Winter: Offen, Zufahrt möglich
Spezialität: Rindstatar mit Spreewaldgurken und das Genussmenü natürlich
Extra: Ein stilvoller, gepflegter Einkehrort im Solothurner Jura
Die Chefin führte zuvor das Bergrestaurant Rumpel in Trimbach. Die «Tiefmatt» war Liebe auf den ersten Blick. Das Haus liegt allein in freier Natur auf 809 Metern über Meer, also meistens über dem berüchtigten Mittellandnebel. Auf der Sonnenterrasse stehen lange Tische, alles wird auf Wunsch auch draussen serviert. Die Karte ist schnell erzählt: Mittags und abends wird auf einer Wandtafel ein Viergangmenü für 58 Franken angeboten, mit Fleisch oder Fisch oder in einer vegetarischen Variante. Es wechselt mindestens einmal wöchentlich. Alles ist hausgemacht aus regionalen Produkten. Auf Wunsch kann man auch nur zwei oder drei Gänge ordern. Den ganzen Tag verfügbar ist die kleine «Einfach-Guet-Karte» mit Süssem, mit Hörnli und Gehacktem, mit Spinat-Quark-Pizokel, mit einem sehr guten Rindstatar mit Spreewälder Gewürzgurken, Basilikum und Knusperbrot. Und am Sonntag gibt es ab 11.30 Uhr bis zur – nur an diesem Tag so frühen – Schliessung um 18 Uhr feine hausgemachte Lasagne.
Auch die Weinkarte ist getreu dem Motto des Hauses «etwas anders». Statt einer gedruckten Karte stehen die Flaschen auf dem Büffet, etwa zwanzig an der Zahl, eine jede mit einem Preisschildchen für den deziweisen Ausschank oder als ganze Flasche. Darunter sind Schweizer Weine, aber auch einige Österreicher. Sarah Imbaumgarten hat Freude am Wein, und diese Freude will sie auch gerne ihren Gästen vermitteln. Den Genussmenschen aus den nahen Städten und Dörfern ebenso wie den Wanderern und Bikern, die gern auf der Jurahöhe einkehren.
In der «Tiefmatt» erwartet den Wanderer ein angenehm-modernes Ambiente. Das feine Rindstatar wird auch tagsüber serviert, und abends empfiehlt Sarah Imbaumgarten ein viergängiges Menü.
Die Wanderung
Rundweg zur Bechburg und Tiefmatt
Von der Postautohaltestelle in Holderbank (ab Balsthal erreichbar) wandern wir gegen Osten zur Bechburg und dann weiter zum Ober Schloss und der alten Bechburg. Von da biegen wir nach rechts ab auf den Jurahöhenweg, der uns zum Gasthaus Tiefmatt führt. Zurück geht es durch Wald und über die Weiden nach Holderbank. Falls das Auto beim Restaurant parkiert wurde, kann man natürlich auch von dort in den Rundweg einsteigen.
Länge:6 km
Wanderzeit:1 Std. 45 Min.
Schwierigkeit:Leicht
Beste Jahreszeit:Ganzes Jahr möglich
Wanderkarte:224 T Olten
Variante:Nahe der Tiefmatt führt ein Wanderweg über den Bergrücken des Roggen hinunter nach Oberbuchsiten, durch das ganze Dorf hindurch und zur südlich gelegenen Zugstation (1 Std.).
Eine weitere Möglichkeit ist der Weg vom Oberschloss durch den Wald, am Restaurant Blüemlismatt vorbei nach Egerkingen und dort zum Bahnhof (Oberschloss–Egerkingen Bahnhof 1 Std. 20 Min.).

LANDGASTHOF FARNSBURG, ORMALINGEN
GLÜCKLICHE SCHWEINE UND RARE WEINE
Schweine springen frei herum, Bisons und Gallowayrinder weiden zufrieden. Die Farnsburg setzt auf glückliche Tiere. Und macht damit auch ihre Gäste glücklich.
