ibidem-Verlag, Stuttgart
Inhalt
Das Buch Das Buch Über diesen als „Hexenprozess“ bekannten Fall gab es bereits seit 1785 viele Veröffentlichungen. Er ist im Buch von Hoops und Ringe, „mißbraucht & verbrannt“, ibidem-Verlag Stuttgart, 2009 erstmals umfangreich anhand aller noch vorhandenen Gerichtsprotokolle und Hinweise bearbeitet und veröffentlicht worden. Über den tragischen Prozess gegen eine 17jährige Frau, die als Hexe verurteilt und hingerichtet wurde, dessen Aktenlage dazu sehr umfangreich ist, berichtet dieser historisch begründete Roman. Dieser Roman fußt auf wahren und folgenschweren Begebenheiten. Er beinhaltet überlieferte Tatsachen, die teilweise übernommen, zum Teil auch frei erfunden sind. Weiterhin stehen darin neben authentischen frei erfundenen Personen, mitunter Aussagen und Hand-lungen ergänzt worden. Die Orte sowie die Namen der in den historischen Texten erwähnten Personen wurden nicht verändert. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Jürgen Hoops von Scheeßel Geschichte des Kirchspiel Scheeßel, Meyer, 1955, Seite 517
Hauptpersonenregister Hauptpersonenregister Familie der Angeklagten Margarethe Meinken, genannt Gretge Angeklagte Mette Meinken, geborene Hoops Gretges Mutter Claus Meinken Gretges Vater Harm Hoops Mettes Bruder Tipke Pape, geborene Hoops Mettes Schwester Tietke Meinken Claus’ Vater Margarethe Meinken, die Alte Claus’ Mutter Catharina Meinken, genannt Trine Gretges Cousine
Glossar Glossar Altenteiler Bauer, der die Führung seines Hofes an seinen Nachfolger übergeben hat Bademutter ortsübliche Bezeichnung für Hebamme Flett Diele mit offener Feuerstelle im Niedersachsenhaus Häusling Bewohner eines kleinen Hauses ohne Ackerland, Häuslingshaus kleines Haus, gehört zu einem Hof Herrenmeier Erbpächter eines Amtshofes Hester kleines Bäumchen Holzklotschen geschnitzte Holzschuhe Kate kleines Haus mit wenig Ackerland Kötner Bewohner einer Kate, welcher meist ein Handwerk (Schneider, Schuster) ausübte MagisterDoktorand mit Studium, z. B. Jurist Pollholz am Waldboden liegendes Astwerk Prieche Empore in der Kirche Rähm Funkenschutz über dem offenen Feuer Schauer überdachter Unterstellplatz für Fuhrwerke snacken Plattdeutsch für „sich unterhalten“ Voller Hof ein ungeteilter Hof, Vollhof Grundriss eines Niedersachsenhauses mit Flett und Diele aus:Gerhard Eitzen, Bauernhausforschung in Deutschland, Seite 240 Abb. 15.2 Maßstab 1:200 Fachwerkhaus aus Wilhelm Bomann, Bäuerliches Hauswesen und Tagewerk im alten Niedersachsen, Seite 6. Abb.4 Zweiständerhaus
Prolog Prolog Der Morgen des 9. September 1664 war gerade angebrochen, die ersten Sonnenstrahlen trafen unschuldig, prickelnd und wärmend das Gesicht der jungen Frau, die ermattet ihre rot unterlaufenen, von Tränen verquollenen Augen aufschlug. Sie hatte in dieser Nacht voller Angst und Verzweiflung kaum geschlafen, allenfalls kurz vor Erschöpfung. Die Holzpritsche im Gefängnis der Rotenburger Burg, indem sie nun schon seit Monaten leben musste, war mehr als ungemütlich, die Zelle dreckig und kalt. Der stroh-gefüllte Sack stellte keine genügende Polsterung auf der hölzernen Pritsche dar. Wie sehnte sie sich nach ihrer kuscheligen Schlafkammer mit dem Daunenbett im elterlichen Bauernhaus in Westeresch, ihrem kleinen Dorf, zurück. Der Gedanke gab ihr für einen Moment ein Gefühl der Sicherheit, und im gleichen Augenblick seufzte sie und wurde traurig, denn ihre Mutter, ihr liebster Mensch auf Erden, lebte nicht mehr. Sie fehlte ihr unendlich. Es würde nie wieder so sein, wie es einstmals