Roland Düringer - Weltfremd

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Fühlen Sie sich manchmal weltfremd? Liegt es vielleicht daran, dass Ihnen die Menschen um Sie das Gefühl vermitteln, in Ihrer Welt fremd zu sein? Ist die durch unser Denken erzeugte Wirklichkeit für Sie bereits zur Welt, wie sie ist geworden? In der Welt, wie sie ist sind wir Menschen. Als Teil der Wirklichkeit sind wir Personen, Verbraucher, Stimmvieh, Arbeitssklaven, ein Wirtschaftsfaktor. Warum hatte der Neandertaler die Zeit, wir aber haben bloß noch die Uhr? Liegt es nur daran, dass wir einen festen Klescher haben, oder sollen wir ganz einfach nur das wollen, was wir wollen sollen? Wie weltfremd ist eigentlich unsere Wirklichkeit? Und besteht nicht die Möglichkeit, dass jede Gewissheit immer nur eine Möglichkeit ist?

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Kapitel 3 – Heranwachsen

Erfahrung = Erkenntnis

Mit dem Ende unseres göttlichen Daseins beginnt nun der sogenannte Ernst des Lebens und damit ein langes Warten. Warten darauf, dass es in der Zukunft einmal anders, vielleicht sogar besser wird. Die Zukunft ist die Vorstellung davon, wie sich meine Lebensgeschichte gestalten soll, sie ist ein leerer Rucksack, den das ICH, gleichzeitig mit seinem Namen, für seine Reise umgeschnallt bekommt.

Es ist jener Rucksack, den ICH nun nach und nach mit MEINER Lebensgeschichte befüllen werde, um ihn dann in einer hoffentlich fernen Zukunft wieder gemeinsam mit dem Löffel abzugeben. Das Erste, was für den Rucksack gesammelt werden muss, sind Erfahrungen, denn jedes lebende System, egal ob Einzeller oder Mensch (wobei der Mensch möglicherweise selbst nichts anderes als eine Ansammlung von lustigen Einzellern ist – dazu aber mehr im dritten Buch), kann sich nur durch äußere Erfahrung weiterentwickeln. Es sind äußere Erfahrungen, welche die Verschaltungen in unserem Gehirn bilden und damit wichtige Bausteine unserer Programmierung sind. Das war auch beim Neandertaler so. Das Erste, was er zu lernen hatte, war die direkte Verbindung von Sehen und Handeln:

»Ui, Säbelzahntiger … laufen, schnell laufen und sofort laufen!« Am besten noch bevor einen der Säbelzahntiger gesehen hat und sein Gehirn ebenfalls eine Verbindung von Sehen und Handeln aufbaut: »Beute – jagen – fressen!« Der direkte Zusammenhang von Sehen und Handeln ist uns heute etwas verloren gegangen. Etwas zu sehen, es zu erkennen, bedeutet nicht zwangsweise zu handeln. Da heißt es zuerst einmal zu überlegen, wie man in solch einer Situation handeln sollte. Oder darüber nachzudenken, ob man jemanden kennt, der einem sagen könnte, ob es gut wäre, so zu handeln, wie man glaubt, dass man nun eigentlich handeln sollte. Oder lieber gar nicht handeln, denn wer nicht handelt, der kann wenigstens nichts falsch machen. Gar nicht so selten heißt etwas zu erkennen aber auch einfach nur, in weiterer Folge trotzdem oder justament falsch zu handeln.

Aber aus Erfahrungen lernt man ja. Wenn, wie in diesem Fall, schon nicht selbst, dann wenigstens zukünftige Generationen. Und weil wir ständig dazulernen, wird die Welt, in der wir leben, auch immer besser und besser. Einmal Krieg, nie wieder Krieg. Einmal Finanzkrise, nie wieder Finanzkrise. Einmal Tschernobyl, nie wieder Fukushima. Jede Erfahrung bedeutet eine Erkenntnis, das kann man ja wunderbar an sich selbst beobachten. Haben Sie in Ihrer Jugend des Öfteren eine Torheit begangen? Haben Sie etwa fallweise mit Drogen experimentiert? Nein! Nicht einmal mit Alkohol?

»Na ja, Alkohol ist ja keine Droge in dem Sinn. Alkohol ist lediglich ein Narkotikum, aber keine Droge und außerdem legal. Daher hat das auch nichts mit Drogenkonsum zu tun. Alkohol ist eher so eine Form von Geselligkeit, auch ein Teil unserer Kultur. Wirtshauskultur zum Beispiel. Alkohol ist sozial, denn er bringt uns manchmal näher und er ist gut gegen den Durst. Na ja, und ab und zu so ein leichtes »Damenspitzerl« hat noch niemandem wirklich geschadet.«

