Thomas Schmidt - Der Bergfrauendoktor

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“Es riecht nach Apotheke, nach Schlachthausapotheke. Etliche Ketten, im Raum verteilt wie Spielzeug. Eine Matratze ohne Bettbezug. An den Wänden Poster ausgepeitschter Hintern – ausschließlich haariger Natur. Stürzel schüttelt es. Das Dorf hat ein Hinterzimmer. ‘Nun …?’, fragt er. ‘Ich brauche einen Testkandidaten.’ ‘Wiederschaun, Herr Rohrbisler.’”
Wenn heute einer ein Doktor ist, dann kann er was erzählen. Und nehmen wir einmal an, ein Gynäkologe praktiziert in einer Art Parallelwelt, sagen wir in einem gottverlassenen Bergdorf, in das sich nicht einmal mehr der Wahnsinn hinein traut, und keiner ist da, der was von Schweigepflicht wissen will, dann dürfe man auch alles weitererzählen.
Hören wir also genauer hin. Und schauen zu wie Adi Stürzel in die höchst unterhaltsamen Abgründe hinter den Fensterläden von Steilzell taumelt. Vom Bauerntheater zur atemlosen Groteske, vom Arztroman zur intelligenten Parodie aufs Groschenheft.
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Auf einer Spanplatte steht das originalgetreue Modell einer Bergkette. Im Maßstab 1:3500. Pappmaché, Puderzucker, Eierschalen, Haferflocken und Griebenschmalz. Eine sanfte Steigung, grün gezuckert, vereinzelt stehen Plastiktannen. Darüber, aus einem Steinhang heraus, erheben sich drei schroffe, ineinander verzahnte Bergmassive. Eine wunderschöne, liebevoll gestaltete Landschaft. Landschaft Nummer Zehn. Bestehend aus Henkerkamm, Galgenspitze und Waisenwipfel.

Herr Oberlechner sieht sich um, betrachtet die aufgestellten Schaukästen, die in den Regalen stehen. Darin: zersprengtes Papier, geschmolzene Bäume. Die Überreste des Höllensteins. Daneben die des Teufelsjochs und der Schnitterbergklamm.

Herr Oberlechner denkt an den Reporter, der ihn heimgesucht hat. Von dem er meint, dass er ihn heimgesucht hat. Das müsste vor ein paar ­Tagen gewesen sein. Vielleicht auch vor Wochen. Irgendwann in dieser Zeit. Herr Oberlechner un­­tersucht das nicht näher.

Der Reporter wollte gehört haben, dass Herr Oberlechner ein Spezialist für Bergtopographie sei und sicher etwas zu den ständigen Murenabgängen sagen könne. Aber das Interview ist dann sozusagen selbst zu einer Mure geworden.

Er hat den Mann vom Radio in den Keller geführt und ihm seine Modelle gezeigt.

„Modelle der Wirklichkeit.“

„Beeindruckend, Herr Oberlechner!“

Der Reporter hat sogleich das Aufnahmegerät eingeschaltet. Und ist direkt eingestiegen in das Interview: „Herr Oberlechner. Sie können anhand Ihrer Modelle Murenabgänge vorhersagen ...“

Anstatt aber etwas Gescheites zu antworten, hat der Oberlechner die Faust gehoben. Ungewöhnlich langsam. Und am höchsten Punkt hat er die Faust geschüttelt wie wenn man einem Lausbub hinterher schimpft, der einem die Schnürsenkel zusammengebunden hat. Und dann ist die Faust brutal im Teufelsjoch eingeschlagen.

Der Reporter ist direkt weggezuckt und hat mit zitternder Stimme in sein Gerät hineindiktiert: „Gleich kommt die Mure.“

Plötzlich hat der Oberlechner eine Axt gehabt. Und der Reporter ist aus der einen Deckung in die nächste hinein.

„Jetzt zeig ich dir mal einen Murenabgang. Und zwar einen, der sich gewaschen hat!“

Mit einem asiatischen Kampfgruß hat der Oberlechner sich den Kittel vom Körper gerissen. Die Knöpfe sind gegen die Wände. Der Reporter hat das Aufnahmegerät wieder abgeschaltet.

„Elendiger! Elendiger!“

Oberlechners Stimme hat sich regelrecht überschlagen. Mehrfach. Speichel ist gespritzt. Volle Ladung auf den Reporter und das Aufnahmegerät.

„Abbrechen?“, hat der Reporter gefragt.

„Abbrechen!“, hat der Oberlechner gebrüllt und dem Höllenstein den Gipfel vom Hals gerissen. Sein Gesicht war rot und aufgebläht.

Der Reporter ist rückwärts die Treppe hinauf und mit großen Schritten aus dem Haus geflüchtet.

Herr Oberlechner verschließt die Erinnerung an den Reporter in einer defekten Schublade. Weil: Kein Schub mehr.

Jetzt zerrt Oberlechner an den Knöpfen. Bis der Kittel fällt. Dann: Kernschmelze, Götterdämmerung, Himmelfahrt. Oberlechner hackt, sprengt große Löcher in die Pappmasse.

„Ihr macht mich nicht kaputt!“, brüllt er.

Sein Kopf droht zu platzen.

„Ihr macht mich nicht kaputt!“

Er zerdrückt einen Hof, ballt ihn zu einer Kugel, zerstampft mit den Füßen einen Wald, wühlt sich dann in die Überreste und liebkost und küsst die Bergtrümmer.

