Hans Peter Dreitzel - Reflexive Sinnlichkeit III - Lebenskunst und Lebenslust

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Reflexive Sinnlichkeit III: Lebenskunst und Lebenslust: краткое содержание, описание и аннотация

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Der dritte Band von Reflexive Sinnlichkeit widmet sich der Frage nach der Bedeutung von Entwicklung für das Hier-und-Jetzt des gegenwärtigen Lebens.
Dabei entsteht ein ebenso individualpsychologisch wie kultursoziologisch
verankertes Bild von den Entwicklungsstufen des menschlichen Bewusstseins,
an der sich die Wachstumshilfen der Psychotherapie wie auch die
individuellen Selbststeigerungs-Bemühungen orientieren können.
Gemeinsam ist den drei Bänden die Einbettung der Themen in den
gesellschaftlichen und historischen Kontext und der Gedanke, dass das Gewahrsein, hier auch reflexive Sinnlichkeit oder Bewusstheit genannt, und die Achtsamkeitspraxis, die zu ihr führt, für unser Leben als Einzelne und als Mitmenschen in unserer gesellschaftlichen Umgebung eine heilende und entwicklungsfördernde Bedeutung hat.
Das Buch enthält auch einen praktischen Leitfaden für ein Leben in Achtsamkeit, der zahlreiche Anregungen zu Übungen einschließt.

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Gegen die Gefahr der Verdummung durch die Bilder hilft, ihnen mit eigener Gestaltungskraft zu begegnen. Die Gestalttherapie hat von vornherein (durch den Einfluss von Laura Perls) immer auch auf die Kraft der schöpferischen Arbeit mit künstlerischen Medien vertraut. Das sollte aber nun nicht mehr als Gegensatz zur technischen Welt begriffen werden, sondern als ein produktives Miteinander. Vielleicht ist das malerische Werk von Gerhart Richter deshalb weltweit so außergewöhnlich erfolgreich, weil ihm das mit der Kombination von Fotografie und Malerei so wunderbar gelungen ist. Und weil er im Gegensatz zu der fast gesamten sonstigen Gegenwartskunst nie aufgegeben hat, nach der Schönheit zu suchen.

Man muss sich vergegenwärtigen, dass der Erkenntniszuwachs, den wir der wissenschaftlichen Forschung verdanken, zwar nicht im Detail, aber doch aus einiger Distanz gesehen, der Bewegung konzentrisch sich ausdehnender Kreise folgt: Forschungsergebnisse sind wie Steine, die in einen stillen Teich geworfen werden: Sie verursachen eine Vermehrung des Wissens, das sich im ruhigen Wasser wie Kreise ausbreitet, wobei sich aber zugleich immer auch die Grenze zum Nicht-Wissen vergrößert. In der Wissenschaft wirft jede gelöste Frage sofort eine Fülle von weiteren Fragen auf. Mit dem Wissen nimmt stets das Nicht-Wissen zu! Die Wissenschaft ist, wie Victor Hugo scharfsinnig bemerkt hat, zu einem Perpetuum Mobile geworden, einem System, das sich unendlich aus eigener Kraft fortbewegt (so berichtet von H. Weinrich, 2005). Dadurch erscheint die Wirklichkeit in dem Maße immer komplexer, verwirrender und unklarer, je mehr wir über sie wissen. Das führt aber zu einer verbreiteten Desorientierung nicht nur in weltanschaulichen Fragen, sondern zunehmend auch bei Fragen des Alltagslebens, so wie sich dieses allmählich verwissenschaftlicht.

■ Nicht nur die Bilder versprechen Erlösung von der Überfülle der Daten und der Mühe der Erkenntnis. Die viel größere Gefahr geht heute von der weltweit sich ausbreitenden Tendenz aus, der Komplexität der modernen Welt durch eine Fundamentalisierung von Glaubensüberzeugungen und Verhaltensvorschriften zu begegnen, die den Menschen die Anstrengung einer selbstständigen Orientierung abnehmen – um den Preis ihrer Freiheit. In welcher Gestalt er auch einher kommen mag, ob in christlicher, jüdischer oder islamischer Prägung oder in säkularem Gewand wie bei manchen Vegetariern, fanatischen Umweltschützern, Gesundheitsaposteln und Esoterikern, es scheint so, dass der Fundamentalismus ein Schatten der Aufklärung ist.

Dem lässt sich nicht durch liberalere oder noch orthodoxere Glaubensvorstellungen und nur schwer durch Wissenschaft und Technik entgegen wirken. Wissenschaft bedarf dringend der seriösen Vermittlung an ein breiteres Publikum (weshalb der Beruf des Wissenschaftsjournalisten und Sachbuchautors für unsere Kultur besonders wichtig ist). Und Technik braucht im Zeitalter der elektronischen Revolution dringend die Vereinfachung der »Benutzeroberflächen«, der Handhabung überhaupt. Was uns aber im Tieferen fehlt, was immer mehr vernachlässigt wird, ist ein handgreiflicher Zugang zur Natur für die Kinder und ein meditativer Zugang zur Natur für die Erwachsenen.

