Paul Küch - Ich hatte einen Schießbefehl

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Gab es den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze oder gab es ihn nicht? Diese Frage beschäftigt Menschen in Ost und West seit Jahren. Für den ehemaligen Grenzer Paul Küch liegt die Antwort klar auf der Hand. Schließlich war er während seiner Dienstzeit im Eichsfeld unterwegs, 'um Grenzdurchbrüche nicht zuzulassen, Grenzverletzer festzunehmen oder zu vernichten'. Dieser Befehl schockiert, wenn man ihn das erste Mal bei der Vergatterung hört.
Der Gefreite der Grenztruppen der DDR nimmt kein Blatt vor den Mund, beschreibt den Alltag in einer Grenzkompanie, schildert den Umgang mit dem angeblich nicht existierenden Schießbefehl und offenbart dabei schonungslos seine eigenen menschlichen Schwächen.
Das offene, ehrliche und aufrichtige Buch stellt jedoch keine wissenschaftliche Abhandlung über den Schießbefehl dar. Vielmehr ist es der Versuch einer Beichte und eine rührende Liebeserklärung zugleich. Der Leser erfährt, wie Paul Küch nach einer behüteten, unbeschwertenKindheit im Elternhaus bereits in Kindergarten und Schule den vorgezeichneten Weg zur sozialistischen Persönlichkeit einschlägt. Bevor er studieren darf, muss er seinen Grundwehrdienst ableisten. Zwei Wochen vor der Einberufung lernt Paul Küch die Frau seines Lebens kennen. Während der monatelangen Trennung voneinander wird diese Beziehung auf eine harte Bewährungsprobe gestellt und droht zu zerbrechen. Ob die Liebe die Zeit bei den Grenztruppen der DDR übersteht, verrät der Autor am Ende seines Buches.

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Teil C umfasste die körperliche Untersuchung durch den Musterungsarzt. Nur in Unterhosen betrat ich barfuß einen Raum, in dem Einzelabfertigung herrschte. Bei einer Körpergröße von 185 Zentimetern wog ich 82,5 Kilogramm. Als mir der Doktor einen trockenen Holzspatel in den Rachen schob, musste ich würgen. Die Blutentnahme wurde von der Krankenschwester vorgenommen, die Protokoll führte. Der Musterungsarzt prüfte Ohren, Augen, Nase, Mundhöhle, Hals, Wirbelsäule, Lunge, Herz, Milz, Nieren und die Haut. Mein leichter Silberblick störte ihn nicht. Den dezenten Griff an die Männlichkeit begleitete ein „Husten sie mal!“, was die Schwester animierte, genauer hinzuschauen.

Auf Grund der Befunde sollte im Teil D eine geeignete Waffengattung für mich festgelegt werden. Die Entscheidung der Musterungskommission bestand aus zwei Worten, motorisierter Schütze. Das hieß Angehöriger der Landstreitkräfte der NVA, kurz Mucker. „Ich, warum ausgerechnet ich?“, bohrte sich eine Frage in mein Hirn, die gewiss tausende Rekruten vor mir beschäftigt hatte. War das Zufall oder Schicksal? Keine andere Waffengattung hätte mich mehr treffen können, denn motorisierte Schützen galten im Krieg bestenfalls als Kanonenfutter. Enttäuscht von dieser Einstufung hätte ich fast die Frage nach der Dauer der Dienstzeit überhört. Länger als 18 Monate zu dienen, stand für mich nicht zur Debatte. Ich erhielt den grauen Wehrdienstausweis und eine persönliche Erkennungsmarke, auf der meine Personenkennzahl und die Staatsangehörigkeit DDR eingeprägt waren. Die sogenannte Hundemarke sollte im Ernstfall um den Hals getragen werden. Von meinem Vater wusste ich, dass er einmal das ovale Aluminiumschild eines Kameraden in der Mitte auseinanderbrach, als der Soldat im Zweiten Weltkrieg verstarb. Er nahm den unteren Teil mit und gab ihn beim Vorgesetzten ab. Der obere Teil verblieb zur Identifizierung bei der Leiche. In dem Zusammenhang erzählte mein Vater auch von ehemaligen Kameraden, die vor ihrer Erschießung im Kriegsgefangenenlager die Hundemarken zusammenrollten und verschluckten, um später erkannt zu werden. An ein solches Szenario wagte ich nicht zu denken.

Trotz düsterer Aussichten fiel mir ein Stein vom Herzen, weil ich die Musterung überstanden hatte. Dafür belohnte ich mich mit Bier in der Wildgaststätte „Weidmannsheil“. Kurz nach 11.00 Uhr war ich der erste Gast, der den kalten Rauch vom Vorabend einatmen musste. Das vergilbte Schild „Bitte warten, Sie werden platziert!“ am Hirschgeweih überm Eingang ignorierte ich bewusst. Ich setzte mich an den verwaisten Stammtisch vorm Tresen und orderte hastig ein Bier, weil mir nur eine halbe Stunde bis zur Abfahrt des Busses blieb. Das erste Glas leerte ich in einem Zug und bestellte sofort ein zweites Bier nach. Als ich Soljanka verlangte, riet mir die kesse Kellnerin ab, weil die Suppe vom Vortag angeblich aus dem Topf stank. Dafür bekam ich einen doppelten Kräuterlikör auf Rechnung des Hauses, mit dem der Objektleiter einen Eintrag ins Gästebuch, dem Beschwerdebuch in Kneipen, verhindern wollte. Entgegen der Annahme des Wirtes war ich nicht der Typ, der sich beklagte. Wenn mir etwas nicht schmeckte, habe ich es stehengelassen, meine Rechnung bezahlt und das Lokal künftig gemieden.