ICH sehe das etwas anders und gestehe hiermit öffentlich: Ja, ich habe in meiner Jugend mit Drogen experimentiert. Meinen ersten Vollrausch, ich war damals 14 oder 15, habe ich mir mit Ribiselwein angetrunken. Wie es einem nach einem Liter »Adabei« geht, brauch’ ich Ihnen wohl nicht zu erzählen. Ich hatte mich regelrecht vernichtet und wollte am WC über der Muschel versterben, musste mir den ganzen Fruchtwein noch einmal in aller Ruhe und ohne dabei gestört zu werden, stundenlang durch den Kopf gehen lassen. Ich bekomme heute noch die Gänsehaut, eine leichte Übelkeit macht sich in mir breit, wenn ich an die Stunden am Gangklo denke. Fertig mit mir und der Welt, dieser scharfe Geruch von Säure, Frucht und Fäulnis, dieses Pochen im Kopf, schubweise Schweißausbrüche, über der Muschel kniend, weil die Beine nicht mehr tragen wollen, alle Schleusen des Körpers weit geöffnet, zum Himmel flehend um Erlösung … schrecklich! Kennen Sie das, sind ähnliche Erinnerungen auch Teil Ihres Erfahrungsschatzes und in Ihrem emotionalen Gedächtnis, also jeder Zelle Ihres Körpers abgespeichert? Ja? Das ist gut, denn wenn man ein einziges Mal diese Erfahrung gemacht hat, erkannt hat, was Alkohol aus einem macht, die verzweifelten Entgiftungsversuche des Körpers durchlebt hat, gespürt hat, wie die Organe belastet und geschädigt werden, dann wird man nie wieder in seinem Leben Alkohol zu sich nehmen. Erfahrung ist eben gleich Erkenntnis.

So verhielte es sich wohl, wenn wir noch Neandertaler wären oder Fadenwürmer. Nachdem wir aber die »weisen Menschen« sind, schaltet sich bei uns der Verstand ein und sagt zu uns:

»Des muaß ge!!!!«

Nein das geht nie Gift ohne Entgiftung bleibt nichts als ein frommer Wunsch - фото 21

Nein, das geht nie. Gift ohne Entgiftung bleibt nichts als ein frommer Wunsch. Obwohl es durchaus Menschen gibt, und davon gar nicht so wenig, die saufen, und es geht ihnen gut damit. Dafür geht es diesen Menschen nicht so gut, wenn sie nicht saufen. Manchmal scheint es mir, als wäre das sogar eine stille Mehrheit, denn der Drogenhandel an Orten mit aber auch ohne Wirtshauskultur blüht nach wie vor. Raucher raus, Säufer rein! Zum Wohle und Schutz der Allgemeinheit. Jetzt unter uns, wie ist das bei Ihnen so? Also ich trinke Alkohol, regelmäßig, wenn ich so nachdenke, fast täglich, aber halte mich dabei an Paracelsus: »Die Dosis macht das Gift.« Ja, ja – Wasser predigen, aber G’spritzte trinken!

Weil dieses Erfahrungs-Erkenntnisprinzip bei uns nicht mehr so gut funktioniert, hat der moderne Mensch ein Instrument erfunden, das dem Kind die eigenen, oft mühsamen Erfahrungen erspart und ihm das Wissen einer ganzen Zivilisation offenbart oder besser gesagt aufzwingt: die Erziehung.

Sie ist eine von der Gesellschaft anerkannte, staatlich geförderte Foltermethode, mit der man das eigene Unglück oft nicht bewusst und in böser Absicht, aber doch höchst erfolgreich an die Kinder weitergibt, oftmals eine Falschprogrammierung und damit der erste Schritt, um aus einem glücklichen, göttlichen Leben einen verletzten, verbitterten und zornigen »alten Trottel« zu machen. So früh wie möglich mischt sich in unsere Erziehung auch die Bildung. Staatliche und private Institutionen machen sich bereits im zarten Kindesalter an uns heran, um uns zu bilden, uns in ihrem Sinn zu formen und uns mit Wissen zu überhäufen. Das ist für uns und unsere Kinder Normalität. Die Mehrheit spielt da mit, stimmts, Herr Prehsler?

Was Prehsler gesagt hat, tut hier nichts zur Sache

Nicht nur, dass man mitspielt, weil man muss, man heißt das auch noch gut. Wir machen auf heile Familie und grinsen uns durch die Nachbarschaft. Alles ist so adrett – so adrett ist alles. Jaja. Nur Schande dürfen uns die Kinder nicht machen. Ja, und dann haben wir auch dieses Phänomen, das seit 17 Generationen in unserer Familie nur Deppen – bei den Kaisern und Königen sind das übrigens die Gütigen – vorgekommen sind und jetzt haben wir wieder alle sooooo gehofft und jetzt ist das Kind wieder genauso blöd wie wir selbst. Familientragödie! Falsche Gene weitergegeben. Pech gehabt.

Als eines meiner Kinder in die erste Klasse Volksschule ging, war ich einmal bei einem Elternabend (damals einziger Vater unter lauter Müttern). Da sitzt also so eine Misses Sauberfrau und glorreicher Mittelstand und – weil sie das offensichtlich für ihren Selbstwert gebraucht hat – gibt Folgendes zum Besten: »Also wenn meine Tochter von der Schule heimkommt, dann setzen wir uns zusammen in unser Stiegenhaus – weil wir haben ein großes Haus – und dann prüfe ich sie, und bei jeder richtigen Antwort setzen wir uns eine Treppe höher und bei jeder falschen Antwort eine weiter runter!«

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