Michael van Orsouw - Luise und Leopold

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Kronprinzessin Luise und Erzherzog Leopold von Österreich-Toskana sorgen mit einer Nacht-und-Nebel-Aktion für Schlagzeilen. Die Geschwister stehlen sich im Dezember 1902 aus der Habsburgerresidenz und flüchten von Salzburg nach Zürich, wo sie im Hotel Bellevue absteigen. Der Skandal am Hof Kaiser Franz Josephs ist perfekt: Schliesslich lässt Luise Ehemann und fünf Kinder zurück. Die Reporter der internationalen Presse und die Agenten der Geheimdienste
haben alle Hände voll zu tun.
Denn die beiden Adligen sind verliebt: Luise in André Giron, den acht Jahre jüngeren Lehrer ihrer Kinder; Leopold in Wilhelmine Adamovic, eine ehemalige Prostituierte. Mit ihrem Schritt sagen sich die Royals vom Hof los. Sie verzichten auf Titel und Rang, pfeifen auf Familienehre, Prunk und Pomp – und brechen mit allen Erwartungen. Am Bodensee, in Zug, Florenz und gar auf dem Monte Verità suchen sie ihr Glück, doch das gelingt mehr schlecht als recht. Nach dem Untergang des Habsburgerreichs und wahrhaft rasanten, ereignisreichen Lebensjahren sterben sie verarmt und einsam.

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Sie lässt sich ein Kruzifix und einen Betschemel bringen, was sogar den Weg in eine Wiener Zeitung findet, die dazu schreibt: «Woraus auf den Beginn der reuigen Einkehr zu schliessen ist.» Die ärztliche Betreuung von Luise übernimmt nicht irgendein Assistenzarzt, sondern der 55-jährige Auguste Forel, eine anerkannte Kapazität seines Fachgebiets. Rechtsanwalt Lachenal hofft sehr darauf, dass der Psychiater eine Unzurechnungsfähigkeit diagnostiziert. Das könnte er dann vor Gericht zu ihrer Entlastung vorbringen.

Ein offensichtlicher Abstieg

Forel trifft Luise mehrmals und führt lange Gespräche mit seiner prominenten Patientin, um ein fundiertes Gutachten zu erstellen. Darin beginnt er mit ihrer Kindheit, die sie mit Bruder Leopold und acht jüngeren Geschwistern mehrheitlich in Salzburg verbracht hat. Die Kinder bekamen den offensichtlichen Abstieg ihres Elternhauses und den Bedeutungsverlust fatalerweise mit. Den Grossvater mütterlicherseits, Ferdinand Karl III. von Bourbon, kennen Luise und Leopold nur aus Erzählungen: Dieser war Herzog von Parma, regierte aber dermassen reaktionär und willkürlich, dass er sich sehr unbeliebt machte. Er liess Aufrührer öffentlich auspeitschen oder gleich hinrichten; prompt erdolchte ihn 1854 ein Unbekannter auf offener Strasse in Parma. Zuvor war schon sein Schwiegervater einem Attentat zum Opfer gefallen. Wenig später ging das Herzogtum Parma der Familie verloren. Kurz und schlecht: Luises Familiengeschichte mütterlicherseits ist gespickt mit sehr tragischen Ereignissen.

Aber auch die väterliche Verwandtschaftsseite hatte wenig Glück. Luises und Leopolds Vater, Ferdinand IV., erlebte den Niedergang der österreichischen Herrschaft in Italien hautnah. Dessen Vater – also der Grossvater von Luise und Leopold – hatte die Toskana noch allein regiert. Doch nach den Revolutionen 1847/48 musste er sein Herrschaftsgebiet verlassen, um dann knapp ein Jahr später, nach einer Art Konterrevolution, zurückzukehren. Doch 1859 war seine Zeit in Florenz endgültig abgelaufen, er dankte ab, zugunsten seines ältesten Sohnes Ferdinand IV.

