Handbuch Jüdische Studien

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Die Jüdischen Studien umfassen alle Gebiete, die für die Erforschung der jüdischen Geschichte, Philosophie und Religion von Bedeutung sind.
Jüdische Religion und Kultur haben tiefe Spuren in der deutschen und europäischen Geschichte, Philosophie und Literatur hinterlassen. Auch waren sie beeinflusst vom wechselhaften Verhältnis der jüdischen und christlichen Religionen, das bisweilen ein tolerantes Miteinander ermöglichte, andererseits jedoch zu Verfolgung, Hass und – wie in Deutschland im 20. Jahrhundert – zum Genozid führte.
Das Handbuch versucht, entlang einzelner Begriffe wie Ritual, Aufklärung, Diaspora, Sefarad / Aschkenas oder Zionismus sowie verschiedener Forschungsgebiete wie Philosophie, Mystik, Recht oder Ökonomie, Einblicke in die Geschichte des Judentums zu geben.

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R. Jochanan sagte im Namen R. Joses: Woher, dass der Heilige, er ist gesegnet, betet? – es heißt: ‚ich werde sie in meinem Bethause erfreuen‘ (Jes 56,7). Es heißt nicht ‚ihrem Bethause‘, sondern ‚meinem Bethaus‘, woraus zu entnehmen ist, dass der Heilige, er ist gesegnet, betet. Was betet er? Es möge mein Wille sein, dass meine Barmherzigkeit meinen Zorn bezwinge, dass sich meine Barmherzigkeit über mein Maß [des Gesetzes] wälze, dass ich mit meinen Kindern nach der Eigenschaft der Barmherzigkeit verfahre und dass ich ihrethalben nicht streng urteile. 46

Das soll er insbesondere an den jüdischen Festen beten. Das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana, das zugleich der Teschuwa, der Umkehr zu Gott gilt, dauert zwei Tage. Die rabbinische Erklärung für die beiden Tage ist nicht dem Umstand geschuldet, dass man in der Diaspora nicht genau wissen konnte, wann der Neumond über dem Land Israel zu sehen ist – und darum wie auch bei anderen Festen zwei Tage veranschlagte. Vielmehr begründeten die Rabbinen die zweitätige Festdauer des Neujahrsfestes mit der Vorstellung, dass Gott am ersten Tag im Zeichen des strengen Gesetzesmaßes richte, welches aber am zweiten Tag zugunsten seiner Barmherzigkeit weiche. 47

In so gut wie allen Geschichten des ersten Buches Mose kommen beide Namen Gottes vor. Wenn etwa Noah „Gnade bei JHWH“ gefunden hat, 48die Sintflut jedoch im Zeichen von Elohim geschieht, 49oder wenn später Abraham seinen Sohn Isaak opfern soll, die Erzählweise mehrfach zwischen Elohim und JHWH wechselt, 50gibt das Anlass zu Deutungen über die jeweilige Beschaffenheit des göttlichen Verhaltens.

Eine gebräuchliche Art des Midrasch ist es, einen Vers der Tora im Lichte eines anderen Schriftverses zu lesen. Die Folge hiervon ist die Gleichzeitigkeit aller Schriftverse.

Ein Anhänger einer anderen Religion sprach zu R. Abahu: Es heißt: ‚ein Loblied Davids, als er vor seinem Sohne Absalom floh‘ (Ps 3,1) und weiter heißt es: ‚ein Lied Davids, als er vor Saul in die Höhle floh.‘ (Ps 57,1) Welches Ereignis geschah zuerst? Das Ereignis mit Saul geschah ja zuerst, somit sollte er doch dieses zuerst geschrieben haben!? Dieser erwiderte: Euch, die ihr das Nebeneinanderstehen [von Schriftstellen und Gesetzen, die nicht zusammengehören, EK] nicht zur Forschung verwendet, ist dies unerklärlich, uns aber, die wir das Nebeneinanderstehen zur Forschung verwenden, ist dies erklärlich. R. Jochanan sagte nämlich: Wo ist das Nebeneinanderstehen aus der Tora zu entnehmen? – es heißt: ‚nebeneinander stehen sie für immer und ewig, gemacht zu Treue und Recht‘ (Ps 111,8). 51

Eklatante Widersprüche, etwa über Zeitangaben in der Bibel, können damit gelöst werden. Es gilt: „Es gibt kein Vorher und Nachher in der Tora.“ 52In diesem unbedingten Jetzt des Textes löst sich die Linearität des Tanach weitgehend auf. Danach erzählt er keine abgeschlossene Geschichte im Rückblick – beginnend mit der Schöpfung, endend mit der Rückkehr der Exilanten aus Babylonien. Vielmehr wirkt er in einer immerwährenden Gleichzeitigkeit aller Schriftverse auch in der Gegenwart – sind der Auszug aus Ägypten nicht nur eine Erinnerung und die Begegnung mit Gott am Sinai keine Sache der Vergangenheit, sondern vielmehr Momente, die immer wieder geschehen. In diesem nichtlinearen Bewusstsein entsteht die immerwährende Wirkmacht der Tora durch ihre Auslegung.

