Sascha Bechmann - Sprachwandel - Bedeutungswandel

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Eine Einführung für Studienanfänger zum Sprach- und Bedeutungswandel.
Der Band erläutert die Grundbegriffe und -prinzipien des Sprach- und Bedeutungswandels und vermittelt wissenschaftlich fundiertes Grundlagenwissen zum Thema. Er eignet sich sehr gut als Basis für ein einsemestriges Grundseminar.
Das Buch bietet Studienanfängern eine verständlich geschriebene Einführung mit «Warming-up-Fragen», Leitsätzen und Übungsaufgaben.

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Was diese vitalistische MetapherMetapher vom lebendigen Organismus auf den ersten Blick zunächst einmal sinnvoll und richtig erscheinen lässt, ist der beobachtbare Umstand, dass sich Sprache ständig wandelt. Aus der Dynamik von Sprachen könnte man schlussfolgern, dass in ihnen eine vitale Kraft steckt, dass Sprachen also leben. Die Entwicklung von Sprachen könnte man dieser Sichtweise folgend als eine Art EvolutionEvolution bezeichnen, als einen Prozess also, der zu einer steten Weiterentwicklung der Sprache beiträgt. Ein Blick auf die zuvor im ersten Kapitel umrissene historische Entwicklung des Deutschen aus einer indogermanischen Ursprache würde diese These greifbar machen: Wie anhand eines Familienstammbaums lässt sich die Entwicklung der deutschen Sprache zurückverfolgen. Mehr noch: Wir erkennen auch Verwandtschaften und können sogar abstufen, mit welcher Sprache das Deutsche enger und mit welcher es entfernter verwandt ist.

Nun hat diese Theorie einen entscheidenden Haken, weshalb eine organizistische Sprachbetrachtung in der Linguistik zwar in den letzten 150 Jahren intensiv diskutiert wurde und bis heute außerhalb der Sprachwissenschaften im Alltagsverständnis vom Werden und Wandel der Sprachen noch weit verbreitet ist, zur Erklärung des Sprachwandels aber nicht taugt. Der Haken liegt darin, dass eine solche Einschätzung dessen, was Sprache ist, den Sprecher mit seinen Handlungsmöglichkeiten außen vor lässt: „Der Wandel wurde [und wird in einer solchen Konzeption] als ein ausschließlich naturgesetzliches Phänomen angesehen“ (KELLER/KIRSCHBAUM 2003: 126). Vernachlässigt man nun aber die Sprachbenutzer, müssten Sprachen auch aus sich selbst heraus lebensfähig sein; schließlich ist ein Organismus ein in sich geschlossenes System. Dies trifft auf Sprachen jedoch nicht zu.

[bad img format] AUGUST SCHLEICHER (1821—1868)

war ein deutscher Sprachwissenschaftler. Er gilt als Begründer der Stammbaumtheorie in der vergleichenden Sprachforschung und als Mitbegründer der Indogermanistik.

SCHLEICHER ging davon aus, dass sich die Prinzipien der Evolutionsbiologie, die im 19. Jahrhundert populär wurden, auch auf die Entstehung und die Entwicklung von Sprachen übertragen ließen. In Form eines Stammbaums rekonstruierte SCHLEICHER die Sprachen der indogermanischen Sprachfamilie aus einer indogermanischen Ursprache.

Seine Sprachphilosophie gründet auf der Annahme, die Methodik der Sprachwissenschaft müsse derselben Methodik folgen, welche auch die Naturwissenschaften anwenden.

Die Stammbaumtheorie gilt als richtungsweisende Leistung SCHLEICHERs für die Indogermanistik und ist noch heute von sprachhistorischem Wert.

Die Vorstellung, dass Sprache ein lebendiger Organismus sei, wurde insbesondere im 19. Jahrhundert von der Mehrzahl der Sprachwissenschaftler vertreten. Erst WILLIAM DWIGHT WHITNEY lehnte ein solches Konzept ab und vertrat die wesentlich plausiblere These, dass Sprache kein NaturphänomenPhänomeneNatur-, sondern ein sozial bestimmtes Konstruktsei. Nicht verborgene vitalistische Konzepte im Sinne naturwissenschaftlicher Festlegungen bestimmen das Wesen der Sprache. Sprachen werden vielmehr geprägt durch die Sprecher, die Sprachen zu ihren Zwecken verwenden.

Diese neue und bis heute akzeptierte Sichtweise wirft allerdings dann ein Problem auf, wenn man die Rolle des Sprechers überbewertet. Sie könnte nämlich dazu verleiten, den Sprecher gewissermaßen zum Konstrukteur oder Schöpfer der Sprache und aller sprachlichen Veränderungen zu überhöhen. Dieser Eindruck ist falsch, weil man in einer Dichotomie gefangen ist, die nur NaturphänomenePhänomeneNatur- auf der einen und ArtefakteArtefakt auf der anderen Seite kennt: Entweder ist etwas ein natürliches Phänomen oder es ist vom Menschen gemacht. Was ist daran falsch? Nun, Sprache ist vom Menschen ‚gemacht‘, aber auf eine andere Art und Weise als beispielsweise ein Uhrwerk vom Menschen gemacht ist. Während das Uhrwerk das Ergebnis menschlicher Planung ist, ist die Sprache ungeplantes Ergebnis menschlicher Handlungen. Ich komme weiter unten auf diesen zentralen Gedanken noch einmal zurück.