Luises und Leopolds Vater regierte als Grossherzog der Toskana gar nie, sondern musste zusehen, wie sich die Toskana mittels Volksabstimmung dem Königreich Sardinien anschloss. Damit endete die Herrschaft des Hauses Habsburg-Lothringen-Toskana endgültig, und Ferdinand IV. zog nach Salzburg um.

Um es auf den Punkt zu bringen: Der Grossvater war der Totengräber ihrer Herrschaft über die Toskana, der Vater der Nachlassverwalter – aber Luise und Leopold waren damals noch nicht einmal geboren. Dennoch prägte diese Vorgeschichte ihre Kindheit und die Position ihres Familienzweigs innerhalb des Hauses Habsburg.

Nach den Wirren in Italien war Luises Vater, der Grossherzog, ohne Reich und ohne Macht, zwar erst 33-jährig, aber bereits ein gebrochener Mann. Er hatte obendrein noch seine erste Frau im Kindsbett verloren und stand jetzt da mit einer zehnjährigen Tochter. Er lernte Alicia von Bourbon kennen, die er zu seiner zweiten Frau machte; Ferdinand wollte ihr etwas bieten, aber mehr als den Ehrentitel «Grossherzog der Toskana» hatte er nicht vorzuweisen. Sein Verwandter, Kaiser Franz Joseph, hatte Erbarmen und hielt ihm den Nordtrakt in der Salzburger Residenz zu, der seither «Toskaner Trakt» heisst. Hier liess sich Ferdinand mit Alicia nieder, und hier kamen dann 1868 Leopold und 1870 Luise zur Welt. Sie wuchsen in einer merkwürdigen Scheinwelt auf.

Denn ihr Vater, familienintern «Nando» genannt, konnte nicht akzeptieren, dass er ein Herrscher ohne Reich war. Er hielt krampfhaft am grossspurigen Leben eines Grossherzogs fest. Das zeigte sich beispielsweise darin, dass er sich in Salzburg einen ganzen Hofstaat hielt, wie sein Vater zuvor in Florenz, nur dass die hohen Beamten überhaupt keine Funktionen mehr ausübten. So beschäftigte Nando einen Obersthofmeister, eine Kanzlei mit mehreren Sekretären, unzählige livrierte Lakaien, uniformierte Wachposten, und beim Glockenspielturm war im Vorbau eine ganze Wachkompanie im Einsatz. Diese zeigte mit martialischen Trommelwirbeln und Fanfarenstössen der ganzen Welt die Ankunft von Mitgliedern der erzherzoglichen Familie an.

Nur hörte niemand mehr zu.

Das ganze Getue war überholt.

Überlieferte Traditionen ohne Inhalt.

Und dementsprechend hohl.

Auch kulinarisch mochte Nando nicht zurückstecken. Er genoss toskanisches Essen, grosse Empfänge und opulente Gelage; dazu liess er immer wieder meterhohe Tonurnen mit feinstem Olivenöl aus der Toskana nach Salzburg bringen. Bei grossen Festen und Bällen ging es im Toskaner Trakt der Salzburger Residenz sehr prunk- und glanzvoll zu und her: Niemand sollte den Bedeutungsverlust des Hauses Österreich-Toskana bemerken. Luises Mutter Alicia trug rauschende Roben von teuren Schneidern und edelsten Schmuck; schliesslich gehörte ihr das legendäre Brillantenhalsband von Marie Antoinette, der einstigen Königin von Frankreich.

Ein hohes Lebensideal

Wenn Nando nach aussen grosszügig bis grössenwahnsinnig wirkte, gab er sich gegenüber seiner Tochter aus erster Ehe und seinen zehn Kindern aus zweiter Ehe ausserordentlich knausrig. Die Kinder wuchsen ohne Luxus auf, mehr noch: Nando pries die Einfachheit, die er selbst so gar nicht lebte, als grosse Tugend und als hochzuhaltendes Lebensideal. So mussten sich die Kinder mit einer einfachen Kammer und einem schmalen Bett, mit einem dünnen Kopfkissen und einer einzigen Decke für Sommer und Winter begnügen, während ihre Cousins und Cousinen ganze Schlossflügel mit eigenen Bediensteten bewohnten.

