Drei Tage später. Es schneite und schneite. Luzie, Simon und die anderen Kinder zogen ihre Schlitten die Beethovenstraße rauf und runter. Als es dunkel wurde und Luzie nach Hause wollte, zog Simon sie am Ärmel beiseite. „Wir verreisen. Aber sag‘s nicht weiter. Hier, pass gut auf ihn auf!“ Und Simon zog seine Maus Sancho aus der Jackentasche. „Kannste haben. Mutter will nicht, dass er im Zug mitfährt.“ Er nahm Luzies Hand und setzte die Maus darauf. Luzie, die einem Reflex folgen und im ersten Moment wegrennen wollte, besann sich. Sie begriff, was Simon ihr da für ein Geschenk machte. Das war nicht nur ein kleines Nagetier, sondern viel mehr – nämlich Freundschaft. Und sie wurde traurig, weil sie fühlte, dass Simon nicht mehr nach Deutschland zurückkehren würde.
Am nächsten Tag kam Simon nicht mehr zum Spielen auf die Straße. Luzies Mutter kaufte für die Maus einen Käfig. Die ganze Familie freute sich über die Kapriolen des kleinen Kerls, der noch ein langes und vergnügtes Mäuseleben hatte.
Und Simon? Er und seine Mutter hatten Deutschland verlassen. Sie emigrierten in die USA, wo Simons Vater an einer Tankstelle jobbte. Später dann arbeitete er als Bibliothekar und eröffnete sogar einen kleinen Buchladen, in dem er hauptsächlich deutsche Literatur anbot.
Das war die Geschichte von Luzie, Simon und der Maus Sancho. Natürlich hatte die Sache noch ein Nachspiel für den Krummziebel Josef und mich. Denn der Nikolaus hatte schnell bemerkt, dass es kein Feuer war, das am Heiligabend die Backstube zum Rauchen brachte. Und natürlich hatte er sofort mich im Verdacht, die ganze Sache ausgeheckt zu haben. Josef hatte Courage und gestand ebenfalls seine Teilnahme an dem Coup. In ungewohnter Sanftmut drückte der Chef ein Auge zu. Statt der Treppe hatten wir nur die Backstuben zu reinigen, eine lästige Aufgabe, die aber nur bis zum 1. Dezember des folgenden Jahres dauerte. Während dieser Prozedur hatten wir viel Zeit zum Nachdenken, und wir beobachteten die Ereignisse auf der Erde. Und wir schmiedeten Pläne. Da war zum Beispiel die Bäckersfrau, die …
Aber das ist eine andere Geschichte.
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