Roland Wenzlhuemer - Globalgeschichte schreiben

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Mit dem schnell wachsenden Zuspruch, den die Globalgeschichte in der historischen Forschung findet, haben sich auch ihre Ansätze und methodischen Zugänge vervielfacht. Dieses Lehrbuch verbindet erstmals zentrale Begriffe der Geschichtswissenschaft mit konkreten Beispielen aus der Praxis und zeigt in sechs unterhaltsam zu lesenden Episoden, was Globalgeschichte leistet.

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Was nämlich den allgemeinen Charakter der Berichte betrifft, von dem deutschen Uebersetzer an bis zu dem angeblichen Beobachter selbst, so können wir nicht anders urtheilen, als daß das, was einen Bericht aus der Wahrnehmung bekundet, in ihnen durchaus überwiegend sey, gegen das, was einen Bericht aus der Phantasie verräth. 48

Es stellt sich nun die Frage, welcher Mittel sich Richard Adams Locke bediente, um seinem Fantasietext vraisemblance zu geben und ihn damit als „Bericht aus der Wahrnehmung“ erscheinen zu lassen. Es wird sich zeigen, dass neben seinem erzählerischen Können und seinen naturwissenschaftlichen Kenntnissen vor allem sein geschicktes Spiel mit globalen Verbindungen und Nicht-Verbindungen eine entscheidende Rolle in diesem Zusammenhang spielte.

Die jüngere Forschung zur Geschichte der Schifffahrt hat überzeugend dargelegt, dass Ozeane in der Menschheitsgeschichte nicht nur trennende, sondern immer auch verbindende Elemente waren. 49Ein Beispiel dafür ist die sogenannte „atlantische Welt“, in der große Teile Europas, Nordamerikas und der Karibik zusammenkommen. 50Zwischen diesen Regionen herrschte seit der intensivierten kolonialen Erschließung Nordamerikas ein reger Austausch von Menschen, Waren und Informationen – unter anderem auch im Bereich der Wissenschaft. So war Sir John Herschel (ebenso wie sein Vater William) für den gebildeten New Yorker des frühen 19. Jahrhunderts kein Unbekannter. Der Engländer Herschel galt auch in Nordamerika als einer der bedeutendsten Wissenschaftler der Zeit. Man war über seine im November 1833 begonnene Reise nach Südafrika, wo er Beobachtungen des südlichen Himmels vornehmen wollte, gut im Bilde. Selbst im verhältnismäßig provinziellen Cincinnati berichtete ein einschlägiges Blatt im April 1834 (also mit ca. 5 Monaten Verzögerung) über Herschels Abfahrt zum Kap:

The long projected voyage of sir John Herschel to the southern hemisphere is at length proceeded in. […] To the learned of all countries, the voyage of our astronomer may be regarded as an event of unusual interest[.] 51

Auch Herschels Werke waren in Amerika zumindest unter den gebildeten und einschlägig Interessierten bekannt. So hatte nicht nur Richard Adams Locke Herschels A Treatise on Astronomy kurz nach dessen Erscheinen in den USA im Jahr 1834 gelesen. Auch Edgar Allan Poe war bestens mit Herschels Einsichten vertraut – so vertraut, dass seine Geschichte Hans Phaall – A Tale in vielen Passagen ganz deutlich auf Herschels Text aufbaute. 52Ähnliches galt für die Person und das Werk David Brewsters, der im einleitenden Abschnitt des Mondschwindels als Kronzeuge für die Verbesserung von Herschels Teleskop herhalten musste. Brewster war ein berühmter schottischer Physiker, der sich vor allem auf dem Gebiet der Optik einen Namen gemacht hatte. 53Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehörte die Wiederentdeckung des Kaleidoskops ebenso wie das sogenannte „Stereoskop“. Durch diese und andere Arbeiten galt Brewster im frühen 19. Jahrhundert als Autorität in Fragen der Optik. Darüber hinaus hatte er 1819 gemeinsam mit Robert Jameson das einflussreiche Edinburgh Philosophical Journal geründet und dieses bis 1824 wesentlich mitgestaltet. Danach rief er das Edinburgh Journal of Science ins Leben, das er bis 1832 herausgab. Durch diesen direkten Bezug zwischen David Brewster und der Zeitschrift, aus welcher die Sun die Mondbeobachtungen angeblich übernommen hatte, erhöhte sich nochmals die vraisemblance der Geschichte. Die am 21. August 1835 abgedruckte Kurzmeldung, die man vorgeblich vom Edinburgh Courant übernommen hatte, verwies als Quelle auf einen „eminent publisher in this city“ 54. Auch wenn Brewster seit 1832 nicht mehr für das Edinburgh Journal of Science verantwortlich war, so weckte ein solcher Satz auf der anderen Seite des Atlantiks nach wie vor entsprechende Assoziationen. Konnte Brewster selbst hier die Quelle sein?

