Christian Morgenstern - Stufen - Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen

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Stufen - Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen: краткое содержание, описание и аннотация

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Humorvoll, wortgewandt und bisweilen satirisch – so kennen Leser den Stil des Dichters Christian Morgenstern (1871-1914). Doch der Lyriker hat auch eine philosophische und nachdenkliche Seite, zu der dieses posthum veröffentlichte Buch Zugang gewährt. Morgenstern lässt uns teilhaben an seinen Überlegungen und Ansichten zu verschiedensten Themen, unter anderem Kunst und Sprache, aber auch Natur und Psychologie. Seine Lebensweisheiten hält er fest in treffenden Aphorismen und kurzen Texten, die auch nach der Lektüre im Gedächtnis bleiben. -

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Vor ihm darf auch der Unabhängigste sich von neuem besinnen und revidieren, vor ihm hat dies jedenfalls der getan, der immer am liebsten dem Worte nachleben wollte: – Vitam impendere vero.

In me ipsum

Was ist denn von außen her über ein Leben zu sagen!

Gar nichts.

1891

Nicht im lärmenden Kampf der Tage, auch nicht im Sturm einer großen Zeit, aber nach Jahrtausenden stiller Arbeit, nach Äonen ewig fortwirkenden Webens – dann werden die Menschen gut werden.

O, wer diesen Glauben, der mir Gewißheit ist, in allen Augenblicken seines Strebens im Herzen lebendig fühlte, er würde glücklich sein.

*

Mein einziges Gebet ist das um Vertiefung. Durch sie allein kann ich wieder zu Gott gelangen. Vertiefung! Vertiefung!

1892

Ich bin ein Studienkopf, den der Schöpfer einst flüchtig skizzierte, als ihm ein Künstlerporträt im Sinne lag.

1894

Ich möchte nicht leben, wenn Ich nicht lebte.

*

Vor einer Menschenmenge: Ich sehe plötzlich die Gedanken dieses Volks wie eine dicke schwarze Wolke über ihm. Eine Wolke voll Tränen und Blitzen.

*

Über all meinen Werken soll es wie ein großes Verstehen liegen – und davon werden viele glücklich werden.

1895

Mir ist mein ganzes Leben zu Mut, als ginge mein Weg oft an der Hecke des Paradieses vorbei. Dann streift mich warmer Hauch, dann mein‹ ich, Rosen zu sehn und zu atmen, ein süßer Ton rührt mich zu Tränen, auf der Stirn liegt es mir wie eine liebe, friedegebende Hand – sekundenlang. So streife ich oft vorbei an der Hecke des Paradieses ...

*

O tiefe Liebe, die mich zu allem beseelt.

*

Möchte gern noch oft erwachen, stets als großer Künstler.

1896

In Arco:

Ich dünkte mich einer jener alten blonden Germanen, die hier einst mit Herrscherschritt durch die Straßen wanderten.

*

Ich sehe auf mich selbst zurück. Unzählige Gestalten huschen schemenhaft an mir vorüber.

*

Ausgraben will ich meiner Seele Schacht.

*

Daß ich nie in meinem Leben eine Schwester gehabt habe! Kein fremdes Weib kann dem Bruder ein solches Verhältnis ersetzen.

*

Man lasse sich durch meine Ironie nicht irreführen. Meine Ironie ist naiv wie mein Pathos. Ich vermag Unglaubliches ironisch zu sagen, ohne eine Spur von frivoler Empfindung ..., ja vielleicht schrieb ich es mit ernsthaftester Miene, ohne ein andres Lachen als das eines in sich heiteren unbewegten Geistes.

*

Traum

Ich fange das Raubvogelgesindel meiner häßlichen Gedanken und brate sie am Spieß, der über einem Feuer sich dreht. Ach, vergebens.

*

Nach einer Zoten-Posse

Je älter ich werde, einen desto tieferen, bittreren, inbrünstigeren Widerwillen empfinde ich gegen die Zote. Weniger gegen die, welche etwa von Mann zu Mann kursiert, obschon ich auch sie vollständig entbehren könnte, als gegen die öffentliche Zote von der Bühne herab. Wenn plötzlich Hunderte versammelter Menschen jede Scham voreinander verlieren und in wiehernder Freude über eine nicht mißzuverstehende Andeutung übereinstimmen, dann sinkt mir der Mensch unter das Tier und ein schmerzlicher Unwille zieht mir das Herz zusammen.

Ich habe doch für vieles Leichtsinn und nicht zum mindesten für die Liebe jeglicher Art, aber vor der berechneten Zote vergeht mir aller Übermut. Da schaue ich nur in einen Abgrund von Gemeinheit und Häßlichkeit. Wir jungen Männer, die wir etwas auf uns halten, sollten jenen Aufführungen beizuwohnen nicht als uns angemessen erachten und am wenigsten Weiber, die wir ehren, mit uns in jene niedrige und widerwärtige Sphäre hinabziehen.

*

Mein Skeptizismus ist vielleicht gerade das Charakteristische des philosophischen Dilettanten. Der philosophische Dilettant ist immer schnell am Ende aller Dinge, weil er nur die Ergebnisse der bereits gewonnenen Erkenntnis im Auge hat, ohne die Wege zu gehen, ja oft auch nur zu kennen, auf denen jene erreicht worden sind.

