Isabel Morf - Satzfetzen

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Die umstrittene Zürcher Kantonsrätin Angela Legler, gerade intensiv mit einem neuen Radwegekonzept für den Kanton beschäftigt, wird erstochen aufgefunden. Zunächst wird ein politisches Motiv vermutet, schließlich war die Politikerin kurz zuvor von einer Parlamentsmitarbeiterin beschuldigt worden, bestechlich zu sein. Oder handelt es sich um eine Beziehungstat? Denn die verheiratete Frau hatte offenbar auch eine Affäre …
Kommissar Beat Streiff ermittelt in alle Richtungen – unterstützt von seiner Freundin Valerie Gut, Besitzerin des Fahrradgeschäfts »FahrGut« im Stadtkreis Wiedikon.

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Lina wollte zu Fuß gehen. Ein bisschen Bewegung und frische Luft würden ihr nach dem langen Tag guttun. Und sie wollte nachdenken. Sie ging das Limmatquai hinunter, blieb ab und zu vor einem Schaufenster stehen. Dann überquerte sie die Rathausbrücke und bog in eine der Altstadtgassen ein, die zum Paradeplatz führten. Auch hier jede Menge Kleiderboutiquen, aber in der obersten Preisklasse. Es wäre Lina nie in den Sinn gekommen, ein solches Geschäft zu betreten, aber sie schaute sich ganz gern an, was ausgestellt war. Dann kombinierte sie Fundstücke aus Secondhand-Läden mit günstigen Warenhausteilen und brachte es fertig, ebenso top auszusehen wie die Frauen in den teuren Sachen, aber zu einem Zehntel des Preises. Heute waren ihre Gedanken woanders. Sie musste morgen im Verzeichnis der Ratsmitglieder nachschauen, wie viele Namen mit P. begannen. Purtscher, Piller, Pfammatter. Pius, Priska, Philipp. Sie wollte die Mappe zu Jenny bringen. Die würde sich freuen. Sie hatte es am liebsten, wenn alles ruhig und geordnet vor sich ging, ohne dass sie irgendwie eingreifen musste. Für Leute, die gern selbstständig arbeiteten, war sie eine ideale Vorgesetzte, aber Entscheidungen von ihr zu verlangen, war nie eine gute Idee.

Es waren nicht mehr viele Leute unterwegs in der Altstadt. Ein paar Meter neben Lina stand ein Paar vor einem Schaufenster, die Frau im Pelz, obwohl es noch gar nicht so kühl war. Wahrscheinlich Touristen, die im Baur au Lac abgestiegen waren.

Plötzlich nahm Lina im Schaufenster, das ein undeutliches Spiegelbild zurückwarf, eine Bewegung hinter sich wahr, dann erhielt sie einen heftigen Schlag. Sie taumelte, spürte, wie ihr die Tasche entrissen wurde. »Halt!«, schrie sie. Sie drehte sich um, aber sah nur noch, wie eine schmale Gestalt in Jeans, schwarzer Jacke und Mütze davonspurtete. Das Ganze hatte nicht mehr als ein paar Sekunden gedauert. Linas Schulter schmerzte und sie fasste sich an die Stirn. Sie war mit dem Kopf an die Scheibe gedonnert, fühlte schon die Beule, die sich bildete. Sie zitterte. Das Touristenpaar war immer noch da, wandte sich aber zum Gehen.

»Hallo«, rief Lina, »haben Sie den Dieb gesehen? Warten Sie doch. Ich bin beraubt worden.«

Der Mann drehte sich um und sagte in gebrochenem Deutsch: »Wir nichts gesehen. Wir Touristen. In der Schweiz viele Drogen. Mit das wir haben nicht zu tun. Komm, Flavia.« Sie entfernten sich rasch.

Lina blieb stehen, unfähig, vernünftig zu denken. Plötzlich bekam sie Angst. Bloß weg aus dieser dunklen, unbelebten Gasse, schnell zum Paradeplatz, wo es Menschen gab und Licht. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie rannte. Am Paradeplatz setzte sie sich erst mal auf eine Bank. Hier schien alles ganz normal. Ein Elfer fuhr ab, in Richtung Bellevue. Ein Dreizehner bog ein. Leute stiegen aus, andere warteten auf den Achter oder den Zweier. Das Touristenpaar war nirgends zu sehen. Vermutlich erholen sie sich in der Savoy Bar bei einem Cüpli von der schockierenden Konfrontation mit der Zürcher Gewaltkriminalität, dachte Lina wütend. Sie versuchte sich zu sammeln. Alles war weg. Geld, Ausweise, Handy, Skizzenblock. Nur die Schlüssel hatte sie noch, die trug sie in der Jeanstasche. Ich muss die Karten sperren lassen, dachte sie, aber ich habe die Telefonnummern nicht dabei und das Telefon ist auch weg. Ich muss Anzeige erstatten. Langsam, mit weichen Knien, ging sie in Richtung Urania, der Hauptwache der Stadtpolizei. Plötzlich blieb sie stehen. Die Mappe mit den 7000 Franken. Das hatte sie in den letzten zehn Minuten völlig vergessen. Konnte das mit dem Überfall zu tun haben? Sollte sie davon bei der Polizei etwas sagen? Sie entschied sich dagegen. Es wäre zu kompliziert, auch noch diese Geschichte aufzutischen.