Die einschlägigen britischen Wissenschaftsjournale – unter ihnen eben auch das Edinburgh Journal of Science und das Edinburgh Philosophical Journal – wurden von der nordamerikanischen Bildungselite intensiv rezipiert, wenn auch mit Verzögerung zum europäischen Publikum. Zum einen heißt das, dass Locke mit der Behauptung, man würde vom Edinburgh Journal of Science abdrucken, auch an das wissenschaftliche Prestige dieser Publikationen anschließen konnte. Dies wird unter anderem in den folgenden Zeilen deutlich, welche die britische Schriftstellerin Harriet Martineau über die Reaktionen auf Herschels angebliche Entdeckungen schrieb:

I happened to be going the round of several Massachusetts villages when the marvellous account of Sir John Herschel’s discoveries in the moon was sent abroad. The sensation it excited was wonderful. As it professed to be a republication from the Edinburgh Journal of Science, it was some time before many persons, except professors of natural philosophy, thought of doubting its truth. 55

Neben einer Erhöhung der Glaubwürdigkeit des Berichts bedeutet die Zirkulation europäischer Wissenschaftszeitschriften in Nordamerika aber auch, dass die wissenschaftlichen Debatten, die in diesen Zeitschriften geführt wurden, auch den nordamerikanischen Lesern weitgehend bekannt waren. Eine populäre Auseinandersetzung wurde dort (aber nicht nur dort) seit Jahren über die Frage geführt, ob es Leben auf dem Mond gebe und welche Zeichen man dafür gefunden habe. 56Folgt man der Debatte, so zeigt sich, dass im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert unzählige Kirchenmänner und Wissenschaftler (manchmal auch in einer Person) glaubten, es müsse intelligentes extraterrestrisches (und insbesondere lunares) Leben geben. Unter anderem wurden die diesbezüglichen Erkenntnisse der deutschen Astronomen Franz von Paula Gruithuisen, Wilhelm Olbers und Carl Friedrich Gauss in einem Artikel über The Moon and its Inhabitants zusammengefasst, der 1826 in der ersten Ausgabe des Edinburgh New Philosophical Journal – der Nachfolgepublikation des Edinburgh Philosophical Journal – erschien. Erwähnt wurden darin Gruithuisens angebliche Sichtung von Spuren großer Bauwerke (unter anderem jene eines Tempels), Olbers Vermutungen über Vegetation auf dem Mond und Gauss’ Vorschlag der Kommunikation mit den Mondmenschen mittels der Vermittlung mathematischer Grundprinzipien. 57Mit diesem Artikel war nachweislich auch Richard Adams Locke vertraut. 58

Zumindest im heute in der Universitätsbibliothek von Harvard aufbewahrten Exemplar ist „Thomas Dick, LL.D. of Dundee“ als Autor des kurzen Artikels im Edinburgh New Philosophical Journal handschriftlich hinzugefügt worden. 59Der Schotte Dick war Astronom und zugleich Priester. Er war ebenfalls überzeugt davon, dass es schon aus rein religiösen Gründen extraterrestrisches Leben geben müsse, und tat der Welt davon unter anderem in seinen Werken The Christian Philosopher (1823) oder Philosophy of Religion (1826) kund. 60Richard Adams Locke konnte Dicks Standpunkt und wohl die gesamte Debatte über Leben auf dem Mond nicht ernstnehmen. Fünfzehn Jahre nach Veröffentlichung des Mondschwindels schrieb er, die Geschichte sei eine Satire auf diese Kontroverse und vor allem auf Thomas Dick gewesen. 61Auch der Text selbst enthält durchaus Hinweise auf eine solche satirische Absicht, die allerdings von den meisten Zeitgenossen übersehen wurden. So kann man die Entdeckung einer Tempelanlage im fünften Teil auch als Spitze gegen Gruithuisens Mondbeobachtungen sehen. 62Locke ließ Dr. Grant zur Entdeckung des Tempels außerdem wörtlich sagen: „It was a temple – a fane of devotion, or of science, which, when consecrated to the Creator is devotion of the loftiest order[.]“ 63Das kann man als klare Anspielung Lockes auf Thomas Dicks Vermischung von Religion und Wissenschaft sehen. Aber nicht nur für Dick hatte die Frage nach außerirdischem Leben eine klare religiöse Dimension, wie zum Beispiel in den weiteren Zeilen von Harriet Martineau sichtbar wird:

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