*

Jedes Jahr habe ich mindestens Eine Periode fürchterlichsten Zweifels an mir selbst. Dann lebe ich mit beständigen Todesgedanken.

*

1897

Die Sehnsucht meines Lebens ist eine oft übermächtige Sehnsucht nach praktischem Schaffen im Großen. Plastik wäre (und Architektur) mein höchster Fall. Meine höchste Liebe galt immer dem Gegenständlichen, der Linie, der Farbe, dem Ton an sich. Schon er allein vermochte mich zu entzücken, wievielmehr erst seine organischen Verbindungen.

*

Mein Hang zu philosophischem Nachdenken beruht auf der einfachen Grundlage, daß ich in jedem Augenblick über das kleinste Stück Natur irgendwelcher Art in höchste Verwunderung geraten kann.

*

Dieser Norden! Da wacht man in der verheißendsten Stimmung auf. Griesgrämig, grau, teilnahmslos ruhen die großen Augen der Fenster auf dir, als wollten sie sagen: wozu regst du dich so auf? was willst du mit deinen törichten Idealen? Alles ist eitel.

*

Ich verbrenne an meinem eigenen Maßstab.

*

Träume

Die wilde Jagd.

Der Schächer am Kreuz.

*

Mein Herz kommt mir heut vor wie ein Pfefferkuchenherz, das lange im Nassen gelegen hat.

1904

Es ist etwas in mir, das jagt und jagt einem Ziele zu. Das läßt mich in keiner Trägheit ganz ruhn, in keinem Glück ganz vergessen.

1905

Ich möchte am liebsten auf einem Turm wohnen. Täglich im Leben drunten ein Bad nehmen, untertauchen, und dann wieder hinaufsteigen in sein Luginsland, sein au dessus de la vie.

*

So oft ich unter neue Menschen gehe, so oft komme ich mit Wunden bedeckt von ihnen zurück. Es sind freilich nur leichte oberflächliche Schrammen, die bald wieder verheilen, aber sie haben, da sie entstanden, wie zehrendes Feuer gebrannt und besser vielleicht als eine tiefe Verwundung ihr Werk an meiner Seele getan.

*

Ich kann ungeklärte Verhältnisse einfach nicht ertragen. Warum können die Menschen nicht offen gegeneinander sein? Reine Luft zwischen uns!

*

Ich mag die Verärgerten nicht leiden.

*

Meine Natur hat sich von früh auf mit Apathie beholfen. Diese Langsamkeit zu reagieren, hat alles, was auf mich einbrach, auf eine breitere Fläche verteilt, und was mir in einer Stunde unzweifelhaft den Atem abgeschnürt hätte, wurde mir so in Tagen und Wochen zu einem dumpfen Druck, der mein Leben nicht eben zerstörte, aber langsam und sicher ermattete.

*

Und das Verhaßteste von allem wird einst geschehen: Man wird mir ›Milderungsgründe zubilligen‹. (›Er war ein guter Mensch, er wollte das Beste usw.‹)

*

Was muß ich auf die Menschen für einen Eindruck machen, daß sie mich so oft wie ein unmündiges Kind behandeln wollen.

*

Ich trage keine Schätze in mir, ich habe nur die Kraft, vieles, was ich berühre, in etwas von Wert zu verwandeln. Ich habe keine Tiefe, als meinen unaufhörlichen Trieb zur Tiefe.

*

Mein nächstes Buch soll ›Auferstehung‹ heißen, wenn mir noch eine Auferstehung beschieden sein sollte, im größten Sinne.

*

Ich will gern alles gutzumachen suchen, was ich und andere mit mir schlecht gemacht haben, aber nur noch in mir , in mir selbst. Alles andere ist Sentimentalität und Pfuscherei.

*

Ich hatte heute Nacht (24./25. II. 05) ca. 3/4 2 Uhr nach dem ersten Einschlafen wieder einen jener schon beschriebenen Gehirnzustände (etwa der achte in der Reihe), dessen Hauptmerkmal mir zu sein scheint, daß ich – innerhalb des Traumzustandes – aus einem unangenehmen Traum mit aller Willenskraft ins wache Bewußtsein hinausstrebe. Es ist der Grenzzustand des Erwachens aus einem peinigenden oder doch beunruhigenden Traum das eigentliche Thema eines solchen Traumzustandes. So erinnere ich mich augenblicklich nicht mehr des Traumes im Traume selbst, sondern nur noch des Erwachenwollens, ja scheinbar wirklich Erwachtseins im Traume. Ich schien mich endlich mit aller Kraft aus dem Krampf des Traumes losgerissen zu haben, aber ich glaubte nicht an mein wirkliches Erwachtsein. Da fühlte ich ein Fünfpfennigstück zwischen den Zähnen. Ich biß darauf: jetzt war kein Zweifel mehr: es widerstand, es schmeckte metallig; ich schien wirklich wach. Währenddem wachte ich mehr und mehr auf. Im letzten Stadium vor dem wirklichen Erwachen verwandelte mein offenbar klarer werdender Intellekt das Geldstück in eine Emser Pastille, die sich zu lösen begann und den salzig-säuerlichen Geschmack auf meiner Zunge verstärkte. Hierauf wachte ich wirklich auf und war verwundert, nichts in meinem Munde zu finden. (Ich hatte nebenbei bemerkt den Tag – aber nicht den Abend zuvor – einige Emser Pastillen gegessen.)

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