Peter Kiefer - LANDLÄUFIG

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Irgendwo im ländlichen Abseits öffnet sich eine etwas seltsam geartete Welt. Bevölkert wird sie zwar von scheinbar alltäglichen Gestalten, doch werden diese in Peter Kiefers Episodenroman laufend mit Situationen konfrontiert, die sie dann auf übermütige Weise scheitern lassen. Die davon erzählten Geschichten gleiten manchmal ins Lächerliche, Befremdliche, sind nicht selten erotisch aufgeladen oder kippen gar in apokalyptische Tiefen. Selbst das unvermutete Erscheinen eines Nilpferds ist dabei nur ein flüchtiges Ereignis in einem Panoptikum, in dem neben vielen anderen etwa ein exilierter Südseediktator erscheint, ein maoistischer Entenzüchter, eine liebeskranke Städterin oder eine verwunschene Adelstochter. Mit ihnen allen verwandelt sich der dörfliche Alltag in einen fantastischen Theaterreigen.

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Und wie soll so einer wie der, frage ich, den Zorn des Proletariats wecken?

Ausbeutung ist nicht an Gesichter gebunden, belehrt mich Herr Deng und nimmt mich, obwohl wir hier mutterseelenallein an der Eingangspforte seines Hauses stehen, ein wenig zur Seite.

Die Arbeiter rüsteten sich bereits im Verborgenen für die nächste Krise, raunt er mir zu. Wenn es dann soweit sei, kämen sogar jahrzehntelang frustrierte Sozialdemokraten wieder aus ihrer Deckung. Ein Sturm würde über Europa einsetzen und bis nach China fegen. Der einbalsamierte Vorsitzende am Platz des Himmlischen Friedens würde seine Glieder ausstrecken, erhöbe sich und wandelte, ein Heilsbringer, in einer langen Kutte über das Land. Bald versänke alles wieder wie einst in einem roten Fahnenmeer. Aber er, Herr Deng, sei Realist, er werde das sicher kaum mehr erleben dürfen, er begnüge sich daher mit der Rolle des Propheten.

Herr Deng verneigt sich und schreitet auf nicht mehr ganz sicheren Beinen in sein Haus zurück. Trinkt er?

Katharina

probiert es mit allem Möglichen, in der vergangenen Nacht zum Beispiel mit der melodramatischen Strauss-Oper Die Frau ohne Schatten . Helfen tut es nicht. Friedrich ist nun mal weg, irgendwo abgetaucht und Katharina ist plötzlich sterbensallein in diesem Dorf zurückgeblieben. Auf den Tag ein Jahr ist es her – jeder im Dorf weiß genau darüber Bescheid –, dass Friedrich sich eines Nachts und ohne mehr als das Allernötigste eingepackt zu haben, aus dem Haus geschlichen hat. Nicht einmal eine kleine Notiz hatte er geschrieben. Und als wollte er sie von jeglichen Nachforschungen abhalten, lag am Morgen auch noch sein Mobiltelefon auf dem Küchentisch. Augenscheinlich brachte er damit zum Ausdruck, dass er es nicht mehr brauchte, dass er ein neues Leben beginnen wollte, am liebsten auf einem anderen Planeten. Der Schuft!

Katharina ist ursprünglich ein Kind der Stadt, doch Friedrich hatte sie überredet, mit ihm aufs Land zu ziehen. Da versucht sie sich nun mit ihrer aufgezwungenen Einsamkeit zu arrangieren, spaziert mit Vorliebe bei schlechtem Wetter über die Wiesen (damit sie noch einen Grund verspürt, wieder in ihr verlassenes Haus zurückzukehren), liest Kafka und Katastrophenromane, versendet Hate-Speech im Internet an die Adresse von wildfremden Männern, hört Opern.

Eines verregneten Tages – sie will gerade einen ihrer Spaziergänge machen – klingelt an der Haustür ein Mann und fragt unumwunden, ob er zwei Tage hier nächtigen könne.

Katharina hält ihn für einen Verrückten oder Kleinkriminellen. Der Mann, wirres Haar, wirrer Spitzbart, mausgrauer Trenchcoat, eine Tragetasche unterm Arm, sagt: Friedrich hat mir deine Adresse gegeben.

Was?

Der Mann ergänzt: In der linken unteren Schublade seines Kleiderschranks liegt ein dunkelrotes Fotoalbum mit Bildern aus seiner Kindheit. Das soll ich erwähnen, damit du mir glaubst, dass ich von Friedrich geschickt worden bin.

Katharina weiß zwar, dass so ein Album existiert, aber nicht, wo es gerade liegt. Sie lässt den Mann draußen stehen, läuft in Friedrichs Zimmer, zieht die besagte Schublade auf und tatsächlich, da liegt das bewusste Album. Voll banger Neugier, öffnet sie wieder die Haustür, aber der Mann ist verschwunden. Auf der breiten Dorfstraße ist niemand zu sehen, auch hinten im Garten kann sie ihn nirgendwo entdecken.

Was will dieser Kerl von ihr? Katharina ist durcheinander, und hofft, dass der Mann erneut am Eingang läuten wird, damit sie ihn nach Friedrich fragen kann. Ihre Hoffnung wird gleich darauf wieder in die Höhe getrieben, als erneut die Klingel betätigt wird.