Ein Besuch der Farnsburg auf den Jurahöhen des Baselbiets freut alle Tierfreunde und besonders die Kinder. Wo sonst dürfen Schweine und Bisons frei leben, wo sonst werden sie behutsam an den Menschen und den Transport gewöhnt, damit sie, wenn es dann so weit ist, ohne Stress den Weg zum Schlachten antreten? Das Fleisch vom Ormalinger Weideschwein ist besonders gut, besonders saftig und frei von Adrenalin. Das Weideschweinkotelett mit hausgemachter Kräuterbutter und das mit eigenem Schinken und Bergkäse gefüllte Cordon bleu sind im Landgasthof jahraus, jahrein der grosse Renner. Bison und Gallowayrind gibt es dagegen nur von Januar bis März.
Landgasthof und Vinothek Farnsburg
Farnsburgweg 194
4466 Ormalingen
Telefon 061 985 80 35
www.landgasthof-farnsburg.ch www.weinkeller-farnsburg.ch
Hofgut & Hofmetzg Farnsburg
4466 Ormalingen
Telefon 061 983 10 15
www.hofgut-farnsburg.ch
Wann: Restaurant: Mittwoch bis Freitag ab 16 Uhr, Samstagmittag und -abend, Sonntag 11 bis 18 Uhr. Café/Selbstbedienung immer geöffnet. Hofgut-Metzgerei: Freitag und Samstag geöffnet.
Wer: Susann Richter-Dettwiler, Geschäftsführer Norman Weissbach (Landgasthof/Vinothek); Markus und Theres Dettwiler (Hofgut)
Wo: Auto: Via Sissach und Ormalingen zum Landgasthof. ÖV: Postautohaltestelle Buuseregg, von dort 45 Min. zu Fuss. Oder Postauto bis Ormalingen und rund 1 Std. Fussweg (siehe Wanderung).
Winter: Offen (Öffnungszeiten siehe Website)
Spezialität: Kotelett vom Weideschwein
Extra: Der überwältigende Weinkeller mit raren Bordeaux und Sauternes
Die Farnsburg ist eine Oase. Kein Haus stört die Aussicht von der Terrasse, ungehindert schaut man in die Alpen und auf die Weiden. Ein schöner Sommerabend hier draussen ist Idylle pur, aber auch in der Gaststube ist es gemütlich. Weil die Öffnungszeiten beschränkt sind, wurde für Wanderer und Radfahrer ein stets offenes Selbstbedienungscafé eingerichtet. Fünf schöne Zimmer, ein grosser Kinderspielplatz – alles ist da. Susann Richter-Dettwiler ist in fünfter Generation für den Landgasthof zuständig, ihr Bruder Markus Dettwiler betreibt den Bauernhof. «Wir wollen eine ökologisch wie ökonomisch sinnvolle Landwirtschaft. Unsere Tiere sind Lebewesen, wir verzichten strikt auf Futterzusätze, Antibiotika und Hormone», sagt er.
Ein besonderes Eldorado ist die Farnsburg für Weinliebhaber. Mit Begeisterung steigen sie hinunter in einen der grössten begehbaren Weinkeller der Schweiz und suchen die zum Essen passende Flasche aus. Neben Alltagsweinen gibt es je einen Bordeaux-, einen Magnumflaschen- und einen Sauternes-Keller mit einer der weltweit grössten Sammlungen. Ins Staunen gerät man im «Raritätenkeller», wo eine komplette Kollektion von Latour ab Jahrgang 1875 liegt. Norman Weissbach, Geschäftsführer und Sommelier der Farnsburg, hütet und pflegt diesen Keller mit grossem Engagement und viel Herzblut. Bemerkenswert ist die Preispolitik: Die Weine sind im Restaurant auffallend preiswert zu konsumieren, wer sie «über die Gasse» mitnehmen möchte, zahlt 15 Prozent Aufpreis.
Markus Dettwiler umsorgt seine Schweine liebevoll und achtsam. Die «Farnsburg» ist bekannt für das saftige Fleisch ihrer Weideschweine, aber auch für einen exquisiten Weinkeller und die herrliche Aussicht.
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