war. Dann schreckte sie aus dem Träumen wieder in diese Welt zurück, die sie bald verlassen sollte. Gretge hatte wahnsinnige Angst vor dem, was sie in wenigen Stunden erwartete. Es war ihre eigene Hinrichtung. Sie wollen sie verbrennen, einfach ver-brennen und sie wusste nicht warum. In wenigen Wochen, am Heiligen Abend hätte sie ihren 18. Geburtstag und am 2. Weihnachtstag ihren Tauftag feiern können. Sie wollte so gerne leben, aber sie werden sie nicht leben lassen. Sie wird niemals einen Ehemann und Kinder haben, Enkel auf dem Schoß sitzen sehen, wie ihre Großmutter Margarethe sie auf den Beinen hatte sitzen lassen. Bei ihr hatte sie sich gerne aufgehalten, denn sie war immer im Hause, während die Eltern auf dem Feld oder im Stall arbeiteten. Hier war niemand, sie zu trösten oder in den Arm zu nehmen und mit der Hand liebevoll über das Haar zu streicheln, wie es die Mutter und die Großmutter taten. Gleich würden die neuen, ihr fremden Gefängniswärter kommen, ihr Brot und einen Krug Milch zu bringen. Nach ihrem gescheiterten Fluchtversuch waren die ihr vertrauten Wärter ausgetauscht und die Anzahl der neuen verdoppelt worden. Es sollte die letzte Mahlzeit sein, die sie in ihrem kurzen Dasein zu sich nehmen würde. Die ganze Nacht hatte sie alle Erinnerungen ihres jungen Lebens in Gedanken und Bildern mehrfach durchlebt und dabei sehr viel geweint. ...aus Gerhard Eitzen, Bauernforschung in Deutschland, Seite 416, Abb.A, Zweiständerhaus mit Walmdach, erbaut 1650
Kapitel 1 Die Jahre 1646-1659
Kapitel 2 Die Jahre 1660-1663
Kapitel 3 Das Jahr 1664
Kapitel 4 Tag der Hinrichtung 9. September 1664
Epilog
Über diesen als „Hexenprozess“ bekannten Fall gab es bereits seit 1785 viele Veröffentlichungen. Er ist im Buch von Hoops und Ringe, „mißbraucht & verbrannt“, ibidem-Verlag Stuttgart, 2009 erstmals umfangreich anhand aller noch vorhandenen Gerichtsprotokolle und Hinweise bearbeitet und veröffentlicht worden.
Über den tragischen Prozess gegen eine 17jährige Frau, die als Hexe verurteilt und hingerichtet wurde, dessen Aktenlage dazu sehr umfangreich ist, berichtet dieser historisch begründete Roman.
Dieser Roman fußt auf wahren und folgenschweren Begebenheiten. Er beinhaltet überlieferte Tatsachen, die teilweise übernommen, zum Teil auch frei erfunden sind. Weiterhin stehen darin neben authentischen frei erfundenen Personen, mitunter Aussagen und Hand-lungen ergänzt worden.
Die Orte sowie die Namen der in den historischen Texten erwähnten Personen wurden nicht verändert.
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen
Jürgen Hoops von Scheeßel
Geschichte des Kirchspiel Scheeßel, Meyer, 1955, Seite 517
Hauptpersonenregister
Familie der Angeklagten
Margarethe Meinken, genannt Gretge Angeklagte
Mette Meinken, geborene Hoops Gretges Mutter
Claus Meinken Gretges Vater
Harm Hoops Mettes Bruder
Tipke Pape, geborene Hoops Mettes Schwester
Tietke Meinken Claus’ Vater
Margarethe Meinken, die Alte Claus’ Mutter
Catharina Meinken, genannt Trine Gretges Cousine
Personen aus dem Kirchspiel Scheeßel
Johann Holsten Claus Meinkens Nachbar
Tietke Holsten Johanns Vater
Dorothea Holsten, geborene Müller Johanns Frau
Berend Müller, der Müller Dorotheas Vater
Harm Baden Claus Meinkens Nachbar
Albert Dornemann Pastor bis 1654
Hinrich Meyer Pastor ab 1654
Christoph Wohlberg Jurat, Schmied, Kötner
Johann Jordan Oberförster und stv. Vogt
Hinrich Köster Untervogt
Amtspersonen in Rotenburg
Jost Prott Drost und Oberinspektor
Peter Pabst Amtmann (2.Beamter)
Burghardt Schmidt 1. Amtsschreiber
Читать дальше