Nando liess Leopold, Luise und ihre Geschwister jeden Morgen mit eiskaltem Wasser abduschen, was er als hygienisch und charakterbildend erachtete. Er geisselte jede Art von Verweichlichung, was seine Kinder zu spüren bekamen; sie mussten jeden Morgen pünktlich antreten, um zu turnen; erst danach, um 7 Uhr, gab es Frühstück. Der Tag der Kinder war minutengenau getaktet. Nach dem Frühstück stand eine halbe Stunde Spielen auf dem Programm. Dann, Punkt 7.55 Uhr, begann der Unterricht; um 12 Uhr gab es Mittagessen, hinterher einen Spaziergang. Von 14 bis 17 Uhr war wieder Lernen angesagt. Danach versammelten sich alle im Salon, um den Eltern in aller Förmlichkeit zu begegnen und sie mit einem Handkuss zu begrüssen. Das Abenddiner dauerte bis 19 Uhr, um 20 Uhr war Zeit, zu Bett zu gehen.

Luise und Leopold durchlebten keine glückliche Kindheit. Leopold nennt das Aufwachsen unter diesen Umständen «mehr Zwingburg als Fürstenschloss», während Luise meint: «Meine Kindheitserinnerungen knüpfen sich an die dunkle, traurige Residenz, die bedrückend auf mein Kindergemüt wirkte, ein Wohnsitz, grossartig und vornehm zwar, aber von unwohnlicher Steifheit.»

Über diese Kindheit wird Luise eingehend mit ihrem Psychiater Auguste Forel gesprochen haben. Das Aufrechthalten der Fassade, hinter der keine Gebäude mehr stehen, dürfte in dem Kind, das Luise damals in Salzburg war, widersprüchliche Gefühle ausgelöst haben. Ihre Eltern gaben vor, wichtige Royals zu sein, aber sie waren es längst nicht mehr, sie führten eine Art Geisterhof.

Forel verwendet in seinem Gutachten die Sprache des Fachmanns: Um Luise zu verstehen, müsse man ihre Familie mit der dort vorkommenden «Inzucht mit der erwähnten, zu impulsiven Handlungen führenden Charaktereigentümlichkeit berücksichtigen, welche vielfach bekanntlich zu ausgesprochenen Psychopathien ausarten». Kurz gesagt: Das Aufwachsen in einem solchen Umfeld macht krank.

Dennoch galt Luise als ein ausgesprochen munteres, heiteres Kind, das sich dem höfischen Gehabe nicht unterordnen wollte, gerade weil die Salzburger Residenz offensichtlich schon an allen Ecken und Enden knirschte und morsch war; der ganze Prunk und Pomp war nur noch brüchige Fassade. «Ihr Wesen», bilanziert Forel, «war von einer in Hofkreisen sehr ungewohnten Burschikosität, welche sich keiner Etikette fügen wollte und bei ihren Eltern auch nicht fügen musste.» Sie wird verwöhnt, gehätschelt und flüchtet in Fantasiegebäude, um den Widersprüchen der Gegenwart zu entkommen. Deshalb entwickelt sie einen «Hass gegen alle Pedanterie, allen Formalismus und alle Heuchelei». Sie gibt sich impulsiv und spontan, wenn Zurückhaltung angesagt ist; sie benimmt sich vorlaut und witzig, wenn Diplomatie gefragt wäre; sie entschwindet in romantische Vorstellungen, wenn sie auf dem Boden der Realität erwartet wird. Sie erfüllt keine der in sie gesetzten Erwartungen.

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