Halten wir zunächst fest:

[bad img format]Sprache ist weder ein natürlicher Organismus noch das Resultat menschlicher Planung. Sprache ist das Ergebnis menschlicher Sprachverwendung. Dasselbe gilt auch für den Sprachwandel.

Folglich ist eine SprachauffassungSprachauffassung, die den Sprecher nicht berücksichtigt und stattdessen von Naturgesetzen ausgeht, für die Erklärung des Wesens und der Veränderungen von Sprache nicht nützlich. Stattdessen lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen, wie eine Sprache beschaffen ist, damit wir sie für unsere Zwecke nutzen können. Sehen wir uns also im Folgenden an, welche Eigenschaften es sind, die Wörter und Sätze zu geeigneten Mitteilungsmitteln für uns machen.

2.2.2 Ist Sprache ein Zeichensystem?

Mit der Frage, aus welchen Elementen Sprachen bestehen, werfen wir einen strukturalistischen Blick auf unseren Gegenstandsbereich. Zugleich ist die Überlegung, wie etwas beschaffen ist, untrennbar verknüpft mit dem Nachdenken darüber, wozu etwas da ist. Wenn wir beispielsweise wissen, wie die Anatomie des Herz-Kreislauf-Systems aussieht, können wir leicht beantworten, wozu wir dieses System haben und was es in unserem Körper macht.

Grob gesagt dient uns Sprache dazu, uns in der Gesamtgesellschaft, in der wir leben, untereinander möglichst ohne Missverständnisse verständigen können. Dazu verfügen alle Sprecher in dieser Sprachgemeinschaft über dieselben Wörter und Zeichen, also über dasselbe Lexikonund dieselbe Grammatik. Als Sprachforscher würde man sagen: Alle Sprachbenutzer können auf denselben gemeinsamen Zeichenvorratzurückgreifen und kennen die Regeln, nach denen diese Zeichen miteinander verbunden werden. Man nennt die gemeinsam gesprochene Sprache einer Sprachgemeinschaft GemeinspracheGemeinsprache und grenzt sie von SondersprachenSondersprache ab, die nur von einigen Sprechern gesprochen und verstanden werden (z.B. Fachsprachen).

Dass es in WirklichkeitWirklichkeit gar nicht so etwas wie die eine Sprache gibt, die wir alle gemeinsam sprechen, wissen Sie sicher aus Ihrer eigenen Lebenserfahrung. Sie werden mit Ihrem Automechaniker anders sprechen müssen, als Sie das möglicherweise an der Universität mit Professoren für nötig halten: Das Variieren mit den Mitteln aus Ihrem sprachlichen Repertoire dient situationsbezogen der einfacheren und besseren Verständigung oder es dient sozialen Zwecken (z.B. dem Imponieren oder dem Vermitteln eines bestimmten Eindrucks von Ihrer Person). Insofern gibt es Schnittmengen, aber es gibt kaum den Fall, dass zwei Sprecher über exakt denselben Zeichenvorrat verfügen. Das gilt auch für die Regeln, nach denen diese Zeichen zusammengesetzt werden. Auch hier sind die Kenntnis und die Beherrschung von grammatischen Regeln ungleich ausgeprägt.

Das Sprachvermögen und insbesondere der Wortschatzder Menschen unterscheiden sich dabei je nach sozialer oder regionaler Herkunft und Bildung. Schätzungen zufolge umfasst die deutsche Sprache zwischen 300000 und 500000 Wörter – und sie wandelt sich ständig. Fast täglich gelangen neue Wörter in unsere Sprache und genauso schnell und häufig verschwinden Wörter, weil wir sie nicht mehr verwenden. Modewörter oder moderne Wortneuschöpfungen wie z.B. das im Jahr 2014 gewählte „Unwort“ des Jahres Lügenpresse sind solche transitorischen, also vorübergehenden Erscheinungen. Unmöglich ist es, den gesamten Wortschatz der GemeinspracheGemeinsprache zu beherrschen. Auch wenn Sie noch so gebildet sind, werden Sie vermutlich nicht mehr als 100000 Wörter kennen, wobei Sie noch lange nicht alle diese Wörter tatsächlich benutzen. Die Sprachwissenschaft geht davon aus, dass ein durchschnittlicher Erwachsener zwischen 8000 und 16000 Wörter aktiv gebraucht; die große Mehrheit der Sprachbenutzer kommt wohl mit rund 5000 Wörtern aus.

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