Sie reißt die Tür auf. Vor ihr steht nun allerdings ihre Nachbarin Klärchen Hummer.

Sagen Sie, sagt Klärchen Hummer, der Mann, der da vorhin zu Ihnen gekommen ist …

Sie sieht angestrengt an Katharina vorbei ins Innere, als hoffe sie, dort etwas ausmachen zu können.

… den kenne ich.

Sie kennen den?

Lief gestern Abend in Aktenzeichen XY . Ich hab ihn gleich wiedererkannt.

Wen?

Eine vorläufige Antwort gibt der Streifenwagen des Dorfpolizisten Holgass, der mit einer im Dorf nie gesehenen Geschwindigkeit herangebraust kommt. Die Reifen quietschen filmreif, als er vor Katharinas Haus anhält.

Ist er da drin?, fragt Holgass.

Nein, da ist niemand, sagt Katharina, ich würde ja selbst gern wissen …

Holgass rinnt der Schweiß unter der Mütze heraus, er verzichtet auf Erklärungen, schiebt Katharina ungeduldig beiseite, das ist jetzt seine Chance. Drinnen hört man ihn, wie er Zeigen Sie sich! ruft.

Klärchen Hummer hält es vor der Haustür kaum noch aus. Sie streckt ihre Nase noch weiter vor, atmet hörbar und sagt: Aber die Belohnung krieg ich!

Katharina knallt ihr die Tür vor der Nase zu. Sie will wissen, was Holgass, der gerne mit Cowboystiefeln herumläuft, in ihrem Haus anstellt, was, verdammt, hier überhaupt gespielt wird.

Ein Schuss fällt oder sind es zwei? Katharina, die Treppe hochhastend, entdeckt Holgass, der blass wie ein Schlossgespenst vor der geöffneten Badezimmertür steht. Schlaff hält er seine Dienstwaffe in der Hand und Katharina hat schon das Schlimmste vor Augen, wenn sie jetzt in dieses Badezimmer blicken wird. In der Tat klebt rot verfärbte Hirnmasse an den Kacheln der Wand und es hängt einer blutend über dem Badewannenrand – ihr seltsamer Besucher.

Er hat auf mich geschossen, bringt Holgass endlich keuchend heraus. Da.

Er fasst sich an den Oberschenkel und sinkt schon im nächsten Moment ohnmächtig zu Boden.

Katharina, die starr vor Schreck ist, schafft es nicht einmal, gleich einen Krankenwagen zu verständigen. Ihr geht nur Friedrich im Kopf herum, der sie verlassen hat, der sie weiter quält. Gleichgültig, was für ein Mann der Tote da ist oder wie er heißt, für Katharina ist er von Friedrich gesandt und steht ihr deshalb so grauenerregend nahe. Und diese Hummer kassiert auch noch die Belohnung dafür!

Man stelle sich die unbewegte Oberfläche eines Sees vor (meistens kündigt sich dann ja ein Unwetter an), in den ein dicker Stein plumpst. Der wirbelt das Wasser in konzentrischen Kreisen auf, die sich bald in der Ferne verlieren, wo niemand mehr den eigentlichen Ursprung dieser Bewegung ermitteln könnte. Auf dem äußersten Kreis liegt, bildlich gesprochen, unser Dorf.

Weiter abseits liegt ein altes Gut, ein Vierseithof, der einer kleinen Festung gleicht. Allerdings steht er seit vielen Jahren leer und war zuletzt von einem gewissen Harry Deister bewohnt, der sich mit dem Export von Sexspielzeug in arabische Golfstaaten verkalkuliert hatte. Jetzt wird der Hof mit einigem Aufwand wiederhergerichtet.

Don Otto, der Bürgermeister, macht diese Angelegenheit gegenüber den Dorfbewohnern insofern spannend, als er behauptet, lediglich zu wissen, dass »die Regierung« das Grundstück gekauft habe.

Welche Regierung?

Das wisse er selbst nicht. Jedenfalls blühen seither die Spekulationen und sie reichen bis hin zu einem mutmaßlichen Domizil für einen ehemaligen amerikanischen Präsidenten nach dessen Amtsenthebung. Was freilich barer Unsinn ist.

Dann, eines trüben Tages, trifft eine kleine, von einem Polizeifahrzeug begleitete Eskorte mit verdunkelten Scheiben ein. Der Bürgermeister ist erst kurzfristig darüber benachrichtigt worden und bildet nun mit seiner stundenweise beschäftigten Sekretärin eine Art Empfangskomitee. Dem Wagen entsteigt

ein kleiner schmaler Herr

im fliederweißen Anzug. Trotz des bewölkten Himmels trägt er eine Sonnenbrille. An seiner olivbraunen Hautfarbe und dem breiten Mund erkennt man, dass er aus einem fernen Land stammen muss. Ihm folgen zwei Frauen mit Gesichtern, wie Gauguin sie gemalt hat, allerdings stecken sie des schlechten Wetters wegen in langen Regenmänteln, die ihnen bis zu den Knöcheln reichen und deren Kapuzen sie mönchsartig verhüllen.

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