Den Rabbinen war klar, dass ihr Verständnis der Tora zu Erkenntnissen führte, die sich vorangegangene Generationen niemals vorgestellt hätten. Eine talmudische Erzählung über Moses, der das Lehrhaus besucht und nichts versteht, drückt das rabbinische Bewusstsein über die eigene Originalität aus:

R. Jehuda sagte im Namen Raws: Als Moses in die Höhe stieg, traf er den Heiligen, er ist gesegnet, dasitzen und die Buchstaben [der Tora] mit krönchenhaften Verzierungen [tagim] schmücken. Da sprach er zu ihm: Herr der Welt, wozu ist das nötig [ist die Tora nicht schon vollständig]? Er erwiderte: Es ist ein Mann, der nach vielen Generationen sein wird, namens Akiva ben Josef; er wird dereinst über jedes Häkchen Haufen über Haufen von Lehren vortragen. Da sprach er vor ihm: Herr der Welt, zeige ihn mir. Er erwiderte: Wende dich um. Da wandte er sich um und setzte sich hinter die achte Reihe [der Schüler Rabbi Akivas im Lehrhaus]; er verstand aber ihre Unterhaltung nicht und war darüber bestürzt. Als jener zu einer Sache gelangte, worüber seine Schüler ihn fragten, woher er dies wisse, erwiderte er ihnen, dies sei eine Mose am Sinai überlieferte Lehre. Da wurde er beruhigt. 53

Die neue Tora war also noch im Radius der dereinst am Sinai empfangenen Tora; die krönchenhaften Verzierungen an den Buchstaben wiesen schon damals in die zukünftigen mündlichen Lehren. Rabbi Jischmael werden 13 hermeneutische Regeln zugeschrieben, nach denen die Tora ausgelegt werden kann. 54Dass die spekulative Freiheit des Midrasch auch Gefahren birgt, war den talmudischen Rabbinen bewusst. Die berühmte Geschichte über den PaRDeS, das „Paradies der rabbinischen Exegese“, warnt davor, sich zu verlieren. Das Wort PaRDes wird als ein Akronym der vier Möglichkeiten gesehen, nach denen ein Vers oder ein Wort der Tora ausgelegt werden kann. P steht für Pschat/der „einfache Sinn“ – R für Remes/das unverhoffte „Zeichen“ innerhalb einer Formulierung – D für Drasch/die „Auslegung“ – und S für Sod/das „Geheimnis“ eines Wortes oder Satzes.

Die Rabbanan lehrten: Vier traten in den PaRDeS ein, und zwar Ben Asai, Ben Soma, Acher und Rabbi Akiva. Rabbi Akiva sprach zu ihnen: Wenn ihr an die glänzenden Marmorsteine herankommt, so saget nicht: Wasser, Wasser [die Scheide zwischen dem unteren Himmel 55und den oberen Himmeln], denn es heißt: ‚wer Lügen redet, soll vor meinem Angesichte nicht bestehen‘. (Ps 101,7) Ben Asai schaute [d. h. er vertiefte sich zu sehr] und starb. Über ihn spricht die Schrift: ‚kostbar ist in den Augen des Ewigen der Tod seiner Frommen.‘ (Ps 116,15) Ben Soma schaute und kam zu Schaden [er wurde irrsinnig]. Über ihn spricht der Schriftvers: ‚hast du Honig gefunden, so esse, was dir genügt, dass du seiner nicht satt werdest und ihn ausspeiest‘. (Spr 25,16) […] Acher haute junge Triebe nieder [er wurde Atheist]. Über ihn spricht die Schrift: ‚gestatte deinem Munde nicht, deinen Leib in Schuld zu bringen‘. (Eccl 5,5) 56[…] Nur Rabbi Akiva stieg in Frieden hinauf und kam in Frieden herunter. Über ihn spricht die Schrift: ‚zieh mich dir nach, lass uns laufen‘ (Hld 1,4). 57

Mindestens zwei Stimmen in der halachischen Diskussion

Dem rabbinischen Diskurs kam es offensichtlich nicht darauf an, die eine einzig geoffenbarte Wahrheit herauszufinden. Das gilt nicht nur für die aggadische Exegese, sondern auch für die Diskussion über die Halacha, die jüdische Rechts- und Gesetzestradition.

Warum erwähnt man die Worte Schammais und Hillels auch dann, wenn sie aufgehoben wurden? Um die kommenden Geschlechter zu belehren, dass niemand auf seiner Meinung beharren solle, da doch die größten Lehrer nicht auf ihrer Meinung beharrten. Und warum erwähnt man die Ansicht des Einzelnen gegen die Mehrheit, da doch die Halacha nur nach den Worten der Mehrheit entschieden wird? Damit, wenn einem Gerichte die Ansicht des Einzelnen einleuchtet, es sich darauf stützen könne. 58

Noch einmal zur Struktur des rabbinischen Schrifttums: Die „schriftliche Tora“ ist die Basis des Tanach. Ihm zugeordnet sind die Midraschim, die rabbinischen Auslegungen. Die ursprünglich „mündliche Tora“, d. h. die Mischna mit ihren sechs Ordnungen von Gesetzessammlungen, ist wiederum die Basis des Talmuds, auf den im Folgenden noch eingegangen wird. Beide – Midraschim und Talmud – überschneiden sich bis zu einem gewissen Grad und das sowohl in den Diskussionen mit aggadischen, d. h. erzählerischen Beispielen, als auch den Diskussionen über die Halacha, die jüdische Gesetzespraxis.

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