Auf dem Baum positionieren >Die Klasse formt mit Naturmaterial einen Baum auf dem Boden, mit Wurzeln, Stamm, Ästen, eventuell auch Blättern und Früchten. Bei Zeitmangel tut es auch ein liegender Baumstamm, mit oder ohne Dekoration. Die Lehrperson stellt eine Frage zur Erreichung einer fachspezifischen oder überfachlichen Kompetenz, zum Beispiel: »Ich verstehe, wie ein Feuer aufgebaut wird« oder »Wir haben in der Gruppe gut zusammengearbeitet«. Wer vollständig einverstanden ist, stellt sich neben den Baumwipfel, wer gar nicht einverstanden ist, neben die Wurzeln. Die Lehrperson fragt einige Kinder, warum sie gerade an diesem Ort stehen: »Was hast du beim Aufbau des Feuers nicht verstanden?« Oder: »Was klappte nicht bei der Zusammenarbeit, was braucht ihr, damit es das nächste Mal besser geht?« So erhält die Lehrperson eine Gesamteinschätzung und kann gleichzeitig auch spezifische Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge einholen. Zudem kann sie auch ihre Ansichten und Vorschläge mit den Kindern diskutieren.
Wipfel oder Wurzel >Wie oben braucht es einen gestalteten oder echten Baum auf dem Boden. Die Lehrperson stellt eine Wissensfrage, die mit »Ja« oder »Nein« zu beantworten ist. Die Kinder, die mit »Ja« antworten, stellen sich neben den Baumwipfel, wer unsicher ist, bleibt in der Mitte, wer mit »Nein« antwortet, rennt zu den Wurzeln.
Anlaufstellen, Netzwerke, Aus- und Weiterbildung
Anlaufstellen
Viele nationale und internationale Organisationen, die sich mit dem Thema »Draußen unterrichten« befassen, sprechen Schulen in Österreich an und bieten Materialien für den Unterricht. Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise.
Namentlich erwähnt werden soll in diesem Zusammenhang das FORUM Umweltbildung, www.umweltbildung.at. Das FORUM Umweltbildung arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus und des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die Integration von Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung in die österreichische Bildungslandschaft voranzutreiben, und tut dies seit mehr als 30 Jahren höchst erfolgreich.
Wenn Sie den Draußenunterricht an Ihrer Schule in Österreich etablieren wollen, empfiehlt es sich, mittelfristig einem Netzwerk beizutreten, das Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), Umweltbildung und Global Citizenship Education (GCED) in besonderer Weise unterstützt und die Verbindung dieser allgemeinen Ziele mit der unmittelbaren Kulturlandschaft im Umfeld der Schule anregt.
Folgende Netzwerke bieten sich an:
>Klimabündnisschulen, www.klimabuendnis.at/schule-kiga/bildungseinrichtungen-im-klimabuendnis
>Naturparkschulen, www.naturparke.at/schulen-kindergaerten/
>ÖKOLOG, www.oekolog.at
>Partnerschulen der Nationalparke, www.nationalparksaustria.at
>PILGRIM, www.pilgrim.at
>UNESCO-Schulen, www.unesco.at/bildung/unesco-schulen
Viele regionale und nationale Organisationen haben hochwertige Bildungsangebote in ihren Programmen. Auch hier lohnt sich eine Erkundungs- und Entdeckungsreise durch die österreichische Bildungslandschaft.
Explizit erwähnt werden soll hier die Ausbildungsinitiative »Lernraum Natur«. Das FORUM Umweltbildung hat diese 2019 mit der Auszeichnung »Bildung für nachhaltige Entwicklung – BEST OF AUSTRIA« prämiert. Die Ausbildungsinitiative «Lernraum Natur» bietet eine Qualifizierungsschiene für Lehrende an, die von einem Hochschullehrgang (30 ECTS-AP) über den Studienschwerpunkt und das Erweiterungsstudium im Studium Lehramt Primarstufe (60 ECTS-AP) bis hin zum Masterstudium Lehramt Primarstufe reicht. Die Ausbildungsinitiative »Lernraum Natur« bietet aber auch Qualifizierung für Naturvermittlerinnen und Naturvermittler sowie Mitarbeitende in Schutzgebieten. Auskunft dazu erhalten Sie bei den durchführenden Hochschulen und den Partnerorganisationen.
Durchführende Hochschulen:
>Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, www.haup.ac.at
>Pädagogische Hochschule Burgenland, www.ph-burgenland.at
Partnerorganisationen:
>ARGE Naturparke Burgenland – Regionalmanagement Burgenland, www.naturparke.at/arge-naturparke-burgenland/
>Naturparke Steiermark, www.naturparke-steiermark.at
>Verband der Naturparke Österreichs, www.naturparke.at
2 Alle Fachbereiche draußen unterrichten
Sprachen
Mathematik
Natur, Mensch, Gesellschaft
Gestalten
Musik
Bewegung und Sport
Aufbau des praktischen Teils
Der praktische Teil ist nach Fachbereichen geordnet und für jeden Fachbereich gibt es verschiedene Unterrichtssequenzen. Diese Sequenzen wiederum bestehen aus jeweils mehreren Aktivitäten, oft mit Varianten für die verschiedenen Altersstufen von 6 bis 13 Jahren. Jede Unterrichtssequenz beginnt mit einer kurzen Beschreibung zum Inhalt der Sequenz und zu den dabei erarbeiteten Fachbereichen und überfachlichen Kompetenzen. So können Sie sich einfach einen Überblick verschaffen.
Anhand folgender Piktogramme erkennen Sie, an welchen Lernorten die Sequenz durchgeführt werden kann:
Ebenfalls als Piktogramm sind die passenden Jahreszeiten für die Sequenz angegeben:
Folgende Abkürzungen werden verwendet:
BG__________________ Bildnerisches Gestalten
BNE__________________ Bildung für nachhaltige Entwicklung
BS__________________ Bewegung und Sport
D__________________ Deutsch
FS__________________ Fremdsprachen
MA__________________ Mathematik
MI__________________ Medien und Informatik
MU__________________ Musik
NMG__________________ Natur, Mensch, Gesellschaft
TTG__________________ Textiles und Technisches Gestalten
Sie finden bei den drei Fachbereichen »Sprachen«, »Mathematik« und »Natur, Mensch, Gesellschaft« zu jeder Aktivität Angaben zu der empfohlenen Schulstufe und zu den behandelten Kompetenzbereichen, die sich auf die entsprechenden österreichischen Lehrpläne beziehen. Weiter gibt es zu ausgewählten Aktivitäten dieser Fachbereiche auch eine detaillierte Zuordnung zu den österreichischen Kompetenzmodellen, inklusive der anderen Fachbereiche und der überfachlichen Kompetenzen. Die Zuordnungen finden sich im Download-Bereich zu diesem Buch unter hep-verlag.de/draussen-unterrichten-at. Die betreffenden Aktivitäten sind im Buch bei der Kompetenzangabe mit [ ↓ ]markiert.
Die Angaben zu Schulstufen und Lehrplänen sind bloß Anregungen und beanspruchen keine normative Gültigkeit. Aus diesem Grund haben wir ab dem Kapitel »Gestalten« auf diese Angaben verzichtet. Wir sind überzeugt, dass Sie als Lehrperson selber am besten beurteilen können, ob die Aktivität für Ihre Klasse geeignet ist und welche fachlichen und überfachlichen Kompetenzen die Kinder damit lernen können.
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