Unten im Keller sitzt der Katzenmeister Wartet auf die Katzengeister Auf dass - фото 8

Unten im Keller sitzt der Katzenmeister Wartet auf die Katzengeister Auf dass sie ihm ein Opfer bringen Und ihm grausig Lieder singen.

Stürzel erwacht aus tiefem Schlaf, legt ein Bein auf die Bettkante, tastet mit dem großen Zeh nach seinen Schlappen.

Vor dem Fenster kriecht Nebel. Es ist kalt. Das Feuer im Kamin ist erloschen, Rosa bereits auf der Pirsch.

Stürzel kratzt sich erst am Sack, dann am Kopf. Er schnuppert an seinem Finger – ein männlicher Automatismus. Immer auf der Jagd: nach Beute, nach neuen Gerüchen.

Wieder ein Tag. Stürzel fühlt sich matt. Seine Träume zertrümmern den Rest an Lebensfreude mit Inbrunst. Er fühlt sich dauerhaft erledigt. Nicht depressiv. Manisch schon. Kaputt auch. Auto kaputt, Motor futsch, geht nur noch das Licht – so in etwa. Den mit Schlafmitteln erzwungenen Schlaf bezahlt er Morgen für Morgen mit ausufernder Agonie.

Augen auf. Das Satellitentelefon schrillt, es lässt nicht nach. In Stürzels Kopf wird eine Nummer gewählt, Bilder rollen, Projektoren werden angeworfen. Stürzel erinnert sich.

Bei der Abschlussprüfung wird am lebenden Schwein praktiziert. Für den Bauern ist das Schwein laufendes Geld. Für den normalen Menschen laufendes Essen. Und für die Wissenschaft ein laufendes Testobjekt.

Das Schwein ist schon ziemlich gar, im übertragenen Sinn. Es rollt mit den Augen und versucht, sich ganz klein zu machen. Es strengt sich richtig an, windet sich, knurrt sogar. Aber es gibt kein Entrinnen für das Schwein, es ist an einem Gynäkologenstuhl fixiert.

In dem nackten Raum liegt eine unsichtbare Schwingung, die die Schritte nachhallen lässt. Alles Gesprochene klingt wie das Echo nach dem Sprung.

„Schweine ähneln dem Menschen – nicht nur was die Hautfarbe angeht.“, erklärt der Professor, der die Prüfung abnimmt. „Bestimmte Bereiche wie Gesichtsausdruck und Nase haben durchaus etwas Menschliches …“

Stürzel nickt.

„So, Stürzel, jetzt zeigen Sie mal wo der Gynäkologe seinen Wolkenpalast hinsetzt.“

Die Sau quiekt.

„Wir wollen Chlamydien feststellen. Was wäre der erste Schritt?“

„‚Grüß Gott‘ sagen.“, sagt Stürzel.

„Und schon ein Punkt weniger. Noch so eine dumme Bemerkung und sie dürfen im Frauenknast praktizieren.“

„Fingerintuitives Hineinfiebern.“, sagt Stürzel.

„Richtig. Und wie sieht das technisch aus?“

„Man führt den Finger etwa 2,5 Zentimeter in die Vagina ein. Tastet erst, ob sich noch Samenflüssigkeit im Luststamm befindet. Das könnte durchaus entzündlich sein …“

„Gut. Also walten Sie …“

Stürzel nähert sich dem Schwein. Ein kurzsichtiger Mensch könnte hier auch auf eine weibliche, etwas wuchtige Person tippen. Vorsichtig tastet sich sein Finger vor, dringt behutsam ein.

Das Schwein fiept.

„Langsam.“, sagt der Professor. „Machen Sie die Sau glücklich.“

Stürzel bewegt seinen Finger langsam vor und zurück.

Der Professor unterbricht sofort: „Gefährlich, Stürzel. Sehr gefährlich! Vor und zurück gibt es nicht in der Gynäkologie, nur einmal schnell ­hinein und dann unauffällig wieder hinaus. Niemals langsam vor und zurück. Da sind Sie schneller im Knast als Sie ein O mit den Lippen formen können.“

„Äha.“, sagt Stürzel.

„Auf so etwas reagieren Frauen,“, sagt der Professor, „wenn man ernst macht. Wenn man etwas simuliert. Da werden die Röhrchen gleich spitz.“

Stürzel schüttelt es.

‚So redet man nicht.‘, denkt er. ‚So redet nur ein geborenes Arschloch, mit Verlaub.‘

Und er notiert gedanklich, dass alle geborenen Arschlöcher in Arschlochnationalparks gehalten und mit Scheiße gefüttert werden sollten.

„Was denkt er denn so angestrengt, dass ihm gleich die Stirnrunzeln platzen?“, fragt der Professor.

Stürzel antwortet nicht, stattdessen macht er brav die Übung. Finger langsam hinein. Nachspüren. Finger schnell wieder hinaus. Der Professor nickt zufrieden.

Dann geschieht etwas Unerwartetes. Das Schwein schläft ein. Einfach so.

„Akute Totalentspannung.“, sagt der Professor. Es klingt bewundernd. „Herr Stürzel. So wie es aussieht, haben Sie das, was wir Fachmänner einen ‚Rosenfinger‘ nennen. Sagt Ihnen der Name Dr. Bernwart von Brühgrübel etwas?“

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