Roland Wenzlhuemer - Globalgeschichte schreiben
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Was sollte auf die Entdeckung menschenähnlichen Lebens auf dem Mond nun noch folgen? Der fünfte, ebenfalls wieder kurze Abschnitt am 29. August begann verhältnismäßig unspektakulär. Die Oberfläche des Mondes wurde weiter beschrieben – schließlich sei man auf vulkanische Aktivität gestoßen. Herschel habe eine weitere grandiose Theorie entwickelt und gemeint, dass die Umgebung eines Vulkans sicherlich bewohnt sei, da der „flaming mountain“ 27die Anwohner in den langen Nächten mit Licht versorge. Bei eingehenderer Suche sei man zwar nicht auf weitere Lebewesen, aber dafür auf eine architektonisch hochinteressante Tempelanlage gestoßen, die Herschel und seinen Mitarbeitern Rätsel aufgeben würde. Die Mondmenschen waren also offensichtlich religiös. Aber ansonsten stand man vor vielen ungelösten Fragen. Um den Spannungsbogen nochmals über das Wochenende zu halten, ließ man Dr. Grant schließen:
I by no means despair of ultimately solving not only these but a thousand other questions which present themselves respecting the objects of this planet; for not the millionth part of her surface has yet been explored, and we have been more desirous of collecting the greatest possible number of new facts, than of indulging in speculative theories, however seductive for the imagination. 28
Der letzte Teil des Berichts erschien schließlich am Montag, dem 31. August. Man bemühte sich, die zuvor geweckten Erwartungen auch zu erfüllen, und griff auch dieses Mal wieder zu einigen erzählerischen Kniffen. Schon zu Beginn berichtete Dr. Grant, dass Herschel in der Nähe des Tempels bald weitere Fledermausmenschen entdeckt hätte – „of larger stature than the former specimens, less dark in color, and in every respect an improved variety of the race.“ 29Es gab demnach offensichtlich biologische und damit auch soziokulturelle Unterschiede unter den Mondbewohnern. Auch die nun folgenden Schilderungen Grants thematisierten Einblicke in das Sozialverhalten und damit das gesellschaftliche Gefüge. Dann nahm der Bericht eine weitere dramaturgische Wendung. Erschöpft von all den aufregenden Beobachtungen, hätte man schließlich vergessen, nach getaner Arbeit die Teleskoplinse so zu drehen, dass sie tagsüber kein Sonnenlicht einfangen kann. Die konzentrierten Sonnenstrahlen hätten morgens dann das Gebäude in Brand gesetzt und erheblichen Schaden angerichtet. Nach einwöchigen Reparaturen wäre der Mond erst einmal nicht mehr zu sehen gewesen, weshalb Herschel seine Untersuchungen mit dem Saturn fortgesetzt hätte. Der Text schilderte seine diesbezüglichen Beobachtungen und verwies auch auf die Leistungen von William Herschel, der 1759 immerhin zwei der sieben Saturnmonde entdeckt hätte. Erst als nach bereits recht detaillierten Ausführungen zur Saturnforschung das Edinburgh Journal of Science scheinbar ansetzte, noch wissenschaftlicher zu werden, gab die Sun vor, einzuschreiten:
Having ascertained the mean density of the rings, as compared with the density of the planet, Sir John Herschel has been enabled to effect the following beautiful demonstration. [Which we omit, as too mathematical for popular comprehension. — Ed. Sun.] 30
Das schottische Wissenschaftsjournal, aus dem die Sun ja scheinbar immer noch wörtlich zitierte, setzte dann nochmals an über die Ringe und Gürtel des Saturn zu dozieren – aber auch hier schritt die Redaktion des penny paper ein:
[[…] But the portion of the work which is devoted to this subject, and to the other planets, as also that which describes the astronomer’s discoveries among the stars, is comparatively uninteresting to general readers, however highly it might interest others of scientific taste and mathematical acquirements. — Ed. Sun.] 31
Entsprechend schloss der sechste und letzte Teil der Artikelserie damit zu sagen, dass Herschel mit dem Neumond im März endlich seine Mondbeobachtungen hätte fortsetzen können. Der Text endete mit Dr. Grants Bericht über die Entdeckung weiterer Fledermausmenschen und dem abermaligen Verweis auf Herschels eigene Veröffentlichung:
[W]e found the very superior species of the Vespertiliohomo. In stature they did not exceed those last described, but they were of infinitely greater personal beauty, and appeared in our eyes scarcely less lovely than the general representations of angels by the more imaginative schools of painters. […] I shall, therefore, let the first detailed account of them appear in Dr. Herschel’s authenticated natural history of this planet. 32
Die Redaktion der Sun fügte noch an, dass an dieser Stelle das Beiheft des Edinburgh Journal of Science enden würde – ausgenommen natürlich die vierzig Seiten „illustrative and mathematical notes“ 33, die man den Lesern der Sun ersparen würde.
… und die Sonne
In der kurzen Zusammenfassung des sechsteiligen Berichts im vorigen Kapitel wird nicht nur der Inhalt des sogenannten „großen Mondschwindels“ deutlich, sondern auch dessen beindruckende, mit großer Liebe zum Detail vorgenommene Inszenierung. Die Sun überfiel ihre Leser nicht mit großartigen Enthüllungen über Leben auf dem Mond, sondern machte lange Tage nur vage Andeutungen. Stattdessen ergingen sich die Autoren der angeblich zitierten schottischen Zeitschrift in ausführlichsten technischen Beschreibungen. Diese bauten sprachlich wie inhaltlich auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik auf. Damit überforderten sie weite Teile der Leserschaft, machten aber wohl gerade deshalb einen glaubwürdigen Eindruck. Zudem rief der Bericht viele weithin bekannte wissenschaftliche Autoritäten an. Neben dem Protagonisten John Herschel wurde dessen berühmter Vater William mehrfach erwähnt. Der schottische Physiker David Brewster wurde namentlich genannt und damit auch indirekt ein Bezug zum Edinburgh Journal of Science hergestellt, dessen Herausgeber Brewster bis 1832 gewesen war. Zudem liefen die sechs Teile zwar klar und deutlich auf eine Klimax zu, dennoch aber wurde der Erzählfluss immer wieder von für den Laien wohl eher weniger interessanten Einlassungen zur Topografie des Mondes oder technischen Details der Mondbeobachtung unterbrochen. 34Dies sollte wohl zum einen – ebenso wie die beschriebenen Cliffhanger – die Spannung beim Leser nochmals erhöhen, trug aber sicherlich auch nochmals zur Glaubwürdigkeit des Texts bei. Dazu kamen schließlich die vagen Andeutungen auf Nichtbeschriebenes (vielleicht sogar Unsägliches?), das wenn dann nur von Herschel selbst offenbart werden dürfe.
Der Inhalt des Berichts mochte unglaublich sein, seine Verpackung aber war es nicht. Geschickt baute der Text auf den globalen (im konkreten Beispiel hauptsächlich transatlantischen) Verbindungen der Zeit auf und nutze sie, um glaubhaft zu erscheinen. Viel Zeit und Mühe muss in diesen Text geflossen sein, ebenso wie breite astronomische und physikalische Kenntnisse und ein ausgeprägtes schriftstellerisches Talent, um eine derart überzeugende Inszenierung zu erreichen. Mit großer Wahrscheinlichkeit war der Journalist und damalige Chefredakteur der Sun Richard Adams Locke der Verfasser des Texts. Locke hatte seine Autorenschaft nach der Aufdeckung des Schwindels zwar nur indirekt zugegeben, in der Retrospektive spricht aber fast alles für ihn als Verfasser. Auch von vielen Zeitgenossen wurde er schon relativ früh nach der Veröffentlichung des Berichts als dessen Autor identifiziert – allen voran von James Gordon Bennett, dem Besitzer des New York Herald, der Lockes Autorenschaft auch sofort in seiner Zeitung öffentlich machte. 35
Richard Adams Locke war in der schreibenden Zunft New Yorks kein Unbekannter und wurde unter anderem für seinen scharfen Verstand geschätzt. Edgar Allan Poe hat im sechsten Band der Literati of New York City über ihn geschrieben:
He is about five feet seven inches in height, symmetrically formed; there is an air of distinction about his whole person — the air noble of genius. His face is strongly pitted by the small-pox, and, perhaps from the same cause, there is a marked obliquity in the eyes; a certain calm, clear luminousness, however, about these latter, amply compensates for the defect, and the forehead is truly beautiful in its intellectuality. I am acquainted with no person possessing so fine a forehead as Mr. Locke. He is married, and about forty-five years of age, although no one would suppose him to be more than thirty-eight. He is a lineal descendant from the immortal author of the „Essay on the Human Understanding.“ 36
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