.

Bauer Borstel hat den Mund halb geöffnet. Er hat noch nie an einer Séance teilgenommen, aber das Wort spukt noch in seinem Kopf und er meint gleich zu wissen, worum es dabei geht. Doktor Reiter legt die Stirn in tiefe Falten und sagt sich, dass die Welt, selbst wenn der Versuch fehlschlagen sollte, nun endlich einmal von seinen lateinischen Talenten erfahren würde. Borstel wird es nämlich seiner Frau erzählen und die allen anderen.

Die Hühner liegen noch immer flach, der Hahn hält sich von ihnen fern. Sie sind ihm nicht recht geheuer, obwohl er sie nun doch ganz bequem begatten könnte.

Doktor Reiter sagt: Wenn ich in die Hände klatsche, werden sie loslaufen.

Er tut es. Die Hühner, aufgeschreckt gackernd, erheben sich und jedes läuft in eine andere Richtung.

Doktor Reiter reibt sich die Hände. Na bitte, sagt er.

Bauer Borstel bittet ihn, weil’s guter Brauch ist, auf einen Schluck mit ins Haus zu kommen. Als Doktor Reiter, angetan von Borstels Klarem, sicher noch mehr von sich selbst, später das Haus wieder verlässt, laufen die Hühner erneut im Kreis. Das Merkwürdige ist nur, dass der Hahn jetzt reglos in der Mitte dieses Kreises steht. Man fühlt sich unwillkürlich an den Kriegstanz um einen Marterpfahl erinnert. Doktor Reiter begreift, dass seine auf Latein geäußerte Beschwörung nicht ausreicht. Er wird sich jedoch Schritt für Schritt vorarbeiten, paulatimque discessum .

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