Hundemarke des Autors Wehrdienstausweis des Autors Ein Jahr später am 10 - фото 4

Hundemarke des Autors

Wehrdienstausweis des Autors Ein Jahr später am 10 September 1982 fand meine - фото 5

Wehrdienstausweis des Autors

Ein Jahr später, am 10. September 1982, fand meine Einberufungsüberprüfung statt, was dafür sprach, dass ich bald zur Armee musste. Jede Veränderung gegenüber den früheren Musterungsbefunden trug ein Militärarzt penibel ins Gesundheitsbuch ein. Übereinstimmungen hakte er gewissenhaft ab, ohne sich dabei aus der Ruhe bringen zu lassen. Die trügerische Routine unterbrach ein Offizier mit einer Frage, die so viel Sprengstoff in sich barg, dass ich ihre Bedeutung nicht gleich erfassen konnte. „Genosse Küch, würden sie bei einem Angriff auf ihre Person von der Schusswaffe Gebrauch machen?“, bohrte der Uniformierte. In diesem Moment, in dem man mich mit einer scheinbar simplen Frage konfrontierte, deren Tragweite ich nicht übersah, fühlte ich mich total überfordert. Sollte ich ja sagen, um mein Studium nicht zu gefährden? Durfte ich überhaupt nein sagen und wenn ja, welche Konsequenzen würde das für mich haben? Selbstverständlich hätte ich mich verteidigt. Jeder Mensch verteidigt sich, wenn er angegriffen wird und mit einer Waffe ist das einfacher als mit bloßen Händen, sagte mir meine innere Stimme. Deshalb antwortete ich mit dem Wort aus zwei Buchstaben. Ich hielt mein Ja in dieser Situation für normal und merkte, dass alle Anwesenden mit der Antwort gerechnet hatten. Die Mitglieder der Einberufungskommission, die nicht an meiner grundsoliden sozialistischen Einstellung zweifelten, werteten meine Zustimmung als Bereitschaft und steckten mich an die innerdeutsche Grenze.

Grenztruppen der Deutschen Demokratischen Republik hörte sich plötzlich so bedeutend an, viel wichtiger als motorisierter Schütze oder Mucker. Man hätte fast annehmen können, es würde sich um eine Auszeichnung handeln, denn ich war ein Kind zweier Genossenschaftsbauern, die in der Hierarchie der Klassen und Schichten im Lande hinter den Angehörigen der Arbeiterklasse lagen. Irrtümlich dachte ich, dass nur Söhne von Betriebsleitern, Kombinatsdirektoren oder Parteisekretären an die Grenze kamen. Bei den Grenztruppen herrschte eine bunte Mischung, was die Herkunft der Rekruten betraf. Damals habe ich dem Grenzdienst gleichgültig gegenübergestanden, weil ich wenig darüber wusste. Ich kannte die olivgrünen Uniformen, die mit dem Muster aus einem Strich und dann wieder keinem Strich abwechselnd verziert waren. Von dieser Anordnung stammte der Begriff Einstrich-Keinstrich, das Kurzwort für unsere Uniformen.

Zur Ausbildung sollte ich ab November 1982 ins Grenzausbildungsregiment 11 nach Eisenach einrücken. Mit dieser Stadt verband ich die Wartburg und den gleichnamigen Pkw, das Aushängeschild der einheimischen Automobilindustrie. Dabei zählte Eisenach neben Weimar zu den deutschen Kulturhochburgen. Martin Luther versteckte sich hier auf der Wartburg, übersetzte als Junker Jörg das Neue Testament aus dem Griechischen ins Deutsche und schuf somit die Grundlage der deutschen Schriftsprache. Johann Sebastian Bach wurde am Frauenplan 21 geboren, Walter von der Vogelweide und Goethe waren in der Stadt zu Gast und der Dichter Fritz Reuter verbrachte hier seine letzten Jahre. Auf Grund ihrer Bedeutung in der deutschen Geschichte präsentierte sich Eisenach in einem für DDR-Verhältnisse erstaunlich gepflegten Zustand. Unsere Staatsführung verwendete erhebliche finanzielle Mittel, dass nicht nur die Wartburg für Touristen vorzeigbar war. Die Besucher aus dem Westen konnten bedenkenlos Kirchen, Museen und Fachwerkhäuser der Stadt besichtigen.

Warum wird man aus dem Bezirk Frankfurt an der Oder in den Bezirk Erfurt befohlen? Einfach deshalb, weil unser Staat kriegsähnliche Verhältnisse simulierte und junge Leute so weit wie möglich von zu Hause wegschickte. Aus dem Osten des Landes verfrachtete man sie an die Westgrenze und umgekehrt. Jungs aus dem Norden mussten im Süden dienen und anders herum.

Die Aussicht, dass mir zwei Winter an der Grenze bevorstanden und nicht zwei Sommer, war vorteilhaft, da man sich in der warmen Jahreszeit angenehmer vergnügen konnte als in der kalten. Das galt vor allem, wenn eine Freundin, Verlobte oder Ehefrau daheim existierte. Der Grundwehrdienst bildete einen echten Prüfstein für die Liebe. Genau an diesem Punkt begann mein Problem. Sollte ich so kurz vor der Armeezeit das Risiko einer neuen Beziehung eingehen?

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