Kinder sollten ihrer Neugier insbesondere in der Natur nachgehen können. Sie brauchen als kleine Kinder die Möglichkeit, die natürliche Welt buchstäblich zu begreifen, mit den Händen, denen die Sinne folgen werden, das Holz, die Steine, das Gras, die Strömung des Baches zu erfassen, um einen Sinn für die gewachsene Materialität unseres Kosmos zu entwickeln. Und sie brauchen die Möglichkeit, beim Bauen, Basteln und Konstruieren in der Natur, also beim Umgestalten des natürlich Vorgefunden, die Widerständigkeit der Materie zu erfahren und daran ihre Kreativität zu entfalten, zu lernen also, was ursprünglich Arbeit hieß. Vor allem sollten sie nicht zu früh mit mechanischen und automatischen Spielzeugen verwöhnt werden, denn mit ihnen erleben sie vorschnell und falsch eine mühelose Welt, in der sie selbst die Herrschaft per Kopfdruck ausüben.

Jugendliche dagegen müssen natürlich in ihrem Wissensdrang angeregt und gefördert werden, wie es schon immer die Hauptaufgabe der Schule war. Heute aber ist das Erlernen eines kreativen und besonnenen Umgangs mit den Medien vordringlich. So wie der Fernseh-Konsum nachweislich für Kinder schädlich ist (u. a. M. Spitzer, 2006), so problematisch ist es, die Jugendlichen mit den neuen Wissens- und Kommunikationsmedien allein zu lassen. Hier muss der allzu oft verschüttete oder in depressiver Resignation erstarrte Wissensdurst der Erwachsenen wieder belebt und unterstützt werden. Inzwischen ist klar: Die Erwachsenen dürfen bis ins Alter hinein das Feld der (gar nicht mehr so neuen) Medien nicht den Jugendlichen überlassen, sondern sollten im Gegenteil den Umgang mit ihnen souverän beherrschen lernen, denn nur so können sie ihn mit ihrer Lebenserfahrung füllen und zivilisieren. Lassen wir uns also ermutigen durch die gute Nachricht aus der Wissenschaft, dass unser Gehirn bis ins hohe Alter hinein neue Zellen bilden kann und das heißt lernfähig bleibt!

Lernen kann in jedem Lebensalter Freude machen, wenn wir unsere »Introjekte« abschütteln, wie z. B. »Das kann ich nicht!«, »Das ist nur was für Männer!«, »Ich brauche Kontakt mit Menschen aus Fleisch und Blut, sonst kann ich nicht lernen!« und was es an dergleichen Vorurteile mehr gibt. Wir brauchen eine kollektive Aufrüstung unseres Wissens über den geschickten und vernünftigen Gebrauch der elektronischen Medien, und die muss anstatt auf den Staat zu warten selbst organisiert werden: Es sollte der Tag kommen, und möglichst bald, an dem die immer mehr werdenden Omas und Opas dies ihre Enkel lehren und nicht umgekehrt.

■ Das Hauptproblem, das das Internet aufwirft, ist die Verwechselung von Information mit Wissen. Das ist der Punkt, wo die Älteren, die Erfahrenen gefragt sind. Alle Behauptungen, dass es nur einiger Stunden des Surfens im Internet bedürfe, um sich Bildungswissen oder juristisches, medizinisches oder naturwissenschaftlich-technisches Fachwissen anzueignen, sind schlicht falsch. Eine Menge richtiger Daten machen noch keinen Wissensbestand aus, denn es fehlt ihr die Verknüpfung, das Systematische, die Einbettung in andere Wissensbestände, und nicht zuletzt das Bewusstsein ihrer Begrenztheit. Das alles stellt sich erst durch professionelles Lernen und durch professionelle Erfahrung her, die sich in den Kapazitäten des Könnens und der gelingenden Intuition beweisen. Gestalttherapeutisch gesagt: Eine Datenmenge neigt von sich aus nicht zur Figur-Bildung, sondern im Gegenteil zu einer das Gehirn lähmenden Zerstreuung. Das Internet ersetzt nicht echtes Lernen, führt nicht von sich aus zu Erkenntnissen.

Eine andere, aber mit der Verwechselung von Datenmengen mit Erkenntnissen zusammenhängende gefährliche Verführung durch das Netz ist die Bildung vorurteilsgeleiteter Hass-Meuten. Zum Beispiel im Fall der öffentlichen Verhaftung eines Verdächtigen, der sich als unschuldig erwies, in einem Kindermordfall im Jahr 2012 durch die Polizei in Emden, bildete sich im Handumdrehen im Internet eine Meute von Anklägern und Verfolgern, die bis zur Aufforderung zur Lynchjustiz ging. Der zu Unrecht Verdächtigte wurde zur Flucht aus seiner Heimatstadt getrieben. Auch das ist eine verheerende Form der Reduktion von Komplexität: Offenbar sind bei derart emotional aufgeladenen Fällen wie einem Kindermord die Ungewissheit über den Täter und die aufgestauten Rachegefühle so schwer auszuhalten, dass die Bereitschaft zu vorschnellem Urteilen enorm steigt.

Das war immer schon so. Das Internet und die sozialen Netzwerke erleichtern aber eben nicht nur die Organisation von Revolten, sondern auch die Bildung von Hass-Meuten, und das umso mehr, als diese Neigung zu schnellen, unfundierten Urteilen und Verurteilungen in den Internetforen durch das Tempo und die Anonymität des Netzes täglich gefördert wird. Das Internet ist ein Instrument, ein nützliches Werkzeug, das wie alle Werkzeuge missbraucht werden kann. Man sollte das nicht als eine polizeiliche, sondern als eine Bildungsaufgabe sehen: Der richtige, und das heißt auch der ethisch verantwortliche Gebrauch dieses Werkzeugs muss von den Eltern und Großeltern gelehrt und auch in der Schule unterrichtet werden.

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