Sie betrat das Polizeigebäude, wandte sich an den Schalter, der besetzt war, setzte zu einer Erklärung an und merkte beschämt, wie sehr sie zitterte.

»Meine Tasche ist«, begann sie und musste abbrechen, weil ihr plötzlich die Tränen kamen.

»Sind Sie überfallen worden?«, fragte der Beamte und musterte sie.

Lina fasste sich an den Kopf und spürte die Schwellung an ihrer Stirn. Sie nickte und schluckte. Sie kämpfte die Tränen nieder, beschimpfte sich innerlich: Lina, du legst hier keine Heulszene hin, reiß dich gefälligst zusammen, und dann gelang es ihr einigermaßen, geleitet von Fragen des Polizisten, den Tathergang zu schildern und ihre Tasche zu beschreiben.

Große Hoffnungen machte ihr der Beamte nicht. »Gut möglich, dass wir die Tasche finden, aber wahrscheinlich leer«, bedauerte er.

Er nahm das Protokoll auf, das Lina unterschrieb.

»Möchten Sie jemanden anrufen?«, bot er an.

Sie schüttelte den Kopf und ging. Dann stand sie wieder draußen, es war gegen 22.30 Uhr, ohne Geld, ohne Tramabo. Wie sollte sie nach Hause kommen? Hätte sie doch Valerie anrufen sollen? Nein, sie wollte jetzt gar nicht erzählen. Am liebsten hätte sie sich in ein Taxi gesetzt, aber dann würde sie vermutlich in Kürze wieder hier landen, abgegeben von einem empörten Taxifahrer wegen Nichtbezahlen der Fahrt. Laufen wollte sie auf keinen Fall, also kam nur Schwarzfahren infrage. Sie war plötzlich todmüde.

Carlo Freuler schaute in den Garten hinaus. Das Licht in seinem Arbeitszimmer hatte er gelöscht. Das schon fast blattlose Geäst des Apfelbaums hob sich schwarz ab vom durch das Mondlicht etwas helleren Himmel. Kälte strömte ins Zimmer. Angenehme Frische. Von der nahe gelegenen Kirche schlug es 23 Uhr. Zeit hinunterzugehen. Ingrid saß sicher noch im Wohnzimmer und wartete auf ihn. Er schloss das Fenster und machte das Licht an. Das Mansardenzimmer war klein, kaum zehn Quadratmeter. Abgeschrägte Wände. Auf dem Fußboden ein verblichener Teppich. Niedrige hölzerne Bücherregale standen an den Wänden, vor dem Fenster sein Schreibtisch, übersät mit Notizzetteln. In der Mitte ein Computer, kein flacher Laptop, sondern ein massiges, sperriges Ding der vorletzten Generation. Diese wenigen Quadratmeter waren sein Reich. Hier war er wirklich zu Hause. Unten in der Wohnung fühlte er sich eher wie ein Besucher. Sicher, Ingrid, seine Frau, war dort. Aber auch seine Söhne, Fabian und Patrick, die ihm eigentlich fremd waren, gingen ein und aus, hörten Musik, die ihm nicht gefiel, brachten Freunde und Freundinnen mit, von denen er sich gestört fühlte. Als sie klein waren, hatte er sie als unverständliche Wesen empfunden. Kinderspiele langweilten ihn und später war er weiß Gott nicht der Vater gewesen, der ihnen beibringen konnte, Fußball zu spielen. Später, wenn sie größer sind, werde ich mit ihnen Gespräche führen können, hatte er gedacht. Aber bis jetzt war es nicht so gekommen. Der Ältere interessierte sich für Naturwissenschaften, der Jüngere vor allem für Sport. Carlo bezweifelte, dass sie in ihrer Freizeit Bücher lasen.

In die Mansarde hinauf kam niemand außer ihm. Er berührte das dünne Bündel Papier, das er frisch ausgedruckt hatte. Zwei Seiten hatte er in den letzten drei Stunden überarbeitet, eine halbe neu geschrieben. Er arbeitete langsam. Er hatte keine Eile. Irgendwann würde sein Roman fertig sein. Irgendwann würde er sein Buch in den Händen halten. Es würde in den Buchhandlungen ausliegen, von den Feuilletons der bedeutenden Zeitungen rezensiert werden.

Carlo ging hinunter. Ingrid lag im Wohnzimmer auf dem hellen Ledersofa. Das Licht war gedimmt. Die Einrichtung war modern, etwas kühl, viel Glas, wenig Holz. Sie war so, wie es Ingrid gefiel. Carlo überließ derlei Dinge am liebsten ihr, wollte gar nicht damit behelligt werden. Aber manchmal ging ihm doch durch den Kopf, ob seine Passivität nicht ein Fehler war, ob es nicht auch damit zusammenhing, dass er sich am Rand der Familie aufhielt. Hätte er es sich anders gewünscht? Carlo hätte es nicht sagen können. Es war einfach passiert, im Laufe der Jahre, und eine Wende in seinem Leben würde erst möglich sein, wenn sein Roman erschienen war, davon war er überzeugt. Als Ingrid ihn eintreten sah, legte sie ihr Buch weg, streifte die Kopfhörer ab und schaltete den